DE29606679U1 - Ferrofluid-Dichtung - Google Patents
Ferrofluid-DichtungInfo
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-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
• ·
Ferrofluid-Dichtung
Die Erfindung betrifft eine Ferrofluid-Dichtung der im
Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Gattung.
Ferrofluid-Dichtungen schaffen eine grundsätzlich hermetisch
dichte Durchführung für ein sich drehendes oder translatorisch bewegtes Bauelement, wie eine Welle, gegenüber
einem Tragteil, z.B. Gehäuse, unter gleichzeitiger wesentlicher Minimierung der Reibkräfte. Nachteil von
Ferrofluid-Dichtungen ist dagegen deren begrenztes Druckabdichtungsvermögen sowie eine mögliche Verunreinigung
des abzudichtenden Mediums durch das Ferrofluid oder umgekehrt. So sind bestimmte Ferrofluide wegen
Oxidationsgefahr oder starker Verdunstungsneigung, leichter Löslichkeit und/oder guter Vermischbarkeit für gewisse
abzudichtende Medien ungeeignet. Der grundsätzliche Aufbau von Ferrof luid-Dichtungen ist bekannt. Es kann z.B. auf die
EP-A-O 269 264 verwiesen werden, die eine Ferrofluid-Dichtung zur Abdichtung einer Welle gegenüber einer Nabe beschreibt.
Eine andere Bauart einer Ferrofluid-Dichtung mit einem Paar Abdichtungsbereiche, die jeweils mit dem gleichen Ferrofluid
beaufschlagt sind, ist aus der Firmenschrift BW/IP International Ine./Tierra Alta Way, Temecula, CA 92590, Nr.
2-0193-1052 bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ferrofluid-Dichtung
der eingangs erwähnten Gattung hinsichtlich wenigstens einer, vorzugsweise mehrerer der folgenden
Eigenschaften zu verbessern: Verträglichkeit mit dem abzudichtenden Medium, Verträglichkeit mit dem
Umgebungsmedium und Druckabdichtungsvermogen. Die Ferrofluid-Dichtung
soll insbesondere zur Abdichtung Unterdruckbeaufschlagter
Bereiche gegenüber der Aussenumgebung geeignet sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird auf die Merkmale im kennzeichenden Teil des Anspruches 1 verwiesen. Ein Merkmal
der erfindungsgemässen Ferrofluid-Dichtung ist demnach, dass
die Abdichtungsbereiche der Dichtung unabhängig voneinander mit einem Ferrofluid beaufschlagt werden können, das
demzufolge gezielt auf die jeweiligen Umgebungsverhältnisse massgeschneidert werden kann, so dass z.B. ein Ferrofluid auf
gute Verträglichkeit mit dem abzudichtenden Medium und ein anderes Ferrofluid auf hohe Dichtfunktion ausgelegt sein
kann. Eine Ferrofluid-Dichtung nach der Erfindung eignet sich daher insbesondere für den Einsatz bei Vakuumpumpen, indem
verhindert wird, dass durch Verdampfung Ferrofluidanteile in den evakuierten Raum hineingelangen können. Dabei bedeutet
die Verwendung von Ferrofluiden mit niedrigem Dampfdruck, wie
sie bei Vakuumanwendungen zu bevorzugen sind, keine wesentliche Beeinträchtigung des Druckabdichtungsvermögens
der Ferroluid-Dichtung, da ein anderer Abdichtungsbereich der Dichtung mit einem im Hinblick auf die Dichtfunktion
optimierten Ferrofluid versorgt werden kann. Hohes Druckabdichtungsvermogen bei gleichzeitig guter
Verträglichkeit mit den jeweiligen Umgebungsmedium wird insbesondere mit einer Weiterbildung der Erfindung gemäss dem
Anspruch 3 erhalten, indem mehrere mit unterschiedlichen
- 3
Ferrofluiden beaufschlagte Magneteinheiten zu einer
Magnetanordnung zusammengefasst sind, deren
Druckabdichtungsvermögen eine Summe der Druckabdichtungskapazitäten der einzelnen Magneteinheiten
darstellt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen
und der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in längsgeschnittener Ansicht eine erste Ausführungsform einer Ferrofluid-Dichtung nach
der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Schnittlinie II-II in
Fig. 1,
Fig. 3 in längsgeschnittener Ansicht eine zweite Ausführungsform einer Ferrofluid-Dichtung nach
der Erfindung,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Schnittlinie IV-IV in Fig. 3.
Nachfolgend wird auf Fig. 1 und 2 Bezug genommen, die eine erste Ausführungsform der Erfindung zeigen. Mit dem
Bezugszeichen 1 ist das Gehäuse einer abzudichtenden Vorrichtung, z.B. einer Vakuumpumpe, gezeigt, deren
Antriebswelle 2 durch eine Gehäusebohrung hindurchgeführt ist. Zur Abdichtung der Welle 2 gegenüber dem Gehäuse 1 ist
eine Ferrofluid-Dichtung nach der Erfindung vorgesehen.
Die Ferrofluid-Dichtung umfasst eine Magneteinheit 3 mit
einem Paar axial beabstandeter, zueinander ausgerichteter, ringförmiger Polelemente 5, 7 aus magnetisierbarem Material,
die die Welle 2 konzentrisch mit Abstand umgeben, so dass zwischen der inneren Oberfläche der Polelemente 5, 7 und der
Wellenoberfläche Ringspalte 6, 8 gebildet sind, welche Durchführungen für die Welle 2 darstellen. Die Polelemente 5,
7 schliessen zwischen sich axial einen Tragring 9 aus nicht magnetisierbarem Material ein, der die Welle 2 konzentrisch,
vorzugsweise mit einem etwas grösseren radialen Abstand als der der Polelemente 5, 7, umgibt und Träger einer Vielzahl
umfänglich verteilt angeordneter Permanentmagnete 4 ist.
Die NS-Achsen der Permanentmagnete 4 sind in Axialrichtung
ausgerichtet, so dass sich ein Kraftlinienfeld ergibt, wie es in Fig. 1 durch gestrichelte Linien angedeutet ist, welches
vom betreffenden einen Pol eines Permanentmagneten 4 ausgehend das benachbarte Polelement 5, den einen Ringspalt
6, einen oberflächennahen Bereich der Welle 2, den anderen Ringspalt 8, und das dem anderen Pol des Permanentmagneten 4
benachbarte Polelement 7 durchsetzt. Die die Ringspalte 6, 8 durchsetzenden Kraftlinien können eine magnetisierbare
Flüssigkeit, ein sog. Ferrofluid, in den Rinspalten 6, 8 einschliessen und fixieren, so dass die Ringspalte 6, 8 durch
das Ferrofluid abgedichtet werden, wie dies mit den Bezugszeichen A, B in Fig. 1 angedeutet ist.
Die Zufuhr des Ferrofluides zum betreffenden Ringspalt 6 bzw.
8 erfolgt über Zuführleitungen 10, 11, die im Gehäuse 1 vorgesehen sind und nahe dem betreffenden Ringspalt 6, 8
aussenseitig der Magneteinheit 3 ausmünden, so dass ein über die Leitungen 10, 11 eingeführtes Ferrofluid infolge der
magnetischen Kräfte, die in den Ringspalten 6, 8 herrschen, in den betreffenden Ringspalt 6 bzw. 8 hineingezogen wird.
Wie dargestellt, können die Zuführleitungen 10, 11 nach Einführung des Ferrofluides hermetisch abgedichtet werden.
Die Erfindung ermöglicht es, dass in jedem Ringspalt 6, 8 der Magneteinheit 3 ein unterschiedliches Ferrofluid vorgesehen
werden kann, das gezielt auf bestimmte Eigenschaften ausgewählt ist. Insbesondere kann das Ferrofluid für den
produktseitigen Abdichtungsbereich A der Magneteinheit 3 auf besondere Verträglichkeit mit dem abzudichtenden Medium
abgestimmt sein. Z.B. kann das Ferrofluid des produktseitigen Abdichtungsbereiches A bei Einsatz der Dichtung als
Unterdruckabdichtung einen niedrigen Dampfdruck haben, während das Ferrofluid für den produktabgewandten
Abdichtungsbereich B gezielt auf hohe Dichtwirkung ausgelegt sein kann. Wenn erwünscht, können zwei oder mehrere
Magneteinheiten 3 mit dem vorbeschriebenen Aufbau längs der Wellenlängsachse angeordnet sein, wobei jede Magneteinheit
auf die ihr zukommende Funktion optimiert werden kann.
Fig. 3 und 4 zeigen die zweite Ausführungsform der Erfindung.
Die Ferrofluid-Dichtung nach dieser Ausführungsform umfasst
eine Magnetanordnung bestehend aus drei in axialem Abstand voneinander längs der Längsachse der Welle 2 vorgesehene
Magneteinheiten 3, 3', 3", die im wesentlichen identisch wie die Magneteinheit 3 der vorbeschriebenen ersten
Ausführungsform der Erfindung aufgebaut sein können, so dass
bezüglich näherer Details hierauf verwiesen werden kann. Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform der Erfindung ist
jeder Magneteinheit 3, 3', 3" nur eine Zuführleitung 21, 21', 21" zugeordnet, die sich radial durch den betreffeden
Tragring 9 für die Permanentmagnete 4 in einen Raum 20, 20', 20" erstreckt, der zwischen den Polelementen 5, 7 der
betreffenden Magneteinheit 3, 3', 3" definiert ist und mit beiden Ringspalten 6, 8 der Polelemente in Verbindung steht.
Ein in den Raum 20, 20', 20" eingeführtes Ferrofluid kann daher gleichzeitig beide Ringspalte mit dem Ferrofluid
— O
versorgen, um an den Magneteinheiten gleichartig wirkende
Paare von Abdichtungsbereichen AA1, BB1, CC zu bilden.
Die zweite Ausführungsform der Erfindung schafft nicht nur pro Magneteinheit 3, 3', 3" eine erhöhte Dichtwirkung,
sondern ermöglicht ausserdem eine noch gezieltere Abstimmung der Fluiddichtung im Hinblick auf die Verträglichkeit des
Ferrofluides mit dem abzudichtenden Produkt bzw. Umgebungsmedium sowie im Hinblick auf die Höhe der
abdichtbaren Drücke. Insbesondere kann die produktseitige Magneteinheit 3 bei Einsatz der Ferrofluid-Dichtung als
Vakuumdichtung mit einem Ferrofluid mit niedrigem Dampfdruck versehen werden, so dass das Ferrofluid und/oder die
Unterdruckbedingungen nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt werden. Ferrofluide mit niedrigem Dampfdruck
besitzen jedoch im allgemeinen eine geringe Druckabdichtungskapazität. In gleicher Weise kann die
atmosphärenseitige Magneteinheit 3" auf gute Verträglichkeit mit dem Umgebungsmedium, z.B. Luft, ausgelegt werden. Dagegen
kann die zwischen den produktseitigen und atmosphärenseitigen
Magneteinheiten 3, 3" angeordnete Magneteinheit 31 gezielt
auf ein hohes Druckabdichtungsvermögen ausgelegt sein, indem hierfür ein Ferrofluid mit hohem Dampfdruck und hoher
Magnetisierbarkeit gewählt wird. Mit der Ausführungsform der
Erfindung nach Fig. 3 und 4 lassen sich daher höhere Drücke abdichten, wobei sich die abdichtbaren Drücke der einzelnen
Magneteinheiten 3, 3', 3" addieren.
Die Erfindung ermöglicht es somit, dass die Magnetanordnungen entsprechend der jeweiligen Dichtungsfunktion
massgeschneidert werden können. Als Trägerflüssigkeiten für
die magnetisierbaren Bestandteile der Ferrofluide kommen z.B.
Benzin, Petroleum, Unterdruckpumpenöl, leicht oder schwer verdampfbare chemisch inerte Flüssigkeiten, wie Polyäther
oder dgl., und/oder Kombinationen davon in Frage, ohne dass hierin eine Einschränkung der Erfindung auf bestimmte
Ferrofluide zu sehen ist. Darauf hinzuweisen ist ferner, dass es auch möglich ist, jeweils einem Polelement zwei
Magneteinheiten zuzuordnen, so dass die magnetischen Kräfte zweier Magneteinheiten auf ein gemeinsames Polelement wirken,
um erhöhte magnetische Kräfte im betreffenden Ringspalt des Polelementes zu schaffen. Eine derartige Ausbildung einer
Ferrofluid-Dichtung kann beispielsweise Vorteile bieten, wenn mehr als eine zwischenliegende Magneteinheit in Verbindung
mit je einer produkt- bzw. atmosphärenseitigen Magneteinheit
gewüns cht wi rd.
Claims (5)
1. Ferrofluid-Dichtung, bestehend aus einer
Magnetanordnung mit wenigstens einem Paar von magnetischen
Kraftlinien durchsetzten beabstandeten Abdichtungsbereichen zur Fixierung einer abdichtenden magnetischen Flüssigkeit
(Ferrofluid) an einer Wellendurchführung der Magnetanordnung, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (9,10,20,21)
vorgesehen ist, um jeden Abdichtungsbereich (A,B,AA1,BB') der
Magnetanordnung mit einem Ferrofluid unabhängig vom anderen Abdichtungsbereich zu versorgen.
2. Ferrofluid-Dichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Magnetanordnung wenigstens eine
Magneteinheit (3) umfasst, und dass die Versorgungseinrichtung für das Ferrofluid beidseitig der
Magneteinheit nahe den Abdichtungsbereichen (A,B) ausmündende Zuführpassagen (10,11) umfasst.
3. Ferrofluid-Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetanordnung mehrere
Magneteinheiten (3) umfasst, und dass jeder Magneteinheit eine Zuführpassage (21) zur gemeinsamen Versorgung der
Abdichtungsbereiche (AA1, BB1 CC) der Magneteinheit mit
Ferrofluid unabhängig von den anderen Magneteinheiten zugeordnet ist.
4. Ferrofluid-Dichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass jede Magneteinheit (3) ein Paar zwischen sich eine Permanentmagneteinrichtung (4) einschliessende,
Abdichtungsbereiche definierende Polelemente (5,7) mit Wellendurchführungen umfasst.
5. Ferrofluid-Dichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ferrofluid der produktseitigen Abdichtungsbereiche (A, AA1) auf
Verträglichkeit mit dem abzudichtenden Produkt abgestimmt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29606679U DE29606679U1 (de) | 1996-04-12 | 1996-04-12 | Ferrofluid-Dichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE29606679U1 (de) |
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- 1996-04-12 DE DE29606679U patent/DE29606679U1/de not_active Expired - Lifetime
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