DE29605890U1 - Vorrichtung zur Herstellung von Matten - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von MattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Matten aus einer Mattenhülle und darin verfülltem Schüttgut
mit einem Schüttgutspeicher und mit einer Austrittsöffnungen aufweisenden Zuführeinrichtung.
Schüttgutgefüllte Matten sind in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt, beispielsweise durch die EP-A-0 450 154 oder das DE-GM 295 04 458.6. Sie haben als Mattenhülle ein Doppelabstandsgewebe,
welches in regelmäßigen Abständen Abstandsfäden aufweist, die sich quer zu den Gewebebahnen erstrecken und den
Abstand der Gewebebahnen über die Fläche der Matte konstant halten. Solche Matten werden im Gewässerschutz, aber auch für
den Schutz von Abdichtbahnen beim Bau von Deponien verwendet, soweit die Schüttgutfüllung aus Sand besteht. Daneben sind
Dichtungsmatten bekannt, bei denen der Kern aus einem quellfähigen Ton, beispielsweise Bentonit, besteht. Auch diese Dichtungsmatten
werden im Deponie- und Wasserbau eingesetzt. Im Straßenbau werden Matten eingesetzt, die als Schüttgut eine
Beton- oder Mörtelfüllung enthalten.
Die Herstellung solcher Matten kann in der Weise erfolgen, daß zunächst eine an drei Seiten geschlossene Mattenhülle produziert
wird und daß dann das Schüttgut über die dann noch verbliebene offene Seite mittels einer Zuführeinrichtung eingefüllt
wird. Nach Abschluß des Füllvorgangs wird dann diese Seite vernäht. Das Einfüllen des Schüttgutes kann dabei sowohl im
Herstellungsbetrieb als auch vor Ort nach Verlegen der Matten-
• •as· ··» ·*
hülle erfolgen.
Für die Herstellung von Bentonit-Dichtungsmatten wird ein Verfahren
angewendet, bei dem auf eine Trägerschicht aus einem Vliesstoff eine Zwischenschicht aus Bentonit und dann darauf
die Deckschicht aufgebracht ist. Alle drei Schichten werden anschließend in einem Nadelstuhl vernadelt (vgl.
EP-A-0 278 419). Ähnlich wird bei dem aus der DE-A-2 344 835 bekannten Verfahren gehandelt, wobei auch andere Füllstoffe
genannt sind. Träger- und Deckschicht werden an über die Oberfläche der Matte verteilten Stellen miteinander verbunden. Bei
einem vergleichbaren Verfahren wird als Trägerschicht ein Geotextil mit darauf punktuell befestigtem Wirrgelege verwendet.
Bei der Herstellung vor Ort wird mit Hilfe eines Trockenblasverfahrens Sand in die Wirrgelegeschicht verfüllt und darüber
ein Geotextil verlegt.
Soweit die Herstellung der Matten im Stand der Technik vor Ort durchgeführt wird, bestehen die Nachteile darin, daß die Verlegung
nicht einfach ist und die Verfüllung mit einer erheblichen Staub- und Lärmbelästigung verbunden ist, da das Schüttgut
gepumpt werden muß. Die Herstellung der Bentonit-Matten mittels Vernadelung hat sich wegen des hohen Nadelverschleisses
nicht bewährt. Soweit Mattenhüllen mit einer offenen Seite verwendet worden sind, konnten bisher große Mattenlängen nur
schwierig hergestellt werden. Außerdem war die Qualität der Verfüllung nicht befriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der schüttgutgefüllte Matten auf einfache,
schnelle und kostengünstige Weise hergestellt werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zuführeinrichtung
Befülleitungen aufweist und eine Stülpvorrichtung zum Fassen und überstülpen der Mattenhülle bzw. eines für
die Bildung von Mattenhüllen bestimmten Mattenschlauchs vorgesehen ist. Dabei sollten in einer Reihe eine Mehrzahl von Füll-
leitungen angeordnet sein, die für eine in der Breite der Mattenhülle
bzw. des Mattenschlauchs gleichmäßige Verfüllung sorgen.
In Ausgestaltung der Vorrichtung ist vorgesehen, daß die Stülpeinrichtung
beidseits der Befülleitungen ein Paar von in Richtung aufeinander vorgespannten Wellen aufweist, die mittels eines
Antriebs gegenläufig drehbar sind und jeweils paarweise gegenüberliegende Rollen aufweisen, zwischen denen die Mattenhülle
bzw. der Mattenschlauch einklemmbar und transportierbar ist. Dabei sollten die Fülleitungen so angeordnet sein, daß
sich zwischen ihnen Freiräume ergeben, in die die Rollen paarweise gegenüberliegend einfassen. Es ist zweckmäßig, daß von
jedem Paar Rollen die eine Rolle eine konvexe und die andere Rolle eine zylindrische Oberfläche haben, um einen Liniendruck
und damit ein sicheres Fassen der Mattenhülle bzw. des Mattenschlauchs zu erzielen.
Die Wellen sind zweckmäßigerweise an einem Wellenträger gelagert. Dieser sollte in Achsrichtung der Befülleitung über einen
Antrieb liftartig verfahrbar sein. Beidseits der Befüllrohre können Führungsprofile für die Führung des Wellenträgers
vorgesehen sein. Aus Sicherheitsgründen vorteilhaft ist es, wenn der Wellenträger an einem Trum wenigstens einer umlaufenden
Kette oder wenigstens eines umlaufenden Riemens angebracht ist, die bzw. der mit dem Antrieb verbunden ist, wobei an dem
anderen Trum als Ausgleich ein Gegengewicht zweckmäßigerweise mit dem gleichen Gewicht wie der Wellenträger angebracht ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß nahe dem oberen Ende der Befülleitung ein Anschlag für das obere
Ende der Mattenhülle bzw. des Mattenschlauchs angeordnet ist. Gegen diesen Anschlag kann die Mattenhülle bzw. der Mattenschlauch
gerafft werden.
In zweckmäßiger Ausgestaltung sind Befülleitungen gerade und
• · ♦ O ·
senkrecht nach unten hängend angeordnet, so daß der Mattenschlauch
bzw. die Mattenhülle für das überstülpen nach oben gezogen wird. Der Schüttgutspeicher ist zweckmäßigerweise oberhalb
der Befülleitungen angeordnet, so daß das Schüttgut unter Schwerkrafteinwirkung in die Mattenhülle bzw. den Mattenschlauch
einfließen kann. Dabei sollte jede Befülleitung ein separates Ventil aufweisen, um den Füllvorgang steuern zu können.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß im unteren Bereich wenigstens eine wegbewegbare Führungsleiste
für die Befülleitung vorgesehen ist. Dies dient der Stabilisierung der ansonsten frei herunterhängenden Befülleitungen. Um
eine Rüttelverdichtung durchführen zu können, sollte unterhalb der Mündung der Befülleitungen wenigstens eine waagerechte Rüttelleiste
angeordnet sein, und zwar vorzugsweise ein Paar gegenüberliegender Rüttelleisten, die für die Rüttelbewegung von
außen gegen die Mattenhülle bzw. den Mattenschlauch geschlagen werden können.
Es ist desweiteren vorgesehen, daß auf der einen Seite der Befülleitungen
eine Abrolleinrichtung vorgesehen ist. Gleichzeitig sollte auf der anderen Seite der Befüllvorrichtung eine
Aufrolleinrichtung vorgesehen sein, wobei es zweckmäßig ist,
daß zwischen Aufrolleinrichtung und Befülleitung ein waagerechter Rollengang angeordnet ist. Die Maßnahmen dienen dazu, das
Überstülpen der noch leeren Mattenhülle bzw. des noch leeren Mattenschlauchs und das anschließende Aufrollen der gefüllten
Mattenhülle zu erleichtern.
In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher veranschaulicht. Es zeigen:
Figur 1 die Frontansicht einer Vorrichtung zum
Befüllen von Mattenhüllen;
Figur 2 die Vorrichtung gemäß Figur 1 in der Seitenansicht;
Figur 3 eine vergrößerte Frontansicht der Vorrichtung gemäß den Figuren 1 und 2 im Bereich des
Wellenträgers;
Figur 4 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung gemäß den Figuren 1 bis 3 oberhalb des
WeIlenträgers;
Figur 5 eine vergrößerte Darstellung einer Befülleitung und
Figur 6 eine vergrößerte Darstellung des Wellenträgers in der Seitenansicht.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Vorrichtung 1 hat einem im Horizontalschnitt rechteckigen, hochstehenden Vorrichtungsrahmen
2 mit vier in den Ecken angeordneten Vertikalstützen 3, 4, 5, die an allen vier Seiten über Horizontalverstrebungen
6 bis 19 miteinander verbunden sind. Der so gebildete Vorrichtungsrahmen 2 wird in einer bestimmten Höhe oberhalb
eines Bodens 20 durch hier nicht näher dargestellte Stützen gehalten und ist untenseitig offen. Er ist mit einem nur teilweise
dargestellten Schutzgitter 2a verkleidet.
Obenseitig ist ein Schüttgutsilo 21 angeordnet, der im wesentlichen
den Querschnitt des Vorrichtungsrahmens 2 einnimmt. Wie insbesondere Figur 2 zeigt, hat er zwei nebeneinanderliegende,
keilförmige Austrittstrichter 22, 23, die untenseitig mit Endplatten 24, 25 versehen sind, von denen die Endplatte 24 geschlossen
ist.
Die Endplatte 25 des frontseitigen Austrittstrichters 32 weist
eine Vielzahl von parallel zur Frontseite des Vorrichtungsrah-
mens 2 in Reihe angeordneter Löcher auf, in denen die oberen Enden von 42 langgestreckten Befüllrohren - beispielhaft mit
26 bezeichnet - sitzen. Die Befüllrohre 26 hängen in einer Linie nebeneinander mit freien Abständen nach unten und ragen
dort aus dem Vorrichtungsrahmen 2 heraus. Sie haben den gleichen Abstand zueinander und enden in etwa auf gleicher Höhe in
Austrittsöffnungen, die beispielhaft mit 26a bezeichnet sind. Figur 5 zeigt ein einzelnes Befüllrohr 26 in verkürzter Darstellung,
während sie in den Figuren 1 und 2 größtenteils nur durch Strichelungen angedeutet sind.
Im oberen Bereich hat jedes Befüllrohr 26 ein pneumatisch betätigbares
Quetschventil 27 (Figur 5). Über einen Druckschlauch 28 ist das jeweilige Quetschventil 27 mit einer Druckluftquelle
verbunden. Unterhalb der Reihe von Quetschventilen 27 verläuft ein Querträger 29, der mit dem Vorrichtungsrahmen 2 verbunden
ist. über mit dem Querträger 29 verschraubte Fixierbügel 30 ist jedes Befüllrohr 26 einzeln an dem Querträger 29
befestigt.
Im unteren Bereich der Befüllrohre 26 erstreckt sich frontseitig ein Führungsbügel 31, und zwar über die gesamte Breite der
Reihe von Befüllrohren 26. Auf der anderen Seite der Reihe der Befüllrohre 26 ist ebenfalls ein Führungsbügel 32 vorhanden.
Er trägt eine Reihe von die Zwischenräume zwischen den Befüllrohren 26 durchfassenden Führungskörpern 33. Beide Führungsbügel
31, 32 sind am Vorrichtungsrahmen 2 schwenkbar gelagert und können deshalb aus der in Figur 5 gezeigten Lage von den
Befüllrohren 26 weggeschwenkt werden.
An den Horizontalverstrebungen 12, 13„ 15 der linken Seite und
den Horizontalverstrebungen 16, 17, 18, 19 der rechten Seite ist jeweils eine Führungssäule 34, 35 befestigt, die bis zum
Boden 20 reicht. Jeweils im Bereich der Innenseiten der Führungssäulen 34, 35 verlaufen Ketten. Sie sind obenseitig unmittelbar
unterhalb des Austrittstrichters 23 über Umlenkräder
38, 39 und untenseitig etwas oberhalb des Boden 20 ebenfalls über Umlenkräder 40, 41 geführt, erstrecken sich also im wesentlichen
über die gesamte Länge der Führungssäulen 34, 35. Die oberen Umlenkräder 38, 39 sitzen auf einer gemeinsamen Antriebswelle
42, die im Vorrichtungsrahmen 2 ortsfest gelagert ist und von einem umsteuerbaren Elektromotor 43 in beiden Richtungen
angetrieben werden kann.
An den frontseitigen Trums 45, 46 ist ein insgesamt mit 47 bezeichneter
Wellenträger befestigt. Der Wellenträger 47 hat zwei seitliche Lagerplatten 48, 49, die über vier horizontale
Verbindungsrohre 50, 51, 52, 53 starr miteinander verbunden sind. Dabei verlaufen die Verbindungsrohre 50, 51 übereinander
und vor der Frontseite der Befüllrohre 26 und die Verbindungsrohre 52, 53 ebenfalls übereinander vor der Hinterseite der
Befüllrohre 26. Im oberen Bereich der Lagerplatten 48, 49 sind Tragbeschläge 54, 55 angeflanscht, die jeweils mit dem benachbarten
Trum 45, 46 fest verbunden sind, so daß der Wellenträger 47 an diesen Trums 45, 46 hängt. Die Tragbeschläge 54, 55
haben außenseitig eine U-förmige Nut 56, 57, deren Schenkel jeweils einen Führungssteg 58, 59 eng einfassen, wobei die Führungsstege
58, 59 an den Führungssäulen 34, 35 befestigt sind und sich über deren gesamte Länge erstrecken.
Innerhalb des von den Verbindungsrohren 50, 51, 52, 53 und den Lagerplatten 48, 49 gebildeten Käfigs erstrecken sich horizontal
und nebeneinander zwei Wellen 60, 61, die die Reihe von Befüllrohren 26 - in Figur 4 weggelassen - beidseitig einschliessen
und die endseitig in Lagern 62, 63, 64, 65 in den Lagerplatten 48, 49 drehbar gelagert sind. Nach einer Seite ragen
die Wellen 60, 61 über die Lager 62, 63 hinaus. Dort haben sie miteinander kämmende Zahnräder 66, 67. Sie sorgen dafür, daß
sich die Wellen 60, 61 immer gegenläufig drehen. Auf der Welle 61 sitzt eine Zahnriemenscheibe 68, über die ein Zahnriemen 69
läuft. An der benachbarten Lagerplatte 48 ist ein umsteuerbarer Elektromotor 70 nach unten hängend angeflanscht. Dessen An-
triebswelle weist ebenfalls eine Zahnriemenscheibe 71 auf, die
mit der Zahnriemenscheibe 68 fluchtet und über die der Zahnriemen 69 läuft, über den Elektromotor 70, die Zahnriemenscheibe
71, den Zahnriemen 69 und die Zahnriemenscheibe 68 sowie die Zahnräder 66, 67 können somit die beiden Wellen 60, 61 in gegenläufige
Drehbewegung versetzt werden.
Die frontseitige Welle 60 trägt elf Gummirollen - beispielhaft mit 72 bezeichnet - mit konvexem Profil. Den Gummirollen 72 jeweils
gegenüberliegend befinden sich auf der Welle 61 ebenfalls Gummirollen - beispielhaft mit 73 bezeichnet -, die ein
eingezogenes, zylindrisches Profil haben. Die Gummirollen 72, 73 sind derart paarweise angeordnet, daß jedes Paar eine Lücke
zwischen zwei benachbarten Befüllrohren 26 durchfaßt und die Gummirollen 72, 73 jedes Paares aneinander anliegen.
Wie aus Figur 1 ersichtlich, befindet sich eine Abrolleinrichtung 74 im Abstand zur Frontseite des Vorrichtungsrahmens 2
auf dem Boden 20. Sie weist zwei im Abstand zueinander angeordnete Horizonalwalzen 75, 76 auf, von denen eine angetrieben
ist. Im Abstand zur Rückseite des Vorrichtungsrahmens 2 ruht auf dem Boden 20 eine Aufrolleinrichtung 77, welche ebenfalls
zwei im Abstand zueinander angeordnete Horizonalwalzen 78, 79 hat, von denen eine angetrieben ist. Unterhalb der Frontseite
des Vorrichtungsrahmens 2 befindet sich eine auf dem Boden 20 entsprechend dem Doppelpfeil 80 verfahrbare Brücke 81 für eine
Bedienungsperson 82, welche auf der den Führungsrollen 34, 35 abgewandten Seite mit einem Bügel 83 gesichert ist.
Mit der vorbeschriebenen Vorrichtung 1 geschieht das Befüllen von Mattenhüllen wie folgt.
Zunächst wird ein Mattenschlauch 84 beispielsweise mit einer Länge von 66 m auf die Horizontalwalzen 75, 76 der Abrolleinrichtung
74 aufgelegt. Bei dem Mattenschlauch 84 handelt es sich um ein Abstandsgewebe, das an den Längsseiten geschlossen
ist und das in regelmäßigen Abständen in Breiten- und Längsrichtung
Abstandsfäden aufweist, die beim Befüllvorgang die maximale Höhe der Matte bestimmen und dafür sorgen, daß die
Matte über ihre Fläche im wesentlichen die gleiche Dicke hat. In Querrichtung haben die Abstandsfäden einen Abstand, der
etwas größer ist als der Durchmesser der Befüllrohre 26.
Von der Bedienungsperson 82 wird dann das außenliegende Ende
des Mattenschlauchs von der Abrolleinrichtung 74 abgezogen und unter der Brücke 81 hindurchgezogen. Über eine Umlenkwalze 85
wird dieses Ende dann hochgezogen. Vorher sind die beiden Führungsbügel
31, 32 weggeschwenkt und der Wellenträger 47 mit Hilfe der Ketten 36, 37 in die unterste Position kurz oberhalb
der Austritts-öffnungen 26a der Befüllrohre 26 gefahren worden. Die Wellen 60, 61 werden dann mit Hilfe des Elektromotors
70 derart angetrieben, daß sich die frontseitige Welle 60 in der Ansicht gemäß Figur 6 im Uhrzeigersinn und die rückseitige
Welle 61 gegen den Uhrzeigersinn drehen. Die Bedienungsperson 82 führt nun den oberen Rand des Mattenschlauchs 84 von unten
soweit in den Wellenträger 47 hinein, daß die Gummirollen 72, 73, den oberen Rand fassen und den Mattenschlauch 84 um ca.
bis 30 cm nach oben ziehen. Dann wird der Elektromotor 70 ausgeschaltet. Der Anpreßdruck der Paare von Gummirollen 72, 73
ist so groß, daß der obere Rand des Mattenschlauchs 84 zuverlässig gehalten wird.
Im Anschluß daran wird der Wellenträger 47 in die obere Endstellung
kurz unterhalb des Querträgers 29 gefahren, und zwar durch entsprechende Verdrehung des Elektromotors 43 und der Antriebswelle
42. Dabei wird der Mattenschlauch 84 über die Befüllrohre 26 gestülpt und hochgezogen. Die Befüllrohre 26 dienen
dabei als Führung für den Mattenschlauch 84, denn sie sind größenmäßig so an die Dimension des Mattenschlauchs 84 angepaßt,
daß sie jeweils zwischen zwei Abstandsfäden in den Mattenschlauch
84 eintauchen und die beiden Gewebebahnen in etwa entsprechend der Länge der Abstandsfäden auf Abstand halten.
Beim Hochfahren des Wellenträgers 47 stehen die Gummirollen 72, 73 still. Nach Erreichen der oberen Endstellung wird der
Elektromotor 70 wieder eingeschaltet, und zwar in derselben Richtung wie beim Fassen des oberen Randes des Mattenschlauchs
84. Dies führt dazu, daß weiterer Mattenschlauch 84 von der Abrolleinrichtung 74 abgezogen und über die Befüllrohre 26
hochgezogen wird. Gleichzeitig wird der Elektromotor 43 in Gang gesetzt, und zwar diesmal in umgekehrter Richtung, so daß
der Wellenträger 47 wieder nach unten fährt. Die Geschwindigkeit ist jedoch wesentlich geringer als die Geschwindigkeit,
mit der der Hattenschlauch 84 nach oben gezogen wird. Auf diese Weise wird der Mattenschlauch 84 gegen den Querträger 29
gerafft, d.h. er legt sich in eine Vielzahl von Falten. Die Absenkgeschwindigkeit des Wellenträgers 47 ist so eingestellt,
daß er entsprechend dem Raffortschritt des Mattenschlauchs nach unten fährt, und zwar bis zum unteren Anschlag kurz oberhalb
der Austrittsöffnungen 26a der Befüllrohre 26.
Sobald das untere Ende des Mattenschlauchs 84 etwas unterhalb der Austrittsöffnungen 26a der Befüllrohre 26 liegt, wird der
Elektromotor 70 abgeschaltet. Das untere Ende ist entweder schon vorher zugenäht worden oder - wenn es noch offen ist kann
es jetzt zugenäht werden. Danach kann der Befüllvorgang gestartet werden, und zwar durch entsprechende Ansteuerung der
Quetschventile 27 über Druckschläuche 28. Die Quetschventile 27 öffnen sich, so daß das in dem Schüttgutsilo 21 befindliche
Schüttgut, beispielsweise Sand, durch die Füllrohre 26 nach unten strömen kann. Es tritt dann über deren Austrittsöffnungen
26a in den inneren Bereich des Mattenschlauchs 84 ein. Gleichzeitig werden wieder die Wellen 60, 61 durch Anschalten des
Elektromotors 70 in Gang gesetzt, jetzt jedoch in umgekehrter Richtung, so daß der Mattenschlauch 84 wieder nach unten befördert
und damit teilweise entraftt wird. Die Drehzahl der Wellen 60, 61 ist so eingestellt, daß der Mattenschlauch 84 entsprechend
dem Füllfortschritt nach unten gefahren wird. Dies
bedeutet, daß die jeweilige Schüttgutoberfläche immer etwas
unterhalb der Austrittsöffnungen der Befüllrohre 26 liegt.
Unterhalb der Austrittsöffnungen 26a der Befüllrohre 26 sind hier nicht näher dargestellte Rüttelleisten angeordnet, die
mittels eines entsprechenden Antriebes gegen den schon verfüllten Abschnitt des Mattenschlauchs 84 geschlagen werden können.
Sie bewirken eine Verdichtung des Schüttgutes und damit eine gleichmäßige Befüllung.
Das untere Ende des Mattenschlauchs 84 wird von der Bedienungsperson
82 zur Rückseite hin auf einen hier nicht näher dargestellten Rollengang gelegt und gelangt so nach und nach zu der
Aufrolleinrichtung 77. Dort wird der Mattenschlauch 84 zu einer Rolle 86 aufgerollt. Im Bereich des Rollengangs wird zusätzlich
noch eine automatische Dickenmessung vorgenommen, um eventuelle Abweichungen in der Dicke der Matte feststellen zu
können.
Wenn eine vorbestimmte Länge Mattenschlauch 84 auf diese Weise gefüllt worden ist, beispielsweise eine Länge von 15 m, wird
der Elektromotor 70 angehalten mit der Folge, daß auch der Mattenschlauch 84 festgehalten wird. Mittels hier nicht näher dargestellten
Klemmleisten wird der Mattenschlauch 84 unterhalb der Äustrittsöffnungen 26a der Befüllrohre 26 festgeklemmt. Anschließend
wird er oberhalb dieser Klemmleisten durchtrennt. Der obere Rand des durch die Klemmleisten gehaltenen Abschnittes
sowie der untere Rand des sich nach oben fortsetzenden Abschnittes
des Mattenschlauchs 84 werden zugenäht. Nach öffnen der Klemmleisten kann dann der noch nicht aufgerollte Teil der
Matte in der Aufrolleinrichtung 77 aufgerollt und die Rolle dann zum Zwecke der späteren Verlegung entfernt werden.
Da das untere Ende des auf den Befüllrohren 26 sitzenden Mattenschlauchs
84 verschlossen ist, kann nun ein erneuter Füllvorgang in der vorbeschriebenen Weise gestartet werden. Dies
wird solange wiederholt, bis auf den Befüllrohren 26 nur noch eine einer Matte entsprechende Länge Mattenschlauch 84 sitzt.
Auch dieser Abschnitt wird dann in vorbeschriebener Weise verfüllt. Am Ende des Befüllvorgangs wird der obere Rand wieder
mittels der Klemmleisten eingeklemmt und oberhalb der Klemmleisten
vernäht. Der dann noch überstehende Rand wird abgeschnitten.
Anschließend wird in die Abrolleinrichtung 74 eine neue Rolle Mattenschlauch eingelegt und in der oben beschriebenen Weise verfüllt.
mittels der Klemmleisten eingeklemmt und oberhalb der Klemmleisten
vernäht. Der dann noch überstehende Rand wird abgeschnitten.
Anschließend wird in die Abrolleinrichtung 74 eine neue Rolle Mattenschlauch eingelegt und in der oben beschriebenen Weise verfüllt.
Es versteht sich, daß als Füllmaterial nicht nur Sand in Frage kommt. Es können auch andere schüttfähige Materialien zum Einsatz
kommen. Mit der Vorrichtung 1 können sogar flüssige oder pastöse Massen verfüllt werden.
Der zweite, bei der gezeigten Vorrichtung geschlossene Austrittstrichter
22 kann für die Verdoppelung der Kapazität der Vorrichtung 1 genutzt werden, indem an dessen Endplatte 24
ebenfalls Befüllrohre mit den zugehörigen Einrichtungen angeschlossen werden.
22 kann für die Verdoppelung der Kapazität der Vorrichtung 1 genutzt werden, indem an dessen Endplatte 24
ebenfalls Befüllrohre mit den zugehörigen Einrichtungen angeschlossen werden.
Claims (19)
1. Vorrichtung zur Herstellung von Matten aus einer Mattenhülle und darin verfülltem Schüttgut mit einem Schüttgutspeicher
(21) und mit einer Austrittsöffnungen aufweisenden Zuführeinrichtung
(26),
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtung Befülleitungen (26) aufweist und daß eine Stülpeinrichtung (47) zum
Fassen und überstülpen der Mattenhülle oder eines für die Bildung von Mattenhüllen bestimmten Mattenschlauchs (84) vorgesehen
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in einer Reihe eine Mehrzahl von Befülleitungen (26) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stülpeinrichtung (47) beidseits der Befülleitungen (26) ein Paar Wellen {60, 61) aufweist,
die mittels eines Antriebs (70) gegenläufig drehbar sind und die jeweils paarweise gegenüberliegende Rollen (72,
73) aufweisen, zwischen denen die Mattenhüllen bzw. der Mattenschlauch (84) einklemmbar und transportierbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Befülleitungen (26)
Freiräume vorgesehen sind und die Rollen {72, 73) paarweise gegenüberliegend in diese Freiräume einfassen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Paar Rollen {72, 73) die eine Rolle (72) eine konvexe Oberfläche und die andere
Rolle (73) eine zylindrische Oberfläche haben.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (60, 61) an einem
Wellenträger (47) gelagert sind und der Wellenträger (47) in Achsrichtung der Befulleitungen (26) über einen Antrieb (43)
verfahrbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß beidseits der Befüllrohre (26) Führungsprofile (E56, 57, 58, 59) für die Führung des Wellenträgers
(47) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wellenträger (47) an einem
Trum (45, 46) wenigstens einer umlaufende Kette (36, 37) oder eines umlaufenden Riemens angebracht sind, die bzw. der
mit dem Antrieb (43) verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem anderen Trum ein Gegengewicht angebracht ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß nahe dem oberen Ende der Befüllleitungen
(26) ein Anschlag (29) für das obere Ende der Mattenhülle bzw. des Mattenschlauchs (84) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag als Querbalken (29) ausgebildet ist, an dem die Befulleitungen (26) fixiert
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befülleitungen (26) gerade und senkrecht nach unten hängen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schüttgutspeicher (21) oberhalb der Befülleitungen (26) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Befülleitung (26) ein Ventil (27) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich wenigstens
eine weg bewegbare Führungsleiste (31, 32) für die Befülleitungen (26) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Austrittsöffnungen
der Befülleitungen (26) eine Rütteleinrichtung angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der einen Seite der Befülleitungen
(26) eine Abrolleinrichtung (75) vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der anderen Seite der Befüllleitungen
(26) eine Aufrolleinrichtung (74) vorgesehen ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Aufrolleinrichtung (77)
und Befülleitungen (26) ein waagerechter Rollgang vorgesehen ist.
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