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Abstreif- und Dichtvorrichtung für teleskopartig
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verschiebbare Abdeckkästen Die Erfindung betrifft eine Abstreif- und
Dichtvorrichtung für teleskopartig gegeneinander verschiebbare Abdeckkästen von
Gleit- oder Führungsbahnen von Werkzeugmaschinen, enthaltend eine in Dichtberührung
mit einer Gegenfläche stehende Dichtleiste sowie eine mit dem zugehörigen Abdeckkasten
verbundene, die Dichtleiste in ihrer Lage am Abdeckkasten haltende Trägerleiste.
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Es sind Abstreif- und Dichtvorrichtungen bekannt (DL-PS 87 224), deren
metallische Trägerleiste durch ein Vulkanisations-Preßverfahren mit der aus Kunststoff
bestehenden Dichtleiste fest verbunden ist und die ihrerseits über eine Schweiß-,
Niet- oder Schraubverbindung am zugehörigen Abdeckkasten festgelegt ist.
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Die Herstellung derartiger Abstreif- und Dichtvorrichtungen ist durch
die schwierige Verbindung von Metall und Kunststoff recht aufwendig. Vor dem eigentlichen
Vulkanisations-Preßverfahren ist im allgemeinen ein Sandstrahlen der Teile sowie
die Behandlung mit einem Haftvermittler notwendig. Trotz sorgfältiger Ausführung
kommt es in der Praxis nach längerer Betriebszeit gelegentlich zum Lösen der Verbindung.
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Nachteilig bei dieser bekannten Ausführung ist auch, daß das Auswechseln
einer verschlissenen Dichtleiste bei einer Niet- oder Schweißbefestigung der Trägerleiste
nur mit großem Aufwand und in jedem Falle nur zusammen mit der Trägerleiste möglich
ist.
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Zur Vermeidung dieses Nachteiles hat man daher weiterhin Abstreif-
und Dichtvorrichtungen entwickelt, die das Auswechseln der Dichtleiste ohne die
zugehörige Trägerleiste gestatten. Bei einer bekannten Ausführung dieser Art (DE-AS
18 03 448) ist die Dichtleiste zusammen mit einem Metallblech-Armierungsteil als
federelastisches Schnappformschluß-Verbindungsstück ausgebildet, während die Trägerleiste
mit Hinterschneidungen versehen ist, die eine Schnappverbindung zwischen Dichtleiste
und Trägerleiste gestatten. Bei einer anderen bekannten Ausführung (DE-AS 24 01
674) sind die Dichtleiste und die Trägerleiste mit einem ineinandergreifenden Zahnprofil
versehen, das gleichfalls eine formschlüssige , jedoch lösbare Verbindung und damit
ein gesondertes Auswechseln der Dichtleiste gestattet Nachteilig bei diesen beiden
letztgenannten bekannten Ausführungen ist jedoch die groBe Bauhöhe der Abstreif-
und Dichtvorrichtung. Dabei ist zu berücksichtigen, daß zwischen den einzelnen teleskopartig
gegeneinander verschiebbaren Abdeckkästen von Gleit-oder Führungsbahnen von Werkzeugmaschinen
bei einer Blechstärke der Kästen von 2 mm fast durchwegs nur ein lichter Abstand
von etwa 2,2 mm besteht. In dieser geringen Konstruktionshöhe muß die aus Dichtleiste
und Trägerleiste bestehende Abstreif- und Dichtvorrichtung untergebracht werden.
Dies war bisher nur bei den eingangs genannten bekannten Ausführungen mit fest verbundener
Dicht- und Trägerleiste (DL-PS 87 224) möglich, nicht jedoch bei Ausführungen mit
einer von der Trägerleiste gesondert lösbaren Dichtleiste (DE-AS 18 03 448 und DE-AS
24 01 674).
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Die Bauhöhe dieser letztgenannten Ausführungen läßt sich im Hinblick
auf die Art der Formschlußverbindung zwischen Dichtleiste und Trägerleiste nicht
so weit reduzieren, daß das geringe Konstruktionsmaß von 2,2 mm eingehalten wird.
Die Verwendung dieser Ausführungen ist daher auf größere Abdeckkästen (mit entsprechend
größerem lichten Kastenabstand) begrenzt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der
geschilderten Mängel der bekannten Ausführungen eine Abstreif- und Dichtvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einerseits auf einfache Weise ein gesondertes
Auswechseln der Dichtleiste gestattet, die andererseits jedoch in einer lichten
Konstruktionshöhe (zwischen benachbarten Abdeckkästen) von etwa 2,2 mm untergebracht
werden kann und die sich schließlich durch eine einfache, kostensparende Fertigung
auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender
Merkmale gelöst: a) Die Trägerleiste ist auf ihrer dem zugehörigen Abdeckkasten
zugewandten Seite mit in entsprechende Durchbrüche des Abdeckkastens eingreifenden
Halterungszapfen versehen und lösbar mit dem Abdeckkasten verbindbar; b) die Dichtleiste
ist mit zum Eingriff der Halterungszapfen bestimmten Ausnehmungen versehen und zwischen
der Trägerleiste und dem Abdeckkasten form- und/oder reibschlüssig festlegbar.
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Bei der erfindungsgemäßen Abstreif- und Dichtvorrichtung erfüllen
damit die an der Trägerleiste vorgesehenen Halterungszapfen eine doppelte Funktion:
Sie dienen einerseits zur lösbaren Halterung der Dichtleiste und andererseits zur
- gleichfalls lösbaren -Verbindung der Trägerleiste mit dem zugehörigen Abdeckkasten.
Durch diese doppelte Funktion der Halterungszapfen wird die konstruktive Gestaltung
der Abstreif- und Dichtvorrichtung wesentlich vereinfacht und ihr Raumbedarf, insbesondere
ihre Bauhöhe, entscheidend verringert. Während nämlich bisher die Verbindung der
Trägerleiste mit dem Abdeckkasten einerseits und die Verbindung zwischen Trägerleiste
und Dichtleiste andererseits durch gesonderte Elemente erfolgte, sind erfindungsgemäß
diese beiden Verbindungsfunktionen in den Halterungszapfen vereinigt.
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Dabei ist für die erfindungsgemäß angestrebte Verringerung der Bauhöhe
besonders wesentlich, daß für die Formschlußverbindung zwischen den Halterungszapfen
und der Dichtleiste etwa die Hälfte der lichten Konstruktionshöhe (d.h. bei einem
Kastenabstand von 2,2 mm etwa 1,1 mm) zur Verfügung steht. Damit läßt sich ohne
eine unzulässig große Flächenpressung eine zuverlässige Festlegung der Dichtleiste
erzielen.
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Bei der erfindungsgemäßen Abstreif- und Dichtvorrichtung erfolgt ein
etwa erforderliches Auswechseln der Dichtleiste auf dem Umweg über ein vorheriges
Lösen der Trägerleiste, wobei jedoch nach diesem Lösen der Trägerleiste die Dichtleiste
gesondert ausgewechselt, die Trägerleiste also wiederverwendet werden kann.
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Die Erfindung verzichtet somit bewußt auf eine Auswechselbarkeit der
Dichtleiste bei festgelegter
Trägerleiste (wie dies bei den bekannten
Ausführungen gemäß DE-AS 18 03 448 und DE-AS 24 01 674 vorgesehen ist). Nur auf
diese Weise läßt sich nämlich die lösbare Verbindung zwischen Dichtleiste und Trägerleiste
in einer so geringen Konstruktionshöhe unterbringen, daß das oben genannte Maß (von
ca. 2,2 mm) eingehalten werden kann. Bei zweckmäßiger Gestaltung der Verbindung
von Trägerleiste und Abdeckkasten läßt sich im Bedarfsfalle das Auswechseln der
Dichtleiste mit wenigen Handgriffen durchführen.
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Diese und zahlreiche weitere Einzelheiten der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche und werden in Verbindung mit der Beschreibung einiger in der
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen Fig.1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Abstreif-und Dichtvorrichtung; Fig.2 und 3 Aufsichten auf
zwei Varianten der Dichtleiste; Fig.4 einen Schnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel
(ähnlich Fig.1); Fig.5 einen Schnitt durch eine Ausführung, die die Anwendung der
erfindungsgemäßen Abstreif-und Dichtvorrichtung an den nach innen abgewinkelten
Seitenwänden der Abdeckkästen zeigt.
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Die in Fig.1 dargestellte Abstreif- und Dichtvorrichtung 1 ist am
vorderen Rand der Unterseite einer Abdeck-Deckwand 2 vorgesehen. Dieser Abdeckkasten
gehört zu einer Gruppe von teleskopartig gegeneinander verschiebbaren Abdeckkästen
zum Schutz einer Gleit-oder Führungsbahn einer Werkzeugmaschine. Die Deckwand des
nächst kleineren Abdeckkastens ist in Fig.1 mit 2' bezeichnet. Die Abdeckkästen
verschieben sich im Betrieb in Richtung des Pfeiles 3 gegeneinander.
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Die Abstreif- und Dichtvorrichtung 1 besteht bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel im wesentlichen aus einer Trägerleiste 4, einer Dichtleiste
5 und einer Anzahl von Kerbstiften 6.
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Die Trägerleiste 4 ist auf ihrer dem zugehörigen Abdeckkasten (Deckwand
2) zugewandten Seite mit Halterungszapfen 7 versehen, die einstückig mit dem übrigen
Körper der Trägerleiste ausgebildet und über ihre gesamte Höhe hohlzylindrisch ausgestaltet
sind. Diese Halterungszapfen 7 greifen in entsprechende Durchbrüche 8 des Abdeckkastens
ein und schließen bei dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel bündig mit
der Oberseite der Deckwand 2 ab.
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Die Dichtleiste 5 ist mit vorzugsweise kreisförmigen Ausnehmungen
9 (vgl.Fig.2) versehen, die zum Eingriff der Halterungszapfen 7 dienen und daher
einen Durchmesser aufweisen, der nur geringfügig größer als der Außendurchmesser
der Halterungszapfen 7 ist.
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Bei dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel weist der hintere
Bereich 10 der Trägerleiste 4 eine Höhe auf, die dem lichten Abstand a zwischen
benachbarten Abdeckkästen entspricht (dieses Maß beträgt somit im eingangs geschilderten
besonders kritischen Fall bei einer Blechstärke der Abdeckkästen von 2 mm lediglich
ca. 2,2 mm). Dieser hintere Bereich 10 der Trägerleiste 4 bildet bei der teleskopartigen
Bewegung der Abdeckkästen einen Anschlag für die Rückwand des nächst kleineren Abdeckkastens.
Um hierbei einen Eingriff zu ermöglichen und damit den Zusammenhalt der Abdeckkästen
zu verbessern, ist der hintere Bereich 10 der Trägerleiste mit einer zum Eingriff
der Rückwand des nächst kleineren Kastens dienenden Ausnehmung 10a versehen.
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Der die Halterungszapfen 7 tragende vordere Bereich 11 der Trägerleiste
besitzt eine verringerte Höhe. Entsprechend ist der hintere Bereich 12 der Dichtleiste
5 in der Höhe verringert, so daß die übereinander liegenden Bereiche 11 und 12 von
Trägerleiste 4 und Dichtleiste 5 eine Gesamtstärke entsprechend dem lichten Abstand
a benachbarter Abdeckkästen besitzen.
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Der vordere Bereich 13 der Dichtleiste 5 weist eine Höhe entsprechend
dem lichten Abstand a benachbarter Abdeckkästen auf und ist als schwalbenschwanzförmige
Dichtlippe ausgebildet, die vollständig unterhalb der Deckwand 2 des Abdeckkastens
angeordnet und damit durch diese Deckwand gegenüber heißen Spänen und dergleichen
geschützt ist.
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Die Festlegung der Trägerleiste 4 und damit auch der auf den Halterungszapfen
7 der Trägerleiste 4 sitzenden Dichtleiste 5 erfolgt beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch Kerbstifte 6, die als Paßkerbstifte, Zylinderkerbstifte oder Kegelkerbstifte
ausgebildet sein können und - zweckmäßig von unten her - in die hohlzylindrischen
Halterungszapfen 7 eingetrieben werden. Die Dichtleiste 5 ist damit form- und reibschlüssig
zwischen der Trägerleiste 4 und dem zugehörigen Abdeckkasten festgelegt.
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Ein etwa erforderliches Auswechseln der Dichtleiste 5 läßt sich auf
einfache Weise durch Herausschlagen der Kerbstifte 6 und Abziehen der Dichtleiste
5 von den Halterungszapfen 7 durchführen.
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Statt dieser Kerbstifte 6, die in bekannter Weise an ihrem Umfang
mehrere, meist drei Kerbfurchen tragen, kann die Festlegung der Trägerleiste 4 an
der Deckwand 2 des Abdeckkastens beispielsweise auch durch Schrauben erfolgen, die
sich mit ihrem Kopf teilweise an der Oberseite der Deckwand 2 abstützen und vorzugsweise
mit einem selbstschneidenden Gewinde in die Halterungszapfen 7 eingreifen.
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Bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Dichtleiste
5 mit geschlossenen, kreisförmigen Ausnehmungen 9 versehen, die in ihrer Form, Größe
und Anordnung den Halterungszapfen 7 der Trägerleiste 4 entsprechen. Die Dichtleiste
5 ist daher, wie bereits erläutert, mit diesen Ausnehmungen auf die Halterungszapfen
7 der Trägerleiste aufsteckbar und damit formschlüssig zwischen Trägerleiste und
Abdeckkasten festgelegt.
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Bei der in Fig.3 veranschaulichten Variante ist die Dichtleiste 5'
mit einseitig offenen Ausnehmungen 9' versehen, die in ihrer Anordnung den Halterungszapfen
7 der Trägerleiste 4 entsprechen. Die Ausnehmungen 9', deren innerer Bereich kreisbogenförmig
(mit einem Durchmesser entsprechend dem der Halterungszapfen 7) gestaltet ist, erweitern
sich nach außen hin, wobei am Ubergang zwischen dem kreisbogenförmigen inneren Bereich
und dem sich erweiternden äußeren Teil dieser Ausnehmungen eine Verengung 14 vorhanden
ist, die beim Aufstecken der Dichtleiste 5' auf die Trägerleiste 4 eine gewisse
Schnappformschlußverbindung herstellt. Im übrigen kann bei diesem Ausführungsbeispiel
die Dichtleiste 5' von den Halterungszapfen 7 der Trägerleiste 4 nach vorn abgezogen
werden, ohne daß zu diesem Zweck die Trägerleiste 4 vollständig vom Abdeckkasten
gelöst sein muß; es genügt eine gewisse Lockerung der Trägerleiste.
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Bei dem in Fig.4 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel sind die
Halterungszapfen 7' der Trägerleiste 4 als Preßsitz-Verbindungselemente ausgebil-
det,
die vorzugsweise einen leicht konisch zulaufenden Kopf 7'a besitzen, um das Einführen
in die Durchbruche 8 des Abdeckkastens zu erleichtern. Bei geeigneter Gestaltung
dieser Preß sitz -Verbindungselemente 7' wird allein hierdurch eine feste und zuverlässige,
im Bedarfsfalle jedoch leicht lösbare Verbindung zwischen der Trägerleiste 4 und
dem Abdeckkasten erzielt.
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Fig.5 veranschaulicht ein weiteres Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Abstreif- und Dichtvorrichtung. Die Seitenwände 15, 15' der teleskopartig gegeneinander
verschiebbaren Abdeckkästen sind im Bereich ihrer unteren Enden nach innen abgewinkelt
(Abwinklungen 15a, 15'au und liegen über Gleit- und Führungselemente an einer Gleit-
oder Führungsbahn 16 der Werkzeugmaschine an. Diese Gleit- und Führungselemente
werden dabei durch die Dichtleisten 5' der Abstreif- und Dichtvorrichtungen gebildet.
Diese Dichtleisten 5' weisen zum genannten Zweck in ihrem zur Anlage an der Gleit-oder
Führungsbahn 16 kommenden Bereich eine Höhe auf, die der vollen Abstandsteilung
benachbarter Abdeckkästen entspricht. Im übrigen sind die Dichtleisten 5' über Trägerleisten
4 und Schrauben 6' an den Abdeckkästen festgelegt. Die Schrauben 6' sind bei diesem
Ausführungsbeispiel mit einem Senkkopf versehen, der bündig mit der Unterseite der
Abwinklung 15a, 15'a usw. abschließt.
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Durch die in Fig.5 veranschaulichte Gestaltung wird gleichzeitig eine
Längsabdichtung und Führung der Gesamtabdeckung erzielt.
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Die Trägerleiste der erfindungsgemäßen Abstreif-und Dichtvorrichtung
wird zweckmäßig aus einem Material hoher Stabilität und guter Gleitfähigkeit hergestellt.
In Betracht kommt beispielsweise ein Gleitmetall oder ein zur Erhöhung seiner Stabilität
armierter Gleitkunststoff. Für die Dichtleiste können die verschiedensten Kunststoffe
verwendet werden, vorzugsweise solche mit einer gewissen Federelastizität.