-
Spielfeldeinrichtungen für Tennis oder vergleichbare Ball-
-
spiele sind üblicherweise im Freien errichtete Tennisplätze oder überdachte
Tennisfelder in einer Halle. Die Kosten eines Hallen-Feldes sind in der Regel vielfach
größer als die eines vergleichbaren Freiluft-Tennisplatzes, aber auch dessen Kosten
sind selbst dann sehr beachtlich, wenn auf eine Kunststoffdecke verzichtet wird.
-
Oftmals ist es aus rechtlichen Gründen nicht ohne weiteres möglich,
auf einem Grundstück eine herkömmliche Tennisanlage zu errichten. Ober eine negative
Entscheidung der zuständigen Baubehörde kann mitunter jahrelang gestritten werden.
SchlieG-lich bringt die Aufbereitung des Untergrundes weitere Verzögerungen, bis
der Spiel betrieb aufgenommen werden kann.
-
Die Erfindung verfolgt dagegen die Aufgabe, eine Spielfeldeinrichtung
für Ballspiele, insbesondere Tennis, derart zu gestalten, daß sie in äußerst kurzer
Zeit ohne bautechnische Probleme errichtet werden kann, sofern nur ein annähernd
ebenes Grundstück verfügbar ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß das Spielfeld durch
einzelne zusammengefügte biegesteife Spielfeldplatten gebildet, die wenigstens mit
zwei gegenüberliegenden Seitenrändern auf parallel zueinander verlaufenden Tragbalken
aufliegen, welche wiederum abhebbar auf dem Boden abgestützt sind, wobei die Spielfeldplatten
in ihrer Ebene an den Tragbalken und dadurch gegeneinander abgestützt sind.
-
Die ganze Spielfeldeinrichtung ist somit baukastenartig in einzelne,
für sich leicht zu transportierende und nach Bedarf aneinanderzufügende und wieder
auseinanderzunehmende Bauelemente unterteilt, wobei Ausbildung und Halterung der
Spielfeldplatten besondere Bedeutung zukommt. In aller Regel ist es hinreichend,
ein seitliches Verschieben der einzelnen Platten gegeneinander zu verhindern. Mittel
zum Niederhalten dieser Platten erübrigen sich in der Regel, können aber grundsätzlich
vorgesehen
werden, falls die eingesetzten Platten bestimmte Rückfederkräfte entwickeln.
-
Die erfindungsgemäße Spielfeldeinrichtung kann natürlich als Dauerbetriebsanlage
benutzt werden; ein wesentlicher Vorteil liegt aber darin, daß eine vorübergehende
Benutzung für Sportfeste oder zur Oberbrückung bis zur baurechtlichen Genehmigung
einer Tennisanlage erreicht ist. Die Spielfeldeinrichtung eignet sich daher vorzüglich
als Miet- oder Leasinganlage.
-
Um die Anforderungen an den Untergrund zu mindern, werden zweckmäßigerweise
die Tragbalken an mehreren Stellen ihrer Länge höhenverstellbar auf darunter angebrachten
Auflageplatten vorgesehen. Sie können wenigstens mit beiden Enden durch jeweils
auf beiden Seiten angebrachte Stellvorrichtungen auf den Auflageplatten abgestützt
sein. Auf diese Weise läßt sich die Oberfläche eines jeden Tragbalkens in Längs-
und Querrichtung eben einstellen. Es versteht sich, daß nicht alle Höhenunterschiede
durch Stellvorrichtungen ausgeglichen werden müssen und der erforderliche Stellbereich
durch Verwendung von Zwischenlagen erheblich verringert werden kann.
-
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist in der Mitte
eines jeden Tragbalkens eine längslaufende T-Schiene angebracht, deren hochragender
Steg einen Stirnanschlag und deren Flansche die Auflage für die Spielfeldplatten
bilden. Aufdiese Weise kann die Auflage- und Ausricht-Genauigkeit der Spielfeldplatten
vergleichmäßigt und verbessert werden.
-
Jede Spielfeldplatte hat vorteilhafterweise eine tragende, mindestens
biegesteife und in begrenztem Maße auch verwindungssteife Unterkonstruktion und
einen oberen Belagteil, wobei die Unterkonstruktion einen durch biegesteife Profilstäbe
gebildeten Rost aufweisen kann.
-
Es kann ferner zweckmäßig sein, zwischen der Unterkonstruktion und
dem Belagteil eine Druckverteilschicht anzubringen. Zweckmäßigerweise
wird
der Oberteil der Spielfeldplatte durch eine mehrschichtige Sandwichplatte gebildet.
-
Am Rand des Spielfeldes lassen sich gesonderte Spielfeld-Begrenzungseinheiten
ggf. für sich bewegbar anbringen. Solche Beorenzungseinheiten können z.B. einen
insbesondere fahrbaren Tragteil aufweisen, an dem ein hochragender großflächiger
Begrenzungsschirm wie ein Zaun angebracht ist, und es kann ein über die benachbarten
Tragbalken vorragender Randstreifen, z.3. ein Abschlußrost vorgesehen sein.
-
Als zweckmäßig hat sich ferner erwiesen, am Tragteil höhenverstellbar
wenigstens eine Stützplatte zur ortsfesten Abstützung am Boden anzubringen, die
sich vorzugsweise am unteren Rand des höhenverstellbar am Tragteil angebrachten
großflächigen Begrenzungsschirmes vorsehen läßt.
-
Anstatt gesonderte Begrenzungseinrichtungen zu verwenden, kann man
Begrenzungselemente grundsätzlich auch an die vorhandene Tragkonstruktion, insbesondere
die die Spielfeldplatten haltenden Traabalken anschließen. Dabei ist es unwesentlich,
ob die Tragbalken selbst die Auflagekräfte übernehmen oder nur zur Seite hin ausrichten
und die Begrenzungselemente mittels der erwähnten Stützplatten auf dem Boden stehen.
-
Die Zeichnung gibt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wieder.
Es zeigen Fig. 1 eine Ansicht von oben einer erfindungsgeäßen Spielfeldeinrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt durch diese Spielfeldeinrichtung nach der Linie II-II in Fig.
1, Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt nach der Linie 111-111 in Fig. 1, und Fig.
4 einen wiederum vergrößerten Teilschnitt durch den Rand einer Spielfeldplatte.
-
Die dargestellte Spielfeldeinrichtung besteht im wesentlichen aus
Tragbalken 1, Spielfeldplatten 2 und Rlndbegrenzungseinheizt 3.
-
Die Tragbalken 1 sind als massive Holzbalken dargestellt, sie können
selbstverständlich als Profilträger aus Holz, Kunststoff oder auch Metall ausgebildet
sein und verlaufen nach Fig. 1 ausschließlich in Längsrichtung des Spielfeldes zwischen
benachbarten Spielfeldplatten.
-
Geht man davon aus, daß seitlich der Spielfeldumrandung 4 wenigstens
3 m und in Längsrichtung über 4 m gegenüber den Normabmessungen al und bl verbleiben
sollten, so hat sich hier eine gesamte Spielfeldfläche mit den Abmessungen a2 =
17,5 m und b2 = 32,5 m ergeben. Diese Fläche ist überdeckt durch in sieben Reihen
und 26 Zeilen angeordnete Spielfeldplatten 2 mit den Abmessungen 1,25 x 2,50 m.
Man kommt dann mit 182 Platten aus, die sich einzeln jeweils leicht von einer Person
handhaben lassen.
-
Die Tragbalken 1 haben normalerweise eine Länge von 5 m, erstrecken
sich also über die Breite von jeweils 4 Spielfeld platten. Diese Länge ist jedoch
nicht kritisch, und am Ende des Spielfeldes sind normalerweise Paßstücke einzufügen.
-
Unter den Enden der Tragbalken 1 sind, wie am besten aus Fig.
-
3 zu ersehen, Auflageplatten 5 angebracht, die aus druck- und biegefestem
Material bestehen sollen und sich jeweils unter die benachbarten Enden zweier Tragbalken
1 erstrecken können.
-
Ein jedes dieser Enden sitzt in einem IJ-förmigen Stützschuh 6, in
dessen beide Flanschen 7 jeweils eine Stützschraube 8 oder dgl. eingreift und dadurch
den einzelnen Flansch 7 höheneinstellbar an der Auflageplatte 5 abstützt. Der Tragbalken
1 kann auf diese Weise um seine Längsachse ebenso wie um seine Querachse derart
verschwenkbar eingestellt werden, daß seine
Oberseite in die Waagerechte
gelangt. Durch paralleles Anheben einzelner Balken läßt sich ferner sicherstellen,
daß die Oberseite aller einzelnen Auflagebalken in der gleichen waagerechten Ebene
abschließt, wenn nur die Bodenfläche 9 einigermaßen planiert und druckfest ist.
-
In der Längsmitte eines jeden Tragbalkens 1 ist oben eine T-Profilschiene
10 angebracht, auf deren seitlichen Flanschen die benachbarten Spielfeldplatten
2 aufliegen und deren hochragender Steg die seitliche Aus'richtung der Spielplatten
bewirkt. Es können selbstverständlich die einzelnen Tragbalken auch durch Zugseile
oder dgl. gegeneinander verspannt sein, um eine Verbundauflage zu schaffen und alleSpielfeldplatten
in definitiver Weise zueinander auszurichten. Die gleiche Verspannung kann auch
in Längsrichtung der Auflagebalken zwischen den Spielfeldplatten bewerkstelligt
werden.
-
Jede Spielfeldplatte 2 besteht nach Fig. 4 aus einer tragenden Unterkonstruktion
21 und einer Schichtplatte 22, die mit der Unterkonstruktion fest verbunden oder
auch von dieser abnehmbar vorgesehen ist.
-
Die Unterkonstruktion 21 weist einen ringsumlaufenden Rahmen aus L-Profilstäben
23 auf, der wenigstens in einer Richtung von T-Profilstäben 24 durchsetzt ist, die
vorzugsweise rostartig angeordnet sind undmit ihren obenliegenden Flanschen eine
breite Auflagefläche für die Schichtplatte 22 bilden.
-
Die Schichtplatte ist hier dreischichtig dargestellt mit einer unteren
Auflageschicht 25, die möglichst formbeständig und starr sein soll, um die Auflagekräfte
auf die Flansche der T-Profilstäbe zu übertragen. Geeignet ist beispielsweise ein
gelochtes Leichtmetallblech.
-
Die darüber angebrachte Druckverteilschicht 251 soll die von der Belagschicht
26 aufgenommenden Kräfte derart verteilen, daß sich auf dem ganzen Spielfeld, jedenfalls
auf der ganzen *feld
Oberseite einer Spielfeldplatte der gleiche,
verhältnisä3ig hohe Verformungswiderstand ergibt, Trittwiderstand und ROckprallkräfte
des Balles weitgehend gleich sind. Geeignet wäre beispielsweise ein sehr formstabiler
Kunststoff-Hartschaum, senn die Belagschicht 26 selbst eine begrenzte Formstabilität
bringt.
-
Es können beispielsweise wenigstens die Schichten 25 und 26, ggf.
die ganze Schichtplatte 22 durch eine Sandwich-Steingutplatte gebildet werden. Ebenso
können Werkstoffe zur'Anwendung kommen, die sich in Spielhaller bewährt haben. Bei
Verwendung von Holz als Belagschicht 26 i<t jedoch auf geeignete Imprägnierung
zu achten, um ein Verwerfen unter Witterungseinfluß zu verhindern.
-
Da das Spielfeld üblicherweise im Freien ohne jeden Regenschutz zu
errichten ist, iiu wenigstens für geeigneten Wasserablauf gesorgt werden. Dieser
Wasserablauf kann im Behelfsfall zwischen den Platten angebracht werden, ist jedoch
nach Möglichkeit gleichmäßig verteilt in den Spielfeldplatten vorzusehen. Es könnte
also angebracht sein, die ganzen Spielfeldplatten unter gleichbleibenden Zwischenabständen
zu durchlochen.
-
In die Schichtplatten 22 sind ringsum unterseitig Winkel nuten 27
eingeformt, die jeweils den hochragenden Flansch 28 der L-Profilschiene 23 aufnehmen.
An den kürzeren Plattenseiten ist nun die Nut 27 zur Aufnahme des dort hochragenden
Steges der auf dem jeweiligen Tragbalken 1 angebrachten T-Profilschiene 10 vertieft
ausgebildet, so daß dieser Flansch vom oberen Teile der Belagplatte überdeckt wird
und die Platten dort mit ihren Stirnflächen 29 unmittelbar aneinanderstoßen.
-
Die Zuordnung einer bestimmten Unterkonstruktion 21 zu einer jeden
Belagplatte 22 hat den Vorteil, daß man die ganze Auflagekonstruktion des Spielfeldes
fertigstellen kann, bevor die Schichtplatten 22 aufgebracht werden. Im Prinzip ist
es
natürlich möglich, daß man eine Unterkonstruktion aus einzelnen
und entsprechend längeren Stäben auf den Tragbalken anbringt. Dabei kann unter Umständen
gar eine seitliche 5-stützung zwischen dieser, ein grobes Flächentrag.erk bilden
den Unterkonstruktion und en Tr--gbalken ençf~ l-n, so die Tragbalken nur eine ebene
Auflagefläche bieten dessen.
-
Die beim Tennisspiel übliche seitliche Begrenzung kann grundsätzlich
unmittelbar an die Tragbalken und andere Teile der Unterkonstruktion bzw. des gesamten
Tragwerkes angeschlossen werden. Nach dem Ausführungsbeispiel dienen diesem Zweck
besondere Begrnzungseinheiten, die beispielsweise mittels Rä-dern 11 verfahrbar
sind und an lotrechten Führungen 12, 13 ein Zaunsegment 14 an ihrem Tragteil 15
führen.
-
Das Zaunsegment 14 ist durch einen Exzenter 16 mittels Hebel 17 bis
in eine obere Ruhestellung anhebbar und stützt sich in der Anschlußstellung nach
Fig. 3 mit seiner Stützplatte 18 unmittelbar auf dem Boden 9 ab.
-
Ferner kann der Begrenzungseinheit 3 jeweils ein Segment eines Rostes
19 zugeordnet sein, der sich mit seinem inneren Rand auf einem Flansch des T-Profilstabes
10 und mit seinem äußeren Rand auf einem Anschlag 20 abstützt, der in Höhenrichtung
umsteckbar am Zaunsegment 16 angebracht ist.
-
Zum Transport der dargestelltn Spielfeldeinrichtung reicht ein einziger
Lastzug. Sie kann von lediglich 2 Personen bequem in weniger als einer Woche errichtet
werden, sofern der Untergrund wenigstens annähernd planiert ist. Es bleiben auch
die Herstellungskosten ebenso wie die Betriebskosten in Grenzen, da man mit wenigen,
jeweils identischen Bauelement-Typen auskommt. Defekte oder beschädigte Teile lassen
sich leicht und und schnell auswechseln, wenn nur ständig einzelne solcher Bauelemente
vorrätig gehalten werden.