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Aufwickeleinrichtung für die Zugschnüre einer Jalousie (Ausscheidung
aus Patentanmeldung P 29 17 224.5-25)
Die Erfindung betrifft eine
Jalousiebetätigungsvorrichtung und insbesondere eine Vorrichtung desjenigen Typs,
bei dem eine Betätigungsstange drehbar an einem Oberkasten aufgehängt ist und zwei
oder drei Schnüre aus der Stange heraushängen, mit deren Hilfe bei konzentrischer
Betätigungsweise die vertikalen und die Kippbewegungen der Jalousielamellen bewirkt
werden.
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Bekannte Vorrichtungen für die konzentrische Betätigung einer Jalousie
weisen eine rohrförmige Stange auf, die drehbar am Oberkasten der Jalousie unter
Zwischenfügung eines rohrförmigen Zwischenstückes befestigt ist. Ferner ist im Oberkasten
eine geneigte Führungsrolle drehbar befestigt, über die hinweg die Schnüre zum hochziehen
der Jalousie in das Rohr eingeführt werden, und durch eine Sperrvorrichtung hindurch
verlaufen, die am unteren Ende der Stange befestigt ist, um die Schnüre zu halten.
Die Stange weist eine feste Länge auf und zu dem erwähnten Sperrmechanismus gehört
ein rohrförmiger Griff und ein konischer Stöpsel. Der Griff ist axial verschiebbar
auf dem unteren Ende der Stange aufgebracht und nach oben elastisch vorgespannt.
Der konische Teil des Stöpsels ist von unten her in das Rohr einsetzbar, wobei sein
unterer scheibenförmiger Teil fest in den Griff eingepaßt ist und sechs Bohrungen
aufweist Die Schnüre verlaufen, wie angedeutet, um die Führungsrolle herum, dann
durch das Verbindungsstück und schließlich durch die Stange, um aus den Bohrungen
des erwähnten scheibenförmigen Teils auszutreten, wonach sie einen Knoten bilden.
Die geneigte Führungsrolle wird von einem Lagerblock drehbar gehalten, wobei ihre
Seitenflächen auf geneigten Lagerflächen aufliegen. Der Stöpsel wird von der Stange
völlig aufgenommen, wenn der Griff unbeeinflußt ist oder elastisch nach oben gedrückt
wird, jedoch nur teilweise von der Stange aufgenommen, wenn der Griff nach unten
gedrückt wird.
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Die Hebschnüre werden innerhalb des kreisringförmigen Zwischenraums,
der durch den Stöpsel und den Innenrand der Stange begrenzt wird, reibschlüssig
derart festgehalten, daß die Endschiene der Jalousie bei nicht betätigtem Griff
festgehalten bleibt und hochgezogen wird, wenn die Schnüre nach unten gezogen und
der Griff nach unten gedrückt wird.
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Die beschriebene bekannte Errichtung hat eine Reihe von Nachteilen,
von denen einer darin besteht, daß sich die Zugschnüre schon nach kurzem Gebrauch
zu schwer betätigen lassen. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Lagerfläche,
insbesondere die untere Fläche des Lagerblockes, die an der Seitenfläche der geneigten
, aus Metall bestehenden Führungsrolle anliegt, bald durch die gleitende Reibung
der Führungsrolle zerstört wird, mit dem Ergebnis, daß diese sich nicht mehr dreht.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß die Endschiene häufig schräg bewegt wird,
also ihre horizontale Lage nicht einhält. Dies hängt damit zusammen, daß die Schnüre
einseitig sind und nicht gleichförmig zwischen dem Stöpsel und der Innenwand des
Rohres des Sperrmechanismus gehalten werden. Der unlösbar befestigte Stöpsel bei
der bekannten Vorrichtung erschwert den Austausch einer beschädigten Schnur gegen
eine neue. Die übliche Stange mit unveränderlicher Länge ist darüberhinaus dann
unvorteilhaft, wenn die Arbeitshöhe geändert werden soll oder nicht von vorneherein
feststeht, da sie sich nicht den geänderten Verhältnissen anpassen läßt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
anzugeben, bei der die oben erwähnten Nachteile nicht vorhanden sind. Die Erfindung
geht von einer Vorrichtung aus, bei der ein Oberkasten vorhanden ist, ferner in
diesem befestigte Lagerelemente, eine geneigte Führungsrolle aus Metall, die drehbar
durch die Lagerelemente gehalten wird, ferner eine rohrförmige Stange, die unter
Zwischenfügung
eines rohrförmigen Verbindungsstückes mit dem Oberkasten befestigt ist, sowie einen
Sperrmechanismus aufweist. Der Sperrmechanismus besteht aus einem rohrförmigen Griff,
der axial verschiebbar auf dem unteren Teil der Stange angebracht und nach oben
elastisch vorgespannt ist sowie aus einem Abschlußelement, das am Griff befestigt
ist. Das Abschlußelement weist einen konischen Teil auf, der von unten her in das
Rohr eingepaßt ist, sowie einen scheibenförmigen Teil, der lösbar am Ende des Griffs
befestigt ist.
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Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ist der konische Teil mit
sechs symmetrischen Rillen versehen, die sich in Richtung der erzeugenden erstrecken
und kontinuierlich in jeweils eine Bohrung übergehen, die symmetrisch angeordnet
im scheibenförmigen Teil vorhanden sind. Auf die Fläche der Lagerelemente ist eine
Metallplatte aufgelegt, auf der die Seitenfläche der geneigten Rolle aufliegt, wobei
eine selbstschmierende Scheibe aus Kunstharz zwischengefügt ist.
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Die Stange besteht aus einem oberen und einem unteren Teil, die teleskopartig
miteinander durch eine Feststellschraube mit kreisförmigen Kopf, die auch als Aufhänger
für die Schnur dient, miteinander verbunden sind.
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Alle Schnüre des Sperrmechanismus werden symmetrisch auf dem Abschlußelement
verteilt und gleichförmig zwischen diesem und der Innenwand der Stange gehalten.
Dementsprechend wird die Endschiene der Jalousie immer in horizontaler Lage festgehalten,
wenn der Griff losgelassen ist, angehoben, wenn die Schnüre nach unten gezogen werden
und abgelassen, wenn der Griff nach unten gezogen wird.
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Die Lager sind gegen Beschädigung durch die Reibung bei der Auflage
der geneigten Metallrolle sowohl durch die selbstschmierende Scheibe als auch durch
die Metallplatte geschützt, so daß die geneigte Rolle sich immer gleich gut dreht
und damit die Schnüre zum ochziehen über eine lange Benutzungsdauer hinweg sich
leicht betätigen lassen.
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Wenn eine Schnur durch die Benutzung. beschädigt worden ist, läßt
sie sich leicht gegen eine neue austauschen, da es sehr einfach ist, eine Schnur
durch die Stange zu ziehen, wenn sie teleskopartig verkürzt und das Abschlußelement
herausgenommen worden ist. Es ist von besonderem Vorteil, daß die Länge der Stange
sich leicht verstellen läßt, wenn die Betätigungshöhe geändert werden soll.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht einer mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgestatteten Jalousie, wobei einzelne Teile weggebrochen dargestellt
sind.
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Fig. 2 die Seitenansicht der wesentlichen Teile der Vorrichtung gemäß
Fig. 1 und Fig. 3 die vergrößerte perspektivische Darstellung eines Sperrabschlußelementes
gemäß Fig. 2 Die Fig. 1 zeigt eine Jalousie mit einer Reihe von parallel verlaufenden
Lamellen 2 und einer Endschiene 3, die mit Hilfe von Schnüren 4, 5 zum Kippen und
Hochziehen an einem Oberkasten 1 aufgehängt sind. Die zum Kippen dienenden Schnüre
4 sind um eine Kippwelle 6 aufgewickelt, die durch den Kasten 1
verläuft
und zwei oder drei der dem Hochziehen dienenden Schnüre 5 verlaufen über eine geneigte
Führungsrolle t aus Metall, treten dann in ein rohrförmiges Verbindungsstück 10,
das am Kasten 1 drehbar befestigt ist und danach in eine an diesem Verbindungsstück
befestigte rohrförmige Stange 15 ein und treten schließlich am Ende eines Griffes
20 wieder aus, der sich am Ende der Stange 15 befindet. Die Achse der 0 Führungsrolle
7 verläuft um 45 geneigt und ist in einem Lagerblock 11 aus Kunstharz gelagert,
dessen 450-Neigungsfläche durch eine Platte 12 aus rostfreiem Stahl oder aus Messing
bedeckt ist, die den Auflagerdruck der Führungsrolle 7 aufnimmt. Zwischen den beiden
aufeinanderstoßenden Flächen der Führungsrolle 7 und des Lagerblockes 11 ist eine
Sclleibe 13 aus selbstschmierendem Kunststoff, beispielsweise aus einem fluorhaltigen
Polymer angeordnet. Ein Rad eines Räderpaares 8, 9 ist mit dem einen Ende der Kippwelle
6 verbunden, das andere Rad ist konzentrisch zur Oberseite des Verbindungsstücks
10 angebracht.
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Die rohrförmige Stange 15 besteht aus einem Ober- und einem Unterteil
16, 17, die teleskopartig miteinander verbunden sind, wobei der Oberteil 16 an seinem
oberen Ende lösbar mit der Unterseite des Verbindungsstückes 10 verbunden ist.
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Der untere Teil 17 der Stange ist mit Hilfe einer Ringkopf-Stellschraube
18 mit dem Oberteil 16 der Stange verbunden und trägt an seinem Unterteil den rohrförmigen
Griff 20.
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Die Schnüre 5, die aus dem Griff 20 austreten, werden entweder auf
die Stellschraube 18 oder auf einen Haken 19 mit Ringkopf oder auf beide dieser
Elemente gehängt, wobei das letztgenannte Befestigungselement am unteren Teil 17
der Stange angebracht ist. An den miteinander verbundenen Enden der Schnüre 5 ist
ein Knopf 21 befestigt, mit dessen Hilfe die Schnüre heruntergezogen werden können.
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Die Fig. 2 zeigt den aus elastischem Kunstharz bestehenden Haken 19,
der lösbar mit dem unteren Teil 17 der Stange verbunden ist, wozu dessen nach innen
ausgerichtete Vorsprünge 32 dienen. Am unteren Ende des unteren Teils 17 der Stange
ist eine Buchse 28 befestigt, die eine Kerbzahnung aufweist, so daß sie entlang
der Innenkerbzahnung des Griffes 20 axial verschiebbar gehalten ist. wischen der
ringförmigen Innenschulter 29 des Griffes 20 und der oberen ringförmigen Fläche
der BuchSe 28 ist eine Spiralfeder 36 eingesetzt, die den Griff 20 nachgiebig hält.
Ein Abschlußelement 23 ist mit seinem konischen Teil 25 von unten her in den Unterteil
17 der Stange eingepaßt und mit Hilfe einer Schraube 27 am Ende des Griffes 20 festgehalten.
Zwei oder drei der zum Hochziehen dienenden Schnüre 5 werden symmetrisch durch das
Abschlußelement 23 getrennt und zwischen der Außenfläche desselben und dem Innenrand
des unteren Teils 17 der Stange gefaßt gehalten, woraufhin sie durch Bohrungen 24
in dem scheibenförmigen Teil 26 hindurch nach außen verlaufen.
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Wie die Fig. 3 zeigt, weist das Abschlußelement 23 sechs Rillen 30
auf, die symmetrisch in den konischen Teil 25 geformt sind und jeweils in Richtung
der Erzeugenden dieses konischen Teils verlaufen und kontinuierlich in eine der
Bohrungen 24 übergehen. Der scheibenförmige Teil 26 ist mit sechs Bohrungen versehen,
die jeweils einer der sechs Rillen zugeordnet sind und weist außerdem eine Ausnehmung
31 zur Aufnahme der Feststellschraube auf.
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Die Tiefe der Rillen30 ist so gewählt, daß zwischen dem Abschlußelement
23 und der Innenwand des Rohres ein Reibwiderstand entsteht, der ausreicht, die
Endschiene der Jalousie zu tragen, es jedoch gestattet, die Schnüre von Hand ohne
Anstrengung nach unten zu ziehen, wenn das Abschlußelement 23 sich völlig innerhalb
des Rohres befindet.
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Nachstehend wird die Betriebsweise der Jalousiebetätigungsvorrichtung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Der Griff 20 wird in einer
der beiden Richtungen gedreht, um die Lamellen 2 nach vorne oder nach hinten zu
kippen. Wenn der Griff losgelassen wird, bleibt die Endschiene 3 in ihrer jeweiligen
Lage, da ihr Gewicht auf den Reibwiderstand abgestimmt ist, der auf die Schnüre
5 zwischen dem Abschlußelement 23 und dem Innenrand des Unterteils 17 des Rohres
wirkt. Wenn der Griff 20 gegen die Kraft der Feder 36 nach unten gezogen wird, läßt
die Wirkung des Reibschlusses auf die Schnüre 5 nach, so daß die Endschiene 3 sich
durch ihr Eigengewicht nach unten bewegt. Während der Abwärtsbewegung der Endschiene
3 behält diese ihre horizontale Lage bei, da alle Schnüre 5 symmetrisch verteilt
sind und selbst wenn auf sie längs der Rillen 30 eine Reibkraft ausgeübt wird, sich
dabei gleichförmig nach oben bewegen. Wenn die Abschlußschiene 3 die gewünschte
Stellung erreicht hat, wird der Griff 20 losgelassen, wodurch die Stellung der Schienen
fixiert wird.
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Wenn an den Schnüren 5 mit Hilfe des Knopfes 21 gegen den Reibwiderstand
nach unten gezogen wird, ohne daß der Griff 20 berührt wird, wird die Endschiene
3 angehoben. Bei dieser Aufwärtsbewegung behält die Endschiene 3 ihre horizontale
Lage dauernd bei, da die Schnüre 5 symmetrisch in den Rillen 30 verteilt sind, und
sich selbst wenn sie innerhalb des ringförmigen Zwischenraums, der durch das Abschlußelement
23 und den Innenrand des Rohrteils 17 begrenzt ist, einen Reibwiderstand erfahren,
gleichmäßig während der Aufwärtsbewegung der Schienen, nach unten bewegen. Durch
die Rillen 30 wird verhindert, daß die Schnüre einseitig werden.
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Die Schnüre 5 sind dauernd gespannt, wenn sie über die geneigte Führungsrolle
7 laufen, die unter einer gewissen
Reibung auf der Lagerfläche
des Lagerblockes 11 aufliegt.
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Die Fläche ist durch die Metallplatte 12 geschützt und nimmt den Auflagerdruck
über die erwähnte sclleibe 13 auf, so daß die beiden Teile nicht beschädigt werden.
Die Rolle 7 kann sich also immer mitdrehen, solange die Schnüre 5 bewegt werden,
mit der Folge, daß lange Zeit ein weichqängiges Absenken und Hochziehen der Jalousie
gewährleistet ist.
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Das eine Verriegelung bewirkende Abschlußelement 23 kann leicht vom
Griff 20 gelöst werden, wenn man die Feststellschraube 27 löst und die Stange läßt
sich durch Lösen der Stellschraube 28 teleskopartig verkürzen. Man erkennt, daß
das Austauschen einer beschädigten Schnur gegen eine neue leicht dann durchzuführen
ist, wenn die Stange 15 verkürzt ist und wenn aus dem Griff 20 das Abschlußelement
herausgenommen ist. Wenn die Betätigungslänge einer Jalousie geändert werden soll
oder unbestimmt ist, bedeutet dies bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung
keine Schwierigkeit, da die teleskopartige Stange in einem großen Bereich in ihrer
Betätigungslänge verändert werden kann.