DE2947245A1 - Verfahren zur herstellung von hohlleitern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hohlleitern, Hohlleiterbauelementen etc., bei dem ein Rohrprofil endseitig mit mechanisch festen Flanschen versehen wird.

Hohlleiterbauelemente werden in der Weise hergestellt, daß man zunächst ein Rohr galvanisch, durch Strangpressen oder durch Ziehen herstellt und anschließend mit Flanschen versieht. Die Flansche werden üblicherweise durch Löten an den Rohrstücken befestigt. Das Anlöten der Flansche ist recht aufwendig und birgt die Gefahr in sich, daß es zu einem Versatz zwischen dem Rohrstück und dem Flansch kommen kann, was sich nachteilig für die Übertragung der hochfrequenten Energie auswirkt. Darüber hinaus können durch die beim Löten zugeführte Energie Wärmespannungen im Werkstoff frei werden, wodurch sich das Hohlleiterbauelement verzieht und schlechte Übertragungseigenschaften zeigt. Weiterhin erweicht das Material im Bereich der Wärmeeinwirkung, so daß die mechanischen Anforderungen nicht mehr erreicht werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem es möglich ist, Hohlleiterbauelemente in wirtschaftlicher Weise herzustellen, die konturengetreu ohne Versatz zwischen dem Rohrstück und den Flanschen sind und bei dem die Gefahr des Verziehens nicht auftritt.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß auf die Enden des Rohrprofils Flansche mit annähernd den gleichen Innenabmessungen wie die Außenabmessungen des Rohrprofils aufgesteckt werden, in den verbleibenden Zwischenraum zwischen Flansch und Rohrprofil eine leitfähige Masse eingebracht wird und in einem galvanischen Prozeß die Flansche mit dem Rohrprofil metallisch verbunden werden.

Die durch die Elektrolyse erzeugte metallische Verbindung ist so fest, daß die mechanischen Anforderungen bei der Verbindung von Hohlleiterelementen voll erfüllt werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, daß unbearbeitete Flansche verwendet werden können und ein definierter Spalt, der bei einer Lötung unumgänglich ist, nicht mehr vorgesehen werden muß.

Mit besonderem Vorteil ragen die Enden des Rohrprofils aus den Flanschen heraus. Dadurch wird die galvanische Abscheidung im Bereich des Übergangs vom Flansch zum Rohrprofil an dieser Stelle vereinfacht.

Anschließend werden die Stirnflächen der angalvanisierten Flansche spanend bearbeitet.

Die Erfindung ist anhand der in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

In der Figur 1 ist ein auf beliebiger Weise hergestelltes

Metallrohr 1, vorzugsweise aus Kupfer, dargestellt, welches als Hohlleiterbauelement verwendet werden soll. Dazu wird auf jedes Ende des Rohres 1 ein Flansch 2, vorzugsweise aus Messing, aufgeschoben und der zwischen dem Flansch 2 und dem Rohr 1 verbleibende Zwischenraum mit einer leitfähigen Masse 3, vorzugsweise mit Graphit vermischtes Epoxidharz ausgefüllt. Der Flansch 2 wird dann mittels Elektrolyse metallisch mit dem Rohr 1 verbunden.

Die Figur 2 zeigt zwei Ausgestaltungen der elektrolytischen Verbindung von Flansch 2 und Rohr 1. In der linken Hälfte der Figur 2 ist der Flansch 2 lediglich an seiner dem Ende des Rohres 1 abgekehrten Seite zum Teil mit einer Abdeckung 4 versehen. Das Rohr 1 ist durch einen Stopfen 5 abgedichtet sowie mit den Abdeckungen 6 und 7 abgedeckt. Bei der Elektrolyse in einem Kupferbad scheidet sich nun, da das Rohr 1 und der Flansch 2 als Kathode geschaltet sind, Kupfer an den mit 8 und 9 bezeichneten Stellen ab und verwächst mit dem Metall des Rohres 1 und des Flansches 2, wodurch eine metallische feste Verbindung zwischen dem Rohr 1 und dem Flansch 2 entsteht. Nach dem Entfernen der Abdeckungen 4, 6 und 7 sowie des Stopfens 5 wird das stirnseitige Ende des Rohres entlang der gestrichelt dargestellten Linie spanend bearbeitet.

In der rechten Hälfte der Figur ist der Flansch 2 durch die Abdeckung 4a sowohl auf der Vorder- als auch an der Rückseite abgedeckt. Stopfen 5 sowie die Abdeckungen 6 und 7 entsprechen dem in der linken Hälfte der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zu der beschriebenen Verbindung von Flansch 2 und Rohr 1 weist der Flansch eine Aussparung 10 auf, die bei der Elektrolyse mit Kupfer ausgefüllt wird. Die spanende Bearbeitung erfolgt auch hier nach dem Entfernen der Abdeckungen 4a, 6 und 7 sowie des Stopfens 5 entlang der gestrichelten Linie. Dabei wird die dem Rohrende zugekehrte Stirnfläche des Flansches 2 bis auf das in der Aussparung 10 abgeschiedene Kupfer vom abgeschiedenen Kupfer befreit, so daß das Messing des Flansches 2 sichtbar wird. Diese Ausführungsform wird bevorzugt verwendet werden, wenn aufgrund der Verlegung der Hohlleiter befürchtet werden muß, daß es zum Fließen der an der Stirnseite des Flansches 2 abgeschiedenen verbleibenden Kupferschicht 11 kommen kann (s. linke Hälfte der Figur 2).

Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens gemäß der Lehre der Erfindung ist darin zu sehen, daß gegossene unbearbeitete Flansche verwendet werden können.

Claims (2)

1. Verfahren zur Herstellung von Hohlleitern, Hohlleiterbauelementen etc., bei dem ein Rohrprofil endseitig mit mechanisch festen Flanschen versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Enden des Rohrprofils Flansche mit annähernd den gleichen Innenabmessungen wie die Außenabmessungen des Rohrprofils aufgesteckt werden, in den verbleibenden Zwischenraum zwischen Flansch und Rohrprofil eine leitfähige Masse eingebracht wird und in einem galvanischen Prozeß die Flansche mit dem Rohrprofil metallisch verbunden werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden des Rohrprofils aus den Flanschen herausragen.