DE2937945C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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Description
Die Erfindung betrifft das im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebene
Verfahren zur Alkylierung der Methylengruppe einer Verbindung
mit aktiver Methylengruppe.
Es ist bereits bekannt, ein System von Kaliumhydroxid/Lösungsmitteln
des Acetaltyps bei der Alkylierung von aktiven Methylengruppen
als Kondensationsmittel einzusetzen (J. Org. Chem. 15 (1950)
918-29). Bei dem bekannten Verfahren tritt jedoch in vielen Fällen
eine beträchtliche Nebenproduktbildung ein. So wird beispielsweise
bei der Alkylierung von Methylengruppen nicht nur das
einfach alkylierte Produkt erhalten, sondern auch das zweifach
alkylierte Produkt, und zwar in einigen Fällen als Hauptprodukt.
Es ist ferner bekannt, unter Verwendung einer Suspension von KOH
in Benzol eine Alkylierung und Dimerisation von 2-Furanacetonitril
durchzuführen (Chem. Abstr. 72 (1970) 43320h). Dabei entsteht
das Dimerisationsprodukt in etwa der gleichen Menge wie das
Alkylierungsreaktionsprodukt.
Die Reaktion einer aktiven Methylenverbindung mit einem Alkylhalogenid
zur Herstellung von an der Methylengruppe alkylierten
Verbindungen, die als Zwischenstoffe für landwirtschaftliche Chemikalien
und Arzneimittel brauchbar sind, ist von beträchtlichem
wirtschaftlichen Interesse. Die folgenden Verfahren sind bekannt,
um eine aktive Methylengruppe durch Umsetzung mit einem Alkylhalogenid
in eine alkylierte Verbindung zu überführen:
- (1) Die Umsetzung wird in Gegenwart eines Alkalihydroxids durchgeführt (Organic Reactions, Band 9, S. 107).
- (2) Die Reaktion wird in einem aprotischen, polaren Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxid, als Reaktionsmedium durchgeführt (J. Org. Chem., Band 34, S. 226, 1969).
- (3) Die Reaktion wird in Gegenwart eines quaternären Ammoniumsalzes als Katalysator durchgeführt (Acta. Chem. Scand., Band 23, S. 2204, 1969; Tetrahedron Lett., Band 15, 1273, 1973; Tetrahedron, Band 32, S. 2235, 1976).
Eines der wichtigen Beispiele für die Reaktion der aktiven
Methylenverbindung mit einem Alkylhalogenid ist die Herstellung
von α-Isopropylhalogenphenylacetonitril.
- (1) Die Reaktion wird in Gegenwart eines Kondensationsmittels, wie eines Alkalimetalls, Alkalimetallalkoholats, Alkalimetallhalogenids oder Alkalimetallamids, durchgeführt (ungeprüfte japanische Patentpublikation 5350/1975).
- (2) Die Reaktion wird in Gegenwart eines Kondensationsmittels, wie eines Alkalihydroxids, in einem aprotischen, polaren Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxid und Dimethylformamid, als Reaktionsmedium durchgeführt (ungeprüfte japanische Patentpublikation 1 54 217/1975).
- (3) Die Reaktion wird in Gegenwart eines Alkalihydroxids als Kondensationsmittel und eines quaternären Ammoniumsalzes als Katalysator durchgeführt (ungeprüfte japanische Patentpublikation 63 145/1976).
Die herkömmlichen Verfahren sind mit verschiedenen Nachteilen
behaftet und sind als industrielle Verfahren nicht mit
befriedigenden Ergebnissen anzuwenden. Bei dem Verfahren (1)
ist das Kondensationsmittel gegenüber Wasser bemerkenswert
reaktiv, und es wird deshalb die Aktivität des Kondensationsmittels
durch die Verunreinigung mit Wasser herabgesetzt,
wodurch eine Verringerung der Ausbeute der angestrebten
Verbindung bewirkt wird. Durch Reaktion des Kondensationsmittels
mit Wasser kann eine Explosion und damit ein
Brand verursacht werden. Aus diesem Grund sind Lagerung und
Handhabung der Ausgangsmaterialien und die Durchführung der
Reaktion sehr schwierig und damit unvorteilhaft. Bei dem Verfahren
(2) wird ein teures und wasserlösliches, aprotisches,
polares Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxid, als Lösungsmittel
verwendet. Dieses kann nicht leicht wiedergewonnen
werden. Das Verfahren ist daher unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
unvorteilhaft. Bei dem Verfahren (3) wird das
teure und wasserlösliche quaternäre Ammoniumsalz als Katalysator
verwendet. Der Austritt des quaternären Ammoniumsalzes
in das Abwasser kann nicht verhindert werden, wodurch
der Stickstoffgehalt in Flüssen, im Meer oder in Seen
erhöht wird und eine Umweltverschmutzung bewirkt. Dieses
Verfahren ist daher vom wirtschaftlichen Standpunkt unvorteilhaft.
Die Erfinder haben sich bemüht, diese Nachteile
der herkömmlichen Verfahren zu überwinden.
Aufgabe der Erfindung ist es, das im Oberbegriff des Patentanspruchs
angegebene Verfahren so auszugestalten, daß das angestrebte
Alkylierungsprodukt auf industriell vorteilhafte Weise
mit hohen Ausbeuten erhalten wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch das im Patentanspruch
angegebene Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
das Alkalihydroxid eine Teilchengröße von 100 µm bis 500 µm aufweist
und das inerte organische Lösungsmittel ein Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von über 100°C ist, ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, halogenierten
aromatischen Kohlenwasserstoffen und halogenierten aliphatischen
Kohlenwasserstoffen.
Unter den erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen kann eine an
der Methylengruppe alkylierte Verbindung in hoher Reinheit und in
hoher Ausbeute erhalten werden, ohne daß man ein teures, aprotisches,
polares Lösungsmittel, wie z. B. Dimethylsulfoxid, verwendet
und ohne daß man einen Katalysator, wie z. B. quaternäre Ammoniumsalze,
wiedergewinnen muß.
Die Dispersion des Alkalihydroxids wird hergestellt, indem man
ein Alkalihydroxid und das inerte organische Lösungsmittel in Abwesenheit
oder Anwesenheit eines Stabilisators mischt und die Mischung
zur Bildung einer Dispersion des Alkalihydrids erhitzt
und rührt und die Mischung abkühlt.
Geeignete inerte, organische Lösungsmittel sind aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol;
halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzol
und Chlortoluol; und halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff.
Es sind Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über 100°C und bevorzugt
höher als 120°C.
Das Rührverfahren läßt sich leicht durchführen, die hygroskopischen
Eigenschaften des Alkalihydroxids können unterdrückt
werden und die Bildung feiner Teilchen des Alkalihydroxids
kann gefördert werden, indem man das feste Alkalihydroxid
in dem genannten inerten, organischen Lösungsmittel
rührt. Die Menge des inerten, organischen Lösungsmittels
sollte ausreichend sein, um ein Rühren der Mischung zu ermöglichen.
Die Menge beträgt vorzugsweise mehr als das Zweifache
der des Alkalihydroxids.
Die Stabilisatoren können Verbindungen der Formel
sein, wobei R und R′ jeweils für Wasserstoffatom oder C1-4-
Alkylgruppe stehen; X für Sauerstoff- oder Schwefelatome
steht; und m und n jeweils 1 oder mehr als 1 bedeuten. Die
Stabilisatoren können auch nichtionogene Tenside vom
Polyoxyäthylen-Typ, Fettsäure-sorbitanester, Fettsäure-
glycerinmonoester
und Fettsäure-zuckerester, quaternäre
Ammoniumsalze, Fettamine und Perfluoralkyl-Tenside sein.
Geeignete Stabilisatoren umfassen Monoalkylglykoläther, z. B.
Monomethyl-, Monoäthyl-, Monopropyl- oder Monostearylglykoläther;
Dialkylglykoläther, z. B. Dimethyl-, Diäthyl-,
Dipropyl- oder Dibutyl-glykoläther; Glykole, wie Polymethylenglykol,
Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Tetraäthylenglykol, Hexaäthylenglykol, Pentaäthylenglykol,
Isopropylenglykol, Polyäthylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol
Tripropylenglykol, Tetrapropylenglykol, Polypropylenglykol
und 1,4-Butandiole; Polyvinyläther; Monoalkylsulfide,
z. B. Monomethyl-, Monoäthyl-, Monopropyl- oder Monobutyl-
sulfide; Dialkylsulfide, z. B. Dimethyl-, Diäthyl-, Dipropyl-
und Dibutyl-sulfide; Thioglykole, wie Äthylenthioglykol,
Dibutylenthioglykol, Triäthylenthioglykol, Tetraäthylenthioglykol,
Polyäthylenthioglykol und Polymethylenthioglykol;
nichtionogene Tenside vom Polyoxyäthylen-Typ;
Fettsäure-sorbitanester; Fettsäure-glycerinmonoester; Zuckerester;
Fettamine; quaternäre Ammoniumsalze; und Perfluoralkyl-
Tenside.
Geeignete, nichtionogene Tenside vom Polyoxyäthylen-Typ umfassen
Polyoxyäthylenalkyläther, wie Polyoxyäthylendodecyläther,
Polyoxyäthylenoctadecyläther und Polyoxyäthylennonyläther;
Polyoxyäthylenalkylaryläther, wie Polyoxyäthylennonylphenyläther;
Polyoxyäthylen-fettsäureester, wie Polyoxyäthylenstearat
und Polyoxyäthylendistearat; Polyoxyäthylen-
sorbitanfettsäureester, wie Polyoxyäthylen-sorbitanmonolaurat,
-mono-palmitat, -monostearat, -monooleat, -tristearat
und-trioleat; Polyoxyäthylenalkylamin, wie Polyoxyäthylendodecylamin.
Geeignete Fettsäure-sorbitanester umfassen Sorbitanmonolaurat,
-monopalmitat, -monostearat, -monooleat, -tristearat, -trioleat
und -sesquioleat. Geeignete Fettsäureester umfassen
Glycerinmonostearat und Glycerinmonooleat. Geeignete Fettamine
umfassen Oleyldimethylamin, Cocosnußöl-dimethylamin
und Lauryldimethylamin. Geeignete quaternäre Ammoniumsalze
umfassen Lauryltrimethylammoniumchlorid und Stearyltrimethylammoniumchlorid
sowie Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid.
Geeignete Perfluoralkyl-Tenside umfassen Perfluoralkylsulfonat,
wie Perfluoroctylsulfonat; Perfluoralkylsulfonylaminderivate,
wie Perfluoroctylsulfonylamin-hydrohalogenid,
Perfluoroctylsulfonylpropylamin-Äthylenoxid-Addukt und
-sulfonylbenzylamin-Äthylenoxid-Addukt.
Der Stabilisator wird gewöhnlich in einer Menge von mehr
als 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 0,001 Gew.-%, speziell
mehr als 0,01 Gew.-%, bezogen auf das Alkalihydroxid, eingesetzt.
Es kann eine Mischung der genannten Verbindungen als
Stabilisator verwendet werden. Der Stabilisator soll die Koagulation
des dispergierten Alkalihydroxids in dem inerten,
organischen Lösungsmittel dadurch verhindern, daß er
auf der Oberfläche der feinen Alkalihydroxidteilchen adsorbiert
wird, wodurch die Bildung feiner Teilchen des Alkalihydroxids
verbessert wird. Der Stabilisator soll außerdem
eine Ablagerung des Alkalihydroxids an der Innenwand des
Reaktors verhindern. Der Stabilisator sollte hydrophile
Eigenschaften aufweisen, damit er auf der Oberfläche des
Alkalihydroxids in dem inerten organischen nichthydrophilen
Lösungsmittel adsorbiert wird.
Das Erhitzen und Rühren der Mischung des Alkalihydroxids und
des inerten organischen Lösungsmittels wird vorzugsweise
nahe des Siedepunktes des Lösungsmittels durchgeführt. Falls
das verwendete inerte organische Lösungsmittel einen geringen
Siedepunkt aufweist, wird das Verfahren vorzugsweise
unter erhöhtem Druck durchgeführt. Vorzugsweise wird das
Rühren oberhalb 120°C bei Atmosphärendruck durchgeführt.
Die Temperatur kann durch Anwendung eines höheren Drucks gesenkt
werden. Das Rühren sollte dazu ausreichen, das Alkalihydroxid
in dem organischen, inerten Lösungsmittel zu dispergieren,
und zwar mit oder ohne den Stabilisator. Das Rührverfahren
ist nicht kritisch. Es können geeignete Rührer,
Homogenisiermischer, Ultraschalldispergiergeräte oder Turbomischer
verwendet werden, die ausreichende Scherkraft ausüben,
um das Alkalihydroxid zu dispergieren. Falls ein Rührer
verwendet wird, beträgt die Rührergeschwindigkeit mehr
als 500 U/min, vorzugsweise mehr als 1000 U/min. Es ist möglich,
mit einer Geschwindigkeit von mehr als 3000 U/min zu
rühren, etwa mit 10 000 U/min, wie sie beim Homogenisiermischer
verwendet wird. Die Beschallung mit Ultraschall oder
das Turbomischen wird vorzugsweise in Verbindung mit mechanischem
Rühren angewendet, um das Alkalihydroxid zu zerteilen.
Der Schmelzpunkt der Alkalihydroxide liegt gewöhnlich bei
360,4°C für KOH und bei 328°C für NaOH. Bei dem Verfahren
werden die Alkalihydroxide unterhalb ihres Schmelzpunktes
dispergiert, die Alkalihydroxide liegen jedoch bei der erhöhten
Temperatur in dem inerten, organischen Lösungsmittel
vorzugsweise pastenförmig vor.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, eine
Dispersion feiner Alkalihydroxidteilchen zu erhalten, wobei
die Größe der Teilchen im Bereich von mµm bis µm liegt, wie
beispielsweise von 100 mµm bis 500 µm. Man kann das organische
Lösungsmittel durch Filtration oder Destillation von
der Dispersion abtrennen, um ein feines Alkylihydroxidpulver
zu erhalten, welches in einem gewünschten Lösungsmittel
dispergiert werden kann. Vorzugsweise wird das inerte, organische
Lösungsmittel verwendet, welches bei der Umsetzung
der halogenierten Verbindung mit der ein aktives Wasserstoffatom
aufweisenden Verbindung eingesetzt wird. Die Dispersion
des feinen Alkalihydroxids in dem genannten Lösungsmittel
kann bei der Reaktion ohne Abtrennung oder Auswechseln
des Lösungsmittels verwendet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann vorteilhafterweise
die Adhäsion
des Alkalihydroxids an der inneren Wand des Reaktors verhindert
werden. Die
Größe der resultierenden Teilchen des Alkalihydroxids wird
durch das Rührverfahren so gesteuert, daß man Teilchen mit
100 mµm bis 500 µm erhält. Die Dispersion des feinen Alkalihydroxids
ist bei Kondensationsreaktionen, wie Alkylierungen,
insbesondere bei Alkylierungen von aktiven Methylengruppen,
bemerkenswert wirkungsvoll. Die Dispersion eines
Alkalihydroxids in einem inerten, organischen Lösungsmittel
stellt einen neuen, wichtigen Reaktanten bei der Umsetzung
eines Alkylhalogenids mit einer Verbindung dar, die eine
aktive Methylengruppe enthält.
Das Alkylhalogenid wird zu der Dispersion eines Alkalihydroxids
in einem inerten, organischen Lösungsmittel gegeben
und die Verbindung mit der aktiven Methylengruppe wird
zugegeben und umgesetzt. Die Umsetzung der Verbindung mit
der aktiven Methylengruppe mit dem Alkylhalogenid wird in
einer Dispersion feiner Alkylihydroxidteilchen mit einem
Durchmesser von geringer als einigen hundert Mikron als
Kondensationsmittel durchgeführt.
Vorzugsweise wird eine Dispersion von feinem Kaliumhydroxid
in einem inerten, organischen Lösungsmittel verwendet. In
glatter Reaktion wird α-Isopropylhalogenphenylacetonitril
mit großer Reinheit und in hoher Ausbeute erhalten, ohne
daß man ein spezielles Kondensationsmittel oder ein spezielles
Lösungsmittel oder einen speziellen Katalysator verwendet.
Vorzugsweise wird die Dispersion von
feinem Alkalihydroxid mit dem Alkylhalogenid vermischt und
die Verbindung mit der aktiven Methylengruppe zugegeben und
mit den anderen Bestandteilen umgesetzt. Die Reaktionstemperatur
liegt im Bereich von 0 bis 150°C, vorzugsweise 20 bis
60°C. Die Umsetzung wird unter Atmosphärendruck oder erhöhtem
Druck durchgeführt. Die Reaktionszeit beträgt vorzugsweise
0,5 bis 1 Stunde und ist nicht kritisch. Das bei der Umsetzung
verwendete Lösungsmittel ist nicht kritisch. Vorzugsweise
wird ein inertes, organisches Lösungsmittel, wie
Benzol, Toluol, Xylol, Chlorbenzol oder Dichlortoluol, verwendet.
Die Menge des feinen Alkylihydroxids liegt bei einem Molverhältnis
von 1 : 10, vorzugsweise 3 : 6, bezogen auf die Verbindung
mit der aktiven Methylengruppe.
Als Verbindungen mit aktiver Methylengruppe
seien beispielsweise genannt: Malonnitril, Malonsäure, Diäthylmalonat,
Cyanoessigsäure, Methylcyanoacetat, Acetylessigsäure, Methylacetylacetat,
Acetylaceton, Phenylacetonitril, 4-Äthylphenylacetonitril,
3,4-Dimethylphenylacetonitril, 3-Trifluormethylphenylacetonitril,
Phenylessigsäure, 4-Chlorphenylessigsäure,
2-Bromphenylessigsäure, 4-Äthylphenylessigsäure,
Phenylthioacetonitril, α-Methylphenylacetonitril, α-Methoxyphenylacetonitril,
β-Cyanophenylpropionitril, Diphenylacetonitril,
Propionaldehyd, Cyclohexanon und 2-Methylcyclohexanon
und ihre Derivate.
Geeignete Alkylhalogenide umfassen Alkylhalogenide, wie Methyl-,
Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Octyl- und Nonylhalogenide;
deren Dihalogenide, wie Dihalogenäthane, Dihalogenpropane,
Dihalogenbutane; deren Trihalogenide; Aralkylhalogenide,
wie Benzylhalogenide; Vinylhalogenide;
Alkylvinylhalogenide; Halogenacetylverbindungen, wie Halogenacetonitrile
und Halogenacetate. Die Alkylhalogenidverbindungen
werden in einem molaren Verhältnis von 1 bis 5, bezogen
auf die Verbindung mit der aktiven Methylengruppe, eingesetzt.
Als typisches Beispiel wird im folgenden die Umsetzung von
Halogenphenylacetonitril mit α-Isopropylhalogenid zur Herstellung
von α-Isopropylhalogenphenylacetonitril näher erläutert.
Die Dispersion des Alkalihydroxids in einem inerten,
organischen Lösungsmittel kann in einem Molverhältnis von
1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 6, bezogen auf das Halogenphenylacetonitril,
eingesetzt werden.
Geeignete Halogenphenylacetonitrile umfassen 2-Chlorphenylacetonitril,
3-Chlorphenylacetonitril, 4-Chlorphenylacetonitril,
4-Bromphenylacetonitril, 3-Fluorphenylacetonitril
und 4-Fluorphenylacetonitril. Geeignete Isopropylhalogenide
umfassen Isopropylbromid und Isopropylchlorid. Das Isopropylhalogenid
wird in einem molaren Verhältnis von 1 bis
5, bezogen auf das Halogenphenylacetonitril, eingesetzt. Die
Alkalihydroxide umfassen Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist bemerkenswert leistungsfähig
und als industrielles Verfahren bemerkenswert vorteilhaft
anzuwenden. Es weist im Vergleich mit herkömmlichen
Verfahren folgende Vorteile auf.
Erstens wird im wesentlichen kein dimeres Halogenphenylacetonitril
der Formel
wobei Y für ein Halogenatom steht, gebildet und auch die
Mengen der anderen Nebenprodukte sind bemerkenswert gering.
Die angestrebte Verbindung kann folglich in hoher Reinheit
und in hoher Ausbeute erhalten werden.
Zweitens wird ein aprotisches, polares Lösungsmittel, wie
Dimethylsulfoxid, nicht verwendet. Das Lösungsmittel kann
daher leicht wiedergewonnen werden. α-Isopropylhalogenphenylacetonitril
kann in einem industriellen Verfahren bei
geringen Kosten erhalten werden.
Drittens wird kein Katalysator, wie ein quaternäres Ammoniumsalz,
verwendet. Es ist daher unnötig, eine Wiedergewinnungsstufe
für den Katalysator vorzusehen; die Behandlung des
Abwassers zur Verhinderung einer Umweltverschmutzung wird
vereinfacht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und
Vergleichsbeispielen näher erläutert.
In einen 500-ml-Reaktor aus Edelstahl (SUS), der mit einem
Rührer versehen ist, werden 52,08 g festes Kaliumhydroxid
(96% KOH), 200 ml Xylol und 0,05 g Polypropylenglykol (Molekulargewicht
1000) (0,1 Gew.-%, bezogen auf KOH) gegeben,
auf 140°C erhitzt, etwa 15 min mit 2000 U/min gerührt und
dann unter Rühren auf Zimmertemperatur abgekühlt. Man erhält
eine Dispersion von feinem Kaliumhydroxid in Xylol. Gemäß
den mikroskopischen Beobachtungen weist das feine Kaliumhydroxid
Teilchengrößen von 100 mµ bis 10 µ auf. Es wird
keine Adhäsion des Kaliumhydroxids an die Innenwand des
Reaktors beobachtet.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 600) anstelle von Polypropylenglykol
verwendet wird, wird eine Dispersion von feinem
Kaliumhydroxid in Xylol hergestellt. Das feine Kaliumhydroxid
weist Teilchengrößen von 100 mµ bis 10 µ auf. Man
findet keine Adhäsion des Kaliumhydroxids an die Innenwand
des Reaktors.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
festes Natriumhydroxid anstelle von festem Kaliumhydroxid
verwendet wird, wird eine Dispersion von feinem Natriumhydroxid
hergestellt. Das Ergebnis ist das gleiche wie bei
Beispiel 1.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
man Polyoxyäthylen-sorbitanmonolaurat (E.O.20) anstelle von
Polypropylenglykol verwendet und 30 min rührt, wird eine Dispersion
von feinem Kaliumhydroxid in Xylol hergestellt.
Das feine Kaliumhydroxid besitzt Teilchengrößen von 100 mµ
bis 10 µ. Man beobachtet keine Adhäsion des Kaliumhydroxids
an die Innenwand des Reaktors.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 4, mit der Ausnahme, daß
festes Natriumhydroxid anstelle von festem Kaliumhydroxid
verwendet wird, wird eine Dispersion von feinem Natriumhydroxid
hergestellt. Das Ergebnis ist das gleiche wie bei
Beispiel 4.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
Chlorbenzol, Chlortoluol, Toluol, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff
anstelle von Xylol verwendet werden, wird
jeweils eine Dispersion von feinem Kaliumhydroxid hergestellt.
Das Ergebnis ist das gleiche wie bei Beispiel 1.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
Polyoxyäthylenstearat, Polyoxyäthylennonylphenyläther, Polyoxyäthylendodecyläther,
Sorbitanmonolaurat, Fettsäurezuckerester
oder Glycerinmonostearat anstelle von Polypropylenglykol
verwendet werden, wird jeweils eine Dispersion von
feinem Kaliumhydroxid hergestellt. Das Ergebnis ist das
gleiche wie bei Beispiel 1.
Diese Ergebnisse wurden durch Auswertung von Photographien
ermittelt, die durch ein Mikroskop aufgenommen wurden.
In einen 500-ml-Reaktor aus Edelstahl (SUS), der mit einem
Homogenisiermischer ausgerüstet ist, werden 52,08 g festes
Kaliumhydroxid, 200 ml Xylol und 0,05 g Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat
(E. O. 20) gegeben und auf 140°C erhitzt
(das Kaliumhydroxid ist pastenförmig). Der Homogenisiermischer
wird 30 min bei etwa 10 000 U/min rotieren lassen,
und die Dispersion wird anschließend unter Rühren auf Zimmertemperatur
abgekühlt. Gemäß der mikroskopischen Untersuchung
weist das feine Kaliumhydroxid Teilchengrößen von 100 mµ
bis 10 µ auf. Es wird keine Adhäsion des Kaliumhydroxids
an die Innenwand des Reaktors beobachtet.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 8, mit der Ausnahme, daß
festes Natriumhydroxid anstelle von festem Kaliumhydroxid
verwendet wird, wird eine Dispersion von feinem Natriumhydroxid
hergetellt. Das Ergebnis ist das gleiche wie in
Beispiel 8.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
Polypropylenglykol weggelassen wird, wird eine Dispersion
von feinem Kaliumhydroxid in Xylol hergestellt. Man beobachtet
eine Adhäsion des Kaliumhydroxids an die Innenwand
des Reaktors, wenngleich eine Dispersion von feinem Kaliumhydroxid
gebildet wird.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
Polypropylenglykol weggelassen wird und festes Natriumhydroxid
anstelle von festem Kaliumhydroxid verwendet wird,
wird eine Dispersion von feinem Natriumhydroxid in Xylol hergestellt.
Man beobachtet eine Adhäsion des Natriumhydroxids
an der Innenwand des Reaktors, wenngleich eine Dispersion
aus feinem Natriumhydroxid gebildet wird.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, mit der Ausnahme, daß
Polypropylenglykol weggelassen und bei Zimmertemperatur gerührt
wird, wird eine Dispersion von Kaliumhydroxid in Xylol
hergestellt. Die Teilchen des Kaliumhydroxids sind polygon
und grob.
In einen 500-ml-Reaktor aus Edelstahl (SUS), der mit einem
Rührer versehen ist, gibt man 52,08 g festes Kaliumhydroxid
(96% KOH), 200 ml Xylol und 0,05 g Polypropylenglykol (Molekulargewicht
1000) (0,1 Gew.-%, bezogen auf KOH), erhitzt auf
140°C, rührt etwa 15 min bei 2000 U/min und kühlt dann unter
Rühren auf Zimmertemperatur. Es wird eine Dispersion von
feinem Kaliumhydroxid in Xylol erhalten.
In diese Dispersion gibt man 26 g (0,33 Mol) Isopropylchlorid
und setzt anschließend tropfenweise während 10 min bei Zimmertemperatur
unter Rühren der Mischung 34 g (0,22 Mol)
4-Chlorphenylacetonitril zu und rührt daraufhin die Mischung
50 min bei 70 bis 80°C weiter, wobei die Reaktion abläuft.
Nach der Reaktion wird die Reaktionsmischung in 300 ml Wasser
gegossen. Die organische Schicht wird abgetrennt, durch Abdestillieren
des Xylols konzentriert und das Produkt unter
vermindertem Druck destilliert; man erhält 40,4 g α-Isopropyl-
4-chlorphenylacetonitril, Kp. 104 bis 106°C/1 mmHg
(Ausbeute 95%).
In einem Mörser werden 50 g (0,89 Mol) Kaliumhydroxid in
200 ml Xylol pulverisiert, um eine Dispersion von feinem
Kaliumhydroxid in Xylol zu erhalten. Gemäß dem Verfahren
von Beispiel 10, mit der Ausnahme, daß man die oben beschriebene
Dispersion von feinem Kaliumhydroxid anstelle
der dort verwendeten Dispersion von feinem Kaliumhydroxid
mit einem Durchmesser von weniger als 100 µ in Xylol verwendet
und daß man die Reaktionszeit auf 8 h verändert, wird
die Reaktion wiederholt. Man erhält 29,8 g α-Isopropyl-4-
chlorphenylacetonitril, Kp. 102 bis 106°C/1 mmHg (Ausbeute
70%).
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 10 werden die in der folgenden
Tabelle I aufgeführten Halogenphenylacetonitrile
und Isopropylhalogenide eingesetzt, um die korrespondierenden
α-Isopropylhalogenphenylacetonitrile zu erhalten. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 10, mit der Ausnahme, daß
0,05 g Polyoxyäthylen-sorbitanmonolaurat als Stabilisator
anstelle von Polypropylenglykol verwendet werden, wird das
Verfahren wiederholt, und man erhält 40 g α-Isopropyl-4-
chlorphenylacetonitril, Kp. 104 bis 106°C/1 mmHg (Ausbeute
94%).
Gemäß dem Verfahren der Beispiele 11 bis 15 werden die in
der obigen Tabelle I aufgeführten Halogenphenylacetonitrile
und Isopropylhalogenide verwendet, wobei man jedoch Polyoxyäthylen-
sorbitanmonolaurat anstelle von Polypropylenglykol
als Stabilisator einsetzt. Man erhält die folgenden Ergebnisse.
In die gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 erhaltene Dispersion
von feinem Kaliumhydroxid in Xylol mit Teilchendurchmessern
von weniger als 100 µ werden 26 g (0,33 Mol) Isopropylchlorid
gegeben, und diese Mischung wird dann während
etwa 10 min tropfenweise mit einer Mischung von 37,5 g
(0,22 Mol) 4-Chlorphenylessigsäure in 50 ml Xylol versetzt.
Die Umsetzung wird danach 50 min bei 70 bis 80°C fortgeführt.
Nach der Reaktion wird die Reaktionsmischung in 300 ml Wasser
gegossen, die organische Schicht abgetrennt und konzentriert,
wobei das Xylol abdestilliert wird. Das Produkt wird
unter vermindertem Druck destilliert, und man erhält 43 g
(Ausbeute 91%) α-Isopropyl-4-chlorphenylessigsäure (Fp. 88
bis 89°C).
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 22, mit der Ausnahme, daß
36 g (0,89 Mol) Natriumhydroxid anstelle von 50 g (0,89 Mol)
Kaliumhydroxid und 40,6 g (0,33 Mol) Isopropylbromid anstelle
von 26 g (0,33 Mol) Isopropylchlorid verwendet werden, werden
die Reaktion und die Aufarbeitung durchgeführt, und man
erhält 38,0 g (Ausbeute 81,2%) α-Isopropyl-4-chlorphenylessigsäure.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 22 werden die in der folgenden
Tabelle IV aufgeführten Verbindungen mit aktiver
Methylengruppe und die Halogenide umgesetzt, um die entsprechenden
Produkte zu erhalten. Die Ergebnisse sind in Tabelle
V zusammengestellt.
Claims (1)
- Verfahren zur Alkylierung der Methylengruppe einer Verbindung mit aktiver Methylengruppe durch Umsetzung der Verbindung mit aktiver Methylengruppe mit einem Alkylierungsmittel in einer Dispersion von feinem Alkalihydroxid in einem inerten organischen Lösungsmittel, wobei die Dispersion erhalten wurde, indem man ein Alkalihydroxid und ein inertes organisches Lösungsmittel in Abwesenheit oder Anwesenheit eines Stabilisators mischt und die Mischung zur Bildung einer Dispersion des Alkalihydroxids erhitzt und rührt und die Mischung abkühlt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalihydroxid eine Teilchengröße von 100 µm bis 500 µm aufweist und das inerte organische Lösungsmittel ein Lösungsmittel mit einem Siedepunkt von über 100°C ist, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, halogenierten aromatischen Kohlenwasserstoffen und halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen.
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