DE3490755T1 - Künstliche Augenlinse - Google Patents
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Description
■-:...-■. : DEAA-33722.4
KÜNSTLICHE AUGENLINSE 3490755
Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Medizin , insbesondere auf die Ophthalmolocie, genauer auf
künstliche Augenlinsen.
Bekannt ist die Tatsache, daß bei der chirurgischen Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen des Auges die
Notwendigkeit des öfteren auftritt, die natürliche Augenlinse
zu entfernen und diese im folgenden durch eine künstliche
Augenlinse (Intraokularlinse) zu ersetzen. In der
Regel bedarf die Mehrheit dieser Augenlinsen eines zusätzlichen
Annähens der Abstützelemente an die Regenbogenhaut, die eine verhältnismäßig komplizierte Operation,
insbesondere bei der Festlegung im unteren Teil der Regenbogenhaut darstellt. Dabei wird eine Verrenkung bei der Pupillenerweiterung
nicht ausgeschlossen, besonders wenn die Augenlinse in den Regenbogenhautdurchstich eingeführt wird,
" wie dies beispielsweise aus dem SU-Urheberschein 5>45 352
bekannt ist, worin für die künstliche Augenlinse das Vorhandensein der Linse und Stützfüßchen außerhalb des
rupillenbereichs vorgesehen wird, wilhrend die Linse selbst
zumindest mit einem Schleifenfüßchen zum Durchführen der
die Augenlinse an der Regenbogenhaut festzulegenden Naht
25» versenen wird.
Zwecks Vereinfachung der Technik der Augenlinsenimplantation
und Erhöhung der Sicherheit der Festlegung der Linse ist eine andere künstliche Augenlinse entwickelt worden,
die im SU-Urheberschein 05Q ü19 beschrieben ist. In der
betreffenden Augenlinse stellt das obere schleifenförmige
Füßchen zwei in einer Linsenhorizontalebene im Oberteil
der Linse entgegengesetzt liegende Ösenstreifen dar, während
die Ebene des genannten schleifenförmigen Füßchens
zwecks Erzeugung einer Federwirkung unter einem Winkel von 5-ä schräggestellt wird. Dabei ist noch ein unteres Stützfüßchen
vorgesehen.
Die betreffende bekannte Augenlinse hat den Nachteil, daß sie der Herstellung eines großen Koloboms mit
einer Lange von höchstens 4 mm im Oberteil der Regenbogenhaut
unter nachfolgender Anlegung einer Supramidnaht bedarf, wodurch die Zeitdauer eines operativen Eingriffs
im wesentlichen verlängert wird und zusätzliche verfahrenstechnische Komplikationen bei der Implantation
geschaffen werden. Darüber hinaus wird die Möglichkeit einer Verformung der Pupille und Vergrößerung des KoIoboms
beim Nahtdurchschneiden durch die infolge eines dauernden
Zusainmendrückens der Regenbogenhaut ge we be verdünnten
sphärischen Änderungen nicht vermieden, wodurch die künstliche Augenlinse nicht nur versetzt, sondern
auch dezentriert werden kann. Letzten Enoes ruft diese Augenlinse des öfteren eine Ent Zündungsreaktion im Auge
infolge eines kraftbelastenden Zusammenwirkens der Abstützungseleraente
und Augengewebe hervor, die auch Gefäße und Nerven beinhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abstut
ζ ungselemente der künstlichen Augenlinse derart auszuführen,
daß es dadurch möglich wird, die Implantationsaugenlinse auf einfache und bequeme Weise anzuordnen, das
Verfahren der Operationsdurchführung unter gleichzeitiger
Steigerung der Zuverlässigkeit in der Befestigung der Augenlinse zu vereinfachen und die Verletzbarkeit herabzusetzen.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der künstlichen Augenlinse, die eine Linse selbst und drei Abstützungseleaente
vorsieht, eines in Form einer Schleife ausgebildet wird und zwei andere auf ein und derselben
der Schleife diametral gegenüberliegenden Linsenseite angeordnet werden, erfindungsgemäß jedes aus zwei
auf ein und derselben Linsenseite liegenden Abstützungselementen
in Form eines V-förmigen Füßchens ausgeführt wird, das an der Vorderfläche der Linse mit dem Ende eines
Füßchenschenkels befestigt wird, und beide Schenkel der V-förmigen Füßcnen an der Lie itenf lache der Linse entlang
auseinanderlaufen und in Richtung ihrer hinteren Fläche derart
scnräggestellt werden, daß die anderen Schenkel dieser
ötützfüßchen in der Hauptebene der Linse zu liegen kommen
und einander mit den freien Enden der Füßchen zugekehrt
werden.
Ein Vorteil der erfindungsgemäßen künstlichen Augenlinse
besteht darin, daß durch die obenerwähnte Ausrichtung von zwei V-förmigen, an der Vorderfläche der Linse
befestigten Füßchen die Notwendigkeit vermieden wird,
die großen Einschnitte in der Kegenbogenhaut vorzunehmen, da bei der Anordnung der Augenlinse sowohl in der Hinterkaiumer als auch in der Vorderkammer keine Notwendigkeit auftritt, die V-förmigen Füßchen hinter die Regenbo
genhaut einzuführen, was seinerseits die Implantationstechnik zu vereinfachen ermöglicht und die Verletzbarkeit
herabsetzt. Darüberhinaus sichert die erfindungs- •j_c, gemäße Anordnung eine hohe Genauigkeit der Zentrierung der
Augenlinse im Auge und schließt deren Dezentrierung praktisch
aus.
Zweckmäßigerweise wird ein Krümmer in dem an der Vorderfläche der Augenlinse befestigten Schenkel jedes V-förmigen Füßchens zur Festlegung dieses Schenkels auf der
Augenlinse vorgesehen.
Diese Anordnung der künstlichen Augenlinse bringt
eine zusätzliche Erleichterung bei der Arbeit des Chirur gen bei der Anordnung der Augenlinse in der hinteren Augenkamrner
des Patienten mit sich. "
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen
Augenlinse;
Fig. 2 stellt eine Seitenansicht der künstlichen Augen-
linse aus der Fig. ldar, die zur Implantation in der Hin- terkaiamer des Auges bestimmt ist;
Fig. 3 stellt eine Seitenansicht des Auges mit der
in der Hinterkamner angeordneten, erfindungsgemäßen Augen
linse im Schnitt in schematischer Widerspiegelung dar.
Beste Ausfuhr ungsv ar ianten der Srfindunp;
•Vie aus Fiq. 1 zu ersehen ist, besteht die
insgesamt durch Bezugsziffer 1 gekennzeichnete künstliche
— St —
Augenlinse aus der Linse 2 und drei Abstütz
elementen, von denen das eine eine Schleife und die zwei anderen, an der diametral gegenüberliegenden Seite der Linse
2 angeordneten in Form von V-förmigen Füßchen 4 ausgeführt sind.
Als Augenlinse 2 kaiin eine Linse jeder bekannten Ausführung, beispielsweise eine bikonvexe Linse ihre Anwen
dung finden, wie am besten aus Fig. 2 und 3 zu erseaen ist.
IQ Das Abstützelement in Form einer Schleife 3 wird
aus einem Werkstoff von erhöhter Elastizität, beispielsweise aus Supramid (Firmenbezeichnung) hergestellt und am
Körper der Linse 2 mit seinen beiden Enden befestigt.
χ5 zwei V-fÖrmige Füßchen 4 an der der Schleife 3 diametral gegenüberliegenden Seite der Linse 2 angeordnet, die genauso wie die Schleife 3 aus einem elastischen Werkstoff, bei
spielsweise Supramid, hergestellt werden. Gerade durch die zwei V-förmigen Stützfüßchen werden nänilich die Vorteile der vor- liegenden Erfindung erreicht. Wie aus Fig. 1 zu ersehen
ist, werden die genannten V-förmigen Füßchen 4 mit ihrem einen Schenkel" 5 an der Vorderfläche der Augenlinse
2 befestigt . und laufen an der Seitenfläche der Augenlin se 2 entlang auseinander. Die Füßchen 4 können an der
Augenlinse mit ihrem einen Schenkel 5 entweder in einer Gerade, wie sie die Fig. 3 wiedergibt, oder über einen
Krümmer 6 festgelegt werden, wie sie die Fig. 2 veranschaulicht. In diesem oder jenem Fall aber verlaufen die genann
ten Schenkel 5 in Richtung der hinteren Fläche der Augenlinse
^O 2 derart schräg, daß der andere Schenkel 7 des V-förmigen
Füsschens in der Hauptebene der Augenlinse zu liegen kommt,
wie dies die Fig. 2 gut veranschaulicht. Bei so einer Ausrichtung der Schenkel der Füßchen 4 sind die freien
Enden der Schenkel 7 einander zugekenrt und verlaufen im
wesentlichen mit einem Zwischenabstand senkrecht zur optischen Achse.
Es ist darauf aufmerksam zu machen, daß die zur Anordnung in der Vorderkaiamer vorgesehene, in Fig. 2 wieder-
gegebene Augenlinse auch einen Krümmer an der Schleife 3
aufweist, wodurch eine zusätzliche Festlegung der Augenlinse im Auge erreicht wird.
Im folgenden wird die Implantationsmethode einer künstle liehen Augenlinse nach Fig. 2 in die hintere Kammer des Auges
erfindungagemäß kurz zu erläutern.
Zunächst ist ein Limbuseinschnitt im Segment von 10 bis 14 Uhr zu verlegen. Mit Hilfe eines Spezialinstruments
wird die Stelle üer Iridotomie markiert, wonach die Punktiridotomien
9 im Segment von 11 und 13 Uhr (Fig. 3) durchgeführt
werden. In die vordere Augenkammer führt man Luft ein. Mit einer speziellen Pinzette wird die künstliche
Augenlinse an ihren Stützfüßchen 4 in der Nahe ihrer Befestigung auf der Linse 2. ergriffen. Dabei werden die
Schleife 3 und die Linse 2 selbst in die Vorderkammer 10 des Auges durch den Limbuseinschnitt und dann über das Sehloch
in die Augenhinterkammer eingeführt. Dabei wird die
Scnleife 3 zwischen den Kapselblättern 12 im Segment von
Uhr eingesteckt und durch die Dublikatur 12 festgelegt. Die die künstliche Augenlinse festhaltende Pinzette wird
aus der Augenhöhle herausgeführt. Die stützfüßchen 4 bleiben in der Vorderkammer zurück, während deren Schenkel
7 mit Hilfe von Pinzetten in die im Segment von 11 und 13 Uhr
im voraus ausgeführten Punktiridotomien eingesteckt werden.
Danach führt man in die Vorderkammer Luft und eine physiologische Lösung ein. An den Limbus einschnitt werden
jetzt Knotenseidennähte angelegt. Die Konjunktivalwunde wird
mit einer kontinuierlichen Naht vernäht.
Die Patientin C1 34 Jahre alt, ist am 12. Dezember 1983
mit der Diagnose "Cataracta complicata" an beiden Augen in
die Augenabteilung eingeliefert worden.
3ei Einlieferung ist OD eine richtige Lichtprojek-,
OS = 0,1 nicnt korr.
Am 13. Dezember 1983 wurde die Operation, eine extrakapsuläre
Extrakt ion des Katarakts mit der Implantation einer Hinterkammeraugenlinse 22, OD im rechten Auge durchgeführt.
Die operation sowie die postoperative Periode verliefen ohne Komplikationen.
-: 7 ■■;■■■■
Nachstehend wird die Methodik der Implantation einer künstlichen Augenlinse naoh Fig. 3 in die Augenvorderkammer erfindungsgemäß kurz beschrieben.
Zunächst wird ein Limbuseinschnitt im Segment zwi
schen 10 und 14 Uhr verlegt. Mit Hilfe eines Speziaünstrumentes wird die Stelle der Iridotomien markiert, wo
nach die Punkt iridotomien im Segment von 11 und 13 Uhr aufgetragen werden. In die vordere Augenkammer führt man Luft
ein. Mit der Pinzette wird die künstliche Augenlinse 2 an ihren Füßchen 4 ergriffen. Hiernach wird die Schleife
3 durch den Limbuseinschnitt in die Augenvorderkammer 10
und dann durch das Sehloch in die Hinterkammer des Auges
!<=, eingeführt. Die die künstliche Augenlinse haltende
Pinzette wird aus der Augennöhle herausgenommen. Jetzt verbleibt die künstliche Augenlinse 2 in der Vorderkammer
des Auges. Die Füßchen 4 bleiben in der Vorderkammer und deren Schenkel 7 werden vermittels Pinzetten in die im voraus aufgetragenen Punkt iridotomien im Segment von 11 und
13 Uhr eingeschoben. In die vordere Kammer führt man Luft und eine physiologische Lösung ein. An den Limbuseinschnitt
werden nun die Knotenseidennähte angelegt. Die
vernäht.
Der Patient G., 22 Jahre alt, ist am 17. Januar 198 4 mit der Diagnose Aphakie des linken Auges in die Auaenabteilung
eingeliefert worden. Bei der Einlieferunc war OD = 1,0, OS = 1,0c + 11,0 D. Am 18. Januar wurde die Implantation
der Vorderkammeraugenlinse mit 17 OD durchgeführt.
Die Operation selbst und die postoperative Periode sind ohne Komplikationen verlaufen. Bei der Entlassung OD =
1,0, OS - 1 ,0.
Die erfindun^sgemäße künstliche Augenlinse kann für
Korrekturen der Aphakie unter einer chirurgischen Behandlung von Alters- und traumatischen Katarakten ihre Anwendung
finden.
Claims (2)
1. Künstliche Augenlinse,mit einer Linse und
drei Abstützelementen, von denen das eine in Form einer Schleife (3) ausgeführt ist und die zwei anderen an
ein und derselben,der Scnleife diametral gegenüberliegen
den Seite der Linse (2) angeordnet sind, dadurch
gekennze ichnet, daß jedes der zwei, auf einer Seite der Augenlinse (2) angeordneten Abstützelemente in Form von V-fÖriaigen Füßchen (4) ausgeführt
■LQ ist, wobei die Füßchen (4) an der Vorderfläche der Augen
linse (2) mit dem Ende eines ihrer Scnenkel (5) befestigt sind, und daß die Schenkel (5) der V-förmigen Füßchen (4)
an der Seitenfläche der Augenlinse (2) entlang ausein anderlaufen sowie in Richtung ihrer hinteren Fläche derart
]S schrägäesteilt sind, daß die anderen Schenkel (7) dieser
Füßchen (4) in der Hauptebene der Linse liegen und mit deren freien Enden einander zugekehrt sind.
2. Künstliche Augenlinse nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß der an der
Vorderfläche der Linse festgelegte Schenkel des Füßchens
einen Krümmer (6) zur Befestigung dieses Schenkels ($) auf
der Augenlinse aufweist.
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