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Die Erfindung betrifft ein chirurgisches
Instrument, insbesondere zum Behandeln von Zysten.
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Bei der chirurgischen Entfernung
einer Zyste, z.B. einer Zyste der Ovarien, besteht grundsätzlich das
Risiko, dass die Zyste während
des Eingriffs versehentlich geöffnet
wird. Dies ist problematisch, da Zysten potentiell malignant sein
können.
Insbesondere laparoskopische Verfahren sind bei der Verwendung herkömmlicher
endoskopischer Greif- und Schneidinstrumente nicht unkritisch.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein
chirurgisches Instrument zu schaffen, das insbesondere die Behandlung
und Entfernung einer Zyste vereinfacht und sicherer macht und das
grundsätzlich
auch für endoskopische
Verfahren geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch
ein chirurgisches Instrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße chirurgische Instrument,
das insbesondere zum Behandeln von Zysten geeignet ist, hat einen
Saugkopf, der mindestens eine Saugöffnung aufweist und zum dichten
Anliegen an Körpergewebe
eingerichtet ist. Die Saugöffnung kann über eine
Unterdruckleitung mit einer Unterdruckquelle in Verbindung gebracht
werden.
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Mit Hilfe des Saugkopfs dieses chirurgischen Instruments
kann eine Zyste angesaugt werden. Die Form des Saugkopfs, der zum
dichten Anliegen an Körpergewebe
eingerichtet ist, sorgt für
einen sicheren Halt der Zyste. Mit Hilfe des Unterdrucks, der vorzugsweise
auch variiert oder bis auf Atmosphärendruck abgebaut werden kann
(Belüftung),
so dass die Zyste wieder losgelassen wird, kann die Zyste behutsam
und sicher gehandhabt werden, z.B. beim Freipräparieren und beim Herausholen
aus dem Körper des
Patienten. Das Risiko, die Zyste dabei unabsichtlich zu öffnen, ist
im Vergleich zur Anwendung eines herkömmlichen Greifinstruments erheblich
vermindert. So kann die Zyste angesaugt, gegebenenfalls (z.B. zum
Positionieren) wieder losgelassen und erneut angesaugt und z.B.
in einen Beutel eingebracht werden, mit dessen Hilfe sie sich durch
einen Trokar aus dem Körperinneren
des Patienten entfernen lässt.
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Das chirurgische Instrument kann
als endoskopisches bzw. laparoskopisches Instrument ausgestaltet
sein (z.B. für
die Verwendung von Trokarhülsen
mit einem Außendurchmesser
von 12 mm oder 18 mm), aber auch für die offene Chirurgie konzipiert sein.
Als Anwendungsgebiet wurde bereits das Entfernen von Zysten genannt.
Das chirurgische Instrument kann aber auch bei anderen Eingriffen
nützlich sein,
z.B. bei der laparoskopischen Entfernung der Gallenblase.
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vorzugsweise ist der Saugkopf am
distalen Ende eines Schafts angeordnet. Dabei kann im proximalen
Endbereich des Schafts ein Handgriff mit Bedienungselementen, z.B.
zum Steuern des Unterdrucks, vorgesehen sein.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weitet sich der Saugkopf in distaler Richtung auf.
Dabei kann der Saugkopf flexibel und/oder faltbar sein und in einem
komprimierten Zustand einen gröflten
Durchmesser haben, der höchstens
so groß ist
wie der Durchmesser im distalen Endbereich des Schafts. Vorzugsweise
ist der Saugkopf von dem komprimierten Zustand selbsttätig in seinen
Arbeitszustand expandierbar. Diese Eigenschaften lassen sich z.B.
mit einem Saugkopf aus elastischem Material (z.B. Silikon) erreichen,
was den weiteren Vorteil hat, dass sich ein solches Material in
der Regel problemlos in dichter Weise an Körpergewebe anlegt. Derartige
Ausgestaltungen ermöglichen
es, das chirurgische Instrument über
eine Trokarhülse,
deren Innendurchmesser an den Schaftdurchmesser des chirurgischen
Instruments angepasst ist, ins Körperinnere
eines Patienten einzuführen.
Danach nimmt der Saugkopf eine Form an, deren Breite oder Durchmesser
größer ist
als der Schaftdurchmesser. Dies ermöglicht es, das chirurgische
Instrument auch zum Handhaben von Zysten zu verwenden, die größer sind
als der Schaftdurchmesser. Besonders geeignete Formen des Saugkopfes
sind kegelstumpf- oder napfartig.
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während
das erfindungsgemäße chirurgische
Instrument als reines Sauginstrument zum Angreifen an Körpergewebe,
z.B. einer Zyste, und zum Bewegen davon konzipiert sein kann, weist
bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Schaft mindestens einen Arbeitskanal auf, der am Saugkopf eine Öffnung hat.
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Der Arbeitskanal ist zur Aufnahme
eines chirurgischen Werkzeugs eingerichtet, z.B. einer Hohlnadel
oder eines Morcellators. So reicht z.B. ein kleiner Arbeitskanal
(typischer Innendurchmesser 3 mm) für die Verwendung einer zum
Absaugen von Flüssigkeiten
geeigneten dünnen
Hohlnadel. Derartige Flüssigkeiten
kommen in den meisten gutartigen Zysten der Ovarien vor. Dagegen
ist zum Aufsaugen viskoser Inhalte (z.B. bei dermoiden Zysten) eine
größere Nadel
oder ein Morcellator erforderlich, was mit einem größeren Arbeitskanal
(typischer Innendurchmesser 10 mm) möglich ist.
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Das von dem Arbeitskanal aufgenommene chirurgische
Werkzeug ist vorzugsweise in Längsrichtung
des Arbeitskanals verschiebbar. Dies erlaubt Operationstechniken,
bei denen z.B. eine Zyste zunächst
mit Hilfe des Saugkopfs fixiert und dann durch Vorschieben einer
Hohlnadel angestochen und über die
Hohlnadel entleert wird. Selbst wenn es um den Einstichpunkt der
Hohlnadel zu Flüssigkeitsverlusten kommen
sollte, kann die Flüssigkeit
nicht in das Lumen gelangen, da der Saugkopf dicht am Zystengewebe.
anliegt. Nach dem Absaugen des flüssigen oder viskosen Inhalts
der Zyste mit Hilfe einer Hohlnadel kann die Restzyste in der Regel
direkt mit Hilfe des Saugkopfs aufgesaugt und somit entfernt werden,
was von Vorteil ist. Vorzugsweise hat der Arbeitskanal in dem der Öffnung in
bezug auf die Längsrichtung
des Schafts gegenüberliegenden
Bereich des chirurgischen Instruments eine Eintrittsöffnung,
die vorzugsweise mit einer Dichtung versehen ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung ist an dem Saugkopf genau eine Saugöffnung vorgesehen,
die mit der Öffnung
des Arbeitskanals identisch ist und sich vorzugsweise über mindestens
50% der am distalen Ende des Saugkopfes gemessenen Querschnittsfläche des
Saugkopfes erstreckt. Dabei herrschen vorzugsweise in dem Arbeitskanal
und der Unterdruckleitung dieselben Druckverhältnisse, wobei vorzugsweise
die Unterdruckleitung durch den Innenraum des Schafts gebildet und
der Arbeitskanal darin durch eine Führungseinrichtung definiert
ist. Diese Führungseinrichtung erleichtert
das Einführen
des chirurgischen Werkzeugs und sorgt für eine definierte Positionierung
des chirurgischen Werkzeugs innerhalb der Öffnung am Saugkopf. Sie sollte
den freien Querschnitt des Schafts nicht zu sehr einschränken, damit
die Saugwirkung nicht beeinträchtigt
wird und es möglich
ist, über
die relativ große Öffnung am
Saugkopf z.B. eine weitgehend entleerte Restzyste einzusaugen. Der Aufbau
des chirurgischen Instruments ist bei einer solchen Konstruktion
sehr einfach und kostengünstig.
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Grundsätzlich kann jedoch der Arbeitskanal auch
von der Unterdruckleitung getrennt sein, so dass in dem Arbeitskanal
nicht automatisch derselbe Unterdruck herrscht wie in der Unterdruckleitung. Ausführungsformen,
bei denen der Arbeitskanal separat von der Unterdruckleitung bzw.
der der Unterdruckleitung zugeordneten Saugöffnung mit Unterdruck versehen
werden kann, sind ebenfalls denkbar.
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Im Prinzip können auch mehrere Saugöffnungen
vorhanden sein, denen z.B. eine gemeinsame oder auch separate Unterdruckleitungen
zugeordnet sind.
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Vorzugsweise weist das chirurgische
Instrument eine Steuereinrichtung auf, die zum Steuern des Unterdrucks
in der Unterdruckleitung eingerichtet ist. Dabei kann die Steuereinrichtung
dazu eingerichtet sein, die Unterdruckleitung wahlweise mit der Unterdruckquelle
zu verbinden oder zu belüften
(vorzugsweise über
einen Filter). Vorzugsweise weist die Steuereinrichtung eine Ventilsteuerung
auf, die bei einer vorteilhaften Ausgestaltung von einem Handgriff
aus bedienbar ist.
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So können z.B. zwei Ventile vorgesehen sein,
die jeweils im Ruhezustand von einer Feder geschlossen sind. Eines
dieser Ventile ist in die Unterdruckleitung eingebaut, während das
andere in einem Lüftungsstutzen
für die
Unterdruckleitung angeordnet ist. Das von dem Handgriff aus erreichbare Bedienungselement
hat eine neutrale Mittenstellung, in der beide Ventile geschlossen
sind. Wird das Bedienungselement in eine Richtung verschoben, so wird
das erste Ventil geöffnet,
während
das zweite geschlossen bleibt, und bei Verschiebung des Bedienungselements
in die entgegengesetzte Richtung schließt das erste Ventil und das
zweite Ventil öffnet sich.
Dies ermöglicht
eine einfache Handhabung des chirurgischen Instruments, wobei der
Unterdruck an der mindestens einen Saugöffnung z.B. zum Manipulieren
einer Zyste bequem verändert
werden kann.
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Die Unterdruckquelle ist vorzugsweise
ein externes Gerät,
das kein Bestandteil des chirurgischen Instruments ist. Sie kann
z.B. über
eine Schlauchleitung an das chirurgische Instrument angekoppelt
werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das chirurgische Instrument einen Beutel auf,
der in einem zusammengelegten Zustand und in einem entfalteten Zustand vorliegen
kann. Im zusammengelegten Zustand ist der Beutel über eine
Transportpassage zu dem Saugkopf transportierbar, während im
entfalteten Zustand des Beutels der Saugkopf über die Öffnung am Beutelrand von dem
Beutel aufnehmbar ist. Diese Ausführungsform kann an Varianten
des chirurgischen Instruments mit Arbeitskanal und ohne Arbeitskanal
vorgesehen sein.
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Der Beutel ist ein zusätzliches
Sicherheitsmerkmal, denn er erlaubt es, z.B. eine freipräparierte Zyste
zu umgeben oder einzufangen. Wenn ein Arbeitskanal vorhanden ist
und die Zyste, wie oben erläutert, über eine
Hohlnadel entleert und ihre Reste über den Saugkopf abgesaugt
werden sollen, muss die Zyste zunächst mit der Hohlnadel angestochen werden.
Da die von dem Saugkopf ausgeübte
Saugkraft nicht größer sein
kann als das Produkt aus der durch Saugen erzeugten Druckdifferenz
und der angesaugten Querschnittsfläche der Zyste, ist es insbesondere
bei harten Zysten von Vorteil, wenn die Zyste während des Anstechens zusätzlich von
dem Beutel gehalten wird. Ferner sichert der Beutel das Einziehen
der Restzyste, falls die Restzyste nicht klein genug ist, um 'vollständig von
dem Saugkopf aufgesaugt werden zu können. Schließlich stellt
der Beutel ein weiteres Sicherheitsmerkmal dar, um gegebenenfalls
verspritzte Flüssigkeit
aus dem Zystenlumen aufzufangen.
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Die Transportpassage für den Beutel
kann in dem chirurgischen Instrument, also z.B. innerhalb des Schafts,
ausgebildet sein. Wenn das chirurgische Instrument in eine Trokarhülse eingeführt ist, besteht
als Alternative die Möglichkeit,
dass die Transportpassage in dem Zwischenraum neben dem chirurgischen
Instrument (also z.B. dem Schaft) und der Innenwandung der Trokarhülse liegt. ` Vorzugsweise weist der Beutel eine Schlaufe
(z.B. aus Draht) mit zwei freien Endabschnitten auf, mit der der
Beutelrand geführt
ist. Die freien Endabschnitte der Schlaufe können zum Vorschieben und Rückziehen des
Beutels in der Transportpassage eingerichtet sein. Vorteilhaft ist
ein Hilfsfaden, der im Bereich des Beutelrandes an dem Beutel angreift
und mit dessen Hilfe der Beutelrand über den Saugkopf gezogen werden
kann. Auch dieser Hilfsfaden kann in der Transportpassage geführt werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das chirurgische Instrument zur Verwendung bei
der Entfernung von Zysten der Ovarien hergerichtet (also z.B. in
der Größe und Gestaltung angepasst
und/oder mit entsprechenden Hinweisen und Beipackzetteln versehen).
Dabei wird der Saugkopf laparoskopisch an eine Zyste herangeführt, die Zyste
wird mit dem Saugkopf angesaugt und fixiert, eine Hohlnadel wird
in dem in diesem Fall vorhandenen Arbeitskanal auf die Zyste zu
geschoben, die Wand der Zyste wird mit der Spitze der Hohlnadel durchdrungen,
der Inhalt der Zyste wird über
die Hohlnadel abgesaugt, und vorzugsweise werden die Reste der Zyste über den
Saugkopf abgesaugt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen
weiter erläutert.
Die Zeichnungen zeigen in
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1 eine
schematische Gesamtansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen chirurgischen
Instruments,
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2 eine
vergrößerte Ansicht
des Saugkopfes und des distalen Bereichs des Schafts des chirurgischen
Instruments aus 1,
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3 einen
schematischen Längsschnitt durch
eine besonders bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen chirurgischen
Instruments,
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4 eine
vergrößerte Ansicht
des Saugkopfes und des distalen Bereichs des Schafts des chirurgischen
Instruments aus 3,
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5 eine
Darstellung wie in 3,
wobei eine Hohlnadel in das chirurgische Instrument eingesetzt ist,
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6 in
den Teilen (a) bis (c) schematische Ansichten der Anwendung einer
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen chirurgischen
Instruments, die als zusätzliche
Komponente einen Beutel aufweist, und
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7 in
den Teilen (a) bis (i) schematische Ansichten aufeinanderfolgender
Operationsschritte bei der Entfernung einer Zyste mit Hilfe einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen chirurgischen
Instruments, die einen Arbeitskanal zum Einschieben einer Hohlnadel
aufweist.
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In 1 ist
eine Ausführungsform
des chirurgischen Instruments 1 in schematischer Ansicht
gezeigt. Das chirurgische Instrument 1 hat einen Handgriff 2,
von dem ein Schaft 4 ausgeht. Am distalen Ende des Schafts 4 befindet
sich ein Saugkopf 6, der sich in distaler Richtung aufweitet.
Im Bereich des Handgriffs 2 ist ein Bedienungselement 8 angeordnet.
Am Ende des Handgriffs 2 ist mit einer in der 1 nicht gezeigten Schnellkupplung
eine Schlauchleitung 9 angekoppelt, die zu einer externen Unterdruckquelle
(z.B. einem Unterdruckgebläse oder
einer Vakuum- bzw.
Unterdruckpumpe) führt.
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Das Bedienungselement 8 ist
in 1 in einer neutralen
Mittenstellung gezeigt. Es kann in distaler Richtung, also auf den
Saugkopf 6 zu, und in proximaler Richtung, also in der
entgegengesetzten Richtung, verschoben werden. Bei Verschiebung
in proximaler Richtung öffnet
ein in den Figuren nicht eingezeichnetes Ventil, so dass die Saugöffnung(en) in
dem Saugkopf 6 über
(mindestens) eine in dem Schaft 4 verlaufende Unterdruckleitung
und die externe Schlauchleitung 9 mit der Unterdruckquelle
verbunden sind. Wird dagegen das Bedienungselement 8 in
distaler Richtung verschoben, öffnet
sich ein Belüftungsventil,
so dass der Unterdruck in der Unterdruckleitung und an der Saugöffnung oder
den Saugöffnungen
abgebaut wird. In der Mittenstellung sind beide Ventile geschlossen.
Wie eine derartige Ventilsteuerung aufgebaut sein kann, ist weiter
oben erläutert
und dem Fachmann geläufig.
Andere Arten und andere Bedienungsweisen der Steuereinrichtung zum
Steuern des Unterdrucks in der Unterdruckleitung sind ebenfalls
denkbar.
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Im Ausführungsbeispiel hat der Schaft 4 eine Länge von
200 mm und der Saugkopf 6 einen größten Außendurchmesser von 30 mm. Der
Durchmesser des Schafts 4 beträgt etwa 10 mm, so dass der Schaft 4 bei
zusammengedrücktem
Saugkopf 6 (siehe unten) durch eine übliche Trokarhülse von
12 mm Außendurchmesser
geführt
werden kann. Bei einer anderen Ausführungsform hat der Schaft 4 einen
größeren Durchmesser,
so dass er noch durch einen Trokar von 18 mm Außendurchmesser passt.
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2 zeigt
den distalen Bereich des Schafts 4 mit dem Saugkopf 6 des
chirurgischen Instruments 1 aus 1 in vergrößerter Ansicht. Der Saugkopf 6 geht
vom distalen Ende 10 des Schafts 4 aus und verbreitert
sich bis zu seinem distalen Ende 12 kegelstumpfartig. Im
Ausführungsbeispiel
sind insgesamt acht Saugöffnungen 14 vorgesehen,
die eine zentrale Öffnung 16 umgeben.
Die Öffnung 16 bildet
das Ende eines Arbeitskanals, der im Innenraum des Schafts 4 verläuft und
in den von einer weiteren, am entgegengesetzten Ende des Arbeitskanals
in der Nähe
des Handgriffs
2 befindlichen Öffnung aus ein chirurgisches
Werkzeug in das chirurgische Instrument 1 eingesetzt werden
kann. Die acht Saugöffnungen 14 bilden
das distale Ende einer Unterdruckleitung, die im Innenraum des Schafts 4 getrennt
von dem Arbeitskanal verläuft
und die über
die mit dem Bedienungselement 8 betätigte Ventilsteuerung mit der
Schlauchleitung 9 in Verbindung gebracht werden kann.
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Der Arbeitskanal hat z.B. einen Innendurchmesser
von 3 mm, was für
die Anwendung eines dünnen
chirurgischen Werkzeugs wie z.B. einer Hohlnadel ausreicht, oder
von 10 mm, wenn dickere chirurgische Werkzeuge zum Einsatz kommen
sollen. Das jeweilige chirurgische Werkzeug lässt sich innerhalb des Arbeitskanals
in Längsrichtung
verschieben. Vorzugsweise hat die Öffnung des Arbeitskanals im
Bereich des Handgriffs 2 eine ringförmige Dichtung, die an dem
chirurgischen Werkzeug anliegt, damit ein etwaiger Überdruck
im Körperinneren
des Patienten, wie er bei endoskopischen Operationstechniken üblich ist,
nicht entweichen kann.
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Im Ausführungsbeispiel ist der Saugkopf 6 aus
einem elastischen Silikonmaterial gefertigt. Er lässt sich
daher in einen komprimierten Zustand zusammendrücken, in dem sein größter Durchmesser nicht
größer ist
als der Durchmesser des Schafts 4. Daher kann das chirurgische
Instrument 1 durch eine Trokarhülse eingeführt werden; der Saugkopf 6 nimmt
seine ursprüngliche
Form (Arbeitszustand) wieder an, sobald er im Inneren des Patienten
aus der Trokarhülse
hervortritt.
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In der 3 ist
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
des chirurgischen Instruments, hier mit 20 bezeichnet, in schematischem
Längsschnitt gezeigt.
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Von einem Handgriff 22 geht
ein Schaft 24 aus, an dessen distalem Ende ein sich in
distaler Richtung konisch aufweitender Saugkopf 26 sitzt.
Im Ausführungsbeispiel
besteht der Saugkopf 26 aus elastischem Silikonmaterial
und lässt
sich in einen komprimierten Zustand zusammendrücken, wie bei der zuvor erläuterten
Ausführungsform.
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Über
einen Schlauchanschluss 28 kann das chirurgische Instrument 20 mit
einer Unterdruckquelle verbunden werden. Der Schlauchanschluss 28 führt zu einem
Kanal 30 in dem Handgriff 22. Am Ende des Kanals 30 befindet
sich ein Bedienungsknopf 32, der mit Hilfe einer Schraubenfeder 34 in
die in der 3 gezeigte
Position vorgespannt ist. Das Ende des Kanals 30 ist dadurch
verschlossen. Wenn der Bedienungsknopf 32 gegen die Wirkung
der Schraubenfeder 34 nach links gedrückt wird, sorgt eine ringförmige Aussparung 36 für eine Verbindung zwischen
dem Kanal 30 und einem Kanalabschnitt 38, der
in den Innenraum 40 des Schafts 24 mündet. Dadurch
wirkt der gesamte Innenraum 40 des Schafts 24,
der im Ausführungsbeispiel
keine weitere Unterteilung aufweist, als Unterdruckleitung. Neben dem
Bedienungsknopf 32 kann sich ein weiterer Bedienungsknopf
(in 3 nicht eingezeichnet)
befinden, bei dessen Betätigung
der Innenraum 40 des Schafts 24 belüftet wird
(vorzugsweise über
ein Filter).
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Am distalen Ende 42 des
Saugkopfes 26 ist eine einzige Öffnung 44 vorgesehen,
die gleichzeitig als Saugöffnung
und als distale Öffnung
eines Arbeitskanals dient, siehe auch 4.
Am gegenüberliegenden
Ende des Schafts 26 hat dieser Arbeitskanal eine Eintrittsöffnung 46,
die in einer elastischen Dichtung 48 ausgebildet ist. Die
Dichtung 48 ist so konstruiert, dass in dem in der 3 gezeigten Zustand die
Eintrittsöffnung 46 geschlossen
ist.
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Im Innenraum 40 des Schafts 24 befindet sich
eine Führungseinrichtung 50,
mit deren Hilfe der Arbeitskanal definiert ist. Die Führungseinrichtung 50 dient
als Leiteinrichtung, damit ein langgestrecktes chirurgisches Werkzeug,
das in die Eintrittsöffnung 46 eingeführt wird,
im wesentlichen entlang der Längsachse
des Schafts 24 verläuft
und aus dem zentralen Bereich der Öffnung
44 austreten
kann. Im Ausführungsbeispiel
besteht die Führungseinrichtung 50 aus
vier trichterartig angeordneten Vorsprüngen, von denen in der Ebene
der 3 zwei zu sehen
sind; die beiden anderen sind senkrecht dazu angeordnet. Zwischen
diesen Vorsprüngen
sind große Aussparungen,
so daß der
freie Querschnitt des Innenraums 40 nicht wesentlich verringert
wird und über
die Öffnung 44 auch
größere Gewebeteile
wie z.B. Restzysten in das chirurgische Instrument 20 eingesaugt
werden können.
Im Prinzip ist die Führungseinrichtung 50 entbehrlich,
z.B. wenn es nicht auf eine genauere Ausrichtung des chirurgischen Werkzeugs
ankommt; in diesem Fall definiert der gesamte Innenraum 40 des
Schafts 24 den Arbeitskanal.
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Die 5 zeigt,
wie eine als chirurgisches Werkzeug dienende Hohlnadel 52 in
den Arbeitskanal eingeführt
ist. Ihre abgeschrägte
Spitze 54 ragt aus der Öffnung 44.
Im Innenraum 40 des Schafts 24 definiert die Führungseinrichtung 50 die
Lage der Hohlnadel 52. An der Eintrittsöffnung 46 liegt die Dichtung 48 dicht
an der Hohlnadel 52 an. Über ihr proximales Ende 56 kann
die Hohlnadel 52 mit einer separaten Unterdruckquelle verbunden
werden.
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In der 6 ist
der distale Bereich eines chirurgischen Instruments 20' dargestellt,
das in eine Trokarhülse 60 eingeführt ist.
Das chirurgische Instrument 20' ist so aufgebaut wie das anhand
der 3 und 4 beschriebene chirurgische
Instrument 20 (weshalb ansonsten auch die gleichen Bezugszeichen
verwendet werden wie in den 3 und 4), hat aber als zusätzliche
Komponente einen Beutel 62.
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Die 6 veranschaulicht
in Teil (a), wie der Beutel 62 in einem zusammengelegten
Zustand durch eine Transportpassage neben dem Schaft 24 im
Innenraum der Trokarhülse 60 vorgeschoben
werden kann (Pfeil A). Der Beutelrand 63 wird von einer Schlaufe 64 geführt und
gehalten, siehe 6 Teil (b). Im Ausführungsbeispiel
ist die Schlaufe 64 aus einem dünnen elastischen Draht gefertigt.
Die Schlaufe 64 hat zwei freie Endabschnitte 66 und 67, die
im Wesentlichen geradlinig verlaufen und ein Vorbewegen und Rückziehen
des Beutels 62 über
die Trokarhülse 60 ermöglichen.
Im Ausführungsbeispiel tragen
die beiden Endabschnitte 66 und 67 jeweils ein
Schlauchstück.
Die distalen Enden dieser beiden Schlauchstücke befinden sich am Beutelrand 63 (Stellen
F), während
die proximalen Enden dem Operateur zugänglich sind. Wenn der Beutel 62 weit
genug in distaler Richtung vorgeschoben ist, sorgt die elastische
Wirkung der Schlaufe 64 dafür, dass er sich entfaltet und öffnet, so
dass der in 6 Teil (b) gezeigte Zustand
erreicht wird. Wenn nun der Beutelrand 63 mit Hilfe der
beiden Schlauchstücke
an den Stellen F gehalten wird, während die beiden Endabschnitte 66 und 67 der
Schlaufe 64 (also die innerhalb der Schlauchstücke geführten Drähte) in Richtung
der Pfeile B und C gezogen werden, schließt der Beutel 62.
Ein Hilfsfaden 68, der in 6 Teil
(b) eingezeichnet ist, kann zum Führen des Beutelrands 63 benutzt
werden. Dazu wird der Hilfsfaden 68 in Richtung des Pfeils
D ebenfalls in proximaler Richtung gezogen, wodurch der Beutelrand 63 in Richtung
des Pfeils E verschwenkt, bis der Saugkopf 26 von dem Beutel 62 aufgenommen
ist. 6 Teil (c) zeigt diesen Zustand.
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Der Beutel 62 sorgt für eine zusätzliche
Fixierung z.B. einer Zyste am Saugkopf 26 und schützt den
Patienten außerdem
vor Kontaminationen durch verspritzten Inhalt der Zyste. Das chirurgische
Instrument 20' kann
in dem Zustand gemäß 6 Teil (c) einschließlich des Beutels 62 in
proximaler Richtung durch die Trokarhülse 60 gezogen und
somit aus dem Inneren des Patienten entfernt werden.
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Die 7 veranschaulicht
in den Teilen (a) bis (i) in schematischer Weise aufeinanderfolgende Operationsschritte
zur Entfernung einer Zyste, z.B. einer Zyste der Ovarien. Dabei
wird ein chirurgisches Instrument des anhand der 3 bis 5 erläuterten Typs
verwendet.
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Die Zyste ist mit 70 bezeichnet.
In die Körperwand 72 ist
eine Trokarhülse 74 eingesetzt.
Teil (a) zeigt, wie der hier mit 80 bezeichnete Schaft
des chirurgischen Instruments in der Trokarhülse 74 in distaler
Richtung (also in Richtung des eingezeichneten Pfeiles) vorgeschoben
wird. Der Saugkopf 82 des chirurgischen Instruments befindet
sich in Teil (a) noch im komprimierten Zustand.
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Der Saugkopf 82 geht in
seinen Arbeitszustand über,
wenn er vollständig
aus der Trokarhülse 74 hervorgetreten
ist, Teil (b).
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Der Schaft 80 wird solange
vorgeschoben, bis der Saugkopf 82 an der Zyste 70 anliegt,
Teil (c). Nun wird die Saugöffnung
in dem Saugkopf 82 über die
Unterdruckleitung mit der Unterdruckquelle verbunden. Die Zyste 70 wird
dadurch angesaugt und sicher gehalten. Dort, wo der Saugkopf 82 ansetzt, wird
die Zyste 70 etwas in den Saugkopf 82 hineingesogen,
Teil (d).
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Im nächsten Schritt, der in Teil
(e) dargestellt ist, schiebt der Operateur eine Hohlnadel 84 durch den
Arbeitskanal des Schafts 80 in distaler Richtung vor, und
zwar solange, bis die Spitze 86 der Hohlnadel 84 die
Wandung der Zyste 70 durchdrungen hat und in den Innenraum
der Zyste 70 ragt, Teil (f).
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Der Inhalt der Zyste 70 wird
nun über
die Hohlnadel 84 abgesaugt, wozu das proximale Ende der
Hohlnadel 84 vorzugsweise mit einer separaten Unterdruckquelle
verbunden wird. Die Zyste 70 wird dabei immer kleiner,
Teile (f) und (g).
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Schließlich ist die restliche Zyste 70 so
klein, dass sie vollständig
von dem Saugkopf 82 aufgesaugt werden kann oder zumindest
durch die Trokarhülse 74 passt.
Der Schaft 80 kann daher in proximaler Richtung zurückgezogen
werden, wobei sich der Saugkopf 82 in seinem komprimierten
Zustand zusammenlegt, Teile (h) und (i) .