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Insektenlockstoff für Samenmotte ofmanohila pseudospre-
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tella Bei der Suche nach neuen, insbesondere umweltschonenden Methoden
der Schädlingsbekämpfung haben seit einigen Jahren die Insektenlockstoffe (Pheromone)
steigendes Interesse gefunden. Ihr Vorteil auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes liegt
in ihrer außergewöhnlichen Selektivität, die jeweils nur auf eine einzige Art, allenfalls
auf eine eng begrenzte Zahl von Arten gerichtet ist, andere Arten dagegen unbeeinflußt
läßt. Mit hilfe von Pheromonen ist es daher möglich, eine bestimmte Schädlingsart
gezielt zu bekämpfen, ohne das ökologische Gleichgewicht mehr als nötig zu stören.
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Pheromone werden von zahlreichen Insekten ausgeschieden und üben auf
andere Individuen derselben Spezies eine bestimmte Signalwirkung aus. Insbesondere
gilt dies für die Sexualpheromone, die von den Weibchen einer Insektenart produziert:
werden, um die Männchen derselben Spezies zum Zweck der Kopulation anzulocken. Dieses
Phänomen kann man sich bei der Schädlingsbekämpfung auf dreierlei Weise zunutze
machen: 1. durch Auslegung von Duftködern, die über weite Strecken hinweg die Männchen
einer Schädlingsart anlocken, so daß sie an Ort und Stelle mit herkömmlichen Mitteln
gezielt vernichtet werden können ("Abfangtechnik"); 2. durch flächenmäßige Ausbringung
von relativ hohen Konzentrationen des Pheromons, wodurch die zu bekämpfende Insektenpopulation
desorientiert und an der Kopulation gehindert wird t"Konfusionstechnik");
3.
durch Auslagung von Fallen zu Ermittlung der besatzdichte einer Schädlingsart in
einem bestimmten Gebiet und damit d+<s günstigsten Zeitpunktes für eine Bekämpfuny
mit .:onventionellen Methoden ("Monitortechnik").
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Die Samenmotte Hofmanophila pseudospretella ist ein Vorratsschädling,
der tierisches und pflanzliches Material in gleicher Weise schädigt und gelegentlich
die Bedeutung der normalen Kleidermotte erreicht [ Norman E. Hickin, Honskold Insect
Pests, Hutchinson 1964, 172 S. 7. Auch Getreidevorräte in Silos und Speicher sind
als Aufenthaltsort des Schädlings bekannt.
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Eine zuverlässige Methode zum einfachen Nachweis des Schädlings vor
seiner Massenvermehrung zum Zweck der gezielten Bekämpfung nach dem Prinzip der
Pheromonwirkung fehlte bisher, da der Sexuallockstoff von Hofmanophila pseudospreteils
nicht bekannt war /I-I.H. Shorey, J.J.
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ve Kelvey; Chemical Control of Insect Behaviour, John @@@@ u. Sons,
1977 414 s.] Es ist jedoch bekannt, daß Sexuallockstoffe von Lepidopteren häufig
aus einfachen Derivaten, insbesondere Alkoholen, Aldehyden und Acetaten von Mono-
bzw. Dienen mittlerer Xettenlänge bestehen.
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/ Tetrahedron 33, 1845 ff. (1977) 7.
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Um das, vorliegender Erfindung zugrundeliegende Problem zu lösen,
wurden deshalb in einem breit angelegten Screening-Versuch im Freiland eine Reihe
von aliphatischen Alkoholen, Acetaten und Aldehyden auf ihre selektiven Lockeigenschaften
für Hofmanophia pseudospretella in beköderten Klebefallen getestet.
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Dabei zeigte sich, daß Z (9) -Dodecenylacetat =
selektiv und hochspezifisch die männlichen Falter von Hofmanophila
pseudospretella anlockt.
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Die Wirkung von Z(9)-Dodecenylacetat als Pheromon bei Lepidopteren
war bisher ausschließlich von 3 Arten bekannt: Episimus argutanus (Tortricidae)
Paralobesia viteana ( " ) Spodophtera frugiperda (Noctuidae) Ei nie Wirkung awlf
Vertreter der Hofmanophilidae idae war bisher unbekannt [M.N. Inscoe, M. l3eroza;
Insect-Behaviour Chemicals Active in Field Trials, in: Pest Management with Insect
Sex Attractants S. 145 - ACS Symposium Series 23 17, Washington sowie H.H. Shorey,
J.J. Mc Kelvey; Chemical Control of Insect Behaviour, John Wiley u. Sons, 177, 414
s. 7.
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Gegenstand der Erfindung sind somit Mittel zur Anlockung und Bekämpfung
von Hofmanophila psoulospretella , die gekennzeichnet sind durch einen Gehalt an
Z(9)-Dodecenylacetat.
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Z(9)-Dodecenylacetat ist eine bekannte Verbindung, die sich gemäß
Literaturangaben herstellen läßt / H.J. Bestmann et al., Chem. Ber. 109, 1964 (1976)
~ 7.
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Zur anwendungsgerechten Formulierung des Wirkstoffs kommen sowohl
flüssige wie auch feste Präparationen in Frage, Als Lösungsmittel kommen hochsiedende,
aromatische, aliphatische oder cycloaliphatische Verbindungen in Betracht. Neben
Kohlenwasserstoffen eignen sich Ester, Ether oder Ketone besonders gut. Typische
Vertreter dieser Klassen sind z.B.: iöi, Methylnaphthaline, Paraffinöle, Cyclohexanon,
lithylglykolacetat, Isophoron und Dibutylphthalat. Diese @sungsmittel können allein
oder in Mischungen mit anderen komponenten Verwendung finden.
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Weiterhin können Lösungen in pflanzlichen, tierischen oder synthetischen
Ölen oder Fetten und anderen verdunstungshemmenden Lösungsmitteln mit niedrigem
Dampfdruck (wie z.B. Dioctylphthalat) zum Zwecke der Wirkungsverlängerung hergestellt
werden.
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Des weiteren ist es möglich, den Wirkstoff in oder an natürliche oder
synthetische feste Träger wie Gummi, Kork, Zellulose, Kunststoffe, gemahlene Kohle,
Holzmehl, Silikate, Bimskies, yebrannten Ton oder ähnliche feste Trägerstoffe zu
binden oder in speziellen Kapselformulierungen oder Kunststoffbehältern einzusetzen,
um so eine gleichmäßige Abgabe an die Luft über längere Zeiträume hinweg zu erreichen.
Außerdem kann der Wirkstoff aus geeigneten Behältern (Kapillaren oder anderen Gefäßen)
durch enge Öffnungen zur Verdunstung gebracht werden, wodurch über längere Zeiträume
hinweg besonders gleichmäßige Duftkonzentrationen erzielt werden.
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Der Gehalt dieser Zubereitunyen an Wirkstoff kann innerhalb weiter
Grenzen schwanken. Generell kann das Verhältnis Wirkstoff : Zusatzstoff im Bereich
von 10 : 1 bis 1 : 106 liegen. In Kapselformulierungen oder anderen geeigneten Behältern
kann z.U. der Wirkstoff in reiner, unverdünnter Form angewendet werden und sein
Gewichtsanteil, bezogen auf die Gesamtformulierung, sehr hoch sein und bis zu 90
% betragen. Im allgemeinen genügen jedoch sehr geringe Wirkstoffkonzentrationen
in den Zubereitungen, um eine Lockwirkung auf Hofmanophila pseudospretella-Männchen
auszuüben. Bevorzugt ist ein Mengenverhältnis Wirkstoff Zusatzstoff von 1 : 100
bis 1 : 10.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können in verschiedener Weise angewendet
werden. Z.B. kann man Fallen auslegen, die mit einer Formulierung desselben imprägniert
sind. Hierdurch kann man die genaue Populationsdichte von Orthosia incerta bestimmen
und, sobald diese eine kritische Grenze erreicht
hat, eine Bekämpfung
mit konventionellen Methoden durchführen.
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Für diese Methode eignen sich am besten Formulierungen mit schwerflüchtigen
Zusatzstoffen, die den Wirkstoff protahiert abgeben, wie Gummi, Zellstoff, Wachse,
Polymerisate oder verdunstungshemmende, schwerflüchtige Öle oder Paraffine, sowie
Formulierungen in Kapseln oder anderen Behältern (Kapillaren), die den Lockstoff
entweder durch ihre Wandung oder durch enge Öffnungen abgeben. Die Wirkstoffkonzentration
liegt hier im allgemeinen im Bereich von 1 : 100 bis 1 : 104.
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Man kann ferner den Wirkstoff mit einem Kontakt- oder Fraßinsektizid
kombinieren und auf diese Weise die angelockten Männchen direkt vernichten. Die
Wirkstoffkonzentrationen liegen hierbei in der gleichen Größenordnung wie oben.
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Schließlich kann man den Wirkstoff auch in vergleichsweise hohen Konzentrationen
ausbringen, um die Männchen durch Desorientierung und Konfusion an der Paarung zu
hindern.
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Hierfür werden im allgemeinen Formulierungen mit höheren Wirkstoffgehalten
(10 : 1 bis 1 : 1000) eingesetzt.
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Die Erfindung wird durch folgende Screening-Versuchsreihe belegt:
Leimfallen mit eingelegten Gummiködern von je 500 mg Gewicht, die mit jeweils 1
mg einer Prüfsubstanz imprägniert waren, wurden in einem von Hofmanophila pseudospretella
befallenen Freigelände ausgehängt.
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Insgesamt 113 verschiedene Prüfsubstanzen aus der Reihe der ein- oder
mehrfach ungesättigten Alkohole mit 10 bis 18 C-Atomen, deren Acetate sowie der
entsprechenden Aldehyde wurden auf diese Weise auf ihre anlockende Wirkung
gegenüber
Hofmanophila pseudospretella geprüft. Nach Abschluß der Versuchsreihe war das Ergebnis
wie folgt: Tabelle Prüfsubstanz Tiere/Falle Z(9)-Dodecenylacetate 149 112 andere
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