DE2935654A1 - Waage mit elektromagnetischer lastkompensation - Google Patents
Waage mit elektromagnetischer lastkompensationInfo
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Description
Patentanwälte
)ipl.-lng. K. EIVTPL J
Münchsn 80, Schumannstr. 2
4. September 1979
Akte: P 23 757
Akte: P 23 757
Mettler Instrumente AG, Greifensee (Schweiz)
Die Erfindung betrifft eine Waage mit elektromagnetischer Lastkompensation, umfassend einen Lastaufnehmer, ein Permanentmagnetsystem,
eine in dessen Luftspalt angeordnete, stromdurchflossene Spule, einen zwischen dem Lastaufnehmer
und der Spule angeordneten Uebersetzungshebel, eine Konstantstromquelle, und eine Regelschaltung, welche die Spule
während Zeitabschnitten von lastabhängiger Dauer mit
der Konstantstromquelle verbindet.
der Konstantstromquelle verbindet.
Der mechanische Aufbau einer solchen Waage ist beispielsweise bekannt aus der US-Patentschrift 4,109,738, und die
Kompensationsschaltung ist ausführlich beschrieben in den US-Patentschriften 3,786,678, 3,786,884 und 3,816,156.
Bei der praktischen Ausführung solcher Waagen ist es zweckmässig,
für verschiedene Typen der gleichen Familie mögliehst viele gleiche Bestandteile zu verwenden. So ist es
z.B. erwünscht, für Waagen verschiedener UeberSetzungen
und damit verschiedener Höchstlasten die gleichen Ueber-
und damit verschiedener Höchstlasten die gleichen Ueber-
030018/06Ö6
setzungshebel zu verwenden. Dies führt dann allerdings
dazu, dass in gewissen Fällen an einem Ende des Hebels noch eine Zusatzlast nötig wird. Diese Massnahme ist unbefriedigend,
weil sie den Material- und Montageaufwand vergrössert und das Totgewicht (Eigengewicht) der ganzen
Waage erhöht.
Die vorliegende Erfindung entstand aus der Aufgabenstellung, die oben erwähnte Zusatzlast zu eliminieren. Sie
löst diese Aufgabe dadurch, dass die Spule zwischen ihren beiden Enden über eine Anzapfung verfügt, und dass ein
Umschalter vorgesehen ist, der den Strom von der Konstantstromquelle über die Anzapfung alternierend durch den einen
bzw. den anderen Spulenteil leitet. Diese Massnahmen bewirken, dass im Luftspalt des Permanentmagnetsystems
abwechselnd eine Kraft in der einen bzw. in der entgegengesetzten Richtung erzeugt wird. Die Grosse und Richtung
der resultierenden Kraft hängt u.a. ab von der Lage der Anzapfung und von der Länge der jeweiligen Teilimpulse
innerhalb eines Zeitintervalls. Sie kann also entgegen dem Angriff der Wägelast oder in der gleichen Richtung
mit ihr wirken; für einen bestimmten Belastungsfall wird die resultierende Kraft Null.
Die Erfindung bringt noch weitere Vorteile mit sich. So kann auf den in der bereits genannten US-Patentschrift
3,786,678 erwähnten Blindverbraucher (Ersatzlast), der den Konstantstrom in den Pausenzeiten aufnimmt, verzichtet
werden (Pause = Zeitabschnitt, während welchem der Konstantstrom nicht durch die Kompensationsspule fliesst).
Ferner lässt sich gegenüber der oben erwähnten Ausführung der Waage mit mechanischer Zusatzlast die Verlustleistung
der Spule nennenswert verringern.
Aus der US-Patentschrift 3^955,638 ist es bekannt, die
Richtung eines Kompensationsstromes mit lastabhängiger Amplitude bei Halblast umzukehren, d.h. dieselben Windun-
-0100-18/0606
ORSGiKAL SMSPECTED
- V-v
gen der Spule werden bei kleineren Lasten von Strom einer
Polarität, bei grösseren Lasten von Strom der entgegengesetzten Polarität durchflossen. Gegenüber dieser bekannten
Waage hat die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass nur eine einzige Stromquelle vonnöten ist, was geringeren
Aufwand und weniger kritische Bauteile bedeutet: Hier fliesst der Strom stets in gleicher Richtung, einmal durch
den einen, dann durch den anderen Spulenteil.
In der DE-Auslegeschrift 27 22 093 ist eine Waage offenbart,
bei welcher der durch die Kompensationsspule fliessende
Strom in rascher Folge abwechselnd positive und negative Werte erhält. Bereits oben bei der Besprechung der
US-Patentschrift 3,955,638 wurde auf die Nachteile hingewiesen, die mit einer Stromumschaltung von einer Polarität
auf die andere verbunden sind. Das oben Gesagte gilt hier in verstärktem Masse, da durch die hohe Frequenz der Umschaltungen
die Form und Konstanz der Schaltflanken einen merklichen Einfluss auf die Genauigkeit und Reproduzierbarkeit
der Messergebnisse hat.
Zweckmassxgerwexse ist dem Umschalter ein Flipflop zugeordnet.
Diese Ausführungsform ist speziell dann von Vorteil, wenn bereits in der Schaltung vorhandene Flipflops
noch freie Kapazität aufweisen.
Vorzugsweise sind die beiden Spulenteile übereinander gewickelt. Dies bedingt einen relativ geringen Herstellungsaufwand und eine optimale Raumausnützung (letztere ergäbe
sich auch bei bifilar gewickelten Spulenteilen).
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung ist
Figur 1 eine Darstellung der wesentlichen Teile der
Waage sowie ein Blockschema des elektrischen Teils,
Figur 2 ein Detail zu Figur 1,
Figur 2 ein Detail zu Figur 1,
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Figur 3 eine Variante zu Figur 2, Figur 4 ein weiteres Detail, und
Figur 5 ein Strom-Zeit-Diagramm.
Von der im mechanischen Aufbau konventionellen Waage ist in Figur 1 eine Waagschale 10 zu erkennen, die auf einem
Lastaufnehmer oder Träger 12 ruht. Der Träger 12 ist im mit 14 bezeichneten ortsfesten Teil der Waage mittels
zwei Lenkern 16 parallel geführt. Ein zweiarmiger Hebel 18 ist über Biegelager 20 im festen Teil 14 schwenkbar
gelagert und trägt über ein Hängekoppel 22 den Lastaufnehmer 12. Am freien Ende des Hebels 18 ist ein fotoelektrischer
Lagesensor 24 angeordnet. Benachbart dazu ist ortsfest ein rotationssymmetrisches Permanentmagnetsystem
26 vorgesehen, in welches eine am Hebel 18 befestigte Kornpensationsspule 28 taucht.
Die Struktur der Waage und des Permanentmagnetsystems ist beschrieben beispielsweise in der oben bereits erwähnten
US-PS 4,109,738. Aus den ebenfalls oben genannten US-Patentschriften
3,786,678, 3,786,884 und 3,816,156 ist Aufbau und Wirkungsweise des elektrischen Teils bekannt, auf
dessen Funktion daher hier nur summarisch eingegangen wird:
Das Signal des Lagesensors 24 wird über die Positionsgeberschaltung
30 einem PID-Regler 32 zugeführt. Das dort · gebildete Regelsignal wird in einem Pulslängenmodulator
(PLM) 34 mit einer periodischen Sägezahnspannung verglichen. Der PLM 34 wird in starrem Rhythmus gestartet (Taktgeber
36, Teiler 38) und steuert über einen Synchronisier-Flipflop 40 einen Schalter 42, der den Konstantstrom I von
einer Stromquelle 44 periodisch an die Spule 28 schaltet. Der PLM 34 steuert ferner ein Tor 46, das vom Taktgeber
beaufschlagt wird. Dessen hochfrequente Taktimpulse werden während lastproportionaler Zeitabschnitte vom Zähler 48
gezählt. Ein weiterer vom Taktgeber 36 beaufschlagter
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Teiler 50 steuert einen Rechner 52, der periodisch die Zählerstände vom Zähler 48 übernimmt und daraus das Messergebnis
bildet, welches zur Digitalanzeige 54 gelangt.
Bei bekannten Waagen gemäss den als Referenz zu Figur 1
oben genannten US-Patenten ist jeweils eine Kompensationsspule vorgesehen, die stets nur in einer Richtung vom Kompensationsstrom
durchflossen wird und dies im Normalfalle nur während eines Teiles jedes durch die Länge einer Sägezahnspannungsrampe
im PLM 34 bestimmten Zeitintervalls. Gemäss der vorliegenden Erfindung sind nun die Spule 28
und der Schalter 42 verändert, was für das vorliegende Ausführungsbeispiel anhand der Figuren 2 bis 4 erläutert
wird. ,
Die Spule 28 ist unter Bildung von zwei Windungspaketen
28a, 28b auf einen Spulenträger 56 gewickelt (Figur 4). An der Anzapfung ist ein Anschlussdraht 58 herausgeführt,
zwei andere Anschlussdrähte 60, 62 führen zum Anfang bzw. Ende der ganzen Spule 28. Der Spulenträger 56 ist am Hebel
18 befestigt.
Der Schalter 42 wird gemäss Figur 2 von zwei Feldeffekt-Transistoren
(FET) 64, 66 gebildet, die von den Ausgängen Q bzw. Q des Flipflop 40 gesteuert werden. Parallel zu
den Spulenteilen 28a und 28b liegt je ein Kondensator 68a, 68b, in bekannter Weise zur Glättung der Stromimpulse dienend.
Die Leitung 60 führt zum FET 64, die Leitung 62 zum FET 66, während Leitung 58 mit der Speisespannung V verbunden
ist. Die anderen Anschlüsse der FET 64, 66 sind mit der Stromquelle 44 verbunden.
Die Anordnung funktioniert wie folgt: Jeweils beim Start eines Intervalls T (Beginn der Sägezahnrampe im PLM 34,
s.a. Figur 5) wird der FET 66 vom Ausgang Q des Flipflop 40 angesteuert, der Strom I fliesst auf dem Weg V - Leitung
58 - Spulenteil 28b -Leitung 62 - FET 66 - Strom-
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quelle 44, die Kompensationsspule erzeugt im Permanentmagnetsystem
26 eine Kraft nach unten. Während dieser lastabhängigen Zeitspanne t^ (siehe Figur 5) werden die
Taktimpulse im Zähler 48 gezählt. Erreicht die Sägezahnspannung im PLM 34 den Wert der Regelspannung, so wird
der Flipflop 40 vom PLM 34 umgeschaltet: Nunmehr ist der Ausgang Q aktiv, und der Konstantstrom I fliesst auf dem
Weg V - Leitung 58 - Spulenteil 28a - Leitung 60 - FET - Stromquelle 44, d.h. die Kraftwirkung kehrt sich um für
den Rest des Intervalls T, bis beim Beginn der nächsten Sagezahnspannungsrampe der Flipflop 4 0 wieder umgeschaltet
wird.
Die als Schalter wirkende Anordnung 42 stellt einen voll durchgesteuerten Differentialverstärker dar: Im einen Fall
fliesst der Strom nur durch den FET 64, im anderen Fall ausschliesslich durch den FET 66. Diese Anordnung hat den
Vorteil, dass sie noch schneller arbeitet als der konventionell eingesetzte Schalttransistor.
Figur 3 zeigt eine Variante, die beispielsweise dann zweckmassig
sein kann, wenn vom Flipflop 40 nur noch ein Ausgang (Q oder Q) zur Verfügung steht. Der andere Ausgang
wird hier durch zwei Widerstände 70, 72 "ersetzt", die bei passender Dimensionierung funktionell'dem fehlenden
Flipflop-Ausgang entsprechen: Das Verhältnis der Widerstände 70 und 72 ist so zu wählen, dass das am FET 64 liegende
Potential zwischen Null und dem Potential des Signals Q liegt.
In der bereits erwähnten Figur 5 ist ein Beispiel für den Stromverlauf in der Spule über der Zeit aufgetragen. Stets
wird ein Spulenteil vom Konstantstrom I durchflossen (der jeweils andere Spulenteil ist stromlos), und bei Beginn
jedes neuen Intervalls T sowie nach Ablauf jedes Zeitabschnitts -fcj. wird der Strom durch den jeweils anderen Spulenteil
geleitet. Das gezeigte Beispiel in Figur 5 ent-
. - 030018/0606"
spricht etwa einer Belastung der Waage mit einem Drittel der Wägekapazität.
Im beschriebenen Ausführungsbeispiel beträgt das Windungsverhältnis 1:3, d.h. die Anzapfung liegt bei einem Viertel
der Gesamtwindungszahl. Damit beträgt die maximal nach
unten wirkende Kompensationskraft das Dreifache der maximal
nach oben wirkenden Kompensationskraft. Wird durch Aenderung
der Lagerabstände eine andere Hebelübersetzung gewählt, so ist das Windungsverhältnis entsprechend anzupassen.
Auf die eingangs erwähnten, sonst bei gleichem Hebel notwendigen Ausgleichsgewichte kann damit im wesentlichen
verzichtet werden.
Als vorteilhafte Nebenwirkung der Erfindung ist das im Vergleich zu konventionellen Waagen wesentlich günstigere
Temperaturverhalten zu erwähnen: Die Lastabhängigkeit der Verlustleistung in der Spule ist merklich verringert.
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Claims (3)
- 2-3 3 5654Patentansprücheι IJ Waage mit elektromagnetischer Lastkompensation, umfassend- einen Lastaufnehmer,- ein Permanentmagnetsystem,- eine in dessen Luftspalt angeordnete, stromdurchflossene Spule,- einen zwischen dem Lastaufnehmer und der Spule angeordneten Uebersetzungshebel,- eine Konstantstromquelle, und- eine Regelschaltung, welche die Spule während Zeitabschnitten von lastabhängiger Dauer mit der Konstantstromquelle verbindet,dadurch gekennzeichnet, dass- die Spule (28) zwischen ihren beiden Enden über eine Anzapfung (58) verfügt, und- ein Umschalter (42) vorgesehen ist, der den Strom von der Konstantstromquelle (44) über die Anzapfung (58) alternierend durch den einen (28a) bzw. den anderen Spulenteil (28b) leitet.
- 2. Waage nach Anspruch lf dadurch gekennzeichnet, dass dem Umschalter (42) ein Flipflop (40) zugeordnet ist.
- 3. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Spulenteile (28a„ 28b) übereinander gewickelt sind.030018/0606ORIGINAL IWSPECTED
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