DE29332C - Verfahren zur Herstellung von Mosaiken, insbesondere zur Nachahmung altrömischer Mosaike - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mosaiken, insbesondere zur Nachahmung altrömischer MosaikeInfo
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Description
KAISERLICHES»
PATENTAMT
Die Erfindung besteht einerseits in der Herstellung und Benutzung wabenartiger, in ihren
Zellen die Umrisse des Mosaikgebildes enthaltenden Formen, welche, ganz abweichend
von den bisherigen Fabrikationsarbeiten, von vornherein die gewünschten Mosaikgemälde
nach der Technik altrömischer Mosaikbekleidungen in zerrissenen, quadratischen oder ähnlichen
Zertheilungen zu liefern gestatten, andererseits aber auch darin, dafs diese netzartigen,
mit den Waben der Honigbienen zu vergleichenden Formen ohne wesentliche Mühe dadurch
hergestellt werden können, dafs das zu schaffende Mosaikbild in natürlicher Gröfse auf
Platten von trockener Seife, Wachs, Holz, Thon, Gyps u. dergl. aufgezeichnet, demnächst die
Netzzeichnung bis zur gewünschten Tiefe eingestochen oder eingeritzt wird und nach Vollendung
dieser Arbeit Gypsbrei oder eine sonstige geeignete Masse über diese vorher eingeölte
Fläche gegossen wird, worauf nach dem Erkalten oder Hartwerden der Masse die vollständige
Form geschaffen ist; endlich aber auch darin, dafs man in diese wabenartigen Formen
die bereits vorher verschiedenartig gefärbte Kunststeinmasse je nach den Gliederungen und
Schattirungen des Vorwurfes in die einzelnen Zellen eindrückt, diese Masse nach Umständen
in der Form beläfst oder, was zumeist der Fall sein dürfte, als ein lose in Zusammenhang stehendes Gefüge einzelner lockerer, neben
einander geordneter Steinstückchen in solcher Weise aus der EOrm hebt, dafs man sie auf
beliebige, mit Klebstoff versehene Unterlagen, wie Papier, Thon etc., sei es vor oder nach
der Härtung provisorisch oder definitiv befestigt und so das vollständig fertige, aus einzelnen
Steinen bestehende Mosaikbild erhält.
Ist das zu schaffende Mosaikbild sehr grofs, so wird dasselbe in verschiedenen Theilen geformt,
und diese Theile werden nach Fertigstellung zusammengefügt.
Die Mosaikgebilde können zu Fufsbodenbelag, zu Tischplatten, Wandbekleidungen oder
sonstigen bau- und kunstgewerblichen Gegenständen verwendet werden.
Das Verfahren zur Herstellung der Formen und des Mosaikgebildes, sowie zur Verwendung
desselben ist folgendes: ..'■■■
Von dem herzustellenden Mosaikbilde werden Detailzeichnuhgen (Gartons) in natürlicher Gröfse
gefertigt und im Ganzen oder, wenn es nöthig ist, stückweise auf Platten von Seife, Wachs,
Holz, Thon, Gyps oder sonstigem brauchbarem Material übertragen, worauf die Netzzeichnung
bis zur gewünschten Tiefe, welche sich nach der Dicke bezw. Stärke, die das Bildwerk erhalten
soll, richtet, eingestochen oder eingeritzt wird.
Die auf der Zeichnung, Fig. 2 und 4, dargestellten Scheidewände b bilden somit auf der
ersten Platte Vertiefungen.
Nunmehr wird über die ganze Fläche, welche vorher eingeölt wurde, heifses Wachs, Gypsbrei
oder sonstige geeignete Masse gegossen, nach dem Erkalten abgenommen, und die gewünschte
Form ist fertig.
Will man diese aus Wachs oder Gyps bestehenden Formen nicht direct zum Einlassen
der Masse für Bildung der Mosaiksteinchen bezw. des Bildwerkes benutzen, so kann man
auf galvanischem Wege eine Matrize aus Kupfer herstellen und diese zur Vervielfältigung der
Form aus Papier oder anderem brauchbaren Material, welches im breiigen oder wenigstens
Claims (1)
- weichem Zustande in die Matrize eingedrückt wird, benutzen.Ist die Form fertig, so wird die bereits vorher gefärbte Masse in die vertieften Zellen c, ,Fig. 2 und 4, welche sich nach unten etwas verjüngen können, eingedrückt oder eingeschnitten , und zwar in jede Zelle die entsprechende Farbe, so dafs, wenn die ganze Form ausgefüllt ist, das fertige Mosaikbild in der Form erscheint.Soll die Form als Unterlage und Füllmaterial mitbenutzt werden, d. h. die in die Form eingedrückte Masse darin belassen werden, z. B. als einzulegende Platten für Tische, Schränke u. s. w., so verwendet man zur Form entweder ganz dünne Papiermassen oder auch Metall und als Masse vorher gefärbte Steinpappe oder sonstiges klebriges Material, welche am Boden a und den Wandungen b der Zellen c im weichen Zustande festhaftet, nicht gebrannt werden darf, wie z. B. Thon, und nach der Erhärtung eine so fest haftende und harte Masse bildet, dafs sie, wenn man Metallformen benutzt hat, abgeschliffen werden kann, wonach die Zwischenwände b glanzvoll hervorleuchten.Soll das Mosaikbild aus der Form herausgenommen und als loses Gefüge einzelner Steinchen benutzt werden, was zumeist der Fall sein dürfte, so legt man, wenn die in den Zellen geformten Steinchen compact bezw. hart geworden sind, falls dieselben nicht schon vorher auf Platten etc. befestigt wurden, ein mit Klebestoff versehenes Papier oder Stück Leinwand auf die obere Schicht des lockeren Mosaikgefügesund drückt dieses so fest an, dafs das Bildwerk ohne Gefahr des Auseinanderfallens durch Umdrehen der Form leicht herausgenommen und an den Ort seiner Bestimmung gebracht werden kann.Die so hergestellten Mosaikgebilde werden in bisher üblicher Weise an dem für sie bestimmten Ort mittelst Cement oder sonstigem Mörtel oder Kitt an Fufsböden, an Wänden etc. befestigt, und zwar kann bei diesem Verfahren das ganze Bild, wenn es nicht zu grofs ist, als ein Stück eingesetzt und dann das die einzelnen Steinchen zusammenhaltende Papier losgelöst werden.Je nach Wunsch werden die Zwischenräume bei Wand- und Fufsbodenplatten mit Cement u. s. w. und bei Luxussachen, Tischplatten etc. mit Metall ausgegossen.Wenn man vorhandene, z. B. altrömische, Mosaiks von Wand- bezw. Fufsbodenbekleidung autographisch copiren will, so geschieht dies auf folgende Weise:Ein Bogen nasses Lösch- bezw. Fliefspapier wird auf das vorhandene Steingefüge aufgelegt und mit einer Bürste fest angeklopft; zur Verstärkung der so erhaltenen Matrize werden ein oder mehrere mit Kleister bestrichene Bogen auf den ersten Bogen aufgelegt, ebenfalls mit der Bürste fest geklopft und angetrocknet. Hat man das Steingefüge vor dem Auflegen des ersten Bogens mit den betreffenden Kreidefarben bestrichen, so erhält man beim Abnehmen der Matrize eine getreue Copie des alten Mosaikwerkes in den natürlichen Farben. In diese Form wird Gypsbrei gegossen und demnächst das hinlänglich markirte Netzwerk mittelst Grabstichels vertieft, wodurch eine Form geschaffen wird, die eine getreue Reproducirung jedes Originals ermöglicht.Die Metallform kann aus zwei Theilen bestehen, die je nur die halbe Tiefe haben und durch Aufeinanderlegen die Form geben! Soll aus dieser Form die Steinmasse herausgehoben werden, so hebt man die eine Hälfte der Form ab, klebt über die obere Fläche der Mosaiksteinchen ein Blatt Papier oder ein Stück Leinwand etc. und kann dann auch die zweite Hälfte der Form abheben, ohne dafs das Bildwerk aus einander fällt.Patenτ-AnsPRυch:Verfahren zur Herstellung von Mosaikgebilden und würfelartigen oder ähnlichen Stückchen oder Plättchen von Thon, Holz, Cement, Glas, Kunststeinmasse etc., im wesentlichen bestehend:a) in der Benutzung von Formen aus Papiermasse, Thon, Gyps, Metall oder sonstigem brauchbaren Material, welche derart hergestellt sind, dafs die gegebenen Vorbilder, Entwürfe etc. zunächst auf Platten von Seife, Wachs, Holz, Gyps etc. übertragen, die Netzzeichnungen in diese Platten eingestochen bezw. eingeritzt und demnächst abgeformt werden, so dafs eine den Waben der Bienen ähnliche Form mit netzartigen Zellen c nebst Seiten- und Querwänden b entsteht, welche bereits die Umrisse des verlangten Mosaikbildes darstellt und zur Aufnahme der bereits vorher verschiedenartig gefärbten Masse dient;b) darin, dafs diese Masse je nach den Gliederungen und Schattirungen des Vorwurfes in die Zellen c eingedrückt, nach der Erhärtung ein aus lockeren, neben einander geordneten Steinchen bestehendes loses Gefüge bildet, welches als fertiges Mosaikbild auf beliebigen Flächen placirt werden kann;c) darin, dafs das Mosaikbild mit der Form Verwendung findet, so dafs letztere als Füllmaterial benutzt wird, undd) darin, dafs mittelst Papierabdrücke autographische Copien vorhandener Mosaikbildwerke als Matrizen genommen und so getreue Formen zur Herstellung solcher Mosaikwerke geschaffen werden.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1097649B (de) * | 1952-12-27 | 1961-01-19 | Albert Ag Chem Werke | Fliesentafel |
DE1115176B (de) * | 1957-09-25 | 1961-10-12 | Josef Braun | Verfahren zur Herstellung einer Steinplatte und Vorrichtung zur Ausuebung des Verfahrens |
FR2776961A1 (fr) * | 1998-04-06 | 1999-10-08 | Aglio Jean Pierre Dall | Procede de fabrication de mosaiques reproductibles, installation pour sa mise en oeuvre et tesselles obtennes |
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Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1097649B (de) * | 1952-12-27 | 1961-01-19 | Albert Ag Chem Werke | Fliesentafel |
DE1115176B (de) * | 1957-09-25 | 1961-10-12 | Josef Braun | Verfahren zur Herstellung einer Steinplatte und Vorrichtung zur Ausuebung des Verfahrens |
FR2776961A1 (fr) * | 1998-04-06 | 1999-10-08 | Aglio Jean Pierre Dall | Procede de fabrication de mosaiques reproductibles, installation pour sa mise en oeuvre et tesselles obtennes |
EP1088683A1 (de) * | 1998-04-06 | 2001-04-04 | Dall'Aglio, Jean-Pierre | Verfahren und Vorrichtung zur reproduzierbaren Herstellung von Mosaiken und die hergestellten Mosaiksteine |
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