DE2933315C2 - Ultraschall-Umformer - Google Patents
Ultraschall-UmformerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ultraschall-Umformer
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiger Ultraschall-Umformer geht aus der DE-OS 27 42 492 mit älterem Zeitrang hervor und ist
besonders für Ullraschallabbildungen durch optisch opake Medien hindurch, z. B. für medizinische Diagnosen.
Mikroskope, zerstörungsfreie Untersuchungen, Untersuchungen von Unterwasserbedingungen, Erdbebenuntersuchungen
und dergleichen, geeignet.
Bei diesem früheren Vorschlag werden die Ultraschallwellen
von derjenigen Seite des Substrats abgestrahlt, auf der die verzahnte Elektrodenanordnung
aufgebracht ist. Demzufolge wird die mit der verzahnten Elektrodenanordnung versehene Substratseite mit
dem Medium in Berührung gebracht, in das die Ultraschallwellen abgestrahlt werden sollen. Dies führt
zu einem frühzeitigen Verschleiß der Elektrodenanordnung, insbesondere bei feuchten oder flüssigen Medien.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ultraschall-Umformer der gattungsgemäßen Art anzugeben,
bei dem ein vorzeitiger Verschleiß der Elekirodenanordnung durch das Medium, in das die
Ultraschallwellen abgestrahlt werden sollen, auf einfache Weise vermieden ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 gekennzeichnet.
Im Gegensatz zu dem gattungsgemäßen Umformer, bei dem die Substrat-Dicke wesentlich größer ist, so daß
eine Rayleigh-Welle von der mit der verzahnten Elektrodenanordnung versehenen Substratseite abgestrahlt
wird, ergibt sich erfindungsgemäß eine Lamb-WeIIe auf der anderen Seite des Substrats, aufgrund der
geringeren Substrat-Dicke in Verbindung mit der verzahnten Elektrodenanordnung,
Diese Strahlungsrichtung hat den Vorteil, daß die die verzahnte Elektrodenanordnung aufweisende Seite des
Umformers nicht mit dem Medium in Berührung gebracht zu werden braucht, in das die Ultraschallwelle
abgestrahlt werden soll. Die verzahnte Elektrodenan-
Ordnung braucht daher insbesondere nicht vor feuchten oder flüssigen Medien geschützt zu werden, was den
Aufbau vereinfacht
Nachstehend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 schematisch einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß ausgebildeten Ultraschall-Umformer,
Fi g. 2 eine Draufsicht auf verzahnte Elektroden,
Fig. 3 ein Diagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise
eines erfindungsgemäßen Ultraschall-Umformers und
Fig.4 und 5 grafische Darstellungen von Meßergebnissen
bei Ausführungsbeispielen.
Der in Fig. 1 dargestellte Ultraschall-Umformer besitzt ein piezoelektrisches Substrat 1, dessen Dicke
gleich oder kleiner als die Wellenlänge λ einer Schallwelle in dem Substrat ist Eine »interdigitale« oder
verzahnte Elektrodenanordnung 2 besteht aus zwei kammartigen Elektroden mit Anschlüssen a und b,
deren Zinken oder Zähne verzahnt sind bzw. ineinandergreifen, wie es in F i g. 2 dargestellt ist. Eine ebene
Elektrode 3 mit einem Anschluß c ist an der Rückseite des Substrats 1 angeordnet und steht mit einem
flüssigen Medium 4 in Berührung. Wenn an die Anschlüsse a, b und c dreiphasige Wechselspannungen
angelegt werden, wird eine Schallwelle, d.h. eine Longitutinalwelle gemäß Gleichung (1) von der dem
flüssigen Medium zugekehrten Seite des piezoelektrischen Substrats in das flüssige Medium abgestrahlt. .
sin Θ = VWIVL (1)
Darin ist θ die Strahlungsrichtung der Schallwelle, Vw
die Geschwindigkeit der Schallwelle im flüssigen Medium und Vl die Geschwindigkeit einer sich in dem
piezoelektrischen Substrat ausbreitenden Lamb-Welle. Die Lamb-Welle unterscheidet sich von der Rayleigh-Welle
darin, daß bei der Lamb-Welle Verschiebungen an den gegenüberliegenden Oberflächen eines Mediums
auftreten, durch das die Welle wandert, und im Falle einer symmetrischen Schwingungsart (Mode) sind die
Charakteristiken dieser Verschiebungen die gleichen. Betrachtet man daher diese Charakteristiken, dann zeigt
sich, daß der Zustand der Verschiebung auf der mit den verzahnten Elektroden versehenen Substratoberfläche
der gleiche wie der auf der gegenüberliegenden Oberfläche des Substrats ist, so daß eine wirksame
Abstrahlung der Schallwelle in das flüssige Medium
- dadurch bewirkt v/erden kann, daß man die mit den verzahnten Elektroden versehene Substratoberfläche
vom flüssigen Medium abgekehrt, dagegen die gegenüberliegende Oberfläche (d.h. die mit der ebenen
Elektrode versehene Oberfläche) mit dem flüssigen , Medium in Berührung stehend anordnet. Darüber
hinaus kann eine von einem Umformer dieser Art empfangene. Schallwelle wirksam in elektrische Signale
umgeformt werden, und in diesem Falle wird die Empfind'ichkeit ebenfalls maximal, wenn die Schallwelle
aus einer Richtung eintrifft, die Gleichung (1) erfüllt. Wenn die Periode der verzahnten Elektrode, die auf
dem piezoelektrischen Substrat angeordnet wird, gleiche Intervalle aufweist, wird die von jedem
Abschnitt der verzahnten Elektrode abgestrahlte Schallwelle in Form eines Schallwellenstrahls parallel zu
einer Richtung abgestrahlt, die die nachstehende mit Gleichung (1) in Beziehung stehende Gleichung (2)
erfüllt:
= sin"
(2)
Darin ist /die Trägerfrequenz elektrischer Signale, die dem Umformer zugeführt werden, und d die
Elektrodenperiode der verzahnten Elektrode.
Wenn bei dem erwähnten Aufbau des Umformers die ebene Elektrode weggelassen wird und einphasige
Wechsehpannungen an die verzahnten Elektroden angelegt werden, wirkt der Umformer weiterhin in
ähnlicher Weise. Wenn die angelegten Spannungen einphasig sind, werden zwei Schallstrahlen abgestrahlt,
und zwar der eine in Richtung +Θ und der andere in Richtung -Θ, während beim Anlegen dreiphasiger
Spannungen Tiur eine Welle abgestrahlt wird, und zwar in Richtung + θ oder — Θ.
Selbst wenn jedoch dreiphasige Wechselspannungen angelegt werden, ist erfindungsgemäß die verzahnte
Elektrodenform, wh sie in Fig.2 dargestellt ist, ausreichend, so daß keine Dreiphasen-Elektroden auf
der einen Seite des piezoelektrischen Substrats angeordnet zu werden brauchen, wie es bei bekannten
Umformern der Fall ist (die zusätzlich eine spezielle Konstruktion eines Kreuzungsteils aus Elektrodenleilungen
benötigen, um einen Kurzschluß zu verhindern). Der erfindungsgemäße Elektrodenaufbau ist daher
wesentlich einfacher.
Obwohl in der Zeichnung eine lineare Konstruktion der ver/.ahnten Elektroden dargestellt ist, läßt sich eine
ähnliche Wirkung auch mittels verzahnter Elektroden in gebogener Form erzielen.
Anhand von Fig.3 wird nachstehend die Bestimmung
des Elektrodenabstands beschrieben. Der Zusammenhang zwischen der Wellenlänge Ar einer Schallwelle
mit der Frequenz /"in einer Flüssigkeit und der Richtung
der maximalen Ausgangsstrahlung (Winkel Θ) wird durch nachstehende Gleichung beschrieben, die mit
Meßergebnissen gut übereinstimmt.
2(1
30
35
sin θ
(3)
Darin ist c/der Abstand zwischen den Elektroden. Um
gemäß Fig. 3 die von verschiedenen Elektroden -to
abgestrahlten Schallwellen in einem Punkt P zu fokussieren (d. h. zu erreichen, daß die von verschiedenen
Punkten abgestrahlten Schallwellen den Punkt P durchlaufen und miteinander in Phase sind), muß
nachstehende Bedingung erfüllt sein:
(4)
η = 0, ±1,±2, · · ■ ,±N
50
Darin sind Xf die Wellenlänge einer Schallwelle mit
der Frequenz /in der Flüssigkeit, R0 der Abstand der
nullten Elektrode vom Strahlfokussierungspunkt und Xn
der Horizontalabstand vom Nullpunkt (0) bis zu einer bestimmten Elektrode.
Als Elektrodenmaterial ist eine Zusammensetzung aus Chrom (Cr) und Gold (Au) wegen seiner
ausreichend hohen mechanischen Festigkeit besonders b0
geeignet. Die Elektroden werden in an sich bekannter Weise auf der Oberfläche des piezoelektrischen
Substrats aufgebracht, z. B. durch Aufdampfen und Aufsprühen. Das piezoelektrische Substrat kann aus
LiNbO3, Quartz, Bh2GeO20, PZT-Keramik (z. B. der von b5
der TDK Electronics Co, Ltd, hergestellten piezoelektrischen
Keramik 91 A) oder dergleichen hergestellt sein.
Ein Ultraschall-Umformer wurde in der Weise hergestellt, daß auf der einen Oberfläche eines
piezoelektrischen Substrats aus einer piezoelektrischen Keramik 91A der TDK verzahnte Elektroden mit
gleichen Abständen (mit einer Elektrodenperiode von !,4 mm, einer Elektrodenüberlappungslänge von 10 mm
und einer Elektrodenzahnbreite von 350 pm, die gleich dem Elektrodenabstand ist) angebracht wurden, eine
ebene Elektrode auf der gegenüberliegenden Oberfläche des Substrats durch Aufsprühen von Cr-Au
ausgebildet wurde und die Elektroden mit Anschlüssen a, bund cverbunden wurden, wie es in den Fig. 1 und 2
dargestellt ist Den beiden Elektrodenanschlüssen a und oder verzahnten Elektroden wurden elektrische Signale
aus hochfrequenten Impulsen zugeführt. Bei einer Änderung der Trägerfrequenz der elektrischen Signale
änderte sich die Richtung (0) der akustischen Strahlen, die von der mit einer Flüssigkeit in Berührung
stehenden Rückseite abgestrahlt wurden, mit der Trägerfrequenz, wie es in Fig.4 dargestellt ist. in
diesem Falle stand die Polarisierungsachse senkrecht zu derjenigen Ebene der piezoelektrischen Keramik, auf
der die verzahnten Elektroden aufgebracht waren, und die piezoelektrische Keramik hatte eine Länge von
70 mm, eine Breite von 20 mm und eine Dicke von 0,15 mm. Ferner zeigt: sich ein ähnliches Verhalten, als
eine Kombination einer der beiden Anschlüsse der verzahnten Elektroden mit der ebenen Elektrode (als
geerdete Elektrode) auf der gegenüberliegenden Oberfläche, und auch dann, als nur die verzahnten
Elektroden, ohne Ausbildung einer ebenen Elektrode, benutzt wurden. Im zuletzt genannten Falle wurden in
zwei Richtungen Schallwellen abgestrahlt, d. h. in Richtung +Θ und in Richtung — Θ. Obwohl es günstig
ist, die Schallwellen beider Richtungen zu benutzen, ist es auch möglich, die eine, je nach Anwendungsfall, durch
eine Schallabsorbierungseinrichtung zu unterdrücken.
Es wurde eine Vorrichtung mit einer piezoelektrischen Keramik, die die gleichen Eigenschaften wie die
nach Beispie! 1 hatte, hergestellt und so ausgelegt, daß sie Schallwellen mit einer Frequenz von 2,3 MHz an
einer 30 cm vom Umformer entfernten Stelle fokussierte, und dann wurden Untersuchungen an der Vorrichtung
durchgeführt. Die grafische Darstellung in F i g. 5 stellt die Ergebnisse dieser Untersuchungen dar, wobei
die Strahlbreiten für gegenüber dem Mittelwert um 3 dB niedrigere Energiewerte gelten. Wie die Darstellung
zeigt, betrug die Strahlbrcite im fokussicrten Tei' 7,5 mm, während der Abstand zum Strahlfokussierungspunkt
nahe bei dem Auslegewert (Nennwert) lag. Hierbei war die mit der Flüssigkeit in Berührung
stehende ebene Elektrode geerdet, während die dreiphasigen elektrischen Signale drei Gruppen von
Elektrodenanschlüssen, zu denen zwei Anschlüsse für die verzahnten Elektroden gehörten, zugeführt wurden,
wobei die Abstrahlung der akustischen Strahlen in nur einer Richtung bestätigt wurde.
Ähnliche Strahlfokussierungseigenschaften von Schallwellen ergaben sich, als einphasige elektrische
Signale zwei Anschlüssen der drei Elelctrodenanschlüsse zugeführt wurden.
Wie vorstehend ausführlich dargelegt wurde, lassen sich durch Anlegen von Wechselspannungen an
verzahnte Elektroden auf einem dünnen piezoelektri-
sehen Substrat Ultraschallstrahlen mit ausgezeichneten
Fokussierungseigenschaften in eine mit dem Substrat in Berührung stehende Flüssigkeit abstrahlen.
Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung von Abbildungen beschränkt, sondern kann generell in allen
Fällen angewandt werden, bei denen Schallwellenstrahlen fokussiert werden müssen, z. B. zum Zerstäuben
einer Flüssigkeit durch Fokussierung von Schallwellenstrahlen an der Grenzfläche zwischen der Flüssigkeit
und Luft.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Ultraschall-Umformer mit einem piezoelektrischen Substrat und einer verzahnten Elektrodenanordnung
auf der einen Seite des Substrats, so daß beim Anlegen einer Wechselspannung an die
Elektrodenanordnung Ultraschallwellen in das Medium, das mit dem Substrat in Berührung gehalten
wird, fokussiert abgestrahlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Substrats
(1) wesentlich kleiner als die Wellenlänge (A) einer Ultraschallwelle in dem Substrat (1) ist, so daß die
wirksame Abstrahlung der Ultraschallweilen von der der verzahnten Elektrodenanordnung gegenüberliegenden,
mit dem Medium in Berührung gehaltenen Substratseite dadurch erfolgt, daß die
Seite mit der verzahnten Elektrodenanordnung nicht mit dem Medium in Berührung steht
2. Ultraschall-Umformer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der anderen Seite des
Substrats (1) eine ebene Elektrode (3) angeordnet und Dreiphasen-Wechselspannungen an die verzahnte
Elektrodenanordnung (2) und die ebene Elektrode (3) angelegt sind.
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