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Absatzhalterung für eine Langlauf-Skibindung
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Die Erfindung betrifft eine Absatzhalterung für eine Langlauf-Skibindung
mit einem mit dem Absatz des Langlauf-Skischuhes formschlüssig in Eingriff bringbaren
Verriegelungselement, das in einer Riegelstellung und in einer Raststellung fixierbar
ist.
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Langlauf-Skibindungen sind so konstruiert, daß sie nur den vorderen
Sohlenbereich oder sogar nur eine vordere Sohlenverlängerung des Langlauf-Skischuhes
fest mit dem Ski verbinden, da es die Technik des Skilanglaufes erfordert, die Ferse
weit vom Ski abheben zu können. Diese Wirkungsweise der Langlauf-Skibindungen bereitet
aber insbesondere ungeübten Langläufern bei der Abfahrt oder bei der Querung von
Hängen Schwierigkeiten, da die Skiläufer von dem alpinen Skilauf her an eine feste
Verbindung des Schuhabsatzes mit dem Ski gewöhnt sind. Insbesondere ungeübte Skilangläufer
stürzen daher häufig schon bei verhältnismässig kurzen und wenig steilen Abfahrten
während der Ausübung des Langlaufsportes oder vermeiden solche Strecken überhaupt,
in denen Abfahrten vorkommen.
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Es sind deshalb bereits Absatzhalterungen für Langlauf-Skibindungen
der eingangs genannten Art bekannt geworden, die es dem Skilangläufer erlauben,
bei Bedarf den Schuhabsatz fest mit dem Ski zu verbinden. Die bekannten Absatzhalterungen
dieser Art (vgl. z.B. DE-OS 26 57 257) setzen aber, Vorkebrungen am Schuhabsatz
voraus,
wie z.B. eingebettete Halteplatten oder Blattfedern, sodaß
die Verwendbarkeit der bekannten Absatzhalterungen auf dementsprechend ausgestattete
Langlauf-Skischuhe beschränkt ist. Auch sind die bekannten Absatzhalterungen verhältnismässig
kompliziert und insbesondere bei Kälte schwer zu betätigen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Absatzhalterung
der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die bei einfachem Aufbau betriebssicher
ist, ein geringes Gewicht aufweist und mit einem einfachen Handgriff betätigt werden
kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Verriegelungselement
in einer zur Skioberfläche annähernd parallel verlaufenden Führung zwischen der
Riegelstellung und der Raststellung verschiebbar ist und in eine Ausnehmung des
Schuhabsatzes enschiebbar ist, die ausgehend vom hinteren Absatzrand sich etwa parallel
zur Laufseite des Absatzes in den Absatz hinein erstreckt.
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Dadurch, daß die erfindungsgemässe Absatzhalterung ein ifl Skilängsrichtung
vor- und zurpckshiebares Verriegelungselement aufweist, das aus der zugehörigen
Führung in der Riegelstellung entsprechend weit herausragen kann, ist es möglich,
das Verriegelungselement mit einer Ausnehmung m Schuhabsatz zusammenwirken zu lassen.
Eine entsprechende Ausnehmung im Schuhabsatz kann aber ohne Schwierigkeiten auch
an bestehendem Schuhwerk nachträglich angebracht werden, sodaß die erfindungsgemässe
Absatzhalterung nicht auf die Verwendung mit ganz bestimmtem Schuhwerk beschränkt
ist. Auch kann verhältnismässig einfach der Hub des Verriegelungselements zwischen
seiner Rast- und Riegelstellung so groß gewählt werden, daß auch bei weniger exakter
Anpassung der Stellung des Langlauf-Skischuhes relativ zu des absatzhalterung ein
Eingriff des Verriegelungselementes mit der Ausnehmung des Abs@@@@@ gewahrzeistet
ist. Diesbezüglich unterscheidet sich die erfinungsgemässe Absatzhalterung
ebenfalls
von den Absatzhalterungen nach dem Stand der Technik bei denen eine verhältnismässig
genaue Anpassung der Position des im Absatz vorgesehenen Befestigungselementes relativ
zur Absatzhalterung erforderlich ist. Schließlich ergibt die geradlinige Führung
des Verriegelungselementes eine einfache Konstruktion, die vereisungssicher ist.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Verriegelungselement
ein in einer Zylinderführung geführter Bolzen ist. Dieser Bolzen kann mittels eines
Lenkergestänges zwischen der Riegel- und der Raststellung verschiebbar sein, wobei
durch die Stellung des Lenkergestänges die Fixierung in der Riegel- bzw. Raststellung
möglich ist.
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In einer anderen Ausführungsform ist der Bolzen in einer Zylinderführung
geführt, die eine vorgespannte Feder enthält. Durch diese Federvorspannung wird
der Bolzen in die Riegelstellung gedrückt, kann jedoch über eine Zugverbindung mittels
eines Schwenkhebels in die Raststellung gebracht werden. In der Raststellung ist
der Schwenkhebel entweder durch ein elastisch in Formschluß mit dem Schwenkhebel
tretendes Element oder durch eine Verschwenkung des Schwenkhebels über den Totpunkt
hinaus fixierbar. Bei beiden Ausführungsformen erfolgt die Betätigung der Absatzhalterung
durch einen einzigen Handgriff, wobei bei der Ausführungsform mit der Federvorspannung
das Vorschieben des Verriegelungselementes durch die Feder erfolgt, während bei
der Ausführungsform mit dem Lenkergestänge das Vorschieben und Einschieben des Verriegelungselementes
in die Ausnehmung im Schuhabsatz durch die Handkraft erfolgt.
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Zweckmässigerweise sind zwei gleichartige Verriegelungselemente, z.B.
Bolzen, mit je einer Führung nebeneinander angeordnet und durch einen gemeinsamen
Betätigungsmechanismus verschiebbar. Sie wirken dementsprechend mit
einer
entweder breiteren oder zwei nebeneinander angeordneten Ausnehmungen im hinteren
Absatzrand zusammen.
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Die Erfindung erstreckt sich auch auf einenLanglauf-Skischuh zur Anwendung
in Verbindung mit der geschilderten Absatzhalterung nach der Erfindung. Der Langlauf-Skischuh
ist gekennzeichnet durch eine von dem hinteren Absatzrand ausgehend sich etwa parallel
zur Laufseite des Absatzes in den Absatz hinein erstreckende Ausnehmung.
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Zweckmässigerweise erstreckt sich die Ausnehmung durchgehend bis zur
gelenkseitigen Absatzschulter. Hierdurch ist es möglich, eine Blockierung der Ausnehmung
durch Schnee, Eis oder Schmutz zu verhindern, da durch das Einschieben des Verriegelungselementes
Schnee und Eis nach vorne ausgeschoben wird. Zweckmässigerweise ist der in der Nähe
des Absatzrandes befindliche Teil der Ausnehmung durch eine Metallauskleidung oder
dgl. verstärkt. Dies kann z.B. bei dem als Bolzen ausgebildeten Verriegelungselement
durch eine Metallhülse geschehen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend
anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1, 2 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, und eine Draufsicht einer ersten
Ausführungsform der erfindungsgemässen Absatzhalterung, wobei in Fig. 1 auch ein
Teil eines erfindungsgemässen Langlauf-Skischuhes in Zusammenwirkung mit der Absatzhalterung
dargestellt ist; Fig. 3, 4 eine weitere Ausführungsform der Absatzhalterung nach
der Erfindung, und Fig. 5 eine modifizierte Verrastung des Schwenkhebels der Ausführungsform
gemäß den Fig. 3, 4 in der Raststellung.
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Die Absatzhalterung bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 und 2
besteht im wesentlichen aus zwei nebeneinander parallel angeordneten Zylinderführungen
1, je einem den beiden Zylinderführungen 1 zugeordneten Verriegelungselement in
Form eines Bolzens 2 und einem im Ganzen mit 3 bezeichneten Lenkergestänge, durch
das die Bolzen 2 in eine Riegelstellung (Fig. 1) und in eine Raststellung (Fig.
2) gebracht werden können.
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Das Lenkergestänge 3 und die Zylinderführungen 1 sind auf einer Grundplatte
4 befestigt, z.B. angeschweißt, die ihrerseits auf nicht näher bezeichnete Art an
der Oberfläche eines Langlaufskis befestigt werden kann.
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Die Grundplatte 4 erstreckt sich bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
den Fig. 1, 2 soweit nach vorne, daß sie zugleich die Auftrittsplatte für den Absatz
eines Langlauf-Skischuhes 5 bildet. Obwohl dies nicht dargestellt ist, kann sie
in diesem Bereich mit zusätzlichen Halteelementen, z.B. Dornen, Keilen oder dgl.
versehen sein, um eine seitliche Fixierung des Langlauf-Skischuhes 5 zu erreichen.
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Die Bolzen 2 durchsetzen eine die Bolzen 2 mit engem Spiel umschließende
vordere Bohrung der Zylinderführungen 1 und weisen an ihrem hinteren Ende zwei im
Abstand voneinander angeordnete Führungskolben 6 auf, die an der Innenwand der Zylinderführungen
1 gleiten können.
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Die Führungskolben 6 übernehmen zugleich die gegebenenfalls von dem
Langlauf-Skischuh zur Seite und nach oben ausgeübten Haltekräfte und übertragen
sie auf die Zylinderführungen 1. Die Bolzen 2 sind durch eine die beiden Führungskolben
6 jedes Bolzens 2 verbindende Brücke 7 zu einer Einheit verbunden. Die Brücke 7
durchsetzt einander zugewendete Längsschlitze 8 in der Wand der Zylinderführungen
1 und trägt eine Gelenklasche 9, an der ein Lenker 10 des Lenkergestänges 3 angelenkt
ist.
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Am hinteren Ende sind beide Zylinderführungen beispielsweise durch
eInen Schraubstopfen 11 verschlossen.
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Die Zylinderführungen 1 können jedoch nach hinten auch
offengehalten
werden, da gegebenenfalls eindringen44 Schnee durch die Führungskolben bei Betätigung
der Absatzhalterung immer wieder ausqeschoben wird. Das Offenhalten der Zylinderführungen
1 empfiehlt sich sogar für den Fall, daß die Iängsschlitze 8 in den Zylinderführungen
1 verhältnismässig breit sind, sodaß durch sie Schnee in das Innere er Zylinderführung
1 eindrigen kann.
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Die Längsschlitze 8 in den @@@derführungen 1 erstrecken sich auf keinen
Fall bis zum Ende der Zylinderführungen 1, zum dadurch deren Festigkeit nicht zu
beeinträchtigen. Sie sind beschränkt auf den rn der Brücke 7 bei der Betätigung
der Absatzhalterung zurückgelegten Weg.
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Am hinteren Yndc der Grundplatte 4 ist ein Lagerbock 12 angeordnet,
der einen winkelförmigen Schwenkhebel 13 um eine horizontale Achse 14 schwenkbar
lagert. Das freie Ende des kürzeren Hebelarmes des Schwenkhebels 13 ist mit dem
hinteren Ende des Lenkers lo gelenkig verbunden.
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Ausgehend von dem hinteren Absatzrand des Langlauf-Skischuhes 5 ist
in den Absatz 15 für jeden Bolzen 2 e eine sich nach vorne erstreckende Bohrung
16 eingearbeitet, die - ohne daß dies dargestellt ist - bis zur aelenkseitigen Schulter
des Absatzes durchgeht und dort offen ist. Jede der Bohrungen 16 ist im Bereich
des hinteren Randes durch eine Metallbüchse 17 verstärkt, deren hinterer Rand sich
trichterförmig nach außen erweitertt um die Einführung der Bolzen 2 bei der Verriegelung
zu erleichtern.
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In der in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten Stellung des Schwenkhebels
13 sind die beiden Bolzen 2 soweit zurückgezogen, daß der jeweils hintere Führungskolben
6 an dem Verschlußstopfen 11 anliegt. In dieser Stellung ragen die Bolzen 2 rur
sowenig aus den Zylinderführungen 1 heraus, daß sie außerhalb der Bewegungsbahn
des Absatzes 15 liegen. Der Langläufer kann somit in der Raststellung
der
Absatzhalterung die Ferse entsprechend der Langlauftechnik weit vom Ski abheben.
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Wird der Schwenkhebel 13 in die voll ausgezogene Stellung (Fig. 1)
verschwenkt, so werden dadurch die Bolzen 2 nach vorne in die Riegelstellung ausgeschoben.
Sie dringen dabei in die Bohrungen 16 im Absatz 15 ein und halten dadurch den Langlauf-Skischuh
5 gegenüber nach oben und zur Seite gerichteten Belastungen fest. Da der Schwenkhebel
13 in dieser Stellung nach unten verschwenkt ist, besteht keine Gefahr, daß eine
unwillkürliche Lt ng der Verriegelung eintritt und der Langläufer stürzt.
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Zusätzlich kann an dem Schwenkhebel 13 im Bereich der Schwenkachse
14 und/oder am Lagerbock 12 eine Kerbenverrastung vorgesehen sein, die den Schwenkhebel
13 in der Riegel- und in der Raststellung fixiert.
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Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 3 bis 5 ist ebenfalls ein
Paar von Zylinderführungen 1 auf der Grundplatte 4 nebeneinander und zueinander
parallel befestigt. In den Zylinderführungen 1 sind die hinteren Enden der Bolzen
2 mittels einer kolbenartigen Verdickung 20 geführt, die zum Zweck einer ausreichenden
Verkantungssicherheit eine etwa dem Hub der Bolzen 2 entsprechende Länge aufweist.
Die kolbenartige Verdickung 20 ist auf einem Teil ihrer Länge ausgenommen und dient
zur Führung und Halterung einer Druckfeder 21, die sich mit ihrem anderen Ende an
einem Schraubstopfen am Ende jeder Zylinderführung 1 abstützt. Zentral im Boden
der Ausnehmung der kolbenartigen Verdickung 20 ist als Zugelement ein Draht 23 aus
hochfestem Stahl befestigt, der durch eine Bohrung 24 in dem Schraubstopfen 22 hindurchgeführt
und mit seinem hinteren Ende an einem Schwenkhebel 25 befestigt ist. Der Schwenkhebel
25 hat in der Draufsicht (Fig. 4) im wesentlichen die Form eines A, wobei der Quersteg
26 die Befestigungsstelle für beide Drähte 23 bildet. Der Schwenkhebel 25 ist über
einen Lagerbock 27 schwenkbar an der Grundplatte 4 befestigt.
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Hinter dem Lagerbock 27 ist eine Nocke 28 aus Kautschukmaterial
oder
einem sonstigen Elastomer in einem solchen Abstand auf der Grundplatte 4 angeordnet,
daß der obere Quersteg des Schwenkhebels 26 in eine querverlaufende Schlitzausnehmung
29 in der Nocke 28 eingedrückt und darin fixiert werden kann.
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In der eingedrückten Stellung greifen die Ränder der Schlitzausnehmung
29 den oberen Quersteg des Schwenkhebels 25 und halten ihn fest, sodaß die Bolzen
2 in ihrer hinteren Raststellung gegen die Vorspannung der Druckfeder 21 fixiert
sind.
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Eine modifizierte Art der Fixierung des Schwenkhebels zeigt die Fig.
5. Gemäß dieser Ausführung ist der Lagerbock 27' so hoch ausgebildet, daß die Schwenkachse
des Schwenkhebels 25' etwa in Höhe der Mittelachse der Zylinderführungen 1 oder
geringfügig darüber liegt. Wird der Schwenkhebel 25' folglich in die in Fig. 5 gezeigte
Stellung verschwenkt, in der er mit seinem oberen Quersteg auf der Grundplatte 4
aufliegt, d.h. in der er über den Totpunkt bezüglich der Drähte 23 hinaus verschwenkt
ist, so bewirkt die Federvorspannung der Druckfeder 21 eine Obertotpunktverrastung,
durch die die Bolzen 2 ebenfalls in ihrer Raststellung gesichert sind.
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Der Lagerbock 27 ist durch zwei seitlich hochstehende Laschen der
Grundplatte 4 gebildet.
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Bei dieser Ausführungsform ist das Innere der Zylinderführungen 1
gegenüber einem Eindringen von Schnee oder Eis sehr weitgehend gesichert, da die
nach außen führenden Öffnungen, durch die die Bolzen 2 bzw. die Drähte 23 hinduchgeführt
sind, ein Eindringen von Schnee nicht erlauben. Wenn die Drähte 23 monofil sind,
ist auch bei einer Vereisung der Bohrung 24 praktisch keine Blockiergefahr gegeben.
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Die erfindungsgemässe Absatzhalterung besteht in ihren kraftübertragenden
Teilen, nämlich in der Grundplatte,
den Bolzen und den Zylinderführungen
zweckmässigerweise aus Metall. Die übrigen Teile der Absatzhalterung können jedoch
aus Gründen der Gewichtsersparnis aus Kunststoff gefertigt sein.