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Spül- und Absaugvorrichtung für Laparoskope.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Spül- und Absaugvorrichtung für
Laparoskope.
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Laparoskope haben allgemein Schäfte mit einem verhältnismäßig kleinen
Durchmesser, da sie nach Durchstechen der Bauchdecke mittels eines Trokars durch
die Trokarhülse in die Bauchhöhle eingeführt werden. Auf den kleinen Innendurchmesser
des Laparoskopschaftes sind zur Behandlung und Operation eines Patienten die gesamten
erforderlichen Instrumente, wie z.B. Greifzange, Hakenschere, Sonden und Zangen
zum Koagulieren, Absaugrohre, die Optik u.s.w. abgestimmt.
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Die bisherigen Absaugrohre sind für die Entnahme von Eizellen aus
dem Eierstock oder für das Absaugen von Sekreten aus entzündeten Organen, z.B. aus
einer Zyste schlecht geeignet, da dabei vermieden werden muß, daß die Eizelle oder
Sekrete bzw. Eiter in die Bauchhöhle gelangt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, für Laparoskope üblicher
Abmessungen eine durch den Laparoskopschaft führbare Entnahme- bzw. Absaug- und
Spülvorrichtung zu schaffen,
welche distal so ausgebildet ist, daß
Eizellen,Sekrete oder dergleichen gegen die Bauchhöhle abgeschirmt abgenommen werden
können.
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Zu dieser Aufgabe besteht das Laparoskop nach der Erfindung aus den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.Vorteilhaft wird die distale Glocke an
ihrem Umfangsrand mit einer Ringnut versehen, die über einen Sonderkanal mit dem
proximalen Unterdruckerzeuger verbindbar ist, so daß es möglich ist, die Glocke
ansaugend an das zu behandelnde Organ anzulegen und dann innerhalb der Glocke einen
Einstich in das Organ vorzunehmen, wobei die Glocke das Eindringen von abzusaugenden
Eizellen, Sekreten oder dergleichen aus dem Organ in die Bauchhöhle verhindert.
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Durch die Lösung nach der Erfindung ist es möglich, das Laparoskop
mit der distalseitigen Glocke geringen Durchmessers durch eine Trokarhülse in die
Bauchhöhle einzuführen, unter Beibehaltung der üblichen Abmessung des Laparoskopschaftes
und des in der Laparoskopie üblichen Instrumentariums, wie Scheren, Zangen oder
dergleichen, denn durch die Teilung bzw. das Trennen des mit der distalen Glocke
versehenen Schaftrohres und des Verteilerkopfes ist es möglich, das Schaftrohr vom
distalen Ende her durch den Laparoskopschaft verhältnismäßig
kleinen
Durchmessers hindurchzuführen bis es proximal aus dem Laparoskopschaft herausragt,
so daß es hier steckerartig lagegesichert und verriegelbar mit dem Verteilerkopf
verbunden werden kann.
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Durch die Verwendung der distalen Glocke kann nunmehr unter Beobachtung
das zu behandelnde Organ durch den in der Glocke vorgesehenen, distal verschiebbaren
Dorn angestochen werden, so daß das Sekret oder Eiter aus dem entzündeten Organ,
z.B.
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einer Zyste, oder eine Eizelle aus einem Eierstock von der sich an
das Organ ansaugenden Glocke aufgefangen und sodann durch Spülen und Absaugen unter
Unterdruck über die Kanäle des Schaftrohres und des Verteilerkopfes in den Auffangbehälter
geleitet werden kann.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 einen unterteilten Längsschnitt durch die Spül-
und Absaugvorrichtung nach der Erfindung ohne Darstellung des Laparoskops bzw. Operationslaparoskops,
Figur 2 einen Querschnitt nach Linie II bis II der Figur 1.
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Nach dem Beispiel und der Erfindung besteht die Spül- und Absaugvorrichtung
aus einem Schaftrohr 1, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser eines nicht
dargestellten Laparoskopschaftes üblicher Abmessung angepaßt ist. Dieses Schaftrohr
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ist distal mit einer Glocke 2 bzw. einem Adapter 2 versehen, in
dessen Innenraum 3 ein durch die Länge des Schaftrohres verlaufender Kanal 4 mündet.
Die Glocke 2 besitzt einen Doppelmantel, durch dessen Innenraum 5 ein Kanal 6 verläuft,
der distal in eine Ringnut 7 des Glockenrandes mündet. Durch die Wandung der Glocke
2 läuft parallel zum Rohrschaft 1 verschiebbar ein Dorn 8 zum Durchstechen eines
äußeren Organgewebes, der mit einem auf dem Schaftrohr 1 gelagerten Schubrohr 9
verbunden ist, welches durch eine proximale, nicht dargestellte Handhabe verschiebbar
ist, um den Dorn durch ein Gewebe stechen zu können.
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Proximal ist das Schaftrohr 1 als Stecker 1a ausgebildet, der in eine
zylindrische Bohrung 10 eines Verteilerkopfes 11 durch Einstecken an den Verteilerkopf
11 ankuppelbar ist.
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Der Verteilerkopf 11 ist mit einer inneren Ringnut 12 versehen, die
nach Einstecken des Schaftrohres 1 in den Verteilerkopf 11 einerseits mit dem proximalen
Ende des Kanals 6 und andererseits über einen Stutzen 13 mit Luer-Kupplung 14 und
einen strichpunktiert angedeuteten Schlauch 15 mit einem Zweiwegehahn 16 in Verbindung
steht. Bei 17 ist ein Unterdruckerzeuger an das Gehäuse des Zweiwegehahnes 16 angeschlossen.
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Durch das Schaftrohr 1 läuft ein oder laufen zwei mit dem Glokkenraum
3 in Verbindung stehende Kanäle 18 (Figur 2), die
proximal mit einem
Ringkanal 19 des auf das Schaftrohr 1 aufgesteckten Verteilerkopfes 11 in Verbindung
stehen. Dieser Ringkanal 19 ist über einen Kanal 20 mit einem mit Spülflüssigkeit
beschickten Behälter 21 mittels einer Luer-Kupplung verbindbar.
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Schließlich ist der Kanal 4 des Schaftrohres 1 nach Verbindung mit
dem Verteilerkopf 11 mit einem Kanal 4a des Verteilerkopfes verbunden, an den über
einer Luer-Kupplung 22 ein Auffangbehälter 23 ankuppelbar ist, der andererseits
über den Zweiwegehahn 16 an den Unterdruckerzeuger anschließbar ist.
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Vorteilhaft taucht in den Auffangbehälter 23 ein Teflonschlauch 24,
der vorteilhaft auch durch die Kanäle 4,4a bis in die Glocke 2 verlaufen kann.
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Die Funktion der Spül- und Absaugvorrichtung ist folgende, Das Schaftrohr
1 wird vom distalen Ende durch einen Laparoskopschaft hindurchgeführt, bis das Steckerende
1a proximal aus dem Laparoskopschaft herausragt. Darauf wird der Stecker 1a in die
entsprechende zylindrische Bohrung 10 des Verteilerkopfes 11 eingeführt, wobei der
Stecker 1a z.B. durch Dichtungsringe 25 abgedichtet und mittels einer nicht eingezeichneten
Verriegelung in seiner eingeführten Lage lagegesichert festgehalten wird.
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Unter Beobachtung wird das Laparoskop so in die Bauchhöhle eingeführt,
daß die Glocke 2 mit ihrem Rand gegen das zu behandelnde
Organ,
z.B. eine Zyste, ein Eierstock oder dergleichen zur Anlage kommt. Es wird dann der
Zweiwegehahn 16 in eine Stellung gebracht, in der die Ringnut 7 der Glocke 2 über
den Kanal 6, den Ringkanal 12, den Stutzen 13 und den Schlauch 15 an den Unterdruckerzeuger
angeschlossen ist. Dabei ist der Behälter 21 mit der Spülflüssigkeit zunächst verschlossen.
Durch den Unterdruck im Ringkanal 7.
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legt sich die Glocke 2 dicht an das betreffende zu behandelnde Organ
an.
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Anschließend wird die Gewebehaut, z.B. der entzündeten Zyste oder
die Hautwandung eines Eierstockes durch Handbetätigung mittels des Dornes 8 durchstochen
und es wird der Glockeninnenraum 3 durch Verdrehen des Zweiwegehahnes 6 unter Abschaltung
des Unterdrucks vom Schlauch 15 über den Auffangbehälter 23 und die Kanäle 4a,4
unter Unterdruck gesetzt, so daß Sekret oder Eiter z.B. einer Zyste oder eine Eizelle
eines Eierstockes mit dem Unterdruck beaufschlagt wird.
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Um das Sekret oder die Eizelle begünstigt in den Auffangbehälter gelangen
zu lassen wird der Verschluß des Spülflüssigkeitsbehälters 21 geöffnet, so daß nunmehr
durch den Unterdruck in der Glocke 2 Spülflüssigkeit über den Kanal 20, den Ringkanal
19 und die Kanäle 18 in den Glockenraum 3 strömt, die mit dem aus dem entzündeten
Organ ausgespülten Sekret oder dergleichen über die Kanäle 4,4a dem Auffangbehälter
23 zugeführt wird. Durch weitere Betätigung des Zweiwegehahnes 16 wird der Unterdruck
zum Innenraum der Glocke 2 abgeschaltet und der Ring-Kanal 7 der Glocke wieder
unter
Unterdruck gesetzt. Es kann dann die Glocke von der Organoberfläche abgenommen werden.
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Durch die zweiteilige, vorbeschriebene Ausbildung der Spül-und Absaugvorrichtung
nach der Erfindung ist es möglich, diese trotz des größeren Durchmessers der Glocke
bzw. des Adapters 2 und des Verteilerkopfes 11 eine Verbindung mit einem Laparoskop
üblicher kleiner Durchmesser herzustellen, da das Schaftrohr 1 vom distalen Ende
durch den Laparoskopschaft hindurchführbar ist und proximalseitig mit dem Verteilerkopf
11 verbunden werden kann. Das Laparoskop kann also die üblichen Abmessungen beibehalten
und ebenso die gesamten für die Laparoskopie gebräuchlichen Instrumente.
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Abschließend sei angeführt, daß der Auffangbehälter 23 mit einer in
ihm eingeführten Eizelle zur Übertragung der Eizelle in eine Gebärmutter vom Dreiwegehahn
16 und dem Verteilerkopf 11 gelöst werden kann, so daß dann an die Anschlüsse einerseits
eine Injektionsspritze und andererseits eine Uterus -Kanüle angeschlossen werden
können. Es wird dann der Behälter 23 auf den Kopf gestellt und sein Inneres durch
die Spritze unter Überdruck gesetzt, so daß die Eizelle sodann über die Kanüle in
eine Gebärmutter eingeführt werden kann.
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L e e r s e i t e