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Beschreibung:
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Profilleiste zur Herstellung von Fensterrahmen Die Erfindung betrifft
eine Profilleiste zur Herstellung von Fensterrahmen, welche einen Leistenkörper
besitzt, der eine die Glasebene definierende Querschnittsform aufweist und aus sich
in Leistenlängsrichtung erstreckenden, miteinander verleimten Naturholzstäbchen
zusammengesetzt ist, die so geschnitten und angeordnet sind, daß die Faserrichtung
der Naturholzstäbchen zumindest ungefähr in Längsrichtung der Profilleiste verläuft.
Wenn vorstehend davon die Rede ist, daß die Glasebene durch die Querschnittsform
des Leistenkörpers definiert wird, so soll darunter verstanden werden, daß der Leistenkörperquerschnitt
einen Glasfalz, eine Anschlagkante oder dergleichen für die Verglasung besitzt,
das heißt eben einen Querschnittsbereich, der nach der Herstellung des Fensterrahmens
der Glaskante benachbart ist, so daß diese Querschnittsbereiche der den Fensterrahmen
bildenden Profilleisten gemeinsam eine Ebene definieren, in der die Verglasung liegt.
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Um eine größere Stabilität von Holz fensterrahmen zu erzielen, hat
man die zur Herstellung dieser Rahmen verwendeten Profilleisten schon aus Naturholzstäbchen
zusammengesetzt und diese miteinander verleimt. Die Naturholzstäbchen wurden durch
Sägen hergestellt, wobei man die Orientierung der Holzfaser in der Profilleiste
nicht beachtete, das heißt, es wurde weder bei der Herstellung der Naturholzstäbchen
noch beim Zusammensetzen dieser Stäbchen zur Profilleiste eine systematische Orientierung
nach dem Verlauf der Holzfaser vorgenommen.
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Trotz der Herstellung dieser bekannten Profilleisten aus Naturholzstäbchen
schwinden
und quellen diese bekannten Profilleisten beim Trocknen beziehungsweise bei der
Feuchtigkeitsaufnahme aber immer noch beträchtlich in zur Profilleistenlängsrichtung
senkrechten Richtungen. Werden nun derartige Profilleisten auf Gehrung geschnitten
und zu einem Fensterrahmen zusammengesetzt, so führt ein Schwinden beziehungsweise
Quellen der Rahmenschenkel in der Rahmen- und damit in der Glasebene zu äußerst
nachteiligen Folgen: Schwindet das Holz, so werden die Gehrungsstoßstellen auf der
Rahmeninnenseite so beansprucht, daß sich die Verbindungen dort lösen können, während
ein Quellen des Holzes ein öffnen der Gehrungsverbindungen an der Rahmenaußenseite
zur Folge haben kann. Wenn die Verbindungen der Profilleisten an den Rahmenecken
aber einwandfrei halten, so werden die Rahr.#enschenkel durch die beim Schwinden
und Quellen des Holzes in den Rahmenschenkeln auftretenden Zug- bzw. Druckspannungen
deformiort, und zwar verzieht sich der Profilleistenquerschnitt derart, daß die
Querschnittsbegrenzungen nach innen gezogen oder nach außen gedrückt werden, was
sich natürlich auf die Dichtigkeit eines Fensters negativ auswirkt.
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Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Profilleiste
der eingangs erwähnten Art zu entwickeln, die nicht nur in ihrer Längsrichtung verhältnismäßig
dimensionsstabil ist, sondern in der Verglasungsebene dimensionsbeständiger ist
als die vorstehend geschilderten bekannten Profilleisten mit Naturholz-Leistenkörper.
Erfindungsgemäß läßt sich diese Aufgabe dadurch lösen, daß die Naturholzstäbe so
geschnitten und im Leistenkörper angeordnet werden, daß die an die Jahresringe des
Naturholzes gelegten Tangenten ungefähr senkrecht zur Glasebene verlaufen. Beim
Aufbau der erfindungsgemäßen Profilleiste wird also nicht nur auf den Faserverlauf
in Leistenlängsrichtung geachtet, sondern die in den Querschnitten der Naturholzstäbchen
erscheinenden Jahresringabschnitte sollen senkrecht zur Glasebene und damit senkrecht
zur Ebene eines aus den erfindungsgemäßen Profilleisten hergestellten Rahmens verlaufen.
Die Erfindung macht dabei von der Erkenntnis Gebrauch, daß Naturholz in radialer
Richtung,
das heißt in Richtung senkrecht zu den Jahresringen, weit weniger schwindet und
quillt als in Umfangsrichtung der Jahresringe, so daß bei einem aus erfindungsgemäßen
Profilleisten hergestellten Rahmen die Rahmeneckverbindungen durch Änderung des
Feuchtigkeitsgehalts des Naturholzes weit weniger beansprucht werden wie bei anderen
bekannten Fensterrahmen, die im wesentlichen aus Naturholz bestehen, und ferner
führen Feuchtigkeitsänderungen auch nicht zu einem wesentlichen Verzug der Querschnittsform
erfindungsgemäßer, zu einem Rahmen zusammengesetzter Profilleisten. Die letzteren
eignen sich deshalb weit besser zur Herstellung von Fensterrahmen, dessen Rahmenschenkel
auf Gehrung geschnitten und miteinander verbunden sind.
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Zur weiteren Verbesserung der Dimensionsstabilität erfindungsgemäßen
Profilleisten wird ferner vorgeschlagen, für die Naturholzstäbchen Naturholz zu
verwenden, welches unter erhöhter Feuchtigkeit, erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur
vorbehandelt worden ist (sogenanntes autoklaviertes Holz). Ein derart behandeltes
olz ist nicht nur formbeständig, sondern auch fungizid.
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An sich könnte man natürlich auch die Naturholzstäbchen für die erfindungsgemäße
Profilleiste durch Sägen herstellen. Einfacher ist es jedoch, von einem Stamm in
Umfangsrichtung Furnierbahnen abzuschälen und hieraus sich in Holzfaserrichtung
erstreckende Streifen herzustellen, die in Richtung der Verglasungsebene aufeinandergeschichtet
werden, um den Leistenkern der erfindungsgemäßen Profilleisten zu bilden. Dadurch
läßt sich die erfindungsgemäße Orientierung des Naturholzes im Leistenkörper einfach
gewährleisten. Diese bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Profilleiste
zeichnet sich also dadurch aus, daß die Naturholzstäbe Lamellenform besitzen und
aus Schälfurnierstreifen bestehen.
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Nun wäre es grundsätzlich möglich, die sich senkrecht zur Verglasungsebene
erstreckenden Querschnittsbereiche des Leistenkörpers aus mehreren nebeneinander
angeordneten Schälfurnierstreifen zusammenzusetzen. Einfacher ist es jedoch, wenn
sich die in Richtung der Glasebene aufeinandergeschichteten Schälfurnierstreifen
quer zur Glasebene über den ganzen Profilleistenquerschnitt erstrecken (die Schälfurnierstreifen
weisen also die selbe Breite wie der Leistenkörper an der entsprechenden Querschnittsstelle
auf). Auf diese Weise ergibt sich eine Profilleiste, die an den später die Rahmeninnen-
und Rahmenaußenseite bildenden Seiten eine Struktur ähnlich einer laminar verlaufenden
Holzmaserung sichtbar werden läßt.
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Empfehlenswert ist es, wenn die Schälfurnierstreifen eine Dicke von
maximal ca. 7 mm, vorzugsweise aber eine Dicke von ca. 4 mm aufweisen. Bis zu ca.
7 mm Dicke kann man Schälfurniere aus Baumstämmen, Holzblöcken und dergleichen noch
einigermaßen ordentlich abschälen, ohne eine nennenswerte Rißbildung in Kauf nehmen
zu müssen, im Hinblick auf ein einfacheres Abschälen und ein gutes Aussehen der
ProfilauBen- und Innenseiten werden jedoch Schälfurniere mit einer Dicke von ca.
3 bis 5 mm bevorzugt.
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Da sich Naturholzstäbchen bzw. Schälfurnierstreifen nicht endlos (in
Faserrichtung) herstellen lassen, wird schließlich vorgeschlagen, die Naturholzstäbchen
längs der Profilleiste mittels Minizinkenverbindungen aneinander zu setzen und miteinander
zu verleimen; diese Verbindungsart, die dem Stumpfaneinandersetzen sehr nahe kommt,
ist bei der erfindungsgemäßen Profilleiste deshalb möglich, weil der Leistenkörper
dank der systematischen Orientierung der Naturholzstäbchen überall praktisch das
selbe Schwundverhalten zeigt. Derartige Minizinkenverbindungen haben den Vorteil,
daß sie für den Betrachter der Profilleiste kaum sichtbar sind, weshalb sie sich
auch als Profil für die Gehrungsschnitt-Stirnflächen empfehlen, die die erfindungsgemäßen
Profilleisten
an ihren Enden vorzugsweise aufweisen, um zu einem
Rahmen zusammengesetzt zu werden.
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Es wurde zwar schon vorgeschlagen (Patentanmeldung P 28 29 034.8 der
Anmelderin), Leisten aus miteinander verleimten Naturholzstäbchen aufzubauen, wobei
diese so geschnitten und in der Leiste so angeordnet sind, daß die Holzfaser in
Leistenlängsrichtung verläuft und die Richtung der an die Jahresringe angelegten
Tangenten ebenfalls in bestimmter Weise orientiert ist, nämlich so, daß sie in Richtung
der kleinsten Abmessung des Leistenquerschnitts verläuft. Dieser Vorschlag enthält
jedoch keine Lehre darüber, wie die Naturholzstäbchen bezüglich der Glasebene orientiert
sei sollen, wenn aus dieser vorgeschlagenen Leiste ein Fensterrahmen hergestellt
wird.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolsenden Beschreibung sowie dx beigefügten zeichnerischen Darstellung
einiger Ausführungsformen der Erfindung sowie des Verfahrens zur Herstellung von
Schälfurnieren; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische, schematische
Darstellung eines Schenkels eines Fensterrahmens mit eingesetzter Verglasung, wobei
der Rahmenschenkel auch im Schnitt dargestellt ist; Fig. 2 den in Fig. 1 mit "A"
bezeichneten Ausschnitt aus dem Profilleistenquerschnitt in größerem Maßstab als
in Fig. 1; Fig. 3 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Profilleiste, die die
zur Herstellung endloser Profilleisten eingesetzte Minizinkenverbindung zwischen
den Schälfurnierstreifen erkennen läßt; Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Rahmenecke
eines aus erfindungsgemäßen Profilleisten hergestellten Fensterrahmens mit einer
Minizinkenverbindung zwischen den miteinander verbundenen Gehrungsschnitt-Stirnflächen
der beiden dargestellten Rahmenschenkel, und Fig. 5 eine schematische Darstellung
des Herstellungsverfahrens für Schälfurniere.
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Zunächst wird anhand der Fig. 5 die Herstellung sogenannter Schälfurniere
erläutert, wie sie zur Produktion der erfindungsgemäßen Profilleisten eingesetzt
werden.
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Bei diesem Schälverfahren wird ein entrindeter Baumstamm 10 um seine
Längsachse 12 gedreht, während an seinem Umfang ein in radialer Richtung zustellbares
Schälmesser 14 angesetzt wird, welches eine Furnierbahn 16 abschält. Das Schälmesser
14 kann eine erhebliche Ausdehnung in Richtung der Längsachse 12 des Baumstamms
haben, so daß der Schälvorgang relativ breite Furnierbahnen liefert. Während der
Baumstamm gedreht wird, stellt man
das Schälmesser 14 so zu, daß
die durch spiralförmiges Abschälen des Baumstamms erzeugte Furnierbahn überall eine
ungefähr gleiche Dicke besitzt.
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In der Furnierbahn 16 verlaufen die Fasern des Naturholzes senkrecht
zur Zeichnungsebene der Fig. 5,und die radiale Richtung des Holzes, das heißt die
Richtung senkrecht zu den Jahresringen 18, verläuft senkrecht zur Furnierbahnebene.
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Der in Fig. 1 dargestellte Ausschnitt aus einem Fenster zeigt einen
aus einer erfindungsgemäßen Profilleiste 20 hergestellten Rahmenschenkel und eine
Verglasung 22. Diese grenzt an eine Stufe 24 des Profilleistenquerschnitts an, welche,
da der Fensterrahmen aus Profilleisten gleichen Querschnitts aufgebaut sein soll,
zusammen mit den entsprechenden Stufen der anderen Rahmenschenkel die Glasebene
definiert. Der Einfachheit halber wurden weitere Glashalteelemente weggelassen.
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Die Profilleiste 20 ist aus Schälfurnierstreifen 26 aufgebaut, welche
miteinander verleimt sind. Aufgrund des anhand der Fig. 5 erläuterten Herstellungsverfahrens
wird deutlich, daß die Richtung "a" der Naturholzfasern in Längsrichtung der Profilleiste
20 verläuft, während die Richtung "b" die Radialrichtung ist, das heißt die Richtung
senkrecht zu den Jahresringen. Die in Fig. 2 angegebene Richtung "c" stellt schließlich
die Umfangsrichtung der Jahresringe bzw. die Richtung der Tangente an die Jahresringe
dar. Die gemäß Fig. 5 hergestellte Furnierbahn 16 wird also parallel zur Baumstammlängsachse
12 zerteilt, um Schälfurnierstreifen zu gewinnen, die in radialer Richtung des Holzes
zu einem Block aufeinandergeschichtet und miteinander verleimt werden. Da das Holz
in der Richtung "a" am wenigsten schwindet bzw. quillt und die Dimensionsänderungen
bei einer Feuchtigkeitsänderung in radialer Richtung, das heißt in Richtung "b"/immer
noch weit geringer sind wie in tangentialer Richtung, das heißt in der Richtung
"c", führt die Erfindung zu einem Fensterrahmen, bei dem
Feuchtigkeitsänderungen
weder zu nennenswerten maßlichen Änderungen des Rahmens, noch zu wesentlichen Querschnittsänderungen
der Rahmenschenkel führen.
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Die in Fig. 3 dargestellte Seitenansicht (Innenseite oder Außenseite
eines Rahmenschenkels) einer erfindungsgemäßen Profilleiste läßt ein Minizinkenprofil
30 erkennen, mit dessen Hilfe Profilleistenabschnitte nahezu stumpf miteinander
verleimt werden können. Dieses Minizinkenprofil ist an der fertigen Profilleiste
kaum sichtbar.
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Das selbe Minizinkenprofil ist in Fig. 4 mit 32 bezeichnet worden.
Es stellt das Profil der Gehrungsschnitt-Stirnflächen 34 zweier Rahmenschenkel 36
und 38 eines Fensterrahmens dar, die aus erfindungsgemäßen Profilleisten hergestellt
wurden. Die Schälfurnierstreifen der Profilleisten sind wieder mit 26 bezeichnet
worden.
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Selbstverständlich könnten die erfindungsgemäßen Profilleisten auch
lackiert oder ganz oder teilweise mit Kunststoff überzogen werden, weshalb in den
Ansprüchen von einem Leistenkörper die Rede ist. Ferner könnten die Profilleisten
innen hohl sein, so daß sich die Schälfurnierstreifen nicht durchgehend über den
gesamten Querschnitt erstrecken.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich also, daß Gegenstand der Erfindung
auch ein aus erfindungsgemäßen Profilleisten hergestellter Fensterrahmen ist, dessen
Rahmenschenkel vorzugsweise auf Gehrung zusammengesetzt und miteinander verbunden
sind.
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Es versteht sich von selbst, daß sich die Erfindung auch für die Herstellung
sogenannter Blendrahmen von Fenstern, verglasten Türen etc. eignet.
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