DE29607207U1 - Hydraulischer Kraftschrauber - Google Patents
Hydraulischer KraftschrauberInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Kraftschrauber.
Die Zuverlässigkeit einer Schraubverbindung hängt entscheidend davon ab, daß beim Anziehen der Schraubverbindung
ein durch die Konstruktion vorgegebenes Anzugs-Drehmoment eingehalten, d.h. erreicht und im Rahmen der
zulässigen Toleranz nicht überschritten wird.
Um eine Schraubverbindung mit einem kleinen Drehmoment anzuziehen, werden Drehschrauber und andere Werkzeuge
verwendet. Bei diesen Schraubverbindungen kann das Anzugs -Drehmoment mittels eines Drehmomentenschlüssels
eingestellt werden. Schraubverbindungen mit einem hohen Anzugs-Drehmoment können auf diese Weise nicht hergestellt
werden.
Um Schraubverbindungen mit einem hohen Anzugs-Drehmoment
herzustellen, werden hydraulische Kraftschrauber verwendet. Solche Kraftschrauber (DE 41 11 631 Al) wei-
Telefon: (02 21) 9165 20
Telefax: (02 21)134297 Telex: 888 2307 dopa d Teiegramm: Dompatent Köln
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sen einen hin- und hergehenden Kolben auf, der verschiebbar in einem Zylinderraum eines Antriebsteils
angeordnet ist. Dieser Kolben treibt über einen Ratschenhebel ein Ringstück an, welches über eine Einsteckwelle
ein Drehmoment auf die Schraubverbindung überträgt. Durch den Ratschenhebel und hohe auf den
Kolben wirkende Drücke lassen sich mit einem solchen hydraulischen Kraftschrauber Drehmomente sogar im Bereich
von 4500 Nm erzielen.
Die Einstellung eines Drehmoments erfolgt bei solchen hydraulischen Kraftschraubern bisher über die Einstellung
des Drucks des Hydrauliköls, der auf den Arbeitskolben des oszillierend angetriebenen Kraftschrauber
wirkt. Der Druck des Hydrauliköls ist jedoch lediglich ein Maß für die Kraft, die unter einem wechselnden
Winkel auf den Ratschenhebel des hydraulischen Kraftschraubers ausgeübt wird. Das Anzugs-Drehmoment hängt
jedoch nicht nur von dem Druck des Hydrauliklöls im Zylinderraum des Kraftschraubers ab, sondern auch von
der Art der Abstützung des Kraf tschraubers. Aus diesem Grund wurden bisher Tabellen verwendet, aus denen ein
Anzug-Drehmoment bei gegebenem Hydraulikdruck und einer gegebenen Abstützgeometrie ersichtlich war. Da es jedoch
unmöglich ist, für alle möglichen Abstützvarianten des hydraulischen Kraftschraubers im voraus Berechnungen
anzustellen und diese in einer Tabelle zu dokumentieren, ist diese bekannte Methode der Ermittlung
des Anzugs-Drehmoments nicht nur umständlich, sondern bei unbekannten Abstützverhältnissen auch ungenau.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einhalten eines vorgegebenen Anzugs-Drehmoments bei der Herstellung
einer Schraubverbindung mit einem hydraulischen
3 -
Kraftschrauber, der von einem hin- und hergehenden Arbeitskolben
angetrieben ist, zu erleichtern.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den Merkmalen der Ansprüche 1, 8 bzw. 9.
Um das Messen eines Drehmoments oder das Erreichen eines vorgegebenen Anzugs-Drehmoments zu erleichtern,
ist gemäß der Erfindung vorgesehen, das Drehmoment nicht nachträglich oder indirekt zu bestimmen, sondern
sofort und unmittelbar an der Schraube oder Mutter zu messen. Dazu ist an dem hydraulischen Kraftschrauber
die Welle als Meßwelle mit einem der Werkzeugaufnahmevorrichtung benachbarten Meßabschnitt ausgebildet. Eine
in diesem Meßabschnitt auftretende Torsion der Meßwelle wird von einem in dem Meßabschnitt angeordneten Torsionssensor
erfaßt. Da die Torsion (Verwindung) ein Maß für das Drehmoment an dieser Stelle ist, kann mit der
Meßwelle das Anzugs-Drehmoment direkt an der Schraubverbindung ermittelt werden. Mit der Überwachung der
Torsion bzw. des Drehmoments läßt sich dann das Anzugs-Drehmoment sicher einhalten.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ergibt sich dadurch, daß die zur Bestimmung des Anzugs-Drehmoments
erforderlichen Komponenten keinen Einfluß auf den Aufbau des Kraftschraubers im übrigen, d.h. auf den
Antriebs- und Funktionsteil, haben. Die Meßvorrichtung
ist ausschließlich an oder in der Meßwelle angeordnet. Die Vorteile der Erfindung lassen sich also auch mit
einem alten hydraulischen Kraftschrauber erzielen, wenn dieser durch den Einsatz einer Meßwelle modifiziert
worden ist. Dadurch, daß der hydraulische Kraftschrauber außer an der Meßwelle keine Modifikationen erfor-
4 -
dert, können in ihrer Technik ausgereifte Konstruktionen bekannter Kraftschrauber unverändert übernommen
werden, wodurch eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet wird.
Die Steckbarkeit der Welle bringt zudem den Vorteil, daß bei einer Beschädigung des Meßabschnitts oder des
Torsionssensors durch einfaches Auswechseln der Meßwelle eine schnelle Reparatur des hydraulischen Kraftschraubers
möglich ist. Außerdem erleichtert die Steckbarkeit der Meßwelle die Kalibrierung des Torsionssensors
bei herausgenommener Meßwelle.
Um die Betriebssicherheit zu erhöhen, weist der Torsionssensor
vorzugsweise einen Signalausgang auf, der an dem der Werkzeugaufnahmevorrichtung gegenüberliegenden
Ende der Welle angeordnet ist. Bei einer solchen Ausgestaltung liegt das Gehäuse des hydraulischen
Kraftschraubers zwischen dem Signalausgang und der Werkzeugaufnahmevorrichtung und schirmt dadurch den
Signalausgang ab. Darüber hinaus bleibt bei einer solchen Ausgestaltung der hydraulische Kraftschrauber
im Bereich des Werkzeugs frei von Anbauten, die unter Umständen die Ansetzbarkeit des hydraulischen Kraftschraubers
an einer Schraubverbindung behindern würden.
Vorzugsweise ist die Meßwelle so ausgestaltet, daß sämtliche zur Energie- und/oder Signalübertragung erforderlichen
Anschlüsse des Torsionssensors berührungslos an die rotierende Welle bzw. den rotierenden Teil
der Welle geführt sind. Zu Fehlern neigende Schleifkontakte können dadurch vermieden werden.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der erfin-
dungsgemäße hydraulische Kraftschrauber zusammen mit
einem hydraulischen Pumpenaggregat verwendet wird und eine Steuervorrichtung enthält, an der ein Soll-Moment
einstellbar ist, wobei die Steuervorrichtung Signale des Torsionssensors der Meßwelle empfängt und die Zufuhr
von Hydrauliköl zu dem Kraftschrauber bei Empfang eines dem Soll-Moment entsprechenden Signals unterbricht.
Da die Torsion (Verwindung) mit dem in dem Meßabschnitt herrschenden Drehmoment über bekannte Material-
und Geometriegrößen gekoppelt ist, läßt sich aus der Torsion einerseits ohne Probleme das herrschende
Drehmoment ermitteln und andererseits genauso einfach aus einem Soll-Moment eine Soll-Torsion. Dadurch, daß
das hydraulische Pumpenaggregat die Druckmittelzufuhr bei Empfang eines den Sollmoment entsprechenden Signals
automatisch unterbricht, wird ein Überziehen der Schraubverbindung sicher unterbunden, wobei insbesondere
menschliches Versagen ausgeschlossen wird.
Durch die Steuerung des hydraulischen Pumpenaggregats über die Signale der Meßwelle kann darüber hinaus das
Pumpenaggregat vereinfacht werden. An dem Pumpenaggregat können insbesondere ein Druckeinstellventil und ein
Manometer eingespart werden. Das Pumpenaggregat braucht lediglich ein- und ausgeschaltet werden und kann dabei
stets auf maximalen Druck eingestellt bleiben. Lediglich ein Überdruckventil ist noch aus Sicherheitsgründen
erforderlich.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der hydraulische Kraftschrauber alternativ oder zusätzlich zu dem Anschluß
an ein hydraulisches Pumpenaggregat an ein Auswertegerät anschließbar ist. Ein solches Auswertegerät,
beispielsweise ein batteriestromversorgtes Momenten-
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Anzeigegerät in Brusttaschenformat, oder ein Datenverarbeitungssystem
zur Montagekontrolle mit einem Meßprotokolldrucker, erlauben es, die bei der Herstellung
einer Schraubverbindung aufgebrachten Momente mit hoher Genauigkeit zu ermitteln und ggf. zu dokumentieren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus den Zeichnungen im Zusammenhang mit der Beschreibung. In den Zeichnungen, die zwei bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung betreffen, zeigen:
Fig. 1 einen hydraulischen Kraftschrauber gemäß einer ersten Ausführungsform mit einer Auswerteeinheit
und einem hydraulischen Pumpenaggregat in explosionsartiger Darstellung,
Fig. 2 den hydraulischen Kraftschrauber in Fig. 1 in einer Seitenansicht in vereinfachter Darstellung,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Kraftschrauber in Fig.
2, und eine in den Kraftschrauber gesteckte Welle gemäß der Linie III-III in vereinfachter
Darstellung, und
Fig. 4 einen Schnitt durch einen Kraftschrauber gemäß einer zweiten Ausführungsform entsprechend der
Darstellung in Fig. 3.
Der in den Fign. 1-3 gezeigte hydraulische Kraftschrauber 10 gemäß der ersten Ausführungsform weist ein einteiliges
Gehäuse 12 auf, in welchem ein Antriebsteil 14 und ein Funktionsteil 16 enthalten sind. Der Antriebs-
7 -
teil 14 weist einen in einem Zylinderraum 18 axial verschiebbaren Kolben 20 auf, der über eine Kolbenstange
22 einen Ratschenhebel 24 antreibt. Der Ratschenhebel 24 weist ein federgespanntes Ratschenelement (nicht gezeigt)
auf, das ein an dem dem Kolbenstangenanlenkende des Ratschenhebels 24 gegenüberliegenden Ende angeordnetes
Ringstück 26 bei einem Arbeitshub des Kolbens 20 mitnimmt.
Das Ringstück 26 weist zur Aufnahme einer in den hydraulischen Kraftschrauber 10 einsteckbaren Meßwelle 3 0
einen mit einer Innenverzahnung versehenen Einsteckkanal 28 auf, welcher koaxial mit einer sich quer durch
das Gehäuse 12 erstreckenden Einstecköffnung 28 für eine Meßwelle 3 0 verläuft.
Die Meßwelle 30 weist an ihrem einen Ende einen Vierkant als Werkstückaufnahmevorrichtung 32 auf. Die Werkzeugaufnahmevorrichtung
32 dient der Haltung einer aufsteckbaren Stecknuß (nicht gezeigt). Um die Meßwelle 32
in dem Gehäuse 12 des hydraulischen Kraftschraubers 10
zu lagern, sind an der Meßwelle 30 ein erster Lagerabschnitt 34 und ein zweiter Lagerabschnitt 36 ausgebildet,
die Teil einer Gleitlagerung für die Meßwelle 3 0 sind. Zwischen dem ersten und dem zweiten Lagerabschnitt
34,36 weist die Meßwelle 30 einen Verzahnungsabschnitt 3 8 mit einer der Kerbverzahnung des Ringstücks
26 komplementären Kerbverzahnung auf. Über diesen Verzahnungsabschnitt 38 wird eine von dem Kolben 20
über die Kolbenstange 22 auf den Ratschenhebel 24 ausgeübte Kraft als Moment zu der Werkzeugaufnahmevorrichtung
32 übertragen und von dort in eine anzuziehende Schraubverbindung übertragen.
8 -
Um das beim Anziehen der Schraubverbindung auftretende Anzugs-Drehmoment bestimmen zu können, weist die Meßwelle
3 0 der Werkzeugaufnahmevorrichtung 32 unmittelbar benachbart einen Meßabschnitt 40 auf, in welchem zur
Bestimmung der Verwindung der Meßwelle 3 0 als Torsionssensor 41 mehrere Dehnungsmeßstreifen 42 {Fig. 3) angeordnet
sind. Zur Aufnahme der Dehnungsmeßstreifen 42 weist die Meßwelle 30 eine flache Ringnut 44 auf, die
sich anschließend an einen Meßwellenbund 46 zur Abstützung der Meßwelle 3 0 an dem Gehäuse 12 über nahezu
die gesamte Länge des Meßabschnitts 40 erstreckt. Die Dehnungsmeßstreifen 42 sind zur Bestimmung des Drehmoments
unter 45° zur Längsachse der Meßwelle 30 in der Ringnut 44 auf die Meßwelle 30 geklebt und mit einer
Siegelmasse 48 vergossen, so daß ein Ablösen der Dehnungsmeßstreifen 42 aufgrund von Feuchtigkeit oder mechanischen
Umwelteinflüssen verhindert wird. Um die Dehnungsmeßstreifen 42 auch gegen Stöße zu sichern, ist
eine die Ringnut vollständig überdeckende Hülse 50 vorgesehen, die in radialer Richtung plan mit dem Meßwellenbund
46 abschließt.
Zur Signalübertragung von den Dehnungsmeßstreifen 42 zu dem der Werkzeugaufnahmevorrichtung 32 gegenüberliegenden
Ende der Meßwelle 3 0 sind in der Meßwelle 3 0 eine zentral angeordnete, in Achsrichtung verlaufende Anschlußbohrung
52 und eine sich von der Anschlußbohrung 52 schräg zu der Ringnut 44 erstreckende Verbindungsbohrung
54 vorgesehen. Durch die Bohrungen 52,54 verläuft ein Anschlußkabel 56 zu einem in einem Steckeraufnahmeraum
58 angeordneten elektronischen Verstärkerelement 60. Das Verstärkerelement 60 ist als Platine an
der Rückseite eines in die Meßwelle 3 0 eingesteckten oder eingeschraubten Konnektors 62 ausgebildet. An den
Konnektor 62, der als Stecker ausgebildet ist, ist ein mit einer Anschlußbuchse 64 (Fig. 1) versehenes Anschlußkabel
66 anschließbar, das zu einer mit einer Stromversorgung für den Torsionssensor 41 versehenen
Auswerteeeinheit 68 führt. Zwar dreht sich der Konnektor
62 bei dieser Ausführungsform mit der Werkzeugaufnahmevorrichtung
32 mit und verdrillt so das Anschlußkabel 66; eine solche Verdrillung ist jedoch akzeptabel,
da im allgemeinen bis zum Erreichen des Anzugs-Drehmomentes nur wenige Umdrehungen der Meßwelle erfolgen.
Die einfache und robuste Ausgestaltung des Anschlusses ist dagegen eine großer Vorteil.
Um die durch das Gehäuse 12 des hydraulischen Kraftschraubers
10 hindurchsteckbare Meßwelle 3 0 in dem Gehäuse 12 gegen Herausfallen sichern zu können, ist eine
Sicherungshülse 70 vorgesehen, die auf die Meßwelle 3 0 im Bereich des zweiten Lagerabschnitts 36 aufsteckbar
ist und die Meßwelle 30 in dem Gehäuse 12 verriegelt.
Der hyraulische Kraftschrauber 110 gemäß der zweiten
Ausführungsform (Fig. 4) unterscheidet sich von dem
hydraulischen Kraftschrauber 10 gemäß der ersten Ausführungsform lediglich hinsichtlich der Ausgestaltung
der Meßwelle 13 0. Aus diesem Grund werden bei dem Kraftschrauber 110 gemäß der zweiten Ausführungsform
Bezugszeichen verwendet, die gegenüber den Bezugszeichen bei dem Kraftschrauber 10 gemäß der ersten Ausführungsform
um "100" erhöht sind. Auf die Beschreibung dieser Teile im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform
wird insoweit verwiesen.
Der hydraulische Kraftschrauber 110 gemäß der zweiten
Ausführungsform hat gegenüber dem hydraulischen Kraft-
schrauber 10 gemäß der ersten Ausführungsform den Vorteil,
daß der Stecker 162 zum Anschluß der Meßwelle 13 0 an eine Auswerteeinheit gegenüber der Werkzeugaufnähmevorrichtung
132 frei drehbar ist, also beim Schrauben nicht mitdreht. Um diese Drehbarkeit zu gewährleisten,
weist die Meßwelle 130 einen Trägervorsprung 180 auf, der an der der Werkzeugaufnahmevorrichtung 32 gegenüberliegenden
Seite des Kraftschraubers 110 aus dem Gehäuse 112 herausragt und zur Lagerung einer Drehkappe
182 mit einer Lagervorrichtung bestückt ist. Vorzugsweise besteht diese Lagervorrichtung aus zwei axial
voneinander beabstandeten Kugellagern 184,186. Die Kugellager 184,186 gewährleisten eine freie Drehbarkeit
der Drehkappe 182 um den Trägervorsprung 180.
Um den Torsionssensor 141 mit Energie zu versorgen,
weist die Drehkappe 182 eine Elektronikeinheit 188 auf, die sich in einer sich koaxial zur Drehkappe 182 erstreckenden,
von einer Behälterwandung 190 begrenzten Kammer 192 befindet. Die Behälterwandung 190 der Kammer
192 taucht in eine im Trägervorsprung 180 ausgebildete, koaxial zur Meßwelle 130 verlaufende Übertragungskammer
194 ein.
Die Elektronikeinheit 188, die von dem Konnektor 162 mit 9 V Gleichstrom versorgt wird, wandelt den Gleichstrom
in Hochfrequenzenergie (60 kHz) um, die über eine Hochfrequenzleitung 196 einer ersten Spule 198 {Primärspule)
zugeführt wird. Die Primärspule 198 ist koaxial zu der Meßwelle in der Drehkappe 182 angeordnet und mit
dieser drehfest verbunden. Radial innerhalb der ersten Spule 198 {Primärspule) ist unter Freilassung eines
Ringspalts eine zweite Spule 200 {Sekundärspule) vorgesehen, die an eine Meßelektronik 202 angeschlossen ist
11 -
und zusammen mit der Primärspule 198 einen Transformator bildet.
Die Meßelektronik 202 ist in einem Drehraum 204 angeordnet, der in axialer Richtung durch das Kugellager
184 und die Primär- und Sekundärspule 198,200 und in radialer Richtung durch den Tragervorsprung 180 sowie
die Drehkappe 182 begrenzt wird. Um die Meßelektronik 202 bei abgenommener Drehkappe 182 vor Beschädigung zu
schützen, ist ein ringförmiger Haltebecher 210 aus amagnetischem Material, z.B. Aluminium, vorgesehen, dessen
innere radiale Wandung 206 zugleich das Kugellager 184 auf den Tragervorsprung 180 fixiert, als Auflagefläche
für die Sekundärspule 200 fungiert und den Abstand zwischen dem ersten Kugellager 184 und dem zweiten Kugellager
186 definiert. Die dem Schutz der Meßelektronik 202 dienende Außenwandung 208 des Haltebechers 210 ist
an der Innenwandung 206 über einen radialen Steg angeschlossen. Der Haltebecher 210 ist vor seiner Montage
in axialer Richtung einseitig offen, wobei die Meßelektronik 202 in dem Haltebecher 210 vorzugsweise vergossen
ist.
Die Meßelektronik 202 versorgt einerseits die Dehnungsmeßstreifen 142 mit Energie und empfängt andererseits
von den Dehnungsmeßstrexfen 142 über eine Signalleitung 214 Meßsignale, die in ein hochfrequentes, frequenzmoduliertes
Signal umgewandelt werden und über eine Diodenleitung 216 zu einem optischen Sender 218 (Infrarotsender)
übertragen werden. Der Sender 218 überträgt die frequenzmodulierten Signale, die bei einer Trägerfrequenz
von ca. 8 kHz +/- 2 kHz moduliert sind, zu einem Empfänger 220, der wie der Sender 218 auf der Achse der
Meßwelle 130 angeordnet ist und sich am vorderen Ende
der an der Drehkappe 182 ausgebildeten Behälterwandung
190 befindet. Die von dem Empfänger 220 empfangenen Signale werden von der Elektronikeinheit 188 in der
Drehkappe 182 aufbereitet und über den Konnektor 162 an eine Auswerteeinheit übertragen. Da sowohl die Signalübertragung
als auch die Energieübertragung berührungslos erfolgt, arbeitet der Hydraulikschrauber 110 gemäß
der zweiten Ausführungsform zuverlässig, wobei insbesondere
wegen der frequenzmodulierten Signalübertragung Übertragungsfehler ausgeschlossen werden können.
Der Durchmesser der in Fig. 4 gezeigten Drehkappe 182 ist kleiner als der der Innenverzahnung des Ringstücks.
Daher kann die Meßwelle 13 0 durch das Gehäuse 112 des Kraftschraubers hindurchgesteckt werden. Die Meßwelle
kann aber auch teilbar ausgeführt werden, so daß eine Drehkappe bei einer solchen Ausführungsform erst nach
Durchstecken des rotierenden Teils der Meßwelle durch das Gehäuse 112 auf den rotierenden Teil gesteckt wird.
Vorzugsweise dient eine solche Drehkappe dann auch der axialen Fixierung der Meßwelle.
Der Betrieb der beiden beschriebenen Kraftschrauber
10,110 wird nachfolgend anhand des Kraftschraubers 10
der ersten Ausführungsform beschrieben. Kraftschrauber
10 werden dadurch zum Einsatz gebracht, daß zunächst nach dem Ansetzen einer Stecknuß der Kraftschrauber 10
an der Schraubverbindung angesetzt wird. Anschließend wird ein Stützfuß 72 des Kraftschraubers an dem Gehäuse
12 durch Verstellen in eine günstige Abstützposition gebracht. Durch Einschalten eines hydraulischen Pumpenaggregats
74 wird der Kraftschrauber 10 anschließend über eine flexible Hydraulikleitung 76 mit Drucköl versorgt.
Die Druckölzufuhr bewirkt, daß die Meßwelle 3 0
- 13 -
gedreht wird und damit die Schraubverbindung anzieht. Das während dem Anziehen an der Schraubverbindung herrschende
Drehmoment kann an der Auswerteeinheit 68 abgelesen werden. Vorzugsweise ist die Auswerteeinheit so
ausgelegt, daß die Zufuhr von Hydrauliköl zu dem Kraftschrauber 10 bei Empfang eines dem Soll-Moment entsprechenden
Signals von dem Torsionssensor 41 automatisch unterbrochen wird.
Die Erfindung wurde vorstehend als hydraulischer Kraftschrauber
beschrieben. Die Erfindung wird aber auch verwirklicht, wenn eine Meßwelle wie vorstehend beschrieben
zum Einbau in einen handbetriebenen Kraftvervielfältiger oder eine Ratsche vorbereitet wird oder in
einen solchen Kraftvervielfältiger bzw. eine solche
Ratsche eingebaut ist.
Claims (9)
1. Hydraulischer Kraftschrauber mit einem Antriebsteil
(14) , in dem ein Kolben (20) verschiebbar ist, und einem in einem Gehäuse (12;112) enthaltenen
Funktionsteil (16) , der einen von dem Antriebsteil (14) angetriebenen Ratschenhebel (24) aufweist
und über den Ratschenhebel (24) eine drehbar gelagerte, in das Gehäuse (12;112) auswechselbar
eingesteckte Welle antreibt, die an ihrem einen Ende eine Werkzeugaufnahmevorrichtung (3 2;132)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Welle als Meßwelle (3 0; 130) mit einem der Werkzeugaufnahmevorrichtung (3 2;13 2) benachbarten Meßabschnitt (40;140) ausgebildet ist und einen in dem Meßabschnitt (40;140) angeordneten Torsionssensor (41;141) aufweist.
daß die Welle als Meßwelle (3 0; 130) mit einem der Werkzeugaufnahmevorrichtung (3 2;13 2) benachbarten Meßabschnitt (40;140) ausgebildet ist und einen in dem Meßabschnitt (40;140) angeordneten Torsionssensor (41;141) aufweist.
2. Hydraulischer Kraftschrauber nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Torsionssensor (41;141) einen Signalausgang aufweist, der an dem
der Werkzeugaufnahmevorrichtung (32;132) gegenüberliegenden Ende der Welle angeordnet ist.
3. Hydraulischer Kraftschrauber nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalausgang des Torsionssensors (41) zu einem Konnektor (62) geführt
ist, der an der Meßwelle (3 0) mit der Werkzeugaufnahmevorrichtung
(32) mitdrehend angeordnet ist.
4. Hydraulischer Kraftschrauber nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Signalausgang des
- 15 -
Torsionssensors (141) zu einem Konnektor (162)
geführt ist, der an einer gegenüber der Werkzeugaufnahmevorrichtung (132) der Meßwelle (130) frei
drehbar gelagerten Drehkappe (180) angeordnet ist.
5. Hydraulischer Kraftschrauber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Konnektor (162) an
eine externe Stromquelle anschließbar ist und mit einem im Innern der Drehkappe (180) angeordneten
Transformator verbunden ist, dessen Primärspule (198) drehfest an der Drehkappe (180) angeordnet
ist und dessen Sekundärspule (200) gegenüber der Werkzeugaufnahmevorrichtung (13 2) drehfest angeordnet
ist.
6. Hydraulischer Kraftschrauber nach Anspruch 4 oder
5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßelektronik (202) die Signale des Torsionssensors (141) in
frequenzmodulierte Signale umwandelt, die von einem mit der Werkzeugaufnahmevorrichtung (132)
der Meßwelle (130) umlaufenden Sender (218) auf einen drehfest an der Drehkappe (180) angeordneten
Empfänger (220) übertragen werden.
7. Hydraulischer Kraftschrauber nach einem der Ansprüche
1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung, an der ein Soll-Moment einstellbar
ist und die Signale des Torsionssensors (41;141) der Meßwelle (30;130) empfängt und bei Empfang
eines dem Soll-Moment entsprechenden Signals das den Kraftschrauber versorgende Pumpenaggregat abschaltet
.
- 16 -
8. Meßwelle mit einem ersten und einem zweiten Lagerabschnitt
(34,36), einem zwischen den Lagerabschnitten (34,36) angeordneten Verzahnungsabschnitt
(38) und einer an einem Ende der Meßwelle (3 0), dem ersten Lagerabschnitt (34) benachbart
angeordneten Werkzeugaufnahmevorrichtung (32), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Werkzeugaufnahmevorrichtung
(32) und dem ersten Lagerabschnitt (34) ein Meßabschnitt (40) und ein in dem
Meßabschnitt (40) angeordneter Torsionssensor (41) angeordnet sind.
9. Hydraulisches Pumpenaggregat für einen hydraulischen
Kraftschrauber (10) nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß anstelle eines Regelventils am Druckausgang eine die Hydraulikversorgung
am Druckausgang abschaltende Unterbrechereinrichtung vorgesehen ist.
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