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Bezeichnung: Versiegelbare Flasche
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine versiegelbare Flasche mit
konischem Stopfen, deren Hals im Bereich der Öffnung einen am Außenumfang umlaufenden
Wulst aufweist.
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Flaschen, die der Aufbewahrung von leichtsiedenden Flüssigkeiten bzw.
Flüssigkeitsgemischen mit leichtsiedenden Komponenten dienen, beispielsweise Parfüms,
Duftwässern od. dgl., müssen insbesondere für Transport und Lagerung dicht verschlossen
sein, wobei dem Endverbraucher die Gewähr gegeben werden muß, daß die Flasche vorher
nicht geöffnet worden ist und darüber hinaus auch nach längerer Lagerung keine Inhaltsverluste
aufgetreten sind. Die Garantie, daß eine derartige Flasche vor Abgabe an den Verbraucher
noch nicht geöffnet worden ist, wurde bisher dadurch bewerkstelligt, daß der Flaschenstopfen
insgesamt mit einer Papierhülse überzogen wurde, die im Bereich des Flaschenhalses
mit einem Faden zugebunden wurde, der anschließend mit einem festen Knoten versehen
wurde. Bei besonders
wertvollen Inhalten, beispielsweise teuren
Parfüms, wurde der Knoten zusätzlich noch mit Siegellack gesichert. Bei anderen
Produkten ist es bekannt, das obere Ende des Flaschenhalses einschl. des Stopfens
in einen entsprechenden Lack einzutauchen, so daß auch hier eine Versiegelung des
Stopfens erfolgt. Aus der DE-PS 96 194 ist ferner eine Sicherheitskapsel bekannt,
die entsprechend der Form des Flaschenhalses geformt ist und aus einem weichen,
aushärtbaren Material hergestellt ist. Die noch weiche Kapsel wird in ihrem Bodenbereich
mit einer Öffnung versehen, die geringer ist als der größte Durchmesser des einzusetzenden
Stopfens, so daß die noch weiche Kapsel über den Stopfen geschoben werden kann,
der anschließend in die Flaschenöffnung eingesetzt wird, wobei die Sicherheitskapsel
den Flaschenhals auf der Außenseite entsprechend der vorgegebenen Kontur dicht umschließt.
Durch einen Aushärteprozeß wird das Material der Sicherheitskapsel so gehärtet,
daß sie nur unter Zerstörung entfernt werden kann. Das verwendete Material versprödet
beim Aushärten, so daß eine Sicherung des Stopfens gegen geringfügiges Lösen nicht
gegeben ist, da zudem der Stopfen keinen Kragen aufweist, der der Sicherheitskapsel
den erforderlichen Halt gibt.
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Voraussetzung der vorstehend genannten, bekannten Ausführungsformen
ist jedoch, daß der Stopfen selbst für
einen dichten Abschluß sorgt,
da die bekannten Abdeckungen lediglich eine Versiegelungsfunktion, jedoch keine
Dichtfunktion ausüben können. Ferner haben die bekannten Versiegelungsmittel den
Nachteil, daß sie den einmal eingesetzten Stopfen nicht gegen ein geringfügiges
Lösen sichern, was beispielsweise durch Erschütterung beim Transport oder Erwärmung
auftreten kann.
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Bei Glasflaschen zur Aufbewahrung von leichtflüchtigen Stoffen, insbesondere
zur Aufbewahrung von Duftstoffen, muß dafür gesorgt werden, daß die Flaschenöffnung
durch den Stopfen präzise verschlossen wird. Optimal ist hierbei ein sog. eingeschliffener"
Stopfen, der jedoch aus Kostengründen, insbesondere bei in großer Stückzahl vertriebenen
Produkten wie Parfüms, kostenmäßig nicht mehr tragbar ist, so daß man sich hier
darauf beschränkt, lediglich den Flaschenhals auszuschleifen und den Dichtkonus
des Stopfens aus einem elastischen Material, beispielsweise Kunststoff herzustellen.
Ein derartiger Stopfen genügt zwar den Anforderungen an die Dichtigkeit, bietet
jedoch keine Gewähr dafür, daß bei Erschütterungen oder Temperatureinflüssen eine
gewisse Lockerung eintritt, die dann entsprechende Mengenverluste des Flascheninhaltes
zur Folge hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine versiegelbare Flasche der eingangs
bezeichneten Art zu schaffen, bei der die Versiegelung gleichzeitig die Funktion
eines Sicherungseiementes für den Stopfen übernimmt.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Stopfen
mit einem umlauf enden Kragen versehen ist, der so anbeordnet ist. daß bei eineesetztem
Stonfen zwi-- - - - höchstens schen dem Kragen und dem Wulst des FlaschenhalsesMein
geringer Zwischenraum verbleibt. Wird nun die gefüllte und mit dem Stopfen verschlossene
Flasche im Bereich des Flasenhalses mit einem Überzug versehen, der sowohl an der
Oberseite des Kragens am Stopfen als auch der Unterseite des Wulstes am Flaschenhals
anliegt, so ist der Stopfen einwandfrei durch den Überzug gegen ein nur geringfügiges
Lösen ohne Verletzung des Überzugs gesichert, da der Überzug über den Kragen am
Stopfen diesen zwangsweise in der Öffnung des Flaschenhalses festhält.
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Während es grundsätzlich möglich ist, diesen umlaufenden Kragen bei
einem Glasstopfen bei der Herstellung mit anzuformen, wobei für die Abdichtung der
konische Teil des Stopfens selbst in herkömmlicher Weise entweder eingeschliffen
oder aber durch ein entsprechend konisch geformtes Kunststoffteil gebildet wird,
ist in besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Kragen
und der konische Teil des Stopfens von einem becherförmigen Kunststoffteil gebildet
wird, das auf einen Zapfen am Stopfengriff aufgeschoben ist. Hierdurch werden insbesondere
bei der Herstellung von Stopfenkörpern aus Glas die Zahl der Hinterschneidungen
in der Form vermin-
dert und zugleich sichergestellt, daß der für
eine dauerhafte Dichtung erforderliche geringfügige Abstand zwischen umlaufendem
Kragen gm Stopfen und dem Wulst am Flaschenhals gewährleistet ist, so daß auch hier
keine Schwierigkeiten bezüglich der Fertigungstoleranz auftreten können.
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Der Zapfen am Stopfengriff hat hierbei lediglich die Funktion, dem
becherförmigen Kunststoffteil den nötigen Halt zu geben und sicherzustellen, daß
das elastische Material des becherförmigen Kunststoffteils an die konische Gegenfläche
der Öffnung im Flaschenhals nach dem Eindrücken in ausreichendem Maße angepreßt
bleibt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig, daß der Zapfen am
Stopfengriff Ausnehmungen und das konische Kwnststoffteil an seiner Innenfläche
Vorsprünge aufweist, die in die Ausnehmungen des Zapfens einrasten. Hierdurch wirdsichergestellt,
daß auch bei wiederholtem Öffnen der Flasche das konische Kunststoffteil für die
so gebildete formschlüssige Verbindung fest mit dem Kunststoffteil verbunden bleibt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist hierbei vorgesehen, daß
der Zapfen und die Innenfläche des Kunststoffteils Längsrillen aufweisen, die bei
aufgeschobenem Kunststoffteil nach Art einer Verzahnung ineinandergreifen. Hierdurch
wird zusätzlich zu den ineinandergreifenden Vorsprüngen und Ausnehmungen zwischen
Kunststoffteil und Stopfengriff eine Sicherung des Kunststoffteils bewirkt, um zu
verhindern,
daß bei einem Öffnen bzw. Schließen der Flasche unter gleichzeitigem Drehen des
Stopfens die Vorsprünge des relativ weichen Kunststoffteils abgeschert und damit
die Dichtkraft aufgehoben wird. Durch die nach Art einer Verzahnung ineinandergreifenden
Längsrillen ergibt sich eine über den ganzen Umfang des Zapfens verteilte Krafteinwirkung
bei einem drehenden Öffnen bzw. Schliessen des Stopfens, so daß die wirksamen Flächenpressungen
zwischen Zapfen und Kunststoffteil erheblich reduziert werden In einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist schließlich vorgesehen, daß als Versiegelung ein
auf den Flaschenhals aufschiebbares Schlauchende aus einer an sich bekannten Kunststoff-Schrumpffolie
angeordnet ist.
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Dieses Schlauchende wird vor dem Verschließen der Flasche über den
Flaschenhals geschoben und anschließend der Stopfen eingedrückt. Die Länge des Schlauchendes
ist hierbei so bemessen, daß das obere Ende den umlauf enden Kragen des Stopfens
etwas überragt. Durch den Schrumpfungsvorgang umschließt das Schlauchende sowohl
den Flaschenhals als auch den Kragen des Stopfens vollständig und dicht anliegend,
wobei der obere Rand des Schlauchendes auch auf der Oberseite des Kragens des Stopfens
auf der radial nach innen gerichteten Fläche dicht zur Anlage kommt. Da die Folie
nicht nur in radialer Richtung sondern auch in
axialer Richtung
schrumpft, wird hierdurch über den Kragen auf den Stopfen eine Kraft in axialer,
d. h. in Schließrichtung ausgeübt, so daß der Stopfen unter einer gewissen Vorspannung
in der Flaschenöffnung gehalten wird und daher auch Jedes geringfügige Lockern durch
ErschUtterungen beim Transport oder infolge von Erwärmung bei der Lagerung vermieden
ist.
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Die Erfindung wird anhand einer schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
für eine Parfümflasche näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch das
Oberteil einer Flasche in größerem Maßstab, Fig. 2 einen Horizcntalschnitt durch
den Stopfen gemäß der Linie II-II in Fig. 1.
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Bei dem in Fig. 1 fm Schnitt dargestellten Oberteil einer Flasche,
beispielsweise einer Parfümflasche aus Glas, ist am Flaschenhals 1 an seinem oberen
freien Ende ein umlaufender Wulst 2 angeformt. Der in die Flaschenöffnung einzusetzende
Stopfen 3 weist einen Stopfengriff 4 auf, der bei Parfümflaschen in der Regel dekorativ
gestaltet ist.
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Am Stopfengriff 4 ist ein Zapfen 5 aus dem gleichen Material, in der
Regel Glas, angeformt. Auf den Zapfen 5 ist ein
becherförmiges
Kunststoffteil 6 aufgeschoben, dr an an seinem oberen freien Ende mit einem nach
außen vorspringenden, umlaufenden Kragen 7 versehen ist, der in etwa den gleichen
Durchmesser aufweist wie der umlaufende Wulst 2 des Flaschenhalses.
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Wie aus Fig. 1 und dem Querschnitt in Fig. 2 ersichtlich, weist der
Zapfen 5 vorzugsweise im Bereich seines unteren Endes wenigstens zwei sich gegenüberliegende
Ausnehmungen 8 auf, denen auf der Innenfläche des becherförmigen Kunststoffteils
6 entsprechende Vorsprünge zugeordnet sind, so daß das Kunststoffteil 6 auf dem
Zapfen 5 nach Art einer Rastverbindung gehalten ist und das Kunststoffteil 6 sich
beim Herausziehen des Stopfens 3 nicht vom Zapfen 5 löten kann. Um nun zu verhindern,
daß durch die üblicherweise zum Öffnen und Schließen angewandte Drehbewegung die
in den Ausnehmungen 8 im Zapfen gehaltenen entsprechenden Vorsprünge des Kunststoffteils
abgeschert werden, ist zweckmäßigerweise der Zapfen 5 mit Längsrillen 9 versehen,
denen entsprechende Längsrillen 10 im Kunststoffteil zugeordnet sind, so daß der
Zapfen 5 und das Kunststoffteil 6 nach Art einer Verzahnung ineinandergreifen. Hierdurch
wird die beim Eindrehen bzw. beim Herausdrehen des Stopfens in Umfangsrichtung wirkende
Kraft zwischen dem Zapfen 5 und dem Kunststoffteil 6 einwandfrei übertragen, wobei
durch die nach Art einer Verzahnung wirkenden Flächen zwischen Zapfen und Kunststoffteil
zu
einer Reduzierung der wirkenden Flächenpressung führt, so daß keine Beschädigungen
selbst bei einem sehr fest eingedrückten Stopfen zu befürchten sind.
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Nach Füllung der Flasche und vor dem Einsetzen des Stopfens wird auf
den Flaschenhals ein Schlauchstück 11 aufgeschoben, das aus einer sog. Schrumpffolie
hergestellt wird. Anschließend wird der Stopfen eingedrückt, wobei das Schlauchstück
so eingesetzt wird bzw. so bemessen ist, daß es mit seinem oberen freien Ende den
Kragen 7 des Kunststoffteils 6 überragt. Durch den Schrumpfvorgang legt sich das
Schlauchstück nicht nur dicht an den Flaschenhals an, sondern insbesondere das obere
freie Ende umschließt den Kragen 7 des Kunststoffteils auf seiner oberen radialen
Fläche, wie dies in der Fig .1 dargestellt ist. Da die Abmessung des becherförmigen
Kunststoffteils so gewählt ist, daß selbst bei einem fest eingedrückten Stopfen
zwischen dem Wulst 2 und der Unterseite des Kragens 7 ein geringer Freiraum 12 verbleibt,
zieht sich beim Schrumpfvorgang der diesen Bereich überdeckende Teil des Schlauchstücks
in diesen Zwischenraum ein und erzeugt somit zusätzlich eine geringe, in Richtung
des Pfeiles 13 wirkende Kraft, so daß der in die Flasche eingesetzte Stopfen 3 durch
das geschrumpfte Schlauchstück unter einer gewissen Vorspannung gehalten wird und
dieses Schlauchstück nicht nur eine Versiegelung der Flasche bewirkt,
sondern
gleichzeitig als zusätzliche Sicherung des Stopfens gegen Lockern oder Herausfallen
dient. Wichtig ist Jedoch, daß zwischen dem Kragen 7 und dem Stopfengriff 4 ein
genügender Freiraum verbleibt, so daß sich das Schlauchstück beim Schrumpfen frei
auf die Oberseite des Kragens 7 auflegen kann. Der auf dem Kragen 7 aufliegende
Rand des Schlauchstückes muß dabei einen genügenden Abstand vom Stopfenhals einhalten,
damit die durch den Schrumpfschlauch aufgebrachte axiale Kraftkomponente nicht beeinträchtigt
wird.