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Schreibgerät mit einer Schreibmine
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schreibgerät mit einer Schreibmine,
z.B. einer Kugelschreiber-, Rollerball-, Faserschreiber- oder ähnlichen Schreibmine,
bei welchem Schreibgerät die Schreibmine in einem Gehäuseschaft in Schaftlängsrichtung
unter Wirkung einer Feder in eine Schreibstellung vorschiebbar und in eine Ruhestellung
zurückziehbar ist und die Längsbewegung durch ein in zwei anschlagbegrenzte Schwenklagen
schwenkbar gelagertes, durch einen Längsschlitz im Gehäuseschaft hindurchtretendes
Stellglied bewirkt wird, das auf das rückwärti Schreibminenende einwirkt, und dieses
Stellglied außerhalb des Gehäuseschaftes einen Klip trägt, dessen freies Ende in
der Schreibstellung in den Gehäuseschaft eintritt.
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Als Schaltmechaniken für Kugelschreiber sind die sogenannten Drehkreuzmechaniken
bekannt geworden. Wegen des von der Konstruktion, der Fertigung und der Montage
verhältnismäßig komplizierten Aufbaus solcher Drehkreuzmechaniken (z.B. DE-PS 2
213 817) sind Schreibgeräte der eingangs angegebenen Art eingesetzt worden, bei
denen die Schreibmine durch Schwenkbeweglng des Stellglieds in ihre beiden diskreten
Stellungen überführt wird. Bei einem bekannten Schreibgerät der eingangs angegebenen
Art (D-OS 25 20 434) ist zwischen dem Stellteil und dem Schreibmaschinenende ein
gesonderter, kompliziert aufgebauter, im Gehäuseschaft längsverschieblicher Bauteil
angeordnet, an dem einerseits das Stellglied schwenkbar gelagert ist und auf den
andererseits das frei Klipende mit einer schrägen Auflauffläche bei seinem Eintritt
in den Gehäuse-
schaft einwirkt, um diesen zwischengeschalteten
Bauteil unter Mitnahme der Schreibmine in die Schreibstellung zu bewegen. Dabei
muß außerdem die Schwenklagerung des Stellglieds ihrerseits längsbeweglich erfolgen,
um die Längsbewegung des zwischengeschalteten Bauteils gegenUber dem Stellglied
zu ermöglichen. Dieses bekannte Schreibgerät weist daher eine sowohl in den Bauteilen
als auch in der Montage sehr komplizierte Bauform auf, die außerdem die sichere
Betätigung beeinträchtigt. Ferner ist es bei dem bekannten Schreibgerät erforderlich,
die Schreibmine schräg, d.h. außermittig im Gehäuseschaft zu fUhren, was ebenfalls
die sichere Betätigung und vor allem den sicheren Gebrauch des Schreibgeräts nachteilig
beeinflußt. Schließlich weist das Stellglied bei dem bekannten Schreibgerät eine
außerhalb des Gehäuseschafts gelagerte Betätigungsplatte auf, die insbesondere in
der Schreibstellung vom Gehäuseschaft scharfkantig vorsteht, was leicht zu ungewollter
Bewegung in die Ruhestellung fUhrt.
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Auch bei anderen ähnlichen Konstruktionen, bei denen das den Klip
tragende Stellglied quer und/oder längsverschieblich im Gehäuseschaft gelagert ist
(z.B. US-PS 3 071 112, DE-PS 1 284 878), wird stets ein besonderes Zwischenglied
zwischen dem Schreibminenende und dem Stellglied benötigt, das wiederum kompliziert
aufgebaut ist und die Fertigung und Montage sowie die Gebrauchsfähigkeit erschwert
bzw. behindert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schreibgerät der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, dessen Schaltmechanik mit einem Minimum an Bauteilen
auskommt und bei dem die verwendeten Bauteile einfach gestaltet sind und montiert
werden können und insbesondere die als nachteilig geschilderten zwischengeschalteten
Bauteile vermieden werden. Insbesondere werden Bauteile angestrebt, die sämtlich
als einfache Kunststoffteile ausgebildet und mit geringem Aufwand miteinander verbunden
werden können.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß das Stellglied
als ein sich über die Breite des Gehäuseschafts hinaus erstreckender Bauteil ausgebildet
ist und der Gehäuseschaft auf der dem Klip gegenüberliegenden Seite einen weiteren
Längsschlitz aufweist, durch den das Stellglied in der der vorgeschobenen Schreibstellung
der Schreibmine entsprechenden Schwenklage mit einer Betätigungsfläche hindurchtritt,
und daß das Stellglied auf seiner dem Schreibminenende zugewandten Kante zu einer
Ablaufkurve mit zwei Auflageendflächen mit in Schaftlängsrichtung unterschiedlicher
Höhenlage geformt ist, auf der das Schreibminenende gleitbar aufliegt. Hierdurch
ist es möglich, nur ein einziges Bauteil in Gestalt des Stellglieds sowohl für die
Klipbefestigung als auch für die Längsbewegung der Schreibmine einsetzen zu können.
Es entfällt somit jeder aufwendige zwischengeschaltete Bauteil. Das Schreibminenende
liegt unmittelbar am Stellglied an, nämlich an dessen gekennzeichneter Ablaufkurve,
und wird durch die Schwenkbewegung des Stellglieds allein in die beiden diskreten
Stellungen überführt. Das Stellglied kann als einfacher flacher Kunststoffteil ausgebildet
sein und läßt sich in einfacher Weise durch einen der Längsschlitze hindurch im
Gehäuseschaft montieren. Es wird eine außerordentlich einfache und vor allem sichere
Betätigung und Arretierung erreicht, da das Stellglied mit langgestreckten Betätigungsflächen
jeweils abwechselnd aus den beiden Längsschlitzen des Gehäuseschaftes heraustritt
und durch einfachen Druck auf diese Betätigungsflächen, in einem Fall also auf die
Klipfläche, verschwenkt werden kann, wobei außerdem die Betätigungsflächen derart
gestaltet sein können, daß diese in der jeweiligen Schwenkstellung des Stellglieds
mit dem Gehäuseschaft abschließen. Die jeweiligen Endlagen des Stellglieds können
infolge seiner einfachen Ausbildung durch einfache Anschläge im Gehäuseschaft definiert
sein, außerdem durch die Endlage des Klips in der Schreibstellung. Das Stellglied
kann
somit als beidseitig betätigbare Drucktaste betrachtet werden.
Ferner wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Schreibgeräts eine zusätzlich.e
Sicherung gegen eine Verschmutzung der Kleidung erzielt, da das Schreibgerät mit
dem Klip nur an der Kleidung befestigt werden kann, wenn auch der Klip aus dem Gehäuseschaft
herausbewegt ist und sich daher die Schreibmine zwangsläufig in ihrer zurückgezogenen
Ruhestellung befindet.
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Eine besonders einfache Schwenklagerung des Stellglieds im Gehäuseschaft
mit außerordentlich einfacher Montage wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
dadurch erreicht, daß das Stellglied auf seiner vom Schreibminenende abgewandten
Seite einen Schwenkzapfen aufweist, mit dem es, durch seitliche Anschläge begrenzt,
in einer Ausnehmung in der Innenwandung des geschlossenen Gehäuseschaftendes schwenkbar
gelagert ist. Da die Schreibmine stets unter Wirkung ihrer Druckfeder steht, die
gegen das Gehäuseschaftende gerichtet ist, und ferner das Schreibminenende stets
auf der Ablaufkurve des Stellglieds aufliegt, wird der Schwenkzapfen nach dem Einsetzen
des Stellglieds in den Gehäuseschaft selbsttätig ohne zusätzliche Lagerungsmaßnahmen
in der Ausnehmung des Gehäuseschafts gehalten. Es ist dah.er auch für die Schwenklagerung
kein gesonderter Bauteil erforderlich.
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Zur Verstärkung der Sicherung des Stellglieds in den beiden diskreten
Schwenklagen ist es zweckmäßig, wenn in weiterer Ausbildung der Erfindung die der
zurückgezogenen Ruhestellung der Schreibmine zugeordnete, näher zum Gehäuseschaftende
liegende Auflageendfläche der Ablaufkurve einen seitlichen Begrenzungsanschlag aufweist,
der sich in der Ruhelage gegen das Schreibminenende legt.
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Auch kann zum entsprechenden Zweck das freie Ende des Klips in der
der vorgeschobenen Schreibstellung der Schreibmine entsprechenden Schwenklage des
Stellglieds seitlich, vorzugsweise über eine Aussparung, an der Schreibmine anliegen.
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Wie sich aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, weist das Schreibgerät
nach der Erfindung ferner den weiteren wesentlichen Vorteil auf, daß die Schreibmine
stets mittig im Gehäuseschaft gehalten und geführt sein kann, was die präziese Bewegung
und die sichere Schreibstellung gewährleistet und daher die Gebrauchsfähigkeit weiter
verbessert.
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Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden in der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, in der als Ausführungsbeispiel ein Kugelschreiber dargestellt ist. Es
zeigen Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Schreibgerät nach der Erfindung mit in
die Ruhestellung zurückgezogener Schreibmine, also mit dem Stellglied ausgeschwenktem
Klip, Fig. 2 einen Längsschnitt entsprechend Fig. 1 mit in die Schreibstellung vorgeschobener
Schreibmine, also mit durch das Stellglied eingeschktem Klip und ausgeschwenkter
Betätigungsfläche.
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Der in der Zeichnung dargestellt Kugelschreiber weist einen hohlen
Gehäuseschaft 4 mit einem kappenförmigen geschlossenen Gehäuseschaftende 1 und einer
Schreibspitze 7 auf. Gegen die Wirkung der Druckfeder 6 ist im Gehäuseschaft 4 die
Schreibmine 5 längsbeweglich, und zwar aus einer in Fig. 1 dargestellten zurückgezogenen
Ruhestellung in eine in Fig. 2 dargestellte vorgeschobene Schreibstellung.
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Im oberen Abschnitt des Gehäuseschafts 4 ist ein als flacher, sich
über die Breite des Gehäuseschafts hinaus erstreckender Bauteil ausgebildetes Stellglied
2 schwenkbar gelagert. Dieses Stellglied 2 trägt auf einer Seite des Gehäuseschafts
einen Klip mit einer Aussparung 2d am freien Ende, die sich in der noch zu schildernden
Schwenklage des Stellglieds 2 gemäß Fig. 2 gegen die
Schreibmine
5 legt. Auf einander diametral gegenüberliegenden Seiten ist der Gehäuseschaft 4
mit Längsschlitzen 8 und 9 versehen, durch die das Stellglied 2 hindurchtritt. Die
Klipseite des Stellglieds bildet eine Betätigungsfläche, während auf der gegenüberliegenden
Seite am Stellglied die Betätigungsfläche 2h gebildet ist.
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Auf seiner dem Schreibminenende zugewandten Kante ist das Stellglied
2 zu einer Ablaufkurve geformt, und zwar mit zwei Auflageendflächen 2a und 2b, die
mit in Schaftlängsrichtung unterschiedlicher Höhenlage angeordnet sind, und einem
diese Auflageendflächen 2a und 2b verbindenden geneigten Kurventeil 2g. Auf dieser
Ablaufkurve 2a, 2g und 2b liegt das Schreibminenende gleitbar auf, wie die Zeichnung
zeigt.
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Auf seiner vom Schreibminenende abgewandten Seite weist das Stellglied
2 einen Schwenkzapfen 2e auf, mit dem es am Boden einer Ausnehmung 10 in der Innenwandung
des geschlossenen Gehäuseschaftendes 1 schwenkbar gelagert ist, und zwar durch seitliche
Anschläge 1a bzw. Ib am Rand der Ausnehmung 10 begrenzt.
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Die der zuruckgezogenen Ruhestellung der Schreibmine 4 zugeordnete,
näher zum Gehäuseschaftende 1 liegende Auflageendfläche 2a des Stellglieds 2 weist
einen seitlichen Begrenzungsanschlag 2c auf, der sich in der in Fig. 1 dargestellten
Ruhelage gegen das Schreibminenende legt, wie die Zeichnung zeigt. Ein zusätzlicher
Anschlag für das Stellglied 2 in der in Fig. 2 dargestellten vorgeschobenen Schreibstellung
wird dadurch gebildet, daß das freie Ende des Klips über die Aussparung 2d seitlich
an der Schreibmine 5 anliegt.
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Soll die Schreibmine 5 aus der in Fig. 1 dargestellten zurückgezogenen
viuhestellung, in der das freie Ende des Klips am Stellglied 2 zur 3efestiyalg des
Schreibgeräts aus dem Gehäuseschaft 4 herausgeschwet
ist, in die
vorgeschobene Schreibstellung bewegt werden, so wird auf die Klipseite des Stellglieds
ein Fingerdruck ausgibt. Das Stellglied 2 schwenkt um den Schwenkzapfen 2e durch
den Längsschlitz 9 auf die in der Zeichnung links gelegene Seite des Gehäuseschafts
aus. Dabei gleitet das Schreibminenende von der Auflageendfläche 2a über den schrägen
Ablaufkurventeil 2e zur Auflageendfläche 2b, bis der Klip mit seiner Aussparung
2d seitlich an der Schreibmine 5 anliegt. Es ist nun die Schreibstellung der Schreibmine
erreicht, die in Fig. 2 dargestellt ist, wobei diese Schreibstellung durch den Anschlag
1a und die Aussparung 2d des Klips definiert ist. Zur Rückkehr in die zurückgezogene
Ruhestellung gemäß Fig. 1 genügt ein Fingerdruck auf die Betätigungsfläche 2h des
Stellglieds 2, so daß dieses in die in Fig.
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1 dargestellte Lage zurückschwenkt, wobei das Schreibminenende wiederum
unter der Wirkung der Feder 6 von der Auflageendfläche 2b über die Schräge 2g auf
die Auflageendfläche 2a zurückkehrt, wo der Anschlag 2c die weitere Schwenkbewegung
begrenzt, was durch den Anschlag Ib gesichert wird. Aus der Zeichnung ist ersichtlich,
daß das Stellglied 2 derart gestaltet sein kann, daß in den jeweiligen Schwenklagen
die Betätigungsflächen mit dem Umfang des Gehäuseschafts 4 im wesentlichen abschließen.
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Das Stellglied 2 kann als einziger zusätzlicher Bauteil einfach aus
Kunststoff geformt sein und zu seiner Montage durch den Längs schlitz 8 in den Gehäuseschaft
4 eingeführt werden. In der Zeichenebene ist das Stellglied 2 im wesentlichen symmetrisch
zur Schreibgerätelängsachse angeordnet und ausgebildet, es ist in der Zeichnung
wie die Schreibmine 5 ungeschnitten dargestellt.
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