DE2945349C2 - Künstliche Augenlinse - Google Patents
Künstliche AugenlinseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ane künstliche Augenlinse, die
einen Linsenkörper und je em au! diesem an diametral
gegenüberliegenden Seiten festgelegtes Befestigungsund Stützelement zur Unterbringung der Linse im
Linsenbeutel des Auges eines Patienten einschließt, wobei das Befestigungselement ein Winkelstück aus
Draht ist, das auf der Seitenfläche der Linse befestigt ist, -to dessen Spitze auf einer Linie liegt, die durch den
Mittelpunkt des Linsenkreises und die Mitte des Stützelementes geht.
Eine derartige künstliche Augenlinse ist aus der DE-AS 24 37 184 bekannt. Die Linse weist einen an der «
unteren Seite befestigten Stützsiempel und am gegenüberliegenden Rand eine Bohrung, eine Öse oder einen
Formschäkel als Befestigungselement auf. Die Linse wird in der vorderen Augenkammer befestigt, wobei der
Stützstengel eine stufenförmige Abbiegung aufweist '° und durch eine im radialen Abstand vom Pupillenrand in
der Iris ausgeführte öffnung hindurchsteckbar ist. Die Linse und ihre Befestigungs- und Stützmittel liegen vor
der Iris und sind somit sichtbar. Der Hauptnachteil dieser künstlichen Linse besteht darin, daß sie in bezug "
auf den Linsenbeutel nicht exakt auszurichten ist, was aber von besonderer Bedeutung für ein problemloses
Sehen ist, das sonst nicht gegeben ist.
Eine Weiterbildung der beschriebenen künstlichen Augenlinse ist aus der US-PS 39 86 214 bekannt. Bei w>
dieser Linse besteht die Möglichkeit über zwei oder drei in entsprechende Einschnitte in der Iris eingeschobene
radiale Stützelemente die Linse zu fixieren. Hierbei bleiben jedoch die obenerwähnten Nachteile erhalten.
Aus dem SU-Erfinderschein 5 63 174 ist eine künstliehe
Augenlinse bekannt, deren Befestigungs- und Stützelement im wesentlichen identisch in Form von
entlang des Linsenkreises gestreckten in einer Ebene angeordneten und an der Seitenkante des Linsenkörpers
befestigten Schleifen bestehen. Das Befestigungselement weist zwei ösenartige Ausbuchtungen zum
Führen und Halten des Nahtmaterials beim Annähen der Linse auf. Die Schleifen sind aus einem starren
Drahtmaterial hergestellt, das an der fertigen Linse
nicht mehr ohne weiteres biegsam ist
Diese Augenlinse ist zur implantation in den Linsenbeutel vorgesehen. Der Mittelpunkt und die
optische Achse der Linse sind in bezug auf den Mittelpunkt des Sehlochs und der optischen Achse des
Auges selbst oftmals versetzt, da sich die Abmessungen
des Linsenbeutels vom Individuum zu Individuum unterscheiden und des öfteren mit den der künstlichen
Augenlinse nicht übereinstimmen. Bei dieser künstlichen Augenlinse ist eine äußerst hohe Ausführungsgenauigkeit
der aufbaumäßigen Elemente, insbesondere der gegenseitigen Lage der ösenartigen Ausbuchtungen des
Befestigungselementes erforderlich, da eine geringe Versetzung eine falsche Stellung des Linsenkörpers und
demzufolge dessen ungenaue Orientierung in bezug auf die vertikale Meridianebene des Auges bewirkt. Die
Unterbringung einer solchen Augenlinse im Linsenbeutel verläuft wie folgt.
Nach dem Aufschneiden der vorderen Augenkammer wird ein Schnitt am Grund der Iris gelegt und im
Bereich des gebi'deten Einschnitts wird dann die Linsenvorderkapsel eingeschnitten. Durch diesen Einschnitt
werden der Linsenkern und die Linsenmasse entfernt, wonach in der Linsenvorderkapsel ein Loch
gebildet wird. Hiernach wird die Implantation der künstlichen Augenlinse in den Linsenbeutel durchgeführt.
Dann werden die ösenartigen Ausbuchtungen des Befestigungselementes an den Einschnittsrändern der
Iris angenäht.
Diese Operation ist dadurch problembehaftet, weil die Linsenvorderkapsel beim Eingriff des Befestigungselementes am Lochrand der Linsenkapsel reißen kann
und eine individuelle AnpassL|r>g der künstlichen
Augenlinse in Abhängigkeit von der Größe des Linsenbeutels des Patienten nicht vorgesehen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine künstliche Augenlinse der eingangs genannten Art.
insbesondere deren Befestigungs- und Stützelement so zu verbessern, daß die Möglichkeit besteht, den
Linsenkörper bezüglich der vertikalen Meridianebene des Auges einwandfrei zu orientieren und eine
vollkommene Anpassung der künstlichen Augenlinse an den Linsenbeutel des einzelnen Patienten zu erreichen,
sowie es zu ermöglichen, die Anforderungen an die Herstellungsgenauigkeit herabzusetzen und das Stützelement
auf einfache Weise im Linsenbeutel anzuordnen erlaubt.
Diese Aufgabe wird durch eine künstliche Augenlinse mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Da das entlang des Linsenkreises gestreckte Stützelement aus einem biegsamen Werkstoff hergestellt ist.
besteht die Möglichkeit, während der Operation durch dessen Verstellung in Radialrichtung den Abstand des
Stützelementes vom Linsenkörpermittelpunkt in Abhängigkeit von der Größe des Linsenbeutels des
Patienten genau anzupassen. Durch die gegenseitige Lage der Spitze des Winkelstücks des Befestigungselementes,
des Stützelementes und des Linsenmittelpunktes ist immer die richtige Orientierung in bezug auf die
vertikale Meridianebene des Auges gesichert, so daß jede Linsenverlagerung ausgeschlossen ist. Die Mög-
Iichkeit, das Stützelement in Radialrichtung zu verstellen,
gestattet es einerseits die Anforderungen an dessen Herstellungsgenauigkeit herabzusetzen und dessen
Befestigung zu vereinfachen und andererseits eine vollkommene Obereinstimmung der Abmessungen der
künstlichen Augenlinse und des Linsenbeutels des einzelnen Patienten zu erreichen.
Dadurch, daß das Winkelstück im nächsten Bereich seiner Spitze unter Bildung einer Doppelbiegung
abgebogen ist, dessen erster Teil zu den Seiten des Winkelstücks senKrecht steht, und dessen zweiter Teil in
bezug auf den ersten Biegungsteil senkrecht verläuft und in der durch den Gipfel der Sphärenfläche der Linse
gehenden Ebene liegt, wird eine Linsenverlagerung in Vertikalebene des Linsenkörpers vermieden. Um die
erforderliche Lage des Linsenkörpers in bezug auf die Meridianvertikalebene des Auges zu sichern, sind an der
Linse auf einer durch die Spitze des Winkelstücks und die Mitte des Stützelementes durchgehenden gedachten
Linie Marken in einem jeweiligen Abstand vom Linsenkörperrand der einem Drittel des Linsenradius
entspricht, aufgetragen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Beschreibung
von Ausführungsbeispielen kunstlicher Augenlinsen und des Verfahrens zu deren Implantation
unter Bezug auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 die Vorderansicht einer erfindungsgemäßen künstlichen Augenlinse,
F i g. 2 eine Seitenansicht der künstlichen Augenlinse,
F i g. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel einer künstlichen Augenlinse,
Fig.4 schematisch ein Patientenauge bei der Messung der Kennwerte des Linsenbeutels,
F i g. 5 eine künstliche Augenlinse, die zur Implantation vorbereitet ist,
F i g. 6 die gegenseitige Lage der künstlichen Augenlinse im Linsenbeutel eines Patientenauges und des
Mittelpunktes des Augensehlochs nach der Orientierung bezüglich der vertikalen Meridianebene des Auges.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich ist, enthält die als ein Ganzes mit Bezugsziffer 1 bezeichnete künstliche
Augenlinse einen Linsenkörper 2 einer beliebigen, bekannten Ausführung, wie beispielsweise eine flachkonvexe
Linse in der Fig.2 und ein als Winkelstück 3
ausgeführtes Befestigungselement sowie ein Stützelement 4. Das Winkelstück 3 besteht aus Draht 5 und ist
nach einer beliebigen bekannten Art mit seinen Enden 7 in der Umfangsseitenfläche 6 der Linse 2 befestigt
(eingesteckt). An der diametral gegenüberliegenden Seite wird das Stützelement 4 angeordnet, das ein
schleifenartiger Halter aus einem biegsamen Draht, beispielsweise aus einer Platin-Iridium-Legierung ist,
dessen Enden 8 in der Seitenfläche der Linse 2 auf ähnliche Weise befestigt (eingesteckt) werden, wie dies
bei den Enden 7 des Winkelstückes 3 der Fall ist.
Das Befestigungselement in Form des Winkelstücks 3 und das Stützelement 4 in Form eines schleifenförmigen
Halters werden derart angeordnet, daß die Spitze 9 des Winkelstücks 3 auf einer durch den Mittelpunkt des
Linsenkörpers 2 und die Mitte des Stützelementes 4 hindurchgehenden Linie liegt. Das Winkelstück 3 ist in
seinem Oberteil in Querrichtung zur Spitze der Linse 2 abgebogen. Dabei wird, wie dies aus der F i g. 2 gut zu
ersehen ist, eine Doppelbiegung 10 aus zwei Teilen gebildet, von denen der eine Teil senkrecht zu den
Winkelstückseiten verläuft und der zweite Teil senkrecht zum ersten Biegungsteil verläuft und in der durch
den Gipfel der Sphärenfläche des Linsenkörpers 2 verlaufenden Ebene liegt. Darüber hinaus ist aus F i g. 1
und 2 zu sehen, daß auf der Linse 2 Punktmarken 11 aufgetragen sind, die auf einer durch die Spitze 9 des
ίο Winkelstücks 3 und die Mitte des Stützelements 4
hindurchgehenden Linie in einem Abstand von einem Drittel des Linsenradius vom Linsenrand entfernt
liegen.
In Fig.3 ist eine künstliche, grundsätzlich der in
ι -> F i g. 1 und 2 dargestellten ähnliche und daher dieselben
Bezugszeichen aufweisende Augenlinse dargestellt, mit dem Unterschied, daß in der Spitze 9 des Winkelstücks 3
eine Öse 12 für Nahtmaterial vorgesehen ist
Nachstehend wird die Methode der Operationsdurchführung
beim Implantieren einer solchen künstlichen Augenlinse behandelt Die Implantation der künstlichen
Augenlinse in den Linsenbeutel tvird wie folgt
durchgeführt Nach der extrakapsulären ίJnsencstraktion
'urch die basale Iridotomie 13 (Fig.4) und einen
2s, präi atorialen Einschnitt 14 in der Vorderkapsel wird
in deu entleerten Linsenbeutel ein graduierter Spatel 15
hineinge -teckt, dessen Ende bis auf dessen Äquator 16
im Augenunterteil entsprechend der 6 Uhr-Anzeige hineingeschoben wird, und durch die Iris wird die
so Entfernung vom Mittelpunkt des Sehlochs 17 ermittelt
Das Stützelement 4 der künstlichen Augenlinse in Form des schleifenartigen Halters (F i g. 5) wird entweder radial zusammengedrückt oder ausgezogen, damit der Abstand zum Mittelpunkt des Linsenkörpers 18
Das Stützelement 4 der künstlichen Augenlinse in Form des schleifenartigen Halters (F i g. 5) wird entweder radial zusammengedrückt oder ausgezogen, damit der Abstand zum Mittelpunkt des Linsenkörpers 18
υ erhalten wird, der mit der Entfernung des Mittelpunktes
des Sehlochs vom Äquator des Linsenbeutels übereinstimmt.
Nach der Einstellung der erforderlichen Abstandsgröße wird die künstliche Augenlinse in den Linsenbeu-
4(i tel durch die basale Iridotomie 13 (Fig.^) uni den
prääquatorialen Einschnitt 14 der Linsenvorderkapsel derart hineingesteckt, daß das schleifenartige Stützelemen.
4 den Äquator 16 des Linsenbeutels im Augenunterteil erreicht, während das Winkelstück 3 mit
4-» der Doppelbiegung an die Ränder dvr basalen
Iridotomie 13 angenäht wird. Im Bereich des Sehlochs 17 wird in der Vorderkapsel 20 des Linsenbeutels eine
öffnung mit einer Diamantschneide oder Wannas-Schere gebildet.
mi Die Achse 19 der künstlichen Augenlinse wird an der
vertikalen Meridianebene längs der Linie, die durch die Spitze des Winkelstücks 3 und die Punktmarken 11 auf
dem Linsenkörper 2 geht, in Abhängigkeit von deren Abweichung aus der normalen bzw. vertikalen Lage
V) oriewi-t. wodurch der Mittelpunkt 18 des Linsenkörpers
2 mit dem des Sehlochs 17 zusammenfällt.
Die Implantatioc endet mit der Luftabdich.ung des
Operationsschnitts und der Wiederherstellung der AugenvorderkamTier durch Ausgleichslösungen. Der
bo Augapfel wird mit Atropinlösung bespült. Unter die
Bindehaut werden Antibiotika und Kortikosteroide aus Vorbeugungs- und Verhütungsgründen eingeführt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Künstliche Augenlinse, die einen Linsenkörper und je eine auf diesem an diametral gegenüberliegenden
Seiten festgelegtes Befesfigungs- und Stützelement zur Unterbringung der Linse im Linsenbeutel
des Auges eines Patienten einschließt, wobei das Befestigungselement ein Winkelstück aus Draht ist,
das auf der Seitenfläche der Linse befestigt ist, dessen Spitze auf einer Linie liegt, die durch den
Mittelpunkt des Linsenkreises und die Mitte des Stützelementes geht, dadurch gekennzeichnet,
daß das aus einem biegsamen Werkstoff hergestellte Stützelement (4) entlang des Linsenkreises
gestreckt ist und das Winkelstück (3) im nächsten ii
Bereich seiner Spitze (9) unter Bildung einer Doppelbiegung (10) abgebogen ist, dessen erster Teil
zu den Seiten des Winkelstücks (3) senkrecht steht, und dessen zweiter Teil in bezug auf den ersten
Biegungsf H senkrecht verläuft und in der durch den Gipfel dtr Sphärenfläche der Linse (1) gehenden
Ebene liegt
2. Künstliche Augenlinse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß an der Linse (1) auf einer
durch die Spitze (9) des Winkelstücks (3) und die Mitte des Stützelementes (4) durchgehenden gedachten
Linie Marken (11> in einem jeweiligen Abstand vom Linsenkörperrand, der '/3 des Linsenradius
entspricht, aufgetragen sind.
JO
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2945349A DE2945349C2 (de) | 1979-11-09 | 1979-11-09 | Künstliche Augenlinse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2945349A DE2945349C2 (de) | 1979-11-09 | 1979-11-09 | Künstliche Augenlinse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2945349A1 DE2945349A1 (de) | 1981-05-21 |
DE2945349C2 true DE2945349C2 (de) | 1983-09-01 |
Family
ID=6085615
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2945349A Expired DE2945349C2 (de) | 1979-11-09 | 1979-11-09 | Künstliche Augenlinse |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE2945349C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102019134386A1 (de) | 2019-12-13 | 2021-06-17 | Carl Zeiss Meditec Ag | Intraokularlinse |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SU477590A1 (ru) * | 1973-08-01 | 1976-07-05 | Искусственный хрусталик глаза | |
SU563174A1 (ru) * | 1973-10-18 | 1977-06-30 | Всесоюзный Научно-Исследовательский Институт Глазных Болезней | Искуссвенный хрусталик |
US3986214A (en) * | 1975-11-26 | 1976-10-19 | Krasnov Mikhail M | Surgical method of fixation of artificial eye lenses |
-
1979
- 1979-11-09 DE DE2945349A patent/DE2945349C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2945349A1 (de) | 1981-05-21 |
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