DE29517043U1 - Lastwendegerät - Google Patents

Lastwendegerät

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Description

Lipperi Stachow, Schmidt
& Partner 25· Oktober 1995
Patentanwälte
Frankenforster Straße 135-137
D-51427 Berglsch Gladbach
Vetter Fördertechnik GmbH 57080 Siegen
Las twendegerät
Die Erfindung betrifft ein Lastwendegerät mit einem Antriebsaggregat, durch das Antriebsaggregat antreibbaren Übertragungsrädern und Transmissionsmitteln, die am Umfang der Übertragungsräder und am Umfang des Wendegutes angreifen und das Drehmoment von den Übertragungsrädern auf das Wendegut übertragen.
Beim Transport oder der Bearbeitung von schweren Lasten, z. B. Gußteilen, Schweißkonstruktionen oder dergleichen besteht häufig die Notwendigkeit, diese Werkstücke hinsichtlich ihrer Lage verändern zu müssen, um beispielsweise Bearbeitungen an der zuvor nicht zugänglichen Unterseite vornehmen zu können.
Neben ortsfest eingebauten sogenannten Kippstühlen werden dazu in zunehmendem Maße sogenannte Lastwendegeräte verwendet, bei denen im Gegensatz zu den bekannten Kippstühlen ein stufenloses Verdrehen der schweren Lasten möglich ist.
Derartige Lastwendegeräte werden z. B. an eine Traverse oder einen Kranhaken angehängt. Das Gerät besteht im wesentlichen aus einem Antriebsmotor, dessen Antriebsachse an ihren gegenüberliegenden Enden Übertragungsräder trägt, über die Transmissionsmittel wie Gurte, Seile oder Bänder laufen.
Die zu drehenden bzw. wendenden Lasten werden dabei in Form von Schlaufen von diesen Transmissionsmitteln umschlungen, so
daß beim Antreiben der Übertragungsräder die Drehmomente durch die Transmissionsmittel auf die Last übertragen werden und sich diese entsprechend dreht.
Bei bekannten Lastwendegeräten werden als Transmissionsmittel entweder Ketten oder Gurtbänder verwendet. Bei Ketten besteht dabei der Vorteil, daß die umfänglichen Antriebsflächen der Übertragungsräder profiliert ausgebildet sein können und auf diese Weise kraftschlüssig mit der Kette wechselwirken. Auf diese Weise lassen sich sehr hohe Momente übertragen, so daß auch außerordentlich schwere Lasten bei entsprechenden starken Antriebsmotoren gedreht werden können.
Bei der Verwendung von Ketten besteht jedoch die Gefahr, daß das in den Kettenschlaufen liegende Wendegut relativ leicht beschädigt werden kann. Insbesondere bei Lasten mit exzentrischem Schwerpunkt kann es auch zu plötzlichen, unkontrollierbaren Drehbewegungen des Wendegutes kommen, da die Kette aus einer Vielzahl von starren Einzelgliedern besteht, 0 die das Wendegut nur an einzelnen Umfangspunkten berühren.
Um derartige Nachteile zu vermeiden, werden daher häufig bei gattungsgemäßen Lastwendegeräten Seile oder Gurtbänder verwendet, die sich der Umfangsform des Wendegutes besser anpassen, so daß die Gefahr von Beschädigungen verringert ist.
Bei derartigen Transmissionsmitteln können jedoch große Lastmomente seitens der Übertragungsräder nicht oder nur sehr schwer übertragen werden, da diese Transmissionsmittel mit den Übertragungsrädern nur reibschlüssig wechselwirken können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Lastwendegerät zu schaffen, mit dem hohe Lastmomente zum Drehen des Wendegutes übertragen werden können, ohne daß die Gefahr von Beschädigungen durch die Transmissionsmittel besteht .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Transmissionsmittel mindestens zwei unterschiedlich ausgebildete Bereiche aufweisen, wobei der erste Bereich mit den Übertragungsrädern kraftschlüssig und der zweite Bereich mit dem Wendegut reibschlüssig wechselwirkt, 5
Bei dem erfindungsgemäßen Lastwendegerät sind also die Transmissionsmittel im Bereich der Antriebsräder des Antriebsaggregates z. B. als Kette und im Bereich der das Wendegut umgebenden Tragschlaufe als Gurtband oder Seil ausgebildet. Dadurch können einerseits sehr hohe Lastmomente ohne Durchrutschen der Transmissionsmittel im Antriebsbereich übertragen werden, andererseits ist die Gefahr von Beschädigungen des Wendegutes wesentlich verringert.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lastwendegerätes sind an den gegenüberliegenden Enden der Antriebsachse des Antriebsaggregates je zwei Paare von Übertragungsrädern vorgesehen, die jeweils mit einer Doppelkette kraftschlüssig wechselwirken, an deren Enden Kupplungsglieder vorgesehen sind, die die Ketten mit dem Gurtband oder dem Tragseil verbinden. Wesentlich ist dabei die Ausbildung des Kupplungsgliedes als Wippe. Es ist nämlich nicht auszuschließen, daß sich die Einzelketten der Doppelkette, wenn auch geringfügig, so jedoch unterschiedlich beim Betrieb des Gerätes dehnen können. Durch das wippenartige Kupplungsglied wird diese unterschiedliche Längung der Ketten durch ein entsprechendes Verdrehen der Wippe aufgefangen, ohne daß auf die einzelnen Ketten unterschiedliche Kräfte wirken können. Dazu ist die Wippe vorzugsweise als plattenförmiger Körper ausgebildet, in dem drei Bohrungen vorhanden sind, die die Endpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks bilden. Die Kettenendglieder sind dabei an den beiden oberen, auf etwa gleicher Höhe liegenden Bohrungen mit Hilfe von bekannten Kettenschlössern lösbar oder unlösbar befestigt, während das Gurtende mittels einer Öse oder Schlaufe an einer Traglasche angreift, die an einem Tragbolzen hängt, der die untere, verbleibende Bohrung der Wippe durchgreift.
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Durch diese Art der Verbindungskupplung ist gleichzeitig gewährleistet, daß die Tragschlaufen der Transmissionsmittel beim Drehen des Wendegutes geringfügig in Längsrichtung des Wendegutes wandern können, ohne daß es zu einer unterschiedliehen Beanspruchung der beabstandeten Übertragungsräderpaare an den Enden der Antriebsachse und damit zu einer Schrägstellung des Lastwendegerätes kommen kann. Dadurch wird auch die Unfallgefahr beim Arbeiten mit dem erfindungsgemäßen Gerät deutlich verringert.
Wie bereits erwähnt, ist der reibschlüssig mit dem Wendegut wechselwirkende Bereich des Transmissionsmittels vorzugsweise als Gurtband ausgebildet, das z. B. aus geflochtenen Metalldrähten oder Metallätzen bestehen kann. Durch eine Kunststoffummantelung des Gurtbandes kann die Gefahr von Beschädigungen weiter vermindert werden.
Zur Erhöhung des Reibschlusses zwischen dem Gurtband und dem Wendegut bzw. zur weiteren Verminderung der Beschädigungsgefahr ist es möglich, die Bereiche des Wendegutes, an denen das Gurtband angreift, mit Schutzbacken zu versehen, die z. B. an den Kanten des Wendegutes vor der Umschlingung mit den Transmissionsmitteln angelegt werden können.
Wie bereits erwähnt, werden die Lastwendegeräte vorzugsweise an einem Lastenhebekran mit etwa horizontal laufender Rotationsachse befestigt, wobei es selbstverständlich auch möglich ist, die Lastwendegeräte stationär im Deckenbereich der Produktionsstätte anzuordnen.
Um den Antriebsmotor des Lastwendegerätes bzw. des Lastenhebekranes vor einer Überbelastung zu schützen, können entsprechende Sicherungen vorgesehen sein, die bei zu hohen Lasten die Antriebsenergie abschalten.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und wird im nachfolgenden anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines an einer Traverse befestigten Lastwendegerätes mit eingehängtem Wendegut und
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Kupplungsgliedes zwischen einer Doppelkette und einem Gurtband.
Das in Fig. 1 dargestellte Lastwendegerät 1 ist mit Hilfe einer Traverse 2 mit etwa horizontal verlaufender Längsachse an einem Brückenkran 3 aufgehängt.
Das Lastwendegerät 1 besteht im wesentlichen aus einem Antriebsaggregat 4, das von einem Gehäuse 5 ummantelt ist.
Das Antriebsaggregat 4 weist eine Antriebswelle 6 auf, deren Enden 7 aus dem Gehäuse 5 seitlich austreten.
Auf den Enden 7 der Antriebswelle 6 sind jeweils Paare von Übertragungsrädern 8 angeordnet, deren profilierter Antriebsumfang jeweils kraftschlüssig mit einer aus zwei Einzelketten 9 bestehenden Doppelkette 10 zusammenwirkt.
An den Enden der Doppelkette 10 befindet sich jeweils ein als Wippe 11 ausgebildetes Kupplungsglied 12, das die Doppelketten 5 10 mit einem kunststoffummantelten Gurtband 13 verbindet.
In der vom Gurtband 13 gebildeten Tragschlaufe 14 liegt ein Gußblock 15, der durch eine Rotationsbewegung der Antriebswelle 6 bzw. der Übertragungsräder 8 in gewünschte Positionen gedreht werden kann.
An den Berührungsbereichen zwischen dem Gurtband 13 und dem Gußblock 15 sind Schutzbacken 16 eingelegt.
Die Ausbildung der Kupplungsglieder 12 zur Verbindung der Doppelkette 10 mit dem Gurtband 13 ist in Fig. 2 perspektivisch dargestellt.
Das Kupplungsglied 12 besteht im wesentlichen aus der etwa dreieckig geformten Wippe 11, in der drei Bohrungen 17, 18 und 19 ausgebildet sind. Die oberen, etwa in gleicher Höhe liegenden Bohrungen 17 und 18 werden von Kettenschlössern 20, 21 durchgriffen, so daß die Enden der Einzelketten 9 sicher an der Wippe 11 angelenkt sind.
Die untere Bohrung 19 wird von einem Tragbolzen 22 durchgriffen, der mit Hilfe einer Mutter 2 3 gesichert ist. Am Tragbolzen 2 2 hängt eine Traglasche 24, an deren quer zum Tragbolzen 22 verlaufenden Anhängebolzen 25 das Ende des Gurtbandes 13 mit Hilfe einer Öse 26 befestigt ist.
Der Tragbolzen 22 bzw. die Traglasche 24 erlauben ein Verschwenken der Wippe 11 um den Tragbolzen 22.
So/kb
Lippert, Stachow, Schmidt
& Partner 25· Oktober 1995
Patentanwälte Frankenforster Straße 135-137
D-51427 Bergisch Gladbach
Vetter Fördertechnik GmbH 57080 Siegen
Lastwendegerät 10
Bezugszeichenliste
1 Lastwendegerät
2 Traverse
15 3 Brückenkran
4 Antriebsaggregat
5 Gehäuse
6 Antriebswelle
7 Ende der Antriebswelle 6 2 0 8 Übertragungsrad
9 Einzelkette
10 Doppelkette
11 Wippe
12 Kupplungsglied 25 13 Gurtband
14 Tragschlaufe
15 Gußblock
16 Schutzbacken
17 Bohrung 30 18 Bohrung
19 Bohrung
20 Kettenschloß
21 Kettenschloß 2 2 Tragbolzen
35 2 3 Mutter
24 Traglasche
25 Anhängebolzen
26 Öse

Claims (10)

8 ^ ^l ■ ^ , ■ &igr;&khgr; So/kb Lippert, SJOchow, Schmidt & partner 25· Oktober 1995 Patentanwälte Frankenfarster Straße 135-137 D-61427 Bergisch Gladbach Vetter Fördertechnik GmbH 57080 Siegen Lastwendegerät S c hut &zgr; ans prüc he
1. Lastwendegerät (1) mit einem Antriebsaggregat (4), durch das Antriebsaggregat (4) antreibbaren Übertragungsrädern (8) und Transmissionsmitteln (10, 13), die am Umfang der Übertragungsräder (8) und am Umfang des Wendegutes (15) angreifen und das Drehmoment von den Übertragungsrädern
(8) auf das Wendegut (15) übertragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Transmissionsmittel mindestens zwei unterschiedlich ausgebildete Bereiche (10, 13) aufweisen, wobei der erste Bereich (10) mit den Übertragungsrädern (8) kraftschlüssig und der zweite Bereich
(13) mit dem Wendegut (15) reibschlüssig wechselwirkt.
2. Lastwendegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit den Übertragungsrädern (8) kraftschlüssig wechselwirkende Bereich (10) als Kette und der mit dem Wendegut (15) reibschlüssig wechselwirkende Bereich (13) als Gurtband oder Tragseil ausgebildet ist.
3. Lastwendegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vier Übertragungsräder
(8) vorgesehen sind, die paarweise am Ende der Antriebswelle (6) des Antriebsaggregates (4) angeordnet sind, wobei der mit den Übertragungsrädern (8) kraftschlüssig
wechselwirkende Bereich (10) der Transraissionsmittel als Doppelkette (10) ausgebildet ist.
4. Lastwendegerät nach Anspruch 3, dadurch g © kennzeichnet, daß die Einzelketten (9) der Doppelkette (10) gleiche Länge aufweisen, wobei zwischen den Kettenenden und dem Gurtband (13) oder Tragseil ein Kupplungsglied (12) vorgesehen ist.
5. Lastwendegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsglied (12) als Wippe (11) mit drei Bohrungen (17, 18, 19) ausgebildet ist, die in einem plattenförmigen Körper die Endpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks bilden, wobei die Kettenendglieder mit Hilfe von Kettenschlössern (20, 21) an den beiden oberen, etwa auf gleicher Höhe liegenden Bohrungen (17, 18) befestigt sind und das Gurtende an einer Traglasche (24) angreift, die mittels eines die verbleibende untere Bohrung (19) durchgreifenden Tragbolzens (22) an der Wippe (11) befestigt ist.
6. Lastwendegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der reibschlüssig mit dem Wendegut (15) wechselwirkende Bereich (13) des Transmissionsmittels bzw. das Gurtband (13) als aus Metalldrähten oder Metallätzen geflochtenes Band ausgebildet ist oder aus Kunststoff- oder Naturfasern besteht.
7. Lastwendegerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (13) eine Kunststoff-, Gummi- oder Texti!ummantelung aufweist.
8. Lastwendegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, d a durch gekennzeichnet, daß im Berührungsbereich zwischen Gurtband (13) und dem Wendegut (15) die Reibung erhöhende Schutzbacken (16) eingelegt sind.
»••-&ngr; *
9. Lastwendegerät nach einem der Ansprüche 1 bis S, dadurch gekennzeichnet, daß es Mittel zur etwa horizontalen Befestigung an einem Lastenhebekran (3) aufweist.
10. Lastwendegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsaggregat (4) und/oder der Lastenhebekran (3) eine Sicherung gegen Überlast aufweist.
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