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Zur Durchführung von Entspannungsbohrungen an Gebäuden werden beispielsweise
an mindestens zwei Seiten des Gebäudes ein zu ihm parallel laufender, etwa 40 cm
tiefer und 40 cm breiter Graben ausgehoben und ein Zentrierrohr an der Grabensohle
angesetzt. Das bei rechtsdrehender Bohrung der Bohrschnecke auf ihr nach oben geförderte
Bohrgut fällt an der Oberkante des Zentrierrohres in die Grabensohle oder auf das
umgebende Erdreich und muß dort von Hand auf eine Schubkarre, einen LKW oder ein
sonstiges Transportmittel geschaufelt und fortgeschafft werden. Dies ist nicht nur
sehr zeit- und kostenaufwendig, sondern auch mit dem Nachteil behaftet daß die den
Graben umgebenden Gartenanlagen beschädigt werden. Dabei dringt der Schneckenbohrer
je nach Art und Stärke der zu beseitigenden Entspannung zwei Meter bis sieben Meter
in das Erdreich ein.
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Bei einem bekannten Bohrgerät dieser Art (nach der US-PS 38 94 400)
ist das Hüllrohr an seinem oberen Ende konzentrisch von einem auf ihm gleitbar angeordneten
Trichter als Ausfalleinrichtung umgeben, an dessen Ausfallöffnung eine Rutsche höhenverstellbar
und schwenkbeweglich angeordnet ist, die sich mit ihrem einen Ende an der Ausfallöffnung
und an anderer Stelle auf einem verstellbaren Ausstellgelenk abstützt, welches an
einem das Hüllrohr umgebenden Gleitring befestigt ist. Mit einer derart gestalteten
Ausfalleinrichtung ist jedoch nur ein diskontinuierlicher Austrag des in den Trichter
fallenden Bohrgutes möglich, wobei ein Lösen des von der Bohrschnecke nach oben
geführten Bohrgutes dem Zufall überlassen bleibt. Die gewünschte Funktion dieses
Bohrgerätes und seiner Ausfalleinrichtung ist nur bei rieselfähigem Bohrgut möglich.
Bei lehmigen, tonhaltigen oder sonstigen in aller Regel bindigen Böden kann der
Zulauf zur Ausfallöffnung innerhalb des Ringraumes zwischen Trichter und Hüllrohr
verstopft werden und das dann an anderer Stelle als in der Nähe der Ausfallöffnung
von dem Schneckenbohrer herabfallende Bohrgut unkontrolliert über den Rand des Trichters
fallen.
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Ein bekanntes Bohrgerät anderer Art (nach dem DE-GM 18 90 209) weist
ein Hüllrohr mit einer Ausfallöffnung auf, durch welche das auf der Bohrschnecke
mittels einer Schnauze aufgehaltene Bohrgut ableitbar ist. Die Schnauze ist mit
Gleitflächen und einem Belag aus Hartmetall versehen. Die Öffnung der Schnauze ist
gegen die Drehbewegung des Schneckenbohrers gerichtet und als Abstreifer an ein
Rohr geschweißt, an dem ein Führungskasten befestigt ist, der eine Schiene umgibt
und auf dieser mit Gleitrollen gleitbar gelagert ist. Dadurch kann das Rohr mit
der Schnauze über die sich nahezu über die gesamte Höhe des Hüllrohres erstreckende
Ausfallöffnung nach oben und nach unten mittels einer Seilrolle gleitbeweglich verschoben
werden. Neben ihrem voluminösen und äußerst störanfälligen Aufbau ist diese Vorrichtung
mit dem Nachteil behaftet, daß zum einen die Schnauze exakt zwischen zwei Windungen
des Schneckenbohrers in der Nähe der Unterkante der Ausfallöffnung eingesetzt und
sodann während des Abstreifvorganges von der Schnecke des Schneckenbohrers entlang
der gesamten Höhe des Füllrohres nach oben gedrückt sowie dort vor dem Ausstoßen
der sonst klemmend wirkenden Oberkante der Ausfallöffnung rechtzeitig über eine
Kolbenzylindereinheit nach außen geschwenkt werden muß. Bei einem nicht exakten
Ein- und rechtzeitigen Ausschwenken der Schnauze wird der Schneckenbohrer geklemmt
und in seiner Funktion behindert. Ferner ist mit diesem Bohrgerät nur ein intervallweiser
Abstreiferbetrieb möglich, da die Schnauze nach ihrem rechtzeitigen Ausrücken aus
dem Schneckenbohrer wieder in eine untere Anfangsstellung eingerückt werden muß.
Wie das zwischen oberer Ausrück- und unterer Einrückstellung auf der Schnecke des
Bohrers befindliche Bohrgut während der Abwärtsbewegung der Schnauze aus der Bohrschnecke
entfernt werden kann, ist in dieser Druckschrift nicht offenbart.
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Aus der US-PS 35 81 833 ist ein weiteres Bohrgerät anderer Gattung
bekannt geworden. Dabei ist ein mit einem Hüllrohr versehener Bohrtisch gleitbar
verschieblich an einer Lafette angeordnet. Eine Abstreifervorrichtung ist veränderlich
an dem Bohrtisch durch eine Kette, einem Seil oder einem hydraulischen Zylinder
befestigt. Diese Abstreifervorrichtung besteht aus einem Führungsrohr, zwei Abstreiferblattspiralen
und
einem Support. Die Abstreiferblattspiralen werden in hängender Anordnung auf
dem Führungsrohr angebracht und sind durch eine Zugfeder miteinander verbunden.
Die durch die Zugfeder ausgeübte Spannung kann mittels Ketten eingestellt werden.
Die Abstreifervorrichtung wird auf dem Hüllrohr mittels des Führungsrohres geführt
und ist nach oben und nach unten auf der Lafette verstellbar, wozu Rollen auf dem
Support vorgesehen sind. Sobald das Bohrgut von dem Schneckenbohrer abgestreift
werden soll, wird die Abstreifervorrichtung soweit nach unten vorgetrieben, bis
sie das Ende des Hüllrohres erreicht hat. Dann werden die Abstreiferblattspiralen
in Abhängigkeit von der Kraft der Zugfeder nach innen geschwenkt. Hiernach wird
der Schneckenbohrer aus dem Bohrloch herausgezogen, bis sich die oberste Schnecke
auf den Abstreiferblattspiralen stützt.
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Durch das Drehen des Bohrers fällt sodann das zwischen seinen Windungen
vorhandene Bohrgut unkontrolliert herunter, wobei die Abstreifung selbst der zufälligen
Spannung der Feder und der Abstreiferblattspiralen überlassen bleibt. Auch mit dieser
Vorrichtung ist nur ein intermittierender sowie unkontrollierter Abtransport des
Bohrgutes möglich.
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Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Bohrgerät der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welches einen
kontinuierlichen sowie kontrolliert zwangsgeführten Austrag des von der Schnecke
aus der Bohrung heraufgeförderten sowie von dem Hüllrohr umgebenen Bohrgutes gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des eingangs genannten
Gattungsbegriffes erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausfalleinrichtung für
das Bohrgut als mindestens eine im Mantel des Hüllrohres angeordnete Ausfallöffnung
ausgebildet sowie ein Abstreifer für das Bohrgut an einem Drehkörper angeordnet
ist, der relativ zum Schneckenbohrer drehbar an einem ortsfesten Teil des Hüllrohres
und/oder der Bohrlafette gelagert und durch den der Schneckenbohrer ungehindert
hindurchführbar ist.
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Durch diese Ausbildung ist es möglich, das Bohrgut unter Wirkung
des vom Abstreifer verursachten Staudruckes sowie unter seiner Schwerkraft kontinuierlich
sowie kontrolliert zwangsgeführt zur Ausfallöffnung zu drücken bzw. zu schieben,
da lediglich der Schneckenbohrer, nicht jedoch das an ihm vormals anhaftende Bohrgut
den Drehkörper ungehindert passieren kann.
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Dadurch kann mittels einer an der Ausfallöffnung angeordneten, an
sich bekannten Rutsche und/oder mittels eines Transportbandes das Bohrgut in zeit-
und kostensparender Weise in ein darunter befindliches Fahrzeug, z. B. in eine Schubkarre,
auf die Ladefläche eines LKW oder dergleichen, gefördert werden.
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Nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht
der Drehkörper für den Abstreifer aus einer rotationssymmetrischen Platte, die an
ihrem Außenumfang zwischen zwei Lagerringen drehbeweglich gelagert ist und eine
zentrale Öffnung für den Durchgang der Bohrwelle und mindestens einen radialen Schlitz
für den Durchgang der Schnecke aufweist.
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Dabei ist der radiale Schlitz mit einer Weite versehen, die ein Anecken
oder Verkanten der Bohrschnecke ausschließt. Der Abstreifer muß in jedem Fall drehbeweglich
an dem Drehkörper befestigt sein, um einen ungehinderten Durchgang der Bohrschnecke
und der Bohrwelle, nicht jedoch des Bohrgutes zu gestatten. Die plattenförmige Ausbildung
weist insbesondere den Vorteil
auf, daß das Hüllrohr und damit auch
die Entspannungsbohrung nahezu vollständig während des Bohrvorganges abgedeckt sind
und somit auch während des Bohrvorganges Regenwasser oder Schmutzpartikel weitgehend
abgewiesen werden.
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Nach einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht
der Drehkörper für den Abstreifer aus einer radial auf die Bohrwelle gerichteten
Speiche eines Kreisringes, der an einem Lagerring drehbeweglich gelagert ist. Diese
Ausführungsform gestattet nicht nur, den Lagerring aus einem Gleitlager herzustellen,
sondern mit relativ einfachen Mitteln auch aus einem Kugel- oder Rollenlager herzustellen.
Außerdem ist der Drehkörper relativ leicht und stellt einen großen Durchgangsbereich
für die Bohrschnecke und die Bohrwelle zur Verfügung.
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Bei diesen beiden Ausführungsalternativen ist mindestens an der dem
Abstreifer zugekehrten Seite des Lagerringes ein Abweiserring vorgesehen, der eine
Verschmutzung der jeweiligen Lagerung und damit ein mögliches Festsetzen oder Festbacken
des Drehkörpers verhindert.
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Der Abstreifer besteht vorteilhaft aus einem plattenförmigen, beim
rechtsdrehenden Bohren in Richtung der Bewegung der Bohrschnecke geneigten Körper
mit einer Breite, die etwa gleich dem Abstand zwischen dem Außenumfang der Bohrschnecke
und dem Außenumfang der Bohrwelle ist. Dadurch wird der gesamte Transportbereich
der Bohrschnecke gesperrt und durch den Abstreifer vom Bohrgut befreit.
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Falls der Schneckenbohrer fest sitzt, muß zu seinem Lösen die ursprünglich
rechtsdrehende Bohrrichtung in eine linksdrehende geändert werden. Hierbei sowie
beim rechtsdrehenden Bohren ohne Absenken des Schneckenbohrers, z. B. beim Bohren
auf Gestein, kann der Abstreifer, insbesondere wenn er aus starren Materialien besteht,
zwischen der Bohrschnecke und dem Drehkörper festgeklemmt werden und auf diese Weise
nicht mehr die ihm zugedachte Aufgabe und Funktion erfüllen.
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Um dies zu vermeiden, ist der Abstreifer vorteilhaft parallel zur
Bohrwelle höhenverstellbar am Drehkörper befestigt und ganz oder teilweise mit einer
Höhe versehen, die geringfügig kleiner als der Abstand zwischen zwei Schneckenwindungen
ist. Durch diese Ausbildung wird beim linksdrehenden Bohren oder beim Bohren ohne
Absenken auf festem Gestein der Abstreifer von der nach oben wandernden Bohrschnecke
ohne Verkanten hochgeschoben und beim erneuten rechtsdrehenden, absenkenden Bohren
von der über ihm liegenden Windung der Bohrschnecke wieder in seine das Bohrgut
sperrende Lage auf die darunter liegende Schneckenwindung heruntergedrückt. Dabei
muß der Abstreifer nicht in seiner gesamten Höhe dem Abstand zwischen zwei Schneckenwindungen
entsprechen. Es genügt auch, wenn er oberhalb des Drehkörpers mit mindestens einem
etwa an die obere Schneckenwindung heranreichenden Stift versehen ist, der vorteilhaft
noch in seiner Höhe, z. B. mittels eines Schraubengewindes, verstellbar und damit
justierbar ist.
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Der Abstreifer besteht vorteilhaft aus Hartgummi, Stahl oder Kunststoff
und ist als Verschleißteil vorzugsweise lösbar am Drehkörper befestigt.
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Das Hüllrohr ist in Höhe der Ausfallöffnung entweder zylindrisch
oder kegelstumpfförmig erweitert oder mit einer glockenförmigen Erweiterung versehen.
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Das neue Bohrgerät läßt sich besonders vorteilhaft an herkömmlichen
Bohrfahrzeugen im Austausch zu den
bekannten Bohrgeräten anbringen, bei denen die
Bohrlafette zwei zueinander parallel verlaufende Säulen aufweist, wenn das Hüllrohr
zwischen den Säulen und mittels eines Schlittens an den Säulen der Schneckenbohrer
angeordnet sind. Diese Ausführungsform gestattet die Anordnung von Ausfallöffnungen
an den von den beiden parallel verlaufenden Säulen abgewandten Mantelseiten.
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Nach einer weiteren Alternative läßt sich das eingangs beschriebene,
neue Bohrgerät auch in Verbindung mit einer Bohrlafette verwenden, die aus einer
Einsäulenlafette besteht, wenn mittels eines Schlittens der Schneckenbohrer und
das Hüllrohr an der Bohrlafette angeordnet sind. Dadurch steht zur Anbringung der
erforderlichen Anzahl und der erforderlichen Größe der Ausfallöffnungen eine relativ
große Mantelfläche des Hüllrohres zur Verfügung.
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Bei beiden vorgenannten Ausführungsformen weist das Hüllrohr nach
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mehrere in unterschiedlichen
Höhen und an unterschiedlichen Mantelseiten angeordnete sowie mittels kongruenter
Türen verschließbare Ausfallöffnungen auf. Auf diese Weise kann ohne Änderung des
Hüllrohres je nach den örtlichen Gegebenheiten entschieden werden, welche Ausfallöffnung
in welcher Höhe für die besonders- vorteilhafte, lösbare -Befestigung der Rutsche
und/oder des Transportbandes in Frage kommt.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigt.
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Fig.1 die skizzenhafte Gesamtansicht des neuen Bohrgerätes mit Lafette,
Hüllrohr, Rutsche sowie mit Bohr- und Transportfahrzeug, F i g. 2 die Ausschnittvergrößerung
II von Fig. 1 mit einer ersten Ausführungsform des Drehkörpers in Form einer Platte,
F 1 g. 3 die Draufsicht von F i g. 2 in Richtung der Linie III/III von F i g.2,
F i g. 4 die Schnittansicht IV/IV von F i g. 2, F i g. 5 die Draufsicht ähnlich
F i g. 3 auf eine zweite Ausführungsform eines Drehkörpers in Form von vier Speichen,
die in oder an einem Kreisring rollbeweglich gelagert sind, und Fig.6 eine Schnittansicht
entlang der Linie Vl/VI vonFig.5.
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Das neue Bohrgerät 1 gemäß den Fig. 1 bis 4 besteht im wesentlichen
aus einer Ein- oder Zweisäulenlafette 2, mit einem absenk- und heraufziehbaren Schlitten
3, an dem der aus Bohrschnecke 5 und Bohrwelle 6 bestehende Schneckenbohrer 4 mit
seinem Antriebsaggregat 7 befestigt ist. Die Bohrlafette 2 und damit das gesamte
Bohrgerät 1 sind lösbar an einem Bohrfahrzeug 8 befestigt, welches das Bohrgerät
1 an jede beliebige Stelle transportieren und die Antriebsenergie für das Antriebsaggregat
7 liefern kann. Das Hüllrohr ist mit 9, die Rutsche mit 10 und das Transportfahrzeug,
hier eine Schubkarre, mit 11 bezeichnet.
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Der Schneckenbohrer 4 ist vom oberen Ende 12 der Entspannungsbohrung
13 bis zu einer über der Erdgleiche 14 liegenden Höhe H von dem dort mit einer Ausfallöffnung
15 im Mantel 9' versehenen Hüllrohr 9 umgeben. Das obere Ende 12 der Entspannungsbohrung
13 ist im dargestellten Fall identisch mit der Grabensohle eines ca. 40 cm tiefen
Grabens, der nicht näher dargestellt ist. Bis mindestens zur Höhe H der Ausfallöffnung
15 ist der Schneckenbohrer 4 verlängert. Oberhalb der Unterkante 16 der Ausfallöffnung
15 ist ein das auf der
Bohrschnecke 5 nach oben geführte Bohrgut
sperrender Abstreifer 17 angeordnet, der über ein ortsfestes Teil 18 von Hüllrohr
9 und/oder Lafette 2 relativ drehbeweglich zum Schneckenbohrer 4 an einem Drehkörper
19 befestigt, durch den der Schneckenbohrer 4 ungehindert hindurchführbar ist.
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Im Ausführungsbeispiel der F i g. 2 bis 4 besteht der Drehkörper
19 für den Abstreifer 17 aus einer rotationssymmetrischen Platte 20, die an ihrem
Außenumfang 21 zwischen zwei Lagerringen 22, 23 drehbeweglich gelagert ist und eine
zentrale Öffnung 24 für den Durchgang der Bohrwelle 6 und einen radialen Schlitz
25 für den Durchgang der Bohrschnecke 5 aufweist.
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Wie aus den F i g. 2 bis 4 ersichtlich ist, sind die Lagerringe 22,
23 entweder diametral geteilt und dort mittels einer Flanschverbindung 26 zusammengehalten
oder gemäß F i g. 5 sandwichartig aufeinandergelegt und mittels nicht dargestellter
Schraubverbindungen und Zentrierstifte zusammengehalten. Zwischen den Lagerringen
22, 23 ist der plattenförmige Drehkörper 20 um volle 360" drehbeweglich gelagert.
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In der Ausführungsform der F i g. 5 und 6 besteht der Drehkörper
19 für den Abstreifer 17 aus vier radial auf die Bohrwelle 6 gerichteten Speichen
27, die entweder - wie dargestellt - zwischen drei Lagerringen 22, 23 und 28 drehbeweglich
gelagert sind oder beispielsweise mit dem Lagerring 28 festverbunden sind, der seinerseits
drehbeweglich zwischen den Lagerringen 22, 23 und einem weiteren Lagerring 29 gelagert
ist.
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Wie aus der F i g. 5 entnommen werden kann, sind die insgesamt vier
Speichen 27 in der Nähe der Bohrwelle 6 über ein U-förmiges Joch 27' fest miteinander
verbunden und diametral zueinander angeordnet.
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Die Lagerringe 22, 23 gemäß den F i g. 2 und 4 einerseits und die
Speichen 27 gemäß dem Ausführungsbeispiel der F i g. 5 und 6 andererseits können
mit einem Kugel-, Rollen- oder Gleitlager versehen sein und weisen an ihrer dem
Abstreifer 17 zugekehrten Seiten einen Abweiserring 30 auf.
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Der Abstreifer 17 besteht gemäß der Fig.2 bei rechtsdrehendem Bohren
in Richtung des Pfeiles 31 aus einem in Richtung der Bewegung der Bohrschnecke 4
geneigten Körper mit einer Breite B, die etwa gleich dem Abstand zwischen dem Außenumfang
der Bohrschnecke 5 und dem Außenumfang der Bohrwelle 6 ist.
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Beim Linksbohren in Pfeilrichtung 34 von F i g. 2, z. B.
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bei festsitzendem Bohrgestänge und damit zum Lösen des Bohrers, drückt
die Bohrschnecke 5 gegen die Unterkante 17' des Abstreifers 17, wodurch dieser gegen
den Drehkörper 19, 20 bzw. 27 gedrückt und damit geklemmt werden könnte. Um dies
zu vermeiden, ist der Abstreifer 17 parallel zur Bohrwelle 6 höhenverschieblich
am Drehkörper t9, 20 bzw. 27 befestigt und weist ganz oder teilweise eine Höhe h
auf, die geringfügig kleiner als der Abstand A zwischen zwei Schneckenwindungen
32,33 ist. Der Abstreifer 17, der aus Hartgummi, Stahl oder Kunststoff bestehen
kann, ist als Verschleißteil zur leichten Auswechselbarkeit lösbar am Drehkörper
19,20 bzw. 27 befestigt. In dem Ausführungsbeispiel der F i g. 2 ist das Hüllrohr
9 in Höhe der Ausfallöffnung 15 teilweise zylindrisch und teilweise kegelstumpfförmig
erweitert.
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An der Ausfallöffnung 15 ist gemäß den F i g. 1 und 2 eine Rutsche
10 und/oder ein nicht dargestelltes Transportband lösbar befestigt.
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Die in F i g. 1 dargestellte Lafette 2 weist entweder zwei zueinander
parallel verlaufende Säulen 35 auf, zwischen denen das Hüllrohr 9 und an denen über
den
Schlitten 3 der Schneckenbohrer 4 angeordnet ist, oder die Lafette 2 besteht
aus einer Einsäulenlafette 35 und daran sind über den Schlitten 3 der Schneckenbohrer
4 und das Hüllrohr 9 angeordnet.
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Schließlich kann das Hüllrohr 9 mehrere in unterschiedlichen Höhen
Hund an unterschiedlichen Mantelseiten 9' angeordnete sowie mittels kongruenter,
nicht dargestellter Türen verschließbare Ausfallöffnungen 15 aufweisen, an die jeweils
die dargestellte Rutsche 10 und/oder ein nicht dargestelltes Transportband lösbar
befestigt werden können.
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In Betrieb wird beim rechtsdrehenden Bohren in Richtung des Pfeiles
31 gemäß F i g. 2 das Fördergut aus der Schnecke 5 in Richtung auf den als Platte
20 ausgebildeten Drehkörper 19 befördert. Bei diesem Vorgang schleifen die Oberflächen
5' der Bohrschnecke 5 in Richtung des Pfeiles 36 an der Unterkante 17' des Abstreifers
17 entlang. Dadurch wird eine Verkantung und ein überhöhter Abrieb des Abstreifers
17 vermieden. Das auf der Oberseite 5' der Bohrschnecke 5 nach oben geförderte Bohrgut
staut sich vor dem Abstreifer 17 und wird - sich den Weg des geringsten Widerstandes
suchend - zur Ausfallöffnung 15 gedrückt und geschoben bzw. fällt unter seiner Schwerkraft
dorthin und gelangt über die Rutsche 10 beispielsweise in die in F i g. 1 dargestellte
Schubkarre 11.
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Beim linksdrehenden Bohren in Richtung des Pfeiles 34 von Fig. 2
wird der Abstreifer 17 in Richtung des Pfeiles 37 nach oben gedrückt.
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Um beim anschließenden rechtsdrehenden Bohren in Richtung des Pfeiles
31 kein Bohrgut durch den sich zwischen der Unterkante 17' des Abstreifers 17 und
der Oberfläche 5' der Bohrschnecke 5 bildenden Spalt hindurchgelangen zu lassen,
weist der Abstreifer 17 eine Verlängerung 38 in Form eines Dornes bzw. eines Stiftes
auf, der sodann von der obenliegenden Schneckenwindung 33 entgegengesetzt der Pfeilrichtung
37 wieder nach unten in seine ursprüngliche, auf der Oberfläche 5' der Schnecke
5 liegende Lage zurückgedrückt wird.
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Es versteht sich, daß im Rahmen der Erfindung verschiedene Abwandlungen
möglich sind. So kann beispielsweise das Hüllrohr 9 in Höhe der Ausfallöffnung 15
auch andere den Fluß des Bohrgutes in die Rutsche 10 begünstigende Formen aufweisen.
Ferner kann der Abweiserring 30 auf beiden Seiten des Drehkörpers 19 angeordnet
sein. Der Drehkörper 19 kann weiterhin andere als die in den Ausführungsformen der
F i g. 2 und 5 dargestellte Formen umfassen, wenn nur seine leichte Drehbarkeit
und ein ungehindertes Hindurchführen der Bohrschnecke 4 sichergestellt sind. Schließlich
kann der Abstreifer 17 eine der Oberflächenform der Bohrschnecke 5 angepaßte, verwundene
Form aufweisen, wie in F i g. 4 angedeutet ist.
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