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Titel der Erfindung
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Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Anlegen von Fäden an Ringspinnmaschinen
Anwendungsgebiet der Erfindung Die Erfindung bezieht sioh auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum automatischen Anlegen von Fäden an Ringspinzmaschinen, bei
dem das von der Spule abgezogene Fadenende dem aus dem Auagangswalzenpaar kommenden
Faden vorgelegt wird.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Bekannt ist durch
die DE-AS 2063 945 eine Vorrichtung zum Anlegen von Fäden. Bei dieser Vorrichtung
ist das von der Spule abgezogene Fadenende über eine freidrehbare Rolle gelegt,
wobei die Oberfläche der Rolle elektrostatisch aufgeladen ist. Bei annäherung der
Rolle an die Lieferwaleen, welche den abgerissenen Faden bereithalten, werden aufgrund
der elektrostatischen Aufladung der Oberfläche der Rolle die beiden Fadenenden angezogen
und zur Verbindung gebracht.
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Nachteilig bei dieser Ausführung ist, daß der Versatz der zu verbindenden
Fäden zueinander nicht größer als etwa 3 mm sein darf, da ein Verbinden der Fäden
sonst nicht erfolgt.
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Eine weitere Vorrichtung zum Anlegen von Fäden ist durch die CH-PS
482 850 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird das von der Spule abgezogene Garn durch
die Vorwärtsbewegung des Verschiebehebels über eine Greifrolle gelegt und durch
ein Festhalteteil gehalten. Die Greifrolle als Teil des Verschiebehebels wird durch
die weitere Vorwärtsbewegung des Verschiebehebels mit der unteren Lieferwalze in
Berührung gebracht und das Festhalteteil gibt das Garn frei. Infolge des Reibungseingriffes
der Greifrolle wird das vorgelegte Garn zur unteren Lieferwalze überführt und mit
dem von den Lieferwalzen zugeführten gerissenen Vorgespinnst verbunden.
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Bei dieser Ausführung ist von Nachteil, daß bei einen Versatz des
vorgelegten Garnes zu dem gerissenen Vorgespinst eine Verbindung miteinander nicht
gewährleistet ist; Ziel der Erfindung Die Anwendung der Erfindung hat zum Ziel,
unabhängig vom Versatz der zu verbindenden Fäden zueinander, ein Verbinden zu erreichen.
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Wesen der Erfindung Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit der auf zuverlässiger Weise ein
Verbinden des von der Spule abgezogenen Fadens mit dem aus dem Ausgangswalzenpaar
kommenden Fadens erreicht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der von der
Spule abgezogene Faden seitlich vorgelegt und in Richtung des aus dem Auagangswalsenpaar
kommenden Fadens bewegt wird. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenführer auf einem Hebel, dessen
Schwenkbewegung beim Andrücken der Anlegerolle an die Unterwalze des Au»-gangiwalzenpaares
beginnt, angeordnet ist.
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Ausführungsbeispiel In den zugehörigen Zeichnungen zeigen: Figur 1:
die Draufsicht eines Teiles einer Vorrichtung zum automatischen Anlegen von Fäden
in der Auogangsstellung Figur 2: den Schnitt A»A nach Figur 1 Figur 3t die Draufsicht
eines Teiles einer Vorrichtung zum automatischen Anlegen von Fäden in der ArbeitQ-stellung
Figur 4t den Schnitt BB nach Figur 3 Das aus der Unterwalze 1 und der Oberwalze
2 bestehende Auagangswalsenpaar 1 2 eines nicht näher dargestellten Steck werkes
einer Ringspinnmaschine liefert die Fäden 3 (Fig. 1).
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Unterhalb der Unterwalze 1 befindet sich das Absaugrohr 4 (Fig. 2)
einer Absaugvorrichtung, das für Jeden Faden 3 mit einer ibsaugöffnung 5 versehen
ist. Zur Behebung von Faden brüchen ist eine längs der Ringspinnmaschine verfahrbare
automatische
Wartungsvorrichtung vorgesehen, die die nachfolgend in ihrem Aufbau beschriebene
Vorrichtung zum automatischen Anlegen von Fäden enthält, Diese Vorrichtung weist
das Gehäuse 6 auf, das die Anlegerolle 7 und den Fadenführer 8 und das Messer 9
aufnimmt. Das Gehäuse 6 ist zum besseren Verständnis in den Figuren 1 und 3 ohne
sein Verdeck dargestellt. Die Anlegerolle 7 ist in der Gabel 10 freidrehbar angeordnet0
An der Gabel 10 sind die Führungsstangen 11; 12 befestigt, die in nichtdargestellten
Bohrungen des Gehäuses 6 geführt werden. Auf den Führungsstangen 11; 12 ist der
Anschlag 13 befestigt und sind zwischen der Gabel 10 und dem Gehäuse 6 die Druckfedern
14; 15 angeordnet. Unterhalb der Anlegerolle 7 ist eine Ansaugdüse 16 angebracht0
Der aus zwei Gleitplatten bestehende Fadenführer 8 ist auf einem Hebel 17 angeordnet,
der mit einem Sicherungsring 18 und einer Gewindeverbindung 19 versehen ist0 Zwischen
den Sicherungsring 18 und der einen Gleitplatte des Fadenführers 8 und der Gewindeverbindung
19 und der anderen Gleitplatte des Fadenführers 8 ist jeweils eine Druckfeder 20;
21 angeordnet. Der Hebel 17 ist auf dem Bolzen 22 drehbar gelagert und steht mit
seinem Führungsschlitz 23 mit dem auf dem Anschlag 13 befestigten Führungsbolzen
24 in Verbindung. Das Messer 9 wird im Gehäuse 6 geführt. In der Aussparung 25 des
Messers 9 greift der Hebel 26 ein, der auf dem Bolzen 27 drehbar gelagert ist und
ebenfalls mit seinem Führungsschlitz 28 mit dem auf dem Anschlag 13 befestigten
Führungsbolzen 24 in Verbindung steht.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Beim Auftreten eines Fadenbruches
wird der zwischen der Unterwalze 1 und der Oberwalze 2 austretende Faden 3 durch
die Absaugöffnung 5 in das Absaugrohr 4 abgesaugt. Nach dem die automatische Wartungsvorrichtung
einen Fadenbruch
erkannt hat, hält diese an der betreffenden Arbeitsstelle
an, danach wird das auf der Spule befindliche Fadenende gesucht, eine definierte
Fadenlänge von der Spule abgezogen, der Faden 29 in dem Läufer eingefädelt, in Höhe
der Anlegerolle 7 gebracht, über die Anlegerolle 7 und zwischen die Gleitplatten
des Fadenführers 8 gelegt und im Gehäuse 6 am Messer 9 vorbeigeführt. Darnach werden
der Faden 29 und der Faden 3 aneinander angelegt. Der Fadenführer 8 ist so angeordnet,
daß der von der Spule abgezogene Faden 29 dem Faden 3 seitlich vorgelegt wird. Die
Vorrichtung zum automatischen Anlegen wird in Richtung auf das Ausgangswalzenpaar
1, 2 bewegt, wobei die Anlegerolle 7 mit der Unterwalze 1 in Berhhrung gebracht
wird (Fig. 3). Bei der weiteren Bewegung der Vorrichtung zum automatischen Anlegen
in Richtung auf das Ansgangswalzenpaar 1, 2 beginnt beim Andrücken der Anlegerolle
7 an die Unterwalze 1 die Schwenkbewegung des Hebels 17, wodurch der im Fadenführer
8 gehaltene Faden 29 in Richtung des aus dem Ausgangswalzenpaar 1, 2 kommenden Fadens
3 bewegt wird. Im Rahmen dieses Bewegungsablaufes wird gleich zeitig das Messer
9 betätigt und der Faden 29 auf die vorbestimmte Länge abgeschnitten. Während des
Zusammentreffens des Fadens 29 und des Fadens 3 erfolgt das Anlegen. Die unter der
Anlegerolle 7 angeordnete Ausgangsdüse 16 unterstützt durch das Ansaugen des in
die Absaugöffnung 5 abgesaugten Fadens 3 das Anlegen (Fig. 4). Nach erfolgter Schwenkbewe(Pung
des Hebels 17 geht die Vorrichtung zum automatischen Anlegen in ihre Ausgangsstellung
(Fig. 1) zurück.
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