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"Lagerung des Vorderrades ..."
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Die Erfindung betrifft die Lagerung des Vorderrades eines Kinderdrei
rades, wobei die Nabe dieses Vorderrades einen Freilauf aufweist und der Antrieb
über zwei Tretkurbeln erfolgt. Der Freilauf ist vorteilhaft vorzugsweise mit einer
Rücktritt-Einrichtung ausgestattet.
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Bei Freilauf-Antriebslagerungen besteht die Notwendigkeit, einen Teil
des Freilaufes, meistens dessen Außengehäuse, dermaßen festzulegen, daß dieses bei
einem bestimmten Drehmoment gegenüber dem anderen Freilaufteil, meist über eine
Friktion, still steht und Schaltarbeiten durchführt. Bewerkstelligt wird dies über
eine sogenannte Steuerhülse, welche zwischen dem Außengehäuse und einem gestellfesten
Ort so wirkt, daß das eine Ende dieser Steuerhülse gestellfest angeordnet, während
das andere Ende mit dem Schaltmechanismus des Frei laufes verbunden ist.
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Es ist bekannt, diese Festlegung der Steuerhülse über eine sogenannte
Steuerringscheibe mit Kupplungsfahnen durchzuführen, wobei eine Steuerringscheibe
im Bereich der Gabe löse der Frontgabel, beispielsweise durch eine Buckelschweißung,
verdrehsicher festgelegt
"Lagerung des Vorderrades . . . " ist.
In diese Anordnung der Gabelöse mit der Steuerringscheibe wird dann eine Lagerbuchse
eingefügt, welche beide Teile lage mm durchsetzt und eine Pedalachse aufnimmt. Diese
bekannte Ausführung birgt mehrere Nachteile in sich.
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Erstens: Zunächst ist es aufwendig, die Steuerringscheibe mit ihren
Kupplungsfahnen im Bereich der Gabelöse anzuschweißen. Durch eine solche Schweißung
besteht außerdem ein gewisser Festigkeitsverlust im Bereich der Gabelöse, denn jede
Schweißung, insbesondere Punktschweißung, führt aufgrund ihrer lokalen Erwärmungen
zu indifferenten Veränderungen des Werkstoffgefüges. Noch dazu ist dies insofern
kritisch, als daß die Gabelöse durch ein Flachdrücken der Lenkergabel entsteht,
also dort bereits eine kritische Dopplung vorhanden ist.
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Zweitens: Eine absolut sichere Schweißung ist zudem erforderlich.
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Denn bei Bruch der Schweißung dreht die Steuerringscheibe sich mit,
der Freilauf ist außer Funktion und der Rücktritt ist unwirksam. Das bedeutet ein
zusätzliches Sicherheitsrisiko durch eine solche Schweissung.
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Drittens: Die Steuerringscheibe muß ferner separat eingelegt, zentriert,
ausgerichtet und angeschweißt werden. Das verlangt einen erheblichen Arbeitsaufwand.
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Viertens: Schließlich ist in die verschweißte Anordnung ein Pedalach-
"Lagerung
des Vorderrades ..." senlager einzuführen, wobei dieses einen kippsicheren Sitz
in der Lochlaibung haben soll. Mit Rücksicht auf die Anordnung der Kupplungsfahnen
ist man jedoch im Durchmesser des Stützflansches der Pedalachsenlager begrenzt,
weshalb sich gegen Verkanten eine nur begrenzte Sicherheit im Bereich der Lochlaibung
der Front-Gabelöse ergibt.
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Fünftens: Die bekannte Steuerungsscheibe ist kompliziert in der Herstellung.
Sie muß gestanzt und anschließend mit Ausbiegungen für die Mitnehmerfahnen versehen
werden. Zudem ist ein derartiges Stanzwerkzeug wegen der räumlichen Begrenztheit
der Scheibe kostspielig. Auch wäre bei Schweißvorgängen ein Verwerfen der Scheibe,
bei der es auf äußerste Präzision ankommt, zu befürchten.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen,
indem sie eine "Steuerringscheibe" vorschlägt, welche mit der "Pedalachsenlage rbüchse"
einstückig - genannt Lage rkupplungsteil -ausgebildet ist und eine Arretiereinrichtung
in Form einer Nase aufweist.
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Durch diese erfindungsgemäße Anordnung erübrigt sich die sogenannte
Buckelschweißung, denn das Lagerkupplungsteil mitsamt der in ihm integrierten Pedalachsenlagerbuchse
kann in die Öse der Frontgabel direkt verdrehsicher eingesetzt werden. Die Frontgabelöse
weist hierzu eine Arretiernut auf, welche ohne Mehraufwand beim Stanzen der Ga-
"Lagerung
des Vorderrades ..." belöse mit eingebracht werden kann, und welche eine Arretiernase
aufnimmt. Eine Verschweißung ist nicht erforderlich. Es entsteht so ein zusätzlicher
Vorteil, zumal dieses Bauteil aus einem nicht schweißfähigen Material, insbesondere
aus einem Gleit-Lagermetall, wie thermoplastischem Kunststoff oder entsprechender
Buntmetallegierung, hergestellt werden kann.
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Vorteilhaft erweist sich vor allem auch der dadurch mögliche große
Stützflansch am Lagerkupplungsteil, welcher eine einwandfreie Sicherung gegen Kippen
ergibt und die Lebensdauer und Qualität der Pedalachsenlagerung erhöht. Auch wird
die Sicherheit der Anordnung in bezug auf den Rücktritt erhöht, denn dieser war,
wie erwähnt, von der Festlegung der Steuerringscheibe abhängig. Das sind im Kinderfahrzeugbereich
schätzenswerte Vorteile.
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Bei der Ausführung gemäß der Erfindung ist ein satter Formschluß gegen
Verdrehen zwischen Lager-Kupplungsteil und Frontgabel gegeben.
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Die Montage ist vereinfacht, da nur noch ein Teil zu montieren ist.
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Die Herstellung ist aus gleichem Grund verbilligt.
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Die Erfindung ist anhand der beiliegenden Zeichnungen wie folgt beschrieben.
Es zeigen: Figur 1 ein Dreiradkinderfahrzeug mit Frontpedalantrieb und vorderradeingelage
rtem Freilauf
"Lagerung des Vorderrades ..." Figur 2 einen vergrößerten
Detailschnitt nach der Linie II e II der Fig. 1 und Figur 3 eine explosionsförmige
perspektivische Darstellung im Bereich der Pedallagerung, Lagerkupplungsteil und
Steuerhülse für den Freilauf.
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Ein Dreirad-Kinderfahrzeug 1 gemäß Fig. 1 mit Lenkstange 2 und Frontgabel
3 wird über Pedale 4, Freilauf 5 und Vorderrad 6 angetrieben. Der Bremsvorgang kann
über einen Handhebel 7 und Bremsorgane 8 an den Hinterrädern 9 erfolgen, jedoch
ist es oft vorteilhaft, einen Rücktritt vorzusehen, und es liegt im Bereich der
Anwendung vorliegender Erfindung, auch einen Freilauf 5 mit einer Rücktrittsanordnung
einzubauen.
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Fig. 2 zeigt im vergrößerten Detailschnitt die erfindungsgemäße Lagerung
des Vorderrades 6 in der Frontgabel 3. Über die Pedalachsen 11 und 12 wird das Drehmoment
eingeleitet. Diese sind beidseitig in eine Lagerhülse 13 eingesteckt und durch Nieten,
Splinte und dergleichen Mitnehmerorgane 14 in dieser gegen Verdrehung gesichert.
Diese Lagerhülse 13 durchsetzt das Vorderrad 6 und nimmt im zentralen Bereich über
ein Mitnehmerorgan 15 den inneren Teil 16 des Freilaufes 5 mit.
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Der äußere Bereich 17 des Freilaufes 5 ist mit einer Steuerhülse 18
verbunden, welche in zwei Klauen 19 endet und welche seitlich aus dem Vorderrad
6 herausragen. Diese Klauen korrespondieren mit dem er-
: "Lagerung
des Vorderrades ..." findungsgemäßen Lager-Kupplungsteil 21. Dieses Lager-Kupplungsteil
21 weist auf der dem Vorderrad 6 zugewandten Seite zwei Mitnehmerklauen 22 auf,
welche mit den Klauen 19 der Steuerhülse 18 korrespondieren. Diese beiden Klauen
22 weisen zudem noch halbrundförmige Ausnehmungen 23 auf, welche den Montagedurchtritt
der Niete 14 erlauben.
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Die beiden Mitnehmerklauen 22 sind auf einem Flansch 24 des Lager-Kupplungsteiles
21 angeordnet, wobei der Durchmesser des Flansches in etwa der Breite 25 der Flachdrückung
26 der Frontgabel 3 entspricht. Dies ist insofern vorteilhaft, als daß die ganze
zur Verfügung stehende Breite 25 als Stütze gegen Kippen des Lager-Kupplungsteiles
21 genutzt werden kann. An der dem Vorderrad 6 abgewandten Seite weist das Lagerkupplungsteil
21 eine einstückig angeformte Lagerhülse 27 auf, welche eine Arretiernase 28 besitzt
(in Fig. 1 um 900 verdreht gezeichnet), welche mit einer nufförmigen Ausnehmung
29 der Öse 31 der Flachdrückung 26 arretierend korrespondi e rt.
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Die Montage der Anordnung gemäß Fig. 3 gestaltet sich demzufolge äußerst
einfach, als daß das Lagerkupplungsteil 21 lediglich in die Öse 31 eingeführt wird,
anschließend wird die Pedalachse 11 durch die Lagerhülse 27 geführt und in deren
Lagerbohrung 32 aufgenommen. Daraufhin wird die Lagerhülse 13 auf das Pedalachsenteil
11
" Lagerung des Vorderrades .
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aufgeschoben und die Sicherung durch einen Niet 14 im Bereich von
Bohrungen 33 und 34 vollzogen.
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Im Bereich der eingreifenden Klauen 19 weist der Flansch 24 des Lagerkupplungsteiles
21 Taschen 35 auf, welche dadurch ein tieferes Eingreifen der Klauen 19 ermöglichen
und diese vor allem an den radialen Begrenzungen 36 der Taschen 35 führend im Bereich
ihres Innenmantels 44 aufnehmen.
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Die andere Seite der Lagerung der Pedalachse 12 kann in der herkömmlichen
Weise erfolgen wie dies in Fig. 2 auf der rechten Seite angedeutet ist. Dies erfolgt
über eine eingeschobene Kunststoffbuchse 37 an der Flachdrückung 38 der Frontgabel
3. Die Frontgabel 3 ist in der üblichen Art und Weise mit einer Lenksäule 39 verbunden.
41 ist ein Schutzblech.
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Das Vorderrad 6 selbst weist eine Kunststoffnabe 42 auf, welche zusammen
mit einem Lagerflansch 43 für die Lagerung auf Lager-Hülse 13 bzw. Steuerhülse 18
sorgt. Nach außen setzt sich die Nabe 42 in den Randhohlkörper 44 fort, welche in
bekannter Art mit einem profilierten Gummimantel 45 ausgestattet ist.
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Die Erfindung kann im Prinzip auch auf einen Hinterradantrieb eines
vierrädrigen Fahrzeuges angewendet werden.