DE19819432C2 - Handstück für ein medizinisches Gerät zum Saugen und Spülen - Google Patents
Handstück für ein medizinisches Gerät zum Saugen und SpülenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Handstück für ein medizinisches
Gerät zum Saugen und Spülen, mit einem Saugkanal und mit einem
Spülkanal, sowie mit einer Steuerung zum wahlweisen Öffnen und
Schließen von Saugkanal oder Spülkanal, wobei die Steuerung ein
quer zu den Kanälen angeordnetes drehbares Steuerrad aufweist,
und wobei das Steuerrad so ausgebildet ist, daß in einer ersten
Drehstellung der Saugkanal frei ist und der Spülkanal gesperrt
ist und in einer zweiten Drehstellung der Saugkanal gesperrt
ist und der Spülkanal frei ist.
Ein derartiges Handstück ist aus der US 3 791 379 bekannt.
Das daraus beschriebene Handstück weist ein Steuerrad in Form
eines konischen Hohlkörpers auf, der eine seitliche Bohrung
aufweist. Durch Drehen des Konus kann die seitliche Öffnung
entweder mit dem Saugkanal oder dem Spülkanal in Verbindung ge
bracht werden.
Der konische Hohlkörper mit der seitlichen Bohrung ist aufwen
dig herzustellen und braucht einen entsprechenden konischen
Sitz an der Innenseite des Gehäuses des Handstückes. Auch die
Mündungsöffnungen von Spülkanal und Saugkanal sind aufwendig zu
bearbeiten, da sie genau entsprechend der Konizität abgeschrägt
sein müssen. Dadurch können dann bei Fertigungstoleranzen
Leckagen entstehen.
Aus der US 4 567 880 ist eine Drehventilsteuerung für ein medi
zinisches Instrument bekannt, über die wahlweise ein Spülkanal
für eine Spülflüssigkeit bzw. ein Drainagekanal zum Abführen
einer Flüssigkeit geöffnet bzw. geschlossen werden kann. In
einer dritten mittigen Stellung des Ventils sind beide Kanäle
gesperrt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Steuerung für
ein Handstück derart weiterzuentwickeln, daß diese einfach auf
gebaut und einfach herzustellen ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Steu
errad als drehbare Scheibe ausgebildet ist, die außermittig mit
einer Durchgangsöffnung versehen ist, die durch Verdrehen der
Scheibe vor eine der jeweiligen Mündungen von Saugkanal oder
Spülkanal bringbar ist.
Diese Maßnahme hat den erheblichen Vorteil, daß die Scheibe ein
einfach herzustellendes Bauelement ist, das in einem stabförmi
gen Handstückabschnitt mit etwa kreisförmigem Querschnitt zur
Außenseite einfach anordenbar ist. Dieses Bauteil kann als
Drehteil hergestellt werden. Es ist zu bedenken, daß ein sol
ches medizinisches Gerät dazu dient, beispielsweise pathologi
sches Gewebe, das im Körper abgetrennt wird, von der Abtrenn
stelle abzuspülen und abzusaugen, wodurch Kontaminationen durch
das Gerät hindurch bewegt werden. Weniger und einfache Bauteile
bedeuten weniger Bakteriennischen und somit eine einfache Rei
nigungsmöglichkeit bzw. Sterilisierungsmöglichkeit.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Scheibe
in eine dritte Drehstellung bringbar, in der beide Kanäle ge
sperrt sind.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch ein und dasselbe
Steuerelement ein Betriebsmodus bewerkstelligt werden kann, in
dem beide Kanäle geschlossen sind. Dieser Betriebsmodus ist
dann erwünscht, wenn das medizinische Gerät in den Körper ein
geführt bzw. vom Körper abgezogen wird, oder auch wenn eine Ma
nipulation, beispielsweise ein Schnitt, ein Abtrennen, ein Koa
gulieren oder dergleichen durchgeführt wird, bevor dann das ab
getrennte Gewebe abgespült und durch das Gerät hindurchgesaugt
wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Scheibe
mittig eine durchgehende Öffnung auf, die mit einem Instru
mentenkanal fluchtet.
Diese Maßnahme hat den erheblichen Vorteil, daß in jeder Dreh
stellung der Scheibe der mittige Instrumentenkanal frei
ist, dieser also durch die Steuerung nicht beeinträchtigt ist.
Auch diese mittige zentrale Öffnung ist fertigungstechnisch
einfach zu bewerkstelligen und erlaubt eine platzsparende Kom
bination von zentralem Instrumentenkanal und Steuerung zum Öff
nen und Schließen von Saug- bzw. Spülkanal.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist distalseitig
der Scheibe ein Schaft an das Handstück ansetzbar.
Diese Maßnahme hat nicht nur den Vorteil, daß durch die lösbare
Verbindung eine einfache Reinigung möglich ist, sondern erlaubt
auch das Ansetzen unterschiedlich ausgebildeter Schäfte an das
Handstück.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind ein Spülka
nal und getrennt davon ein Saugkanal vorgesehen, die jeweils
distalseitig an der Scheibe auf Höhe der proximalseitigen Ka
näle münden.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die mit
den Durchgangsöffnungen versehene Scheibe zwischen die diversen
Kanäle geschaltet ist und durch ein Drehen der Scheibe die
Steuerung der einzelnen Betriebsmodi, also Öffnen oder Schlie
ßen, möglich ist. Bei dieser Ausgestaltung ist dann mit einem
entsprechenden Schaft ein getrenntes Führen von Spül- und Saug
flüssigkeit zum distalen Ende möglich.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind distalseitig
der Scheibe Spülkanal und Saugkanal zu einem gemeinsamen
Kanal zusammengeführt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bei einem entsprechenden
Schaft ein relativ großer Kanalquerschnitt bei einem bestimmten
Schaftdurchmesser sowohl für den Saug- bzw. für den Spülvorgang
zur Verfügung steht. In einem Betriebsmodus dient der Kanal zum
Führen der Spülflüssigkeit von proximal nach distal, im anderen
Modus dient dann derselbe Kanal zum Absaugen der Flüssigkeit
von distal nach proximal. Im Handstück selbst, also proximal
seitig der Scheibe verlaufen die Kanäle getrennt zu den
entsprechenden Zuführ- bzw. Abführbehältnissen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Scheibe
von außen her zugänglich und zum Drehen ergreifbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bei einem manuellen Betrieb
die Scheibe einfach von der Betriebsperson von außen ergrif
fen und gedreht werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung steht von der Scheibe
axial ein Stift vor, der in einem umfänglich verlaufenden
Schlitz in einem Gehäuse des Handstückes geführt ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Scheibe über den
axial vorstehenden Stift sehr einfach bewegt werden kann, bspw.
von einem Finger einer Hand, die das Handstück ergriffen hat.
Der Schlitz dient nicht nur für eine exakte Führung, sondern
dessen Enden stellen jeweils Endanschläge dar, die der Bedie
nungsperson ohne hohe Aufmerksamkeit zeigen, daß bestimmte Po
sitionen erreicht sind, bspw. an einem Ende des Schlitzes Saug
kanal offen, Spülkanal geschlossen, und am anderen Ende des
Schlitzes Saugkanal geschlossen, Spülkanal offen. In der Ausge
staltung, in der eine dritte Stellung vorgesehen ist, in der
beide Kanäle geschlossen sind, kann das bspw. in einer mittigen
Stellung zwischen diesen beiden Endstellungen vorgesehen sein,
wobei diese Zwischenstellung durch eine entsprechende Rastung
der Bedienungsperson vermittelt wird. Ansonsten muß die Bedie
nungsperson den Stift nur zwischen den beiden Extrempositionen
hin und her bewegen, was sehr einfach und ohne große Aufmerk
samkeit und sehr funktionssicher durchzuführen ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung verlaufen Saugka
nal und Spülkanal im Handstück im wesentlichen geradlinig.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch diese Führung eine
schlanke langerstreckte Bauweise möglich ist, und daß bei einem
relativ geringen Durchmesser des Handstückes die verschiedenen
Kanäle optimal angeordnet werden können, also bspw. mittiger
Instrumentenkanal und daneben bzw. um diesen herum angeordnet
Saugkanal und Spülkanal. Die Geradlinigkeit schafft Kanäle mit
einem geringen Strömungswiderstand. Durch geradlinige Kanäle
können auch relativ große Gewebestücke gespült werden, ohne die
Gefahr, daß diese an Ecken hängen bleiben und den Kanal ver
stopfen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Ver
schiebevorrichtung vorgesehen, durch die ein im mittigen In
strumentenkanal aufgenommenes Instrument axial verschiebbar
ist.
Diese Maßnahme ist deswegen wünschenswert, damit bspw. zum Ma
nipulieren im Körper, bspw. zum Abtrennen oder Koagulieren von
Körpergewebe, das distale Ende des Instruments distal aus dem
Schaft herausgeschoben und damit gearbeitet werden kann. Beim
Saugen und Abspülen kann das distale Ende des Instruments nach
proximal in den Schaft eingefahren werden, so daß dann das di
stale Ende des Gerätes zum Spülen bzw. Absaugen in der Körper
höhle hin und her bewegt werden kann, ohne daß dabei die Gefahr
besteht, daß weiteres Gewebe abgetrennt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Ver
schiebevorrichtung einen Schieber mit einem radial nach innen
vorstehenden Schwert auf, das mit dem Instrumentenkanal in Ein
griff steht, so daß dieser axial längs des Handstückes ver
schiebbar ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß ebenfalls mit baulich ein
fach und ergonomisch anzuordnenden Mitteln die Verschiebbarkeit
bewerkstelligt werden kann, da für ein solches radial nach in
nen vorstehendes Schwert zwischen den verschiedenen Kanälen
ausreichend Platz zur Verfügung steht.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Schieber
in unterschiedlichen Schiebestellungen festlegbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine einfache Handhabbar
keit gewährleistet ist, der Operateur also weiß, in welchen
Schiebestellungen der Schieber sich befindet bzw. in welcher
der jeweiligen Schiebestellung der Schieber festgelegt ist.
Dies kann nun durch Verrastung oder durch Reibschluß zwischen
Schieber und Instrumentenkanal erfolgen. Insbesondere ist der
Schieber in den Endstellungen festlegbar.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind Scheibe
und Schieber derart angeordnet, daß diese ergonomisch mit Fin
gern einer Hand, die das Handstück ergriffen hat, bedienbar
sind.
Diese Maßnahme hat nun den erheblichen Vorteil, daß sowohl die
Steuerung der Betriebsmodi von Spülkanal und Saugkanal als auch
die axiale Verschiebung des Instruments einfach durchführbar
ist, nämlich von Fingern einer Hand, die das Handstück ergrif
fen haben. Der Schieber ist axial verschiebbar, die Scheibe
umfänglich verdrehbar, so daß Verwechslungen absolut ausge
schlossen sind, beide Bauelemente jedoch bspw. von einem Daumen
betätigbar sind, wobei dann dementsprechend Ausführungen für
Links- und Rechtshänder vorgesehen sind.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Hand
stück einen Pistolen-Griffteil auf.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch ein großflächiges Er
greifen die sichere Handhabbarkeit weiter erhöht ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Handstück
zerlegbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß dadurch eine einfache Rei
nigung nach einem Einsatz möglich ist.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Spülka
nal und der Saugkanal je einen vom proximalen Ende des Hand
stückes nach proximal vorspringenden Anschlußstutzen auf.
Diese Maßnahme hat den erheblichen Vorteil, daß nicht nur eine
sehr langerstreckte und schlanke Bauweise des Handstückes mög
lich ist, sondern daß auch die notwendigen Anschlußschläuche
zum Versorgen von Spül- und Saugkanal handhabungsfreundlich ab
geführt bzw. an die Stutzen angeschlossen sind, also ohne die
Bedienungsperson, die das medizinische Gerät über das Handstück
ergriffen hat, zu beeinträchtigen.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen
Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in
Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegen
den Erfindung zu verlassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines ausgewählten Aus
führungsbeispiels in Zusammenhang mit den beiliegenden Zeich
nungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Seitenansicht eines medizini
schen Gerätes mit einem erfindungsgemäßen Handstück,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, und
Fig. 3a-3c jeweils Schnitte längs der Linie III-III in Fig. 2,
wobei drei verschiedene Betriebsmodi dargestellt
sind, nämlich Fig. 3a Sperrung von Saug- und Spülka
nal, Fig. 3b Freigabe des Spülkanals bei gleichzei
tigem Sperren des Saugkanals und Fig. 3c Freigabe
des Saugkanals bei gleichzeitigem Sperren des Spül
kanals.
Ein in den Fig. 1 bis 3 dargestelltes medizinisches Gerät ist
in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 versehen.
Das medizinische Gerät 10 weist proximalseitig ein Handstück 12
auf, das distalseitig mit einem langerstreckten Schaft 14 lös
bar verbunden ist.
Wie aus der Schnittdarstellung von Fig. 2 zu erkennen, weist
das Handstück 12 ein etwa hohlzylindrisches Gehäuse 16 auf, das
distalseitig in einen konischen Abschnitt 18 übergeht, der zur
Verbindung mit dem Schaft 14 dient.
Proximalseitig verschließt eine Kappe 20 das Gehäuse 16, die
über eine Schraube 21 fest jedoch lösbar am Gehäuse 16 ange
bracht ist.
Mittig durch das hohlzylindrische Gehäuse 16 verläuft ein In
strumentenkanal 22, der durch ein Rohrstück gebildet ist, das
proximalseitig über die Kappe 20 hinaus steht und dort endsei
tig mit einer Mutter 23 mit Dichtfunktion gegenüber einem ein
geführten Instrument 64 verbunden ist. Der Instrumentenkanal 22
fluchtet mit dem Schaft 14. Das Rohrstück kann zu Reinigungs
zwecken vom Handstück 12 abgezogen werden.
Seitlich neben dem Instrumentenkanal 22 ist ein Saugkanal 24
ebenfalls in Form eines Rohres vorgesehen, das proximalseitig
über eine Abknickung mit einem von der Kappe 20 nach proximal
schräg vorstehenden Anschlußstutzen 26 verbunden ist, wie das
insbesondere auch aus Fig. 1 ersichtlich ist.
Des weiteren ist ein Spülkanal 28 vorgesehen, der ebenfalls die
Form eines Rohres hat und ebenfalls neben dem Instrumentenkanal
22 angeordnet ist, in der Schnittdarstellung von Fig. 2 liegt
dieser Spülkanal 28 vor der Betrachtungsebene.
Der Spülkanal 28 weist proximal ebenfalls eine seitliche Ab
knickung auf und ist außerhalb der Kappe 20 mit einem Anschluß
stutzen 30 versehen, wie das ebenfalls aus Fig. 1 ersichtlich
ist.
Saugkanal 24 und Spülkanal 28 verlaufen geradlinig und parallel
zueinander im Innern des Gehäuses 16 und münden auf gleicher
Höhe vor einer Steuerung 32.
Die Steuerung 32 weist ein Steuerrad 34 auf, das um die Mittel
längsachse des zentralen Instrumentenkanals 22 verdrehbar ist,
wie das in Fig. 1 durch den Pfeil 51 dargestellt ist.
Das Steuerrad 34 weist, wie das insbesondere aus der Bildfolge
von Fig. 3a bis 3c ersichtlich ist, die Form einer Scheibe 36
auf, die umfänglich mit einem Ringflansch 38 geringerer axialer
Stärke versehen ist. Beidseitig des umfänglichen Ringflansches
38 liegen Dichtungsringe 40 bzw. 42 (siehe Fig. 2), so daß die
Scheibe 36 dichtend jedoch drehbar im Gehäuse 16 aufgenommen
ist.
Wie aus den Schnittdarstellungen von Fig. 3a bis 3c zu entneh
men, weist das Steuerrad 34 eine mittige zentrale Öffnung 44
auf, die mit dem Instrumentenkanal 22 fluchtet, der Durchmesser
der zentralen Öffnung 44 entspricht dem Außendurchmesser des
Instrumentenkanals 22. Das Rohrstück, das den Instrumentenkanal
22 bildet, steckt in der zentralen Öffnung 44.
Außermittig ist noch eine Durchgangsöffnung 46 vorgesehen, de
ren Durchmesser etwas größer ist.
Die Scheibe 36 ist ferner mit einem radial abstehenden Stift 48
versehen, der durch einen Schlitz 50 im Gehäuse 16 hindurch
ragt, wie das insbesondere aus der Darstellung von Fig. 1 und 2
ersichtlich ist.
Über den Stift 48 kann das Steuerrad 34 von außen ergriffen und
verdreht werden.
Wie aus der Fig. 1 und der Schnittdarstellung von Fig. 2 zu er
kennen, ist ferner eine Verschiebevorrichtung 52 vorgesehen,
die dazu dient, ein in den Instrumentenkanal 22 eingeschobenes
Instrument 64, bspw. ein Skalpell 66, axial hin und her zu ver
schieben.
Dazu ist die Verschiebevorrichtung 52 mit einem Schieber 54
versehen, der von außen an das Gehäuse 16 angelegt ist und von
dem radial nach innen ein Schwert 56 vorsteht, das durch einen
Schlitz 58 im Gehäuse hindurch reicht. Das innere Ende des
Schwertes 56 steht mit einer Kerbe 60 am Instrumentenkanal 22
in Eingriff, d. h. der Instrumentenkanal 22 samt dem darin auf
genommenen Instrument 64 kann axial hin und her verschoben wer
den, wie das durch den Doppelpfeil 61 angedeutet ist.
Distalseitig des Steuerrades 34 werden alle drei Kanäle, näm
lich Instrumentenkanal 22, Saugkanal 24 und Spülkanal 28 zu ei
nem einzigen Kanal 62 über ein Zwischenstück zusammengeführt.
Eine Arbeitsweise des medizinischen Gerätes 10 ist wie folgt:
In einer Drehstellung des Steuerrades 34, wie dies in Fig. 2
und Fig. 3a dargestellt ist, verschließt die Scheibe 36 das di
stalseitige Mündungsende sowohl von Saugkanal 24 als auch von
Spülkanal 28. Entsprechende, hier nicht dargestellte Dichtungen
sorgen für einen dichten Abschluß zwischen Saugkanal 24 bzw.
Spülkanal 28 und der Scheibe 36.
Der mittige Instrumentenkanal 22 ist in jeder Drehstellung des
Steuerrades 34 frei, d. h. es kann das medizinische Instrument
64 von proximal her durch den Instrumentenkanal 22 und durch
den Schaft 14 hindurch geschoben werden.
Nachdem das medizinische Gerät 10 in einen menschlichen Körper
eingeführt worden ist, bspw. über einen Trokar, kann unter en
doskopischer Beobachtung das Instrument 64 distalseitig über
den Schaft 14 hinausgeschoben werden und ein Gewebestück abge
trennt werden.
Um das abgetrennte Gewebestück zu entfernen, wird das Steuerrad
34 in eine Position gedreht, wie sie in Fig. 3b dargestellt
ist, wobei dies durch Ergreifen bzw. Anlegen eines Fingers an
den Stift 48 und Verdrehen der Scheibe 36 erfolgt. Die maximale
Drehstellung wird dann durch den Schlitz 50 begrenzt. In dieser
Drehstellung kommt die Durchgangsöffnung 46 der Scheibe 36 vor
der Mündung des Spülkanals 28 zum Liegen, gibt also den Durch
tritt der Spülflüssigkeit durch die Scheibe 36 frei. Nachdem
die Spülflüssigkeit, die über den entsprechenden Anschlußstut
zen 30 zugeführt wird, durch die Scheibe 36 hindurchgetreten
ist, wird sie distalseitig der Scheibe 36 dem Kanal 62 zuge
führt.
Zum Absaugen der Flüssigkeit wird das Steuerrad 34 aus der in
Fig. 3b gezeigten Stellung in die in Fig. 3c dargestellte Stel
lung gebracht, in der die Durchgangsöffnung 46 der Scheibe 36
vor der Mündung des Saugkanals 24 zum Liegen kommt. Nunmehr
kann über den Kanal 62 und durch die Scheibe 36 hindurch Flüs
sigkeit abgesaugt und über den Saugkanal 24 bzw. den an den
entsprechenden Anschlußstutzen 26 angebrachten Schlauch abge
führt werden.
Damit zum Absaugen in der Körperhöhle das distale Ende des me
dizinischen Gerätes 10 hin und her bewegt werden kann, ohne daß
die Gefahr besteht, daß das Instrument weitere Körperteile ab
trennt, kann dieses dazu zuvor mittels des Schiebers 54 nach
proximal verschoben und damit in den Schaft 14 eingezogen wer
den, wobei dies durch einen Finger, bspw. den Daumen einer Hand
erfolgen kann, die das Handstück 12 ergriffen hat.
Die in Fig. 1 dargestellte Version ist eine Version für Rechts
händer, d. h. der Daumen der rechten Hand kann sowohl den Schie
ber 54 als auch den Stift 48 ergreifen.
Bei der Linkshänder-Version sitzt dann der Schieber 54 etwa um
90° umfänglich versetzt.
Claims (16)
1. Handstück (12) für ein medizinisches Gerät (10) zum Saugen
und Spülen, mit einem Saugkanal (24) und mit einem Spül
kanal (28), sowie mit einer Steuerung (32) zum wahlweisen
Öffnen und Schließen von Saugkanal (24) oder Spülkanal
(28), wobei die Steuerung (32) ein quer zu den Kanälen
(24, 28) angeordnetes drehbares Steuerrad (34) aufweist,
und wobei das Steuerrad (34) so ausgebildet ist, daß in
einer ersten Drehstellung (Fig. 3c) der Saugkanal (24)
frei ist und der Spülkanal (28) gesperrt ist und in einer
zweiten Drehstellung (Fig. 3b) der Saugkanal (24) gesperrt
und der Spülkanal (28) frei ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerrad (34) als drehbare Scheibe (36) ausgebil
det ist, die außermittig mit einer Durchgangsöffnung (46)
versehen ist, die durch Verdrehen der Scheibe (36) vor
eine der jeweiligen Mündungen von Saugkanal (24) oder
Spülkanal (28) bringbar ist.
2. Handstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (36) in eine dritte Drehstellung (Fig. 3a) bring
bar ist, in der beide Kanäle (24, 28) gesperrt sind.
3. Handstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (36) mittig eine durchgehende Öffnung (44)
aufweist, die mit einem Instrumentenkanal (22) fluchtet.
4. Handstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß distalseitig der Scheibe (36) ein Schaft
(14) an das Handstück (12) ansetzbar ist.
5. Handstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Spülkanal und getrennt davon ein Saugkanal vorgesehen ist,
die jeweils distalseitig an der Scheibe (36) auf Höhe der
proximalseitigen Kanäle münden.
6. Handstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß di
stalseitig der Scheibe (36) Spülkanal und Saugkanal zu
einem gemeinsamen Kanal (62) zusammengeführt sind.
7. Handstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Scheibe (36) von außen her zugäng
lich und zum Drehen ergreifbar ist.
8. Handstück nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß von
der Scheibe (36) axial ein Stift (48) vorsteht, der in ei
nem umfänglich verlaufenden Schlitz (50) in einem Gehäuse
(16) des Handstückes (12) geführt ist.
9. Handstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß Saugkanal (24) und Spülkanal (28) im
Handstück (12) im wesentlichen geradlinig verlaufen.
10. Handstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Verschiebevorrichtung (52) vorge
sehen ist, durch die ein in einem mittigen Instrumentenka
nal (22) aufgenommenes Instrument (64) axial verschiebbar
ist.
11. Handstück nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschiebevorrichtung (52) einen Schieber (54) mit
einem radial nach innen vorstehenden Schwert (56) auf
weist, das mit dem Instrumentenkanal (22) in Eingriff
steht, so daß dieser axial längs des Handstückes (12) ver
schiebbar ist.
12. Handstück nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schieber (54) in unterschiedlichen Schiebestellungen
festlegbar ist.
13. Handstück nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Scheibe (36) und Schieber (54) derart ange
ordnet sind, daß diese ergonomisch mit Fingern einer Hand,
die das Handstück (12) ergriffen hat, bedienbar sind.
14. Handstück nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß es ein Pistolen-Griffteil aufweist.
15. Handstück nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß es zerlegbar ist.
16. Handstück nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß Saugkanal (24) und Spülkanal (28) je
einen vom proximalen Ende des Handstückes (12) nach proxi
mal vorspringenden Anschlußstutzen (26, 30) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19819432A DE19819432C2 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Handstück für ein medizinisches Gerät zum Saugen und Spülen |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19819432A1 DE19819432A1 (de) | 1999-11-11 |
DE19819432C2 true DE19819432C2 (de) | 2000-10-12 |
Family
ID=7866349
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19819432A Expired - Fee Related DE19819432C2 (de) | 1998-04-30 | 1998-04-30 | Handstück für ein medizinisches Gerät zum Saugen und Spülen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19819432C2 (de) |
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