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Zug- und Stoßvorrichtung, insbe-
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sondere für Schienenfahrzeuge Die Erfindung betrifft eine Zug- und
Stoßvorrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, im wesentlichen bestehend aus
einem topfartigen Gehäuse mit einer darin einliegenden Feder und einem gabelförmigen,
einen Kupplungsbolzen aufnehmenden, mit der Feder zusammenwirkenden Verbindungsstück
zum Verbinden eines Zughakens oder eines automatisch arbeitenden Kupplungskopfes
mit der Vorrichtung, wobei der gabelförmige Teil des Verbindungsstückes von einem
in das topfartige Gehäuse eingesetzten, bei Zughub mit der Feder zusammenwirkenden,
buchsenartigen Zugflansc-h umgeben ist, der zusammen mit dem topfartigen Gehäuse
am Untergestell des Fahrzeuges befestigt ist, und das topfartige Gehäuse und der
buchsenartige Zugflansch jeweils eine in Längsachse des Kupplungsbolzens angeordnete
und mindestens dem Durchmesser dieses Bolzens entsprechende Öffnung aufweisen, wobei
der Kupplungsbolzen auf einer in die Öffnungen hineinragenden und lösbar mit der
Vorrichtung verbundenen Verschlußplatte abgestützt ist, nach Patent ... (Patentanmeldung
P 29 30 530.4)0 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zug- und Stoßvorrichtung
nach dem Hauptpatent in bezug auf eine robuste, dem rauhen Eisenbahnbetrieb angepaßte
Abstützung für den Kupplungsbolzen zu verbessern, wobei insbesondere das Anbringen
und Lösen dieser Abstützung schnell und einfach erfolgen sollen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verschlußplatte,
das topfartige Gehäuse und der buchsenartige Zugflansch entsprechend einer, durch
Drehen der Verschlußplatte betätigbaren Bajonettverbindung ausgebildet sind Im hinblick
auf eine wirtschaftliche Fertigung der Bajonettverbindung ist nach einer Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß die Verschlußplatte und das topfartige Gehäuse im
Bereich seiner Öffnung mit einander weitgehend ergänzenden Ansätzen bzw. Ausnehmungen
versehen sind, wobei die Ansätze der Verschlußplatte die zwischen den Ausnehmungen
verbleibende Wandung des topfartigen Gehäuses hintergreifen, und die Öffnung des
buchsenartigen Zugflansches eine dem Hüllkreis der Ansätze der Verschlußplatte entsprechende
lichte Abmessung aufweist.
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Um durch die Verschlußplatte, also ohne Zusatzteile, eine Verdrehsicherung
für die Bajonettverbindung zu schaffen, besteht eine nächste Ausgestaltung der Erfindung
darin, daß die Verschlußplatte aus zwei rechteckförmigen Teilen gebildet ist, die
kreuzartig zueinander angeordnet und durch Schrauben lösbar miteinander verbunden
sind, wobei das äußere Teil in gehaltener Lage des inneren Teils in die Ausnehmungen
im Bereich der Öffnung des topfartigen Gehäuses eingreift.
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Das Zusammenfügen der beiden Teile der Verschlußplatte bei der Montage
wird nach einem weiteren Gedanken der Erfindung dadurch erleichtert, daß das innere
Teil der Verschlußplatte eine Bettung für das äußere Teil bildende Leisten aufweist
Für
eine gegen Staub-und Feuchtigkeitseintritt weitestgehend geschützte Vorrichtung
sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß die Öffnung und die Ausnehmungen
des topfartigen Gehäuses durch ein gegen die Unterseite dieses Gehäuses anliegendes
Abdeckblech dicht verschlossen sind. Das Abdeckblech kann z.B. durch Punktschweißen
an der Verschlußplatte bzw. deren äußerem Teil oder über die zuvor genannten Schrauben
befestigt sein.
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Der vorbezeichnete Zweck wird nach einem alternativen Merkmal der
Erfindung dadurch erreicht, daß die Öffnung und die Ausnehmungen des topfartigen
Gehäuses durch einen gegen die Unterseite dieses Gehäuses anliegenden Kunststoffkörper
dicht verschlossen sind, der über einwärts gerichtete Nocken mit der Verschlußplatte
lösbar verbunden ist.
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Im Sinne eines einfachen Anbringens und Lösens der Verschlußplatte
sieht eine weitere Ausführungsform gemäß der Erfindung vor, daß die Verschlußplatte
bzw. deren inneres Teil mit Sackbohrungen zur Aufnahme eines Montagewerkzeuges für
das Einsetzen und Drehen der Verschlußplatte bzw.
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des inneren Teils versehen ist. Die Sackbohrungen können im weiteren
zur Aufnahme der Nocken des dichtenden Kunststoffkörpers dienen.
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Bei der Zug- und Stoßvorrichtung nach der Erfindung ist vorteilhaft
die Abstützung für den Kupplungsbolzen besonders robust ausgebildet und auch bei
im Eisenbahnbetrieb vorkommender rauher Behandlung einfach und schnell anzubringen
oder zu lösen. Außerdem ist das Anbringen und Lösen der Abstützung auch bei beengten
Platzverhältnissen ausführbar, wobei der Zugang zur Vorrichtung auf eine praktisch
dem Durchmesser des Kupplungsbolzens entsprechende Bohrung, beispielsweise in einem
Träger des Fahrzeuges, beschränkt sein kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine Zug- und Stoßvorrichtung
im Längsschnitt, Fig 2 die Verschlußplatte 4 und den umgebenden Bereich der Vorrichtung
nach Fig 1, im dazu vergrößerten Maßstab, wobei die rechte Hälfte dieser Figur eine
Alternative der Abdichtung zeigt, Fig. 3 den Schnitt nach der Linie III-III in Fig.
2, Fig. 4 das topfartige Gehäuse 1 und den buchsenartigen Zugflansch 2 im Bereich
entsprechend Fig. 2, in der Draufsicht, Fig. 5 die Verschlußplatte 4 gemäß Fig.
2, linke Hälfte, und Fig. 3 in der Draufsicht.
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Die Zug- und Stoßvorrichtung nach Fig. 1 weist ein topfartiges Gehäuse
1 mit einem daran angeformten, an der Vorderkante eines strichpunktiert angedeuteten
Untergestells 8 anliegenden Befestigungsflansch ld auf. Im rückwärtigen Teil des
Gehäuses 1 liegt eine aus Ringen mit konischen Berührungsflächen gebildete Reibungsfeder
9 ein, Diese Feder 9 stützt sich zunächst unter Vorspannung einerseits an einem
Zugtopf 10 ab, in dem eine auf dem Gewindeende eines Verbindungsstückes 11 aufgesetzte
Zugmutter 12 mit Gleitbuchse 13 geführt ist; andererseits erfolgt die Abstützung
der Reibungsfeder 9 zum einen am gabelförmigen, einen Kupplungsbolzen 3 für einen
Zughaken 14 aufnehmenden Teil 11a des Verbindungsstückes 11 und zum anderen am Ende
eines buchsenartigen, in das Gehäuse 1 eingesetzten Zugflansches 2, wobei zwischen
dessen buchsenartigem
Teil 2b und dem gabelförmigen Teil lla des
Verbindungsstückes 11 noch eine Gleitdichtbuchse 15 angeordnet ist. Die Stange des
Zughakens 14 ist mittels einer Zughakenführung 16, die eine Halterung 16a zum Einhängen
einer nicht im Betriebseinsatz befindlichen Schraubenkupplung aufweist, unterstützt
und von dem einen Ende einer balgförmigen Abdichtungsmanschette 17 umschlossen.
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Das andere Ende der Abdichtungsmanschette 17 ist zusammen mit der
Zughakenführung 16 und dem Befestigungsflansch ld des Gehäuses 1 durch seitlich
angeordnete, hier nicht dargestellte Schrauben mit dem Untergestell 8 verbunden;
im übrigen nimmt der Zugflansch 2 Schrauben 18 zum zusätzlichen Halten des anderen
Endes der Abdichtungsmanschette 17 auf.
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Wie insbesondere aus den Figuren 2 bis 4 ersichtlich, weisen das topfartige
Gehäuse 1 und der buchsenartige Zugflansch 2 jeweils eine in Längsachse des Kupplungsbolzens
3 angeordnete Öffnung 1a bzw. 2a auf, wobei auch die Gleitdichtbuchse 15 mit einer
entsprechenden Öffnung 15a versehen ist. In diese Öffnungen ragt eine, den Kupplungsbolzen
3 abstützende Verschlußplatte 4 hinein, die lösbar mit der Vorrichtung verbunden
ist, um den Kupplungsbolzen 3 ausbauen zu können. Dazu sind die Verschlußplatte
4, das topfartige Gehäuse 1 und der buchsenartige Zugflansch 2 nach Art einer Bajonettverbindung
ausgebildet, die durch Drehen der Verschlußplatte 4 betätigbar ist.
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Die Verschlußplatte 4 besteht im vorliegenden Beispiel aus zwei rechteckförmigen
Teilen 4b und 4c. Diese Teile 4b und 4c sind kreuzartig zueinander angeordnet und
durch Schrauben 4d lösbar miteinander verbunden, wobei am inneren Teil 4c angeformte
Leisten 4e das Zusammenfiigen der Teile 4c und 4b bei der Montage erleichtern. Das
innere Teil 4c der Verschlußplatte 4 hintergreift über Ansätze 4a die Wandung lc
des topfartigen Gehäuses 1 in dem Abschnitt, der zwischen
Ausuehmungen
1b im Bereich der Öffnung 1a dieses Gehäuses 1 verbleibt (siehe Fig. 2 und 3). Um
das innere Teil 4c der Verschlußplatte 4 beim Ein- und Ausbau freigängig drehen
zu können, weisen die Öffnung 2a des buchsenartigen Zugflansches 2 und die Öffnung
15a der Gleitdichtbuchse 15 jeweils eine lichte Abmessung auf, die dem Hüllkreis
der Ansätze 4a des inneren Teiles 4c entspricht. Für das in beschriebener Weise
gehaltene innere Teil 4c der Verschlußplatte 4 ist eine Verdrehsicherung durch den
Eingriff des äußeren Teiles 4b der Verschlußplatte 4 in die Ausnehmungen ib geschaffen.
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Zum Abdichten der Öffnung la und der Ausnehmungen 1b des topfartigen
Gehäuses 1 liegt gemäß Fig0 2, linke Hälfte, ein Abdeckblech 5 gegen die Unterseite
des Gehäuses 1 an, welches im übrigen für einen bündigen Abschluß eine dem Durchmesser
und der Dicke des Abdeckbleches 5 entsprechende Eindrehung le aufweist. Das Abdeckblech
5 ist durch Punktschweißen an dem äußeren Teil 4b der Verschlußplatte 14 befestigt.
Nach Fig. 2, rechte Hälfte, erfolgt die Abdichtung durch einen Kunststoffkörper
6, der über einwärts gerichtete Nocken 6a jeweils in einer Sackbohrung 7 des inneren
Teils 4c der Verschlußplatte 4 gehaltert ist.
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Zum Ausbau des Kupplungsbolzens 3 wird das äußere Teil 4b der Verschlußplatte
4 durch Herausdrehen der Schrauben 4d aus seiner Wirkverbindung mit den Ausnehmungen
Ib des topfartigen Gehäuses 1 gelöst. Der innere Teil 4c der Verschlußplatte 4 wird
dann - ggf. mittels eines in die Sackbohrungen 7 dieses Teils 4c eingesetzten Werkzeuges
-gedrcht, bis eine übereinstimmende Stellung mit den Ausnehmungen ib erreicht ist,
und zusammen mit dem Kupplungsbolzen 3 aus der Vorrichtung genommen. Eine.erneute
Montage erfolgt entsprechend umgekehrt.
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Anhand von Fig. 1 wird hinsichtlich der Arbeitsfunktionen der Vorrichtung
bemerkt, daß eine über den Zughaken 14 eingeleitete Zugkraft über Kupplungsbolzen
3, Verbindungsstück 11, Zugmutter 12, Zugtopf 10, Reibugsfeder 9, Zugflansch 2,
Befestigungsflansch ld und die außerhalb der Schnittebene liegende, seitliche Schraubenanordnung
in das Untergestell 8 eingeleitet wird. Im Betrieb mit einer dem Zughaken 14 zugehörigen
Schraubenkupplung werden auftretende Druckkräfte über übliche Seitenpuffer aufgenommen.
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Bei Wegfall dieser Puffer und Ersatz des Zughakens 14 durch einen
automatisch arbeitenden Kupplungskopf überträgt der gabelförmige Teil 11a des Verbindungsstückes
11 die Druckkräfte auf die Reibungsfeder 9; im weiteren bewirkt dann das Gehäuse
1 mit Befestigungsflansch ld die Weiterleitung in das Untergestell 8.