DE2939020C2 - Vorformling zum Blasformen einer flachen Kunststoffflasche - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Vorformling zum Blasformen einer flachen Kunststoffflasche mit elliptischem oder abgerundet rechteckigem Querschnitt, mit einem geschlossenen Boden und mit ein im wesentlichen zylindrischer Seitenwand dessen Wanddicke in Abhängigkeit vom Querschnitt der herzustellenden Flasche ungleichmäßig ausgebildet ist. Dieser Vorformling kann mit Luft zu einer flachen Kunststoffflasche aufgeblasen werden, die ?.ls Aufnah:negefäi^ für Toilettenartikel. Detergentien und Ölen verv/endet werden kann.

Wenn man flache Flaschen mi. großer Wanddicke herstellt, läßt sich die Ungleichmäßigkeit der Wanddikke nicht ohne weiteres erkennen und es ergeben sich keine erheblichen Probleme hinsichtlich der Wanddicke. Wenn man jedoch flache Flaschen mit einer Wanddicke von 0.2 bis 0,5 mm herstellt, wobei man einen Vorformling mit rundem Querschnitt in beiden Achsenrichtungen und in der Umfangsrichtung ausdehnt, ergeben sich erhebliche Ungleichmäßikeiten der Wancidickc. Im Extremfall wird die Wanddicke der beiden Seitenendflächen dünn wie eine Folie, so daß das geformte Produkt seine Eignung als Flasche verliert.

Da die Ursache dieser ungleichmäßigen Wanddicke der Deforrnicrung des Querschnitts des Vorformlings von einem Kreis zu einer Ellipse zuzuschreiben ist. könnte man davon ausgehen, daß man die ungleichmäßige Wanddicke dadurch vermeiden kann, daß man den Vorformling entsprechend der Form des Endprodukts formt.

Aus der US-PS 38 92 829 ist bekannt, daß man Kunststoffflaschcn mit nicht kreisförmigem Querschnitt und verbesserier Gleichmäßigkeit der Wanddicke mit Hilfe eines zweistufigen Verformungsvorgangs herstellen kann, indem man zunächst einen im wesentlichen röhrenförmigen Vorformling mit kreisförmigem Querschnitt und im wesentlichen gleichmäßiger Wanddicke zu einem Zwischenprodukt mit kreisförmigem Querschnitt aufbläht und dieses dann in einer weiteren Form zu der gewünschten Endform mit beispielsweise ovalem Querschnitt verformt.

Aus »Technologien des Blasformens« VDI-Verlag. Düsseldorf (1977). Seite 40 f. ist es weiterhin bekannt daß man zur Erzeugung ovaler und rechteckiger Flaschenquerschnitte Vorformlinge mit entsprechend unterschiedlicher Wanddicke einsetzt, die trot/ dieser Wanddickenunterschiede beim Umformen gleiche Verarbeitungstemperaturen aufweisen müssen. Es ist weiterhin angegeben, daß ovale Vorformlinge eine bessere Wanddickenverteilung ergeben.

Bei einem bekannten Vorformling der eingangs genannten Art US-PS 33 09 443 liegt die relativ größere Wanddicke in jenen Bereichen vor, die in Richtung der größeren Querschnittsabmessung der zu erzeigenden flachen Flasche liegen. Dies führt wegen der ungleichmäßigen Abkühlung des Vorformlings an der Formoberfläche zu einer ungleichmäßigen Wanddicke der gebildeten flachen Flasche.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Vorformling der eingangs angegebenen Gattung derart zu verbessern, daß er die Herstellung von beliebigen Arten von flachen Flaschen mit gleichmäßigerer Wanddicke unter gleichen Bedingungen ermöglicht, wie sie für die Herstellung von zylindrischen Flaschen angewandt werden, wobei es möglich sein soll, auch verstärkte Flaschen herzustellen, die eine größere Wanddicke in den beiden Seitenendflächen besitzen.

Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Vorformlings gemäß Hauptanspruch. Der Unteranspruch betrifft eine besonders bevorzugte Ausführungsform dieses Erfindungsgegen-Standes.

Wenn die Wanddicke des Vorformlings variiert, wird auch die Wärmekapazität in den Wandbereichen des Vorformlings variiert. Demzufolge lassen sich die dickeren Bereiche leichter ausdehnen und schwieriger durch die Formoberflächen abkühlen, so daß sich eine unterschiedliche Dehnung des Vorformlings 1 in der Blasform ergibt. Demzufolge werden die Bereiche die eine größere Wärmekapazität besitzen, im Vergleich zu den Bereichen, die eine geringere Wärmekapazität aufweisen und leichter gekühlt werden, wesentlich stärker gedehnt. Selbst wenn die Bereiche mit größerer Wärmekapazität die Formoberflächen schneller erreichen, da sie den Fornioberflächen näher sind, und einer Kühlwirkung unterliegen, können die Bereiche mit geringerer Wärmekapazität dennoch weiter gedehnt werden. Demzufolge erhält man eine flache Flasche mit gleichmäßiger Wanddicke.

Bei dem efindungsgemäßen Vorformling ist die Wanddicke in jenen Bereichen, die letztendlich die Vorderseite und die Rückseite der flachen Flasche ergeben, größer als in jenen Bereichen des Vorformlings. aus denen die beiden Seitenendflächen der flachen Flasche gebildet werden, was zur Folge hat. daß die Wärmekapazität in jenen Bereichen des Vorformlings, aus denen die Vorderseite und die Rückseite gebildet werden, größer ist als in jenen Bereichen des Vorformlings. aus denen die beiden Seitenendflächen gebildet werden, so daß die ersteren Bereiche des Vorformlings beim Aufblasen im Gegensatz zu jenen des Standes der Technik leichter gedehnt werden können.

Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Vorderansicht eines Vorformlings:

Fig. 2 einen Querschnitt eines in eine Blockform eingesetzten Vorformlings nach Fig. 1;

F i g. 3 eine Vorderansicht einer aus dem Vorformling nach F i g. 1 blasgeformten Flasche:

Fig. 4 einen Querschnitt der Flasche gemäß F i g. 3 und

Fig. 5 eine schcmatischc Draufsicht auf die Flasche nach F i g. 3. die die Stellen der Messung der Wanddicke

wiedergibt.

Ein Vorformling 1 dessen Wanddicke in den Bereichen la. die die Vorderseite 2a bzw. die Rückseite 2a einer flachen Flasche 2 ergeben, größer ist als die Wanddicke in den Bereichen 16, aus denen die Seitenendflächen 26 der Flasche 2 gebildet werden. Der Unterschied zwischen den Wanddicken hängt von dem Unterschied zwischen dem Maß A und dem Maß B ab. Dieser Unterschied der Wanddicken beträgt im allgemeinen etwa 0,1 bis 0,5 mm.

Der Vorformling 1 wird in einer nicht dargestellten Spritzgußform gebildet und in eine Blasform 3 überführt, worauf der Vorformling 1 sofort zu der Flasche 2 aufgeblasen wird.

In der Blasform wird der Vorformling 1 verformt, daß die Bereiche la den Formoberflachen der Blasform 3 gegenüberliegen, die die Vorderseite 2a bzw. die Rückseite 2a der Flasche 2 bilden. Wenn daher Luft in den Vorformling 1 eingeblasen wird, werden die Bereiche la unter Bildung der Vorderseite 2a bzw. Rückseite 2a gedehnt, während die Bereiche 16 die beiden Seitenendflächen 2b ergeben.

In der Tabelle I sind die Wanddicken einer Flasche 2 mit elliptischem Querschnitt mit einem Maß A von 37 mm und einem Maß B von 65 mm die ausgehend von einem Vorformling mit einem Innendurchmesser von 19 mm blasgeformt wurde, der eine Wanddicke von Z5 mm aufwies, wobei die Wanddicke in den Bereichen la um erwa 0,2 mm größer war. als die Wanddicke in den Bereichen Ib.

Tabelle Ϊ

Abschnitt

II

III

IV

VI

VII

Dicke (mm)

0,35

0,35

0,34

0,34 0,36

0,35

0,33

Aus den oben angegebenen Meßwerten ist ersichtlich, daß die Unterschiede der Wanddicke zwischen den beiden Seitenendflächen 26 (Abschnitte III und VIII) und den beiden Seiten 2a (Abschnitte I und V) lediglich 0.02 bis 0.03 mm betragen und daß die Wanddickenuntcrschicde der gesamten Seitenwand der Flasche 2 innerhalb dieses Bereiches liegen.

30 Bei einer weiteren Untersuchung wurde ein Vorformling 1 mit einem Unterschied der Wanddicke von 0.3 mm eingesetzt und in der oben beschriebenen Weise blasverformt. Die Wanddicken der Abschnitte der erhaltenen Flasche 2 sind indcrTabelle Il zusammengestellt.

Tabelle II

Dicke (mm)

Abschnitt I

IH

IV Vl

VII

0,28

0,35

0,45

0,34 0,26

0,33

0,44

In diesem Fall isi die Wanddicke der beiden der Seitenendfläche 26dadurch steigern kann, daß man

Seiienendflaehen 26(Abschnitie III und VII) größer als die Wanddicke des Vorformlings I entsprechend

die WanddL-ke in den Seiten 2.7 (Abschnitten I und V). 45 variiert. Diese Tatsache weist darauf hin. daß man die Festigkeit

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorformling zum Blasformen einer flachen Kunststoffflasche mit elliptischem oder abgerundet rechteckigem Querschnitt, mit einem geschlossenen Boden und mit im wesentlichen zylindrischer Seitenwand, dessen Wanddicke in Abhängigkeit vom Querschnitt der herzustellenden Flasche ungleichmäßig ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die geringere Wanddicke des spritzgegossenen Vorformlings (1) in den Bereichen (Ib) angeordnet ist, aus denen die beiden Seitenendflächen (2b) der Flasche (2) geformt werden.

2. Vorformling nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geringeren Wanddicken um 0,1 bis 0,5 mm gernger sind als die größeren Wanddicken.