DE29603996U1

DE29603996U1 - Verstellbares Winkelstück für Schornsteine und Abgasanlagen

Info

Publication number: DE29603996U1
Application number: DE29603996U
Authority: DE
Original assignee: ERO EDELSTAHL ROHRTECHNIK GmbH
Current assignee: Westa-Holding & Co Kg De GmbH
Priority date: 1996-03-04
Filing date: 1996-03-04
Publication date: 1996-05-09
Anticipated expiration: 2006-03-05

Description

Verstellbares Winkelstück für Schornsteine und Abgasanlagen

Die Erfindung betrifft ein verstellbares Winkelstück für Schornsteine und Abgasanlagen, das aus einem Muffenteil und einem formschlüssig und verdrehbar mit diesem verbundenen Steckteil besteht, so daß durch Verdrehen des Muffenteils gegenüber dem Steckteil bzw. beider Teile gegeneinander sein Winkel einstellbar ist.

Verstellbare Winkelstücke für Schornsteine und Abgasanlagen werden zur Anpassung des Abgasaustrittsstutzens des Kessels an vorhandene Öffnungen im Schornstein sowie zur Überwindung eines Schornsteinversatzes, d.h. eines nicht senkrechten Schornsteinverlaufes, eingesetzt. Das verstellbare Winkelstück realisiert durch Verdrehen seiner beiden freien Enden, dem Steckteil und dem Muffenteil, gegeneinander jede beliebige Winkeisteilung zwischen 0 und 90°, wobei für Winkel > 45° ein zweites Gelenk erforderlich ist. Durch diese einfache Verstellbarkeit haben diese Winkelstücke gegenüber den festen Winkelstücken den Vorteil, daß sie erst zum Zeitpunkt des Einbaus an vorhandene Gegebenheiten im Schornsteinverlauf bzw. vorhandene Öffnungen zum Anschluß des Abgasaustrittsstutzens des Kessels angepaßt werden müssen. Dadurch werden zusätzliche Stemmarbeiten, wie sie bei der Verwendung von Winkelstücken mit festem Winkel in der Regel anfallen, vermieden. Die Verbindungsstellen zwischen Muffen- und Steckteil werden durch eine spezielle Sickentechnik gebildet. Die drehbar miteinander zu verbindenden Rohrenden des Muffen- und des Steckteils werden unter einem bestimmten Winkei abgeschrägt und jeweils mit einer nach außen gedrückten Sicke versehen, wobei zum gelenkigen Verbinden beider Teile diese mit ihren Sicken ineinandergesteckt werden. Beim Verdrehen von Muffen- und Steckteil des Winkelstückes jeweils um ihre Rohrachse gleitet die Sicke des Muffenteils mit ihrer Außenwölbung in dem konkaven Inneren der Sicke des Steckteils.

Nachteilig bei dieser an sich sehr günstigen Winkelverstelibarkeit ist allerdings, daß die verstellbaren Winkelstücke nicht die erhöhten Anforderungen erfüllen, die an die Druck- und Kondensatdichtigkeit von im Überdruckbetrieb arbeitenden Abgasanlagen gestellt werden. Neben einer absoluten Dichtigkeit gegen Kondensataustritt müssen derartige Abgasanlagen einem Prüfdruck von 1000 Pa standhalten. Das erfüllen herkömmliche verstellbare Winkelstücke bei weitem nicht. Deshalb können in druckdichten Abgasanlagen nur dicht verschweißte Winkelstücke eingesetzt werden. Beim nachfolgenden Einbau in den Schornstein verlauf oder in die Abgasstrecke zwischen Kessel und vorhandener Schornsteinöffnung bereiten feste Winkelstücke bekanntermaßen Schwierigkeiten, da der

angenommene Winkel des Schornsteinverlaufs bzw. die angenommene Höhe des Abgasaustrittsstutzens des Kessels zur Höhe der Schornsteinöffnung oftmals nicht mit dem vorgesehenen Winkelstück übereinstimmen. Damit machen sich zusätzliche Stemmarbeiten zur Anpassung des Winkelstückes an den Schornstein verlauf bzw. das Stemmen einer neuen Schornsteinöffnung erforderlich.

Natürlich ist es auch denkbar, ein außerhalb eines Schornsteins in die Abgasstrecke eines Kessels eingebautes verstellbares Winkelstück in seinem winkelbeweglichen Bereich nachträglich abzudichten. Das erfordert nicht nur einen zusätzlichen Aufwand, sondern stellt auch keine Lösung von dauerhafter Qualität dar, die die in diesem Produktbereich übliche Garantie von 10 Jahren auf Druckdichtigkeit gewährleisten könnte.

Somit besteht das Problem der Erfindung darin, ein verstellbares Winkelstück für Schornsteine und Abgasanlagen zu schaffen, das in seiner Anwendung nicht auf im Unterdruckbetrieb arbeitende Abgasanlagen eingeschränkt ist. Das verstellbare Winkelstück soll hierbei unter Beibehaltung seiner Verstellbarkeit so verändert werden, daß es ohne zusätzliche Abdichtungsarbeiten bei seiner Montage den hohen Anforderungen, die an im Überdruckbetrieb arbeitende Abgasanlagen hinsichtlich Druck- und Kondensatdichtigkeit gestellt werden, erfüllt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Sicke des Muffenteils zur Rohrachse hin, d. h. nach innen, und die Sicke des Steckteüs in entgegengesetzter Weise, d. h. nach außen, ausgeformt ist. Der beim Fügen beider Teile entstandene Hohlraum wird mit einer Dichtung ausgefüllt.

Um eine sicherere mechanische Verbindung von Muffen- und Steckteil zu erreichen ist es sinnvoll, den auslaufenden Rand der Sicke des Steckteiis in Richtung der Rohrachse über den Innendurchmesser des Steckteils hinaus auszuformen. Die Querschnittsform der Sicken kann sowohl rund als auch U-profilförmig ausgebildet sein.

Durch die Erfindung wurde allein auf mechanische Weise und ohne zusätzliche Abdichtungsarbeiten während oder nach der Montage des Winkelstückes sowohl die Dichtigkeit gegen Kondensatausträtt als auch die geforderte hohe Druckdichtigkeit erreicht. Das neue verstellbare Winkelstück bleibt auch nach wiederholtem Anpassen des Winkels druck- und kondensatdicht.

Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispie! näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen

Fig. 1 ein verstellbares Winkelstück in der Vorderansicht Fig. 2 das Winkelstück gem. Fig. 1 in waagerechter Einbaulage,

Fig. 3 die vergrößerte Darstellung der Einzelheit A aus Fig. 1 bei waagerechter Einbaulage und
Fig. 4 die Darstellung einer möglichen günstigen Montagevariante.

Verstellbare Winkelstücke werden in zwei- oder dreiteiliger Ausführung gefertigt. Fig. 1 zeigt ein zweiteiliges 45°-Winkelstück in senkrechter Einbaulage. Es besteht aus einem Muffenteil 1 und einem Steckteil 2, die im Bereich der Winkelstellung 3 gegeneinander verdrehbar gefügt sind. Fig. 2 zeigt zur Verdeutlichung des durch die Erfindung gelösten Problems die kritische waagerechte Einbaulage eines Winkelstückes mit einem eingestellten Winkel von 0°. In der vergrößerten Darstellung gem. Fig. 3 ist der Weg des Kondensats von dem Muffenteil 1 zum Steckteil 2 durch Pfeile gekennzeichnet. Als Sickenform wurde ein U-Profil gewählt. Das Muffenteii 1 weist im Bereich der Winkelverstellung 3 eine nach innen ausgeformte Sicke 4 auf. In diese Sicke 4 greift der Außenrand einer nach außen ausgeformten Sicke 5 des Steckteiles 2 ein, wobei der Außenrand der Sicke 4 des Muffenteils (1) an dem Innenrand der Sicke 5 des Steckteils 2 anliegt. In dem so von den Sicken 4 und 5 gebildeten Hohlraum 6 befindet sich eine Dichtung 7. Aus dieser Darstellung wird deutlich, daß ein Austreten von Kondensat aus dem Bereich der Winkelverstellung 3 nicht mehr möglich ist. Die Dichtung sorgt für die geforderte Druckdichtigkeit. Da der Außenrand der Sicke 5 des Steckteils 2 in Richtung der Rohrachse über den Innendurchmesser des Steckteils 2 hinaus geformt ist, würde auch bei Versagen der Dichtung 7 kein Kondensat aus dem verstellbaren Winkelstück austreten können.

Fig. 4 zeigt eine günstige Montagemöglichkeit für das Verbinden von Muffenteil 1 und Steckteil 2. Dazu ist in die Sicke 4 des Muffenteils 1 eine dreieckförmige Aussparung 8 eingebracht, durch die die äußere Kante der Sicke 5 des Steckteils 2 eingedreht werden kann.

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Claims

Schutzansprüche

1. Verstellbares Winkelstück für Schornsteine und Abgasanlagen,

bestehend aus einem Muffenteil und einem Steckteil, wobei Muffen- und Steckteil über mindestens ein aus ineinandergreifenden Sicken bestehendem Gelenk verbunden sind, so daß durch Verdrehen des Muffenteils gegenüber dem Steckteil bzw. beider Teile gegeneinander sein Winkel einstellbar ist,

gekennzeichnet dadurch,

daß die Sicke (4) des Muffenteils (1) zur Rohrachse hin, d. h. nach innen, und die Sicke (5) des Steckteiis (2) in entgegengesetzter Weise, d. h. nach außen, ausgeformt ist und daß in dem beim Fügen beider Teile entstandenen Hohlraum eine Dichtung (7) angeordnet ist.

2. Verstellbares Winkelstück nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,

daß der auslaufende Rand der Sicke (5) des Steckteiis (2) in Richtung der Rohrachse über den Innendurchmesser des Steckteils (2) hinaus geformt ist.
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3. Verstellbares Winkelstück nach Anspruch 1 und 2,

gekennzeichnet dadurch,

daß die Sicken (4; 5) in ihrem Querschnitt im wesentlichen rund ausgebildet sind.

4. Verstellbares Winkelstück nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch,

daß der Querschnitt der Sicken (4; 5) im wesentlichen als U-Profil ausgebildet ist.

Hierzu eine Seite Zeichnung