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Die vorliegende Erfindung betrifft
im allgemeinen Augenimplantate für
menschliche Augen und im besonderen ein Kapselsackimplantat zum
Stabilisieren des Kapselsacks eines menschlichen Auges während und
nach einer intraokularen Operation.
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Das menschliche Auge ist anfällig für verschiedene
Erkrankungen und Abnormalitäten,
welche in dem Auge zu einem beeinträchtigten Sehvermögen führen können. In
schwerwiegenden Fällen von
okularer Erkrankung oder Abnormalität kann ein weitgehender oder
totaler Verlust des funktionalen Sehvermögens die Folge sein, welches
nur durch einen intraokulare Operation wieder hergestellt werden kann.
Z. B. wird der Graue Star durch eine graduelle Eintrübung der
Linse oder von deren umgebenden Material verursacht, was über einen
längeren
Zeitraum zu einem vollständigen
Verlust der funktionalen Sehkraft in dem vom Grauen Star betroffenen
Auge führen
kann.
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Die intrakapsulare Extraktion von
Grauem Star beinhaltet die vollständige Entfernung der Linse, des
Kapselsacks, der die Linse umhüllt
und der Zonulae, welche den Kapselsack mit der skleralen Wand des
Auges verbinden. Nach deren Entfernung wird dann eine künstliche
intraokulare Linse (IOL) in der vorderen Kammer des Auges implantiert,
wobei die Haptik der IOL in dem Winkelbereich der vorderen Kammer
zwischen der Iris und der Hornhaut aufgenommen wird. Alternativ
kann die IOL an die Iris oder sklerale Wand in der hinteren Kammer
angenäht
werden, wobei die Haptik der IOL zwischen der Iris und dem Ziliarkörper verbleibt.
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Die extrakapsulare Exktraktion von
Grauem Star wird durchgeführt,
um die vom Grauen Star betroffene Linse zu entfernern, während der
Kapselsack und die ZONULES innerhalb der hinteren Kammer des Auges
unversehrt belassen werden. Bei diesem Verfahren wird ein Kapsulorhexiseinschnitt durchgeführt, um
einen im wesentlichen kreisförmigen
mittleren Abschnitt der vorderen Kapsel des Kapselsacks zu entfernen,
wobei die hintere Kapsel, ein ringförmiger vorderer Kapsellappen
und eine im wesentlichen kreisförmige
vordere Kapsulorhexiskante verbleibt. Die vom Grauen Star betroffene
Linse wird von dem verbleibenden Kapselsack entfernt und durch eine
künstliche
IOL ersetzt. Die IOL weist eine Haptik auf, um mit einer inneren
peripheren Fläche des
verbleibenden Kapselsacks in Eingriff zu gelangen und um die IOL
innerhalb des Kapselsacks zu zentrieren.
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Die Fachleute von ophthalmologischen
Operationsverfahren werden erkennen, dass der Kapselsack eine empfindliche
elastische Membran ist, welche die Linse umgibt. Der Kapselsack
ist mit der skleralen Wand des Auges über Zonulae-Fasern verbunden,
die dazu dienen, die Linse hinter der Iris und ausgerichtet zu der
Pupille zu zentrieren. Bei Augenpatienten mit infolge eines Traumas
oder einer Erkrankung fehlenden oder beschädigten Zonulae ist die Position
des Kapselsacks innerhalb der hinteren Kammer des Auges instabil,
was ein Entfernen der eingeschlossenen vom Grauen Star betroffenen
Linse schwierig und die Implantation der IOL zu einer Herausforderung
macht.
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In der Vergangenheit wurden Kapselsackimplantate
entwickelt, um bei Patienten mit begrenzt geschädigten oder fehlenden Zonulae
den Kapselsack während
des Eingriffs der extrakapsularen Extraktion von Grauem Star zu
stabilisieren und um dem Kapselsack innerhalb der hinteren Kammer
des Auges im wesentlichen zu zentrieren. Ein bekanntes Kapselsackimplantat,
das von Morcher GmbH in Stuttgart, Deutschland, unter den Modellbezeichnungen
Typ 14, 14A und 14C kommerzielle erhältlich ist, wurde als erfolgreich
im Verhindern eines Schrumpfens des elastischen Kapselsacks während des
Extraktionseingriffs des Grauen Stars und zum Verbessern der Stabilisierung
der intraokularen Umgebung bei einigen Patienten mit begrenzter
zonularer Dialysis oder zonularer Erkrankung aufgefunden.
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Das Morcher Kapselsackimplantat (endokapsularer
Spannungsring) weist ein schleifenförmiges Element mit offenem
Ende aus Polymethyl-Methacrylat (PMMA) auf, welches bezüglich einer
Kompression in der radialen Richtung innerhalb des Kapselsacks elastisch
ist. Das Morcher Kapselsackimplantat ist derart ausgelegt, um in
dem verbleibenden Kapselsack implantiert zu werden, bevor oder nachdem
die vom Grauen Star betroffene Linse entfernt wird, und um mit der
inneren peripheren Fläche
des verbleibenden Kapselsacks in Eingriff zu gelangen, um ein Schrumpfen
zu verhindern. Die allgemein kreisförmige Expansion des Kapselsacks,
der von dem Morcher Kapselsackimplantat bereitgestellt wird, verbessert
die Stabilisierung der intraokularen Umgebung und der Linsenzentrierung
während
der intraokularen Ope ration bei Patienten mit begrenzter zonularer
Dialyse oder allgemeiner zonularer Erkrankung. Das Morcher Kapselsackimplantat
kann an die sklerale Wand des Auges angenäht werden durch Herumführen eines
schleifenförmigen
Elements um den endokapsularen Spannungsring und dann Hindurchführen der
Naht durch den ringförmigen
vorderen Kapsulorhexislappen oder der peripheren Kante des Kapselsacks.
Jedoch gefährdet
ein Hindurchführen
einer Naht durch den verbleibenden Kapselsack die Integrität des verbleibenden
Kapselsacks und gefährdet
daher die Langzeitzentrierung und Stabilisierung der IOL.
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Ein endoskapsularer Spannungsring
gemäß den Oberbegriffen
der Ansprüche
1 und 2 ist aus dem Dokument EP-A-0 478 929 bekannt.
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Ungeachtet der Fortschritte des Standes
der Technik im Bereich von Kapselsackimplantaten besteht ein Bedürfnis nach
einem Kapselsackimplantat, welches die Stabilisierung der intraokularen
Umgebung während
und nach einer intraokularen Operation verbessert. Es besteht ferner
ein Bedürfnis
nach einem verbesserten Kapselsackimplantat, welches eine Langzeitzentrierung
und Stabilisierung der intraokularen Linse bei Patienten bereitstellt
mit signifikanterer zonularer Dialyse oder allgemeinen progressiver
zonularer Erkrankung.
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Hierzu sieht die vorliegende Erfindung
einen verbesserten endokapsularen Spannungsring vor, welcher insbesondere
ausgebildet ist, um eine Langzeitstabilisierung und Zentrierung
des Kapselsacks bei Patienten während
und nach einer intraokularen Operation bereitzustellen.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung schließt der verbesserte
endokapsulare Spannungsring ein schleifenförmiges Element mit offenem
Ende ein, das aus biokompatiblem Material gebildet ist. Das schleifenförmige Element
mit offenem Ende ist ausgebildet, um elastisch bezüglich einer
Kompression in der radialen Richtung innerhalb des Kapselsacks zu
sein, um ein Schrumpfen des Kapselsacks während und nach einer intraokularen
Operation zu verhindern. Die Erfindung schließt ein Befestigungselement
ein mit einem Ende, das mit dem schleifenförmigen Element mit offenem
Ende befestigt ist, und einem freien Ende, welches vorzugsweise
in einer Öse
endet. Die Öse
des Befestigungselements ist in der Lage, eine Naht zum Befestigen
des Befestigungselements an der skleralen Wand des Auges aufzuneh men
und dabei den Kapselsack innerhalb der hinteren Kammer des Auges
zu stabilisieren und zu zentrieren. Das schleifenförmige Element
mit offenem Ende und dem verbesserten endokapsularen Spannungsring
liegt im allgemeinen in einer Ebene und das Befestigungselement
erstreckt sich vorzugsweise von dem schleifenförmigen Element aus der Ebene
heraus. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist das Befestigungselement von dem befestigten Ende
zu dem freien Ende hin gekrümmt
und schließt einen
Abschnitt ein, der in einer zweiten Ebene liegt, die versetzt ist
und parallel liegt zu der Ebene, die durch das schleifenförmige Element
mit offenem Ende definiert ist. Das Befestigungselement weist einen
Abschnitt auf, der sich von dem befestigten Ende von dem schleifenförmigen Element
einwärts
erstreckt. Ein zweiter Abschnitt des Befestigungselements erstreckt
sich von dem ersten Abschnitt nach außen in Richtung des schleifenförmigen Elements, um
einen gebogenen „Haken" oder ein HAPTIC-Element
zwischen dem befestigten Ende und dem freien Ende zu definieren.
Vorzugsweise liegt das Befestigungselement innerhalb des Umfangs
des schleifenförmigen
Elements mit offenem Ende.
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Während
einer extrakapsularen Extraktion von Grauem Star wird der verbesserte
endokapsulare Spannungsring in dem Kapselsack implantiert, wobei
sein befestigtes Ende an dem schleifenförmigen Element innerhalb des
Kapselsacks befestigt wird und sein freies Ende sich über die
Kapsulorhexiskante erstreckt und vor dem kreisförmigen vorderen Kapsellappen
positioniert wird. Eine Naht wird durch die Öse des Befestigungselements
geführt
und an der skleralen Wand des Auges vor dem Kapselsack und hinter
der Iris zugenäht.
Die Anordnung der Naht wird vorzugsweise in der Nähe der Stelle
der fehlenden oder beschädigten
Zonulae gewählt,
um eine Verschiebung des Kapselsacks innerhalb der hinteren Kammer
des Auges zu reduzieren oder zu eliminieren. Das Positionieren der Öse vor dem
kreisförmigen
vorderen Kapsellappen beseitigt die Notwendigkeit, eine Naht durch
den anfälligen
Kapselsack hindurchzuführen,
welche mit der Zeit die Integrität
des Kapselsacks gefährden
oder sprengen könnte.
Der verbesserte endokapsulare Spannungsring verhindert ein Schrumpfen
des Kapselsacks und stabilisiert und zentriert die implantierte
IOL in Ausrichtung mit der Pupille.
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Daher weist ein Verfahren zum Implantieren eines
endungsgemäßen endokapsularen
Spannungsrings in einem Kapselsack eines Auges auf: Bereitstellen
eines schleifenförmigen
Elements aus biokompatiblem Material, wobei das schleifenförmi ge Element
in der Lage ist, ein Schrumpfen des Kapselsacks nach der Implantation
im Kapselsack im wesentlichen zu verhindern, Bereitstellen eines
länglichen
Befestigungselements, das mit dem schleifenförmigen Element verbunden und
aus biokompatiblem Material gebildet ist, wobei das Befestigungselement
ein erstes Ende, das an dem schleifenförmigen Element befestigt ist,
und ein zweites freies Ende aufweist, Entfernen eines mittleren
Abschnitts der vorderen Kapsel des Kapselsacks, wobei die hintere Kapsel,
ein kreisförmiger
vorderer Kapsellappen und eine vordere Kapsulorhexiskante verbleibt,
Implantieren des schleifenförmigen
Elements in dem Kapselsack zwischen der hinteren Kapsel und dem
kreisförmigen
vorderen Kapsellappen, Positionieren des Befestigungselements, wobei
sein freies Ende an dem schleifenförmigen Element befestigt ist,
und sein zweites freies Ende sich über die Kapsulorhexiskante
erstreckt und hinter dem Kapselsack mit dem kreisförmigen vorderen
Kapsellappen positioniert ist, der dazwischen positioniert ist,
und Befestigen des zweiten freien Endes des Befestigungselements
an der skleralen Wand des Auges, wobei der endokapsulare Spannungsring
den Kapselsack in der hinteren Kammer des Auges während und
nach der intraokularen Operation stabilisiert und zentriert, welche dem
Befestigen des Befestigungselements an der skleralen Wand folgt.
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Vorzugsweise weist das Verfahren
ferner auf: Positionieren des zweiten freien Endes des Befestigungselements
hinter der Iris des Auges. Der Befestigungsschritt kann aufweisen:
Annähen
des zweiten freien Endes des Befestigungselements an der skleralen
Wand des Auges. Der Befestigungsschritt kann ferner aufweisen: Positionieren
der Naht vor dem kreisförmigen
vorderen Kapsellappen und hinter der Iris des Auges.
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Die Erfindung wird nun beispielhaft
und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben,
in denen:
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1 eine
Darstellung eines menschlichen Auges ist, teilweise in Schnittansicht,
welche die Implantation eines verbesserten endokapsularen Spannungsrings
in einem verbliebenen Kapselsack gemäß den Grundzügen der
vorliegenden Erfindung zeigt;
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2 eine
Ansicht von oben des in 1 gezeigten
verbesserten endokapsularen Spannungsrings ist;
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3 eine
Seitenansicht des in 2 gezeigten
verbesserten endokapsularen Spannungsrings ist;
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4 eine
fragmenthafte Ansicht von oben eines verbliebenen Kapselsacks nach
einem Kapsulorhexiseingriff ist, welche die Implantation des verbesserten
endokapsularen Spannungsrings der vorliegenden Erfindung und eine
künstliche
intraokulare Linse in dem Kapselsack zeigt; und
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5 ein
alternatives Ausführungsbeispiel des
in 2 gezeigten verbesserten
endokapsularen Spannungsrings ist.
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Unter Bezugnahme auf die Figuren
und insbesondere auf 1 ist
ein verbesserter endokapsularer Spannungsring 10 gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung gezeigt, der in einem Kapselsack 12 eines
menschlichen Auges 14 implantiert ist. Wie nachfolgend
detaillierter beschrieben wird, ist der verbesserte endokapsulare
Spannungsring 10 der vorliegenden Erfindung insbesondere
ausgebildet, um dem Kapselsack 12 innerhalb der hinteren
Kammer 16 des Auges 14 während und nach einer intraokularen
Operation zu stabilisieren und zu zentrieren, insbesondere bei Patienten,
welche an fehlenden oder beschädigten
Zonulae infolge eines Traumas oder einer Erkrankung (zonulaerer
Dialyse oder Schwäche)
oder Linsendezentrierung leiden.
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In einem normalen menschlichen Auge
wird die Linse des Auges (nicht dargestellt) in den Kapselsack 12 eingehüllt, welcher
zentral in der hinteren Kammer 16 des Auges hinter der
Iris 18 und ausgerichtet mit der Pupille 20 positioniert
ist. Der Kapselsack 12 ist eine elastische Membran oder
Beutel, der einen im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt entlang
einer horizontalen Ebene aufweist und ist an dem Ziliarkörper 22 des
Auges über
eine Reihe von Zonulae 24 befestigt. Der Ziliarkörper 22 ist
an der skleralen Wand 25 des Auges befestigt. Die Zonulae 24 sind
dünne Fasern,
welche dazu dienen, den Kapselsack 12 und dessen eingehüllte Linse
in einer nomalen anatomischen Position innerhalb der hinteren Kammer 16 des
Auges zu zentrieren.
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Bei Patienten, die an fehlenden oder
beschädigten
Zonulae 24 infolge von einem Trauma oder einer Erkrankung
leiden, wie durch die geringeren Zonulae 24 auf der linken
Seite des in 1 gezeigten Kapselsacks 12 dargestellt
ist, kann die normale anatomische Position des Kapselsacks 12 instabil
und in der hinteren Kammer 16 des Auges dezentriert werden.
Die geschwächten
oder fehlenden Zonulae 24 können dem Kapselsack 12 ermöglichen,
sich zu verschieben oder innerhalb der hinteren Kammer 16 des Auges
zu wandern, was zu einer allgemeinen Dezentrierung der Linse und
zu einer instabilen intraokularen Umgebung führt.
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Wie in 1 gezeigt,
ist der verbesserte endokapsulare Spannungsring 10 der
vorliegenden Erfindung insbesondere ausgebildet, um in dem Kapselsack 12 implantiert
zu werden und ferner an der skleralen Wand 25 des Auges 14 für eine Langzeitstabilisierung
des Kapselsacks 12 in einer normalen anatomischen Position
während
und nach einer intraokularen Operation befestigt zu werden. Der
Kapselsack 12 aus 1 ist
als ein verbliebener Kapselsack dargestellt, der nach einem Kapsulorhexiseingriff
verbleibt, der üblicherweise
während
einer intraokularen Operation durchgeführt wird, um eine vom Grauen
Star betroffene Linse zu entfernen.
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Während
des chirurgischen Kapsulorhexiseingriffs wird ein Einschnitt in
die vordere Kapsel 26 des Kapselsacks 12 gemacht,
um einen im Wesentlichen kreisförmigen
mittleren Abschnitt der vorderen Kapsel 26 zu entfernen.
Nach diesem Eingriff weist der verbliebene Kapselsack 12 eine
hintere Kapsel 28; einen kreisförmigen vorderen Kapsellappen 30 und
eine im Wesentlichen kreisförmige
Kapsulorhexiskante 32 auf, wie am deutlichsten in 1 gezeigt ist. Wie nachfolgend
im Detail beschrieben wird, ist der verbliebene Kapselsack 12 in
der Lage, den verbesserten endokapsularen Spannungsring 10 und eine
künstliche
intraokulare Linse (IOL) 34 (4)
innerhalb des Kapselsacks 12 nach dem Kapsulorhexiseingriff
festzuhalten.
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Bezug nehmend auf die 1–4 weist
der verbesserte endokapsulare Spannungsring 10 gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ein schleifenförmiges Element 36 mit
offenem Ende aus biokompatiblem Material auf, das beabstandete Enden 38, 38 hat,
die in jeweiligen Ösen 40, 40 enden.
Das schleifenförmige
Element 36 mit offenem Ende ist derart ausgebildet, um
in dem verbleiben den Kapselsack 12 des Auges 14 implantiert zu
werden, um ein Schrumpfen des Kapselsacks 12 während und
nach einer intraokularen Operation zu vermeiden.
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Insbesondere wird das schleifenförmige Element 36 mit
offenem Ende zwischen der hinteren Kapsel 28 und dem kreisförmigen vorderen
Kapsellappen 30 implantiert, um mit einer inneren peripheren
Fläche 42 (1 und 4) des Kapselsacks 12 in Eingriff
zu gelangen und um einen vorbestimmten Durchmesser des Kapselsacks 12 zu
erhalten. Das schleifenförmige
Element 36 mit offenem Ende ist im Wesentlichen flexibel,
um einer Kompression in einer radialen Richtung innerhalb des Kapselsacks 12 zu widerstehen.
Vorzugsweise hat das schleifenförmige Element 36 mit
offenem Ende einen ungebogenen Durchmesser (nicht dargestellt) von
etwa 12 mm und einen radial einwärts
gebogenen Durchmesser (2)
von etwa 10 mm, obgleich andere Durchmesser von schleifenförmigen Elementen 36 mit
offenem Ende möglich
sind, ohne den Sinn und den Schutz der vorliegenden Erfindung zu
verlassen. Das schleifenförmige
Element 36 mit offenem Ende ist vorzugsweise aus Polymethyl-Methacrylat
(PMMA) gebildet, obgleich der Fachmann erkennen wird, dass andere biokompatible
Materialien zur Implantation in einem Kapselsack 12 ebenfalls
verfügbar
sind.
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Das schleifenförmige Element 36 mit
offenem Ende schließt
ferner wenigstens ein Befestigungselement 44 ein, das mit
dem schleifenförmigen Element 36 verbunden
ist, welches derart ausgebildet ist, um an der sklelaren Wand 25 des
Auges 14 durch eine Naht 46 (1) befestigt zu werden. Das Befestigungselement 44,
das ebenfalls aus PMMA oder anderen geeigneten biokompatiblen Material gebildet
ist, weist ein Ende 48, das ganzheitlich mit dem schleifenförmigen Element 36 mit
offenem Ende gebildet oder daran befestigt ist, und ein freies Ende 50 auf,
das in einer Öse 52 zur
Aufnahme der Naht 46 während
der Befestigung des Befestigungselements 44 an der skleralen
Wand 25 endet.
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Wie am deutlichsten in 3 gezeigt, liegt das schleifenförmige Element 36 mit
offenem Ende in einer Ebene „A", während das
Befestigungselement 44 sich von dem schleifenförmigen Element 36 außerhalb
der Ebene „A" erstreckt. Wie am
deutlichsten in 3 gezeigt,
weist das Befestigungselement 44 einen Abschnitt 54 auf,
der in einer zweiten Ebene „B" liegt, die zu der
Ebene „A" des schleifenförmigen Elements 36 mit
offenem Ende versetzt und zu dieser im Wesentlichen parallel liegt
für Zwecke,
die nachfolgend detaillierter beschrieben werden. Das Befestigungselement 44 weist
vorzugsweise einen ersten Abschnitt 56 auf, der sich von
dem befestigten Ende 48 von dem schleifenförmigen Element 36 einwärts erstreckt,
und einen zweiten Abschnitt 58, der sich von dem ersten
Abschnitt 56 nach außen
in Richtung des schleifenförmigen
Elements 36 erstreckt, um einen gebogenen „Haken" oder ein haptisches
Element zwischen dem befestigten Ende 48 und dem freien
Ende 50 zu bilden. Wie in 2 gezeigt,
liegt das Befestigungselement 44 vorzugsweise innerhalb des
Umfangs des schleifenförmigen
Elements 36 mit offenem Ende.
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Wie in 5 gezeigt,
kann der verbesserte endokapsulare Spannungsring 10 alternativ
ein Paar von Befestigungselementen 44 aufweisen, welche
an dem schleifenförmigen
Element 36 mit offenem Ende etwa 180° beabstandet zueinander angeordnet
sind zum Befestigen des verbesserten endokapsularen Spannungsrings 10 an
der skleralen Wand 25 des Auges 14 an einem Paar
von Orten. Das in 5 dargestellte
Ausführungsbeispiel
des verbesserten endokapsularen Spannungsrings 10 ist insbesondere
nutzvoll in Fällen
von schwerwiegenden zonularen Schäden oder einer zonularen Erkrankung,
bei denen mehr als ein Befestigungspunkt des verbesserten endokapsularen
Spannungsrings 10 an der skleralen Wand 25 erforderlich
ist, um den Kapselsack 12 in der hinteren Kammer 16 zu
stabilisieren und zu zentrieren.
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Während
einer intraokularen Operation, um eine vom grauen Star betroffene
Linse zu entfernen oder um die IOL-Linsenzentrierung zu korrigieren, und
gemäß einem
bevorzugten Implantationsverfahren der vorliegenden Erfindung wird
ein Kapsulorhexiseingriff zuerst durchgeführt, um den verbleibenden Kapselsack 12 zu
bilden, der die hintere Kapsel 28, den kreisförmigen vorderen
Kapsellappen 30 und die Kapsulorhexiskante 32 aufweist.
Eine 10.0 PROLENE® Naht 46 und
eine (nicht dargestellte) Nadel werden durch die Öse 52 des
Befestigungselements 44 vor der Implantation eingefädelt und
dann wird die Nadel und die Naht 46 durch die sklerale
Wand 25 vor der Kapsulorhexiskante 32 und hinter
der Iris 18 durchgeführt.
Es ist ersichtlich, dass andere Nahtdurchmesser und Materialien
möglich
sind, ohne den Gedanken und den Schutz der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
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Der verbesserte endokapsulare Spannungsring 10 wird
in dem verbliebenen Kapselsack 12 des Auges 14 zwischen
der hinteren Kapsel 28 und dem kreisförmigen vorderen Kapsellappen 30 implantiert. Das
schleifenförmige
Element 36 mit offenem Ende ist in der Lage, im Wesentlichen
eine Schrumpfung des Kapselsacks 12 zu verhindern, da das
schleifenförmige
Element 36 mit der inneren peripheren Fläche 42 des
Kapselsacks 12 im Eingriff steht. Das Befestigungselement 44 wird
positioniert, wobei sein befestigtes Ende 48 mit dem schleifenförmigen Element 36 innerhalb
des Kapselsacks 12 verbunden ist und sein freies Ende 50 sich
entlang der Kapsulorhexiskante 32 erstreckt, und vor dem
kreisförmigen
vorderen Kapsellappen 30 und hinter der Iris 18 positioniert
ist. Die Naht 46 durch die Öse 52 des Befestigungselements 44 wird
an die sklerale Wand 25 angenäht, um dabei den Kapselsack 12 in
der hinteren Kammer 16 des Auges 14 während und
nach einer intraokularen Operation zu stabilisieren und zu zentrieren.
Die Anordnung der Naht 46 wird vorzugsweise in der Nähe des Ortes
der fehlenden oder beschädigten
Zonulae ausgewählt,
um ein Verschieben des Kapselsacks innerhalb der hinteren Kammer 16 des Auges 14 zu
reduzieren oder zu eliminieren.
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Wenn die natürliche Linse (nicht dargestellt) durch
eine IOL zu ersetzen ist, wird die in 4 gezeigte
IOL 34 in den Kapselsack 12 implantiert, der durch
den verbesserten endokapsularen Spannungsring 10 stabilisiert
wird. Die IOL 34 weist typischerweise Haptik-Elemente 60 auf,
welche mit der inneren peripheren Fläche 42 des Kapselsacks 12 im Eingriff
stehen.
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Die Fachleute werden leicht erkennen,
dass der verbesserte endokapsulare Spannungsring 10 der
vorliegenden Erfindung auf vorteilhafte Weise ein Schrumpfen des
Kapselsacks 12 während
und nach einer intraokularen Operation verhindert. Das Befestigungselement 44,
das mit dem schleifenförmigen Element 36 mit
offenem Ende verbunden und an der skleralen Wand 25 des
Auges 14 befestigt ist, stellt eine Langzeitstabilisierung
und Zentrierung des Kapselsacks 12 während und nach einer intraokularen Operation
bei Patienten mit fehlenden oder beschädigten Zonulae in Folge von
Dialyse oder einer Erkrankung bereit. Mit einer Öse 42 des Befestigungselements 44,
die vor dem Kapselsack positioniert ist, kann die Naht 46 an
der skleralen Wand 25 befestigt werden, ohne durch den
anfälligen
Kapselsack 12 hindurchgeführt werden zu müssen. Durch
Befestigung des Befestigungselements 44 an der skleralen Wand 25 des
Auges stellt der verbesserte endokapsulare Spannungsring 10 der
vorliegenden Erfindung eine verbesserte IOL Zentrierung und Sta bilisierung bei
Patienten bereit mit einer vorexistierenden oder künftigen
zonularen Dialyse oder zonularen Erkrankung.