DE2933208A1 - Azofarbstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zum faerben von synthetischen polymeren materialien - Google Patents
Azofarbstoffe, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung zum faerben von synthetischen polymeren materialienInfo
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Description
PATENTANWALT
t)R. RICHARD KNEISSU -.
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Widenmayerstr.46 -h~
D-8000 MÜNCHEN 22
Tel. 080/29512a
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Mappe 24568
Case Dd. 30397/DT
IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES LTD. London, Großbritannien
Azofarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre
Verwendung zum Färben von synthetischen polymeren
Materialien
Priorität: 24. August 1978 - Großbritannien
030010/0748
Die Erfindung bezieht sich auf neue wasserlösliche Azofarbstoffe, auf ihre Herstellung und auf ihre Verwendung
zum Färben von synthetischen polymeren Materialien in Form von Bändern, Fasern, Filmen, Fäden und Textilmaterialien
allgemein. Die Farbstoffe eignen sich besonders zum Färben von Polymeren und Mischpolymeren von Acrylonitril und Dicyanoethylen
und auch von sauer modifizierten Polyestern und Polyamiden.
So werden also gemäß der Erfindung Azofarbstoffe vorgeschlagen,
die frei von Carbonsäure- und Sulfonsäuregruppen sind und die Formel:
Jl = N
23®
aufweisen, worin R für eine ggf. substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylgruppe steht, R für Wasserstoff
oder eine ggf. substituierte Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe steht oder mit dem Stickstoffatom und dem Ring A
einen 5- oder 6gliedrigen Ring bildet, der Ring A ggf. substituiert ist oder einen ankondensierten Ring aufweist, Z
für eine ggf. substituierte Alkylengruppe mit 2 oder mehr Kohlenstoffatomen oder eine ggf. substituierte Arylengruppe
steht, K^ für eine ein quaternäres Stickstoffatom enthaltende
Gruppe steht und X3^ für ein Anion steht.
R kann eine ggf. substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- (insbesondere Cyclohexyl-) oder Aralkyl- (insbesondere
Phenylalkyl-)Gruppe sein. Geeignete Substituenten sind Halo-
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gen, insbesondere Chlor, Niederalkoxy, Hydroxy, Hydroxyniederalkoxy,
Carbamoyl, Niederalkoxycarbonyl, Acyloxy, Aryloxy, insbesondere Phenyloxy, Hydroxyaryloxy, insbesondere
Hydroxyphenyloxy, Cycloalkoxy, insbesondere Cyclohexyloxy, und Cyano. Beispiele für R sind niederes Alkyl
und Alkenyl, welche ggf. die oben erwähnten Substituenten tragen, wie z..B. Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Allyl,
2-Hydroxyethyl und 1-Chloro-2-hydroxypropyl, Benzyl, 4'-Methylbenzyl,
2-Carbamoylethyl, 2-Carbamoyl-2-methylethyl,
2-Chloroethyl, 2-Bromoethyl, 2-Acetoxyethyl, Cyclohexyl,
Phenylethyl, Methoxyethyl und Methoxycarbonylethyl.
R ist vorzugsweise Methyl, Ethyl oder Benzyl, insbesondere Methyl.
R kann Wasserstoff oder eine ggf. substituierte Alkyl-(insbesondere
Niederalkyl-), Cycloalkyl-, Aryl- (insbesondere Phenyl-) oder Aralkyl- (insbesondere Phenylalkyl-)Gruppe
sein oder mit dem Stickstoffatom und dem·Ring A einen 5-
oder 6gliedrigen Ring bilden. Geeignete Substituenten, die anwesend sein können, sind diejenigen, die oben bei R erwähnt
wurden.
Somit sind also Beispiele für R1 Wasserstoff, Methyl, Ethyl,
Propyl, Butyl, Phenyl, Hydroxyniederalkyl, wie z.B. 2-Hydroxyethyl und 2- oder 3-Hydroxypropyl, Niederalkoxyniederalkyl,
wie z.B. 2-(Methoxy- oder Ethoxy)ethyl und 3-Methoxypropyl,
Cyanoniederalkyl, wie z.B. 2-Cyanoethyl, Arylniederalkyl,
wie z.B. Benzyl und ß-Phenylethyl, Acyloxyniederalkyl,
wie z.B. 2-Acetoxyethyl, Niederalkoxycarbonylniederalkyl, wie z.B. 2-Methoxycarbonylethyl, Hydroxyniederalkoxyniederalkyl,
wie z.B. 2-(2'Hydroxyethoxy)ethyl, Kiederalkoxy-niederalkoxycarbonyl-niederalkyl,
wie z.B. 2-(2'-Methoxyethoxycarbonyl)ethyl, 2-Carbamoylethyl, Cycloalkyl, wie
z.B. Cyclohexyl, Hydroxyaryloxyniederalkyl, wie z.B. Hydroxy-
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phenoxyethyl, Cycloalkoxyniederalkyl, wie z.B. Cyclohexyloxyethyl,
und Aryl, wie z.B. Phenyl.
Wenn die Ausdrücke Niederalkyl, Niederalkenyl und Niederalkoxy in dieser Beschreibung verwendet werden, dann bedeuten
sie Alkyl, Alkenyl und Alkoxy mit jeweils 1 bis Kohlenstoffatomen.
R kann mit dem Stickstoffatom und dem Ring A einen 5- oder
6gliedrigen Ring bilden, so daß eine Gruppe der folgenden Type entsteht:
Beispiele für Kupplungskomponenten dieser Art sind Indol,
Indolin und Tetrahydrochinolin und deren substituierte Derivate.
Der Ring A kann ggf. substituiert sein, beispielsweise durch Niederalkyl-, Nlederalkoxy-, Aryloxy-, Trifluoromethyl-,
Sulfamoyl-, substituierte Sulfamoyl- (wie z.B. Alkylsulfamoyl-),
Niederalkoxycarbonyl-, Acylamino- und Ureidogrup-P en.
Spezielle Beispiele für substituenten, die in A vorliegen
können, sind Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Chloro, Bromo, Trifluoromethyl, Sulfamoyl, Dimethylsulfamoyl, Diethylsulfamoyl,
Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, Phenoxy, Acetylamino,
Formamido, Propionylamino und Ureido.
Der Ring A kann einen ankondensierten Ring aufweisen, wie z.B. einen Benzolring, so daß eine Kupplungskomponente der
folgenden Type entsteht:
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worin Z für eine ggf. substituierte Alkylengruppe mit 2
oder mehr Kohlenstoffatomen, üblicherweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, oder eine ggf. substituierte Arylengruppe steht.
Hydroxy ist ein bevorzugter Substituent in der Alkylengruppe.
Beispiele für Z sind -CH2CH2-, -CH-CH2-, -C
CH. OH
-CHOCH_CHO-, -CH CH CH CH0- , -C-CH-
222 2222 |2 und phenylen.
K^ ist eine Gruppe, die ein quaternäres Stickstoffatom enthält.
Beispiele für K^ sind Cyclammoniumgruppen und Trialkylammoniumgruppen,
die entweder direkt oder durch eine Brückengruppe, wie z.B. eine Oxyalkylengruppe, beispielsweise
-OCH2CH2-, an Z gebunden sind. Die Alkylgruppen in Trialkylammonium
können substituiert sein, beispielsweise durch Hydroxy-oder Phenylgruppen.
Cyclammoniumgruppen sind heterocyclische Gruppen, die ein quaternisiertes Stickstoffatom im Ring enthalten, wobei der
Ring vorzugsweise, aber nicht unbedingt an den Rest des Moleküls durch das quaternisierte Stickstoffatom gebunden ist.
Beispiele für Cyclammoniumgruppen sind Pyridinium, oc-picolinium,
ß-Picolinium, Jf-Picolinium, Chinolinium, Isochinolinium,
N-Methylpiperidinium und N-Methylmorpholinium.
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Beispiele für Trialkylammoniumgruppen sind Gruppen der Formel:
oo 4
worin R , RJ und R beispielsweise für Methyl, Ethyl, Propyl, ß-Hydroxyethyl und Benzyl, insbesondere Methyl, stehen.
worin R , RJ und R beispielsweise für Methyl, Ethyl, Propyl, ß-Hydroxyethyl und Benzyl, insbesondere Methyl, stehen.
Beispiele für Anionen & sind anorganische Anionen, wie z.B.
Chlorid, Bromid, Jodid, Tetrachlorozincat, Bisulfat oder Sulfat, und organische Anionen, wie z.B. Acetat, Propionat,
Methosulfat, Methylsulfonat und p-Tolylsulfonat. In den Fällen,
in denen das Anion mehrwertig ist, wird der wasserlösliche Farbstoff einen entsprechenden molaren Anteil des kationischen
Teils des Farbstoffs enthalten.
Der Ersatz eines Anions durch ein anderes im Farbstoff kann durch Metathese erfolgen.
Eine bevorzugte Klasse von erfindungsgemäßen Farbstoffen
besitzt die Formel:
worin R für eine Niederalkylgruppe, vorzugsweise Methyl,
steht, R für eine ggf. durch Hydroxy oder Cyano substituierte Niederalkylgruppe steht, Z für eine ggf. durch Hydroxy
substituierte Alkylengruppe steht, K^ für eine Trialkylam-
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moniumgruppe oder eine ggf. durch Niederalkyl substituierte
Pyridiniumgruppe steht und an Z durch eine Oxyalkylengruppe gebunden sein kann, und X die oben angegebene Bedeutung besitzt.
Gemäß der Erfindung wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Farbstoffe vorgeschlagen,
welches dadurch ausgeführt wird, daß man eine Verbindung der Formel:
(II)
worin A, R , Z, K^ und xr die oben angegebenen Bedeutungen
besitzen, quaternisiert.
Beispiele für Quaternisierungsmittel sind Alkylhalogenide,
wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylchlorid und die
entsprechenden Bromide, Alkenylhalogenide, wie z.B. Alkylchloride
oder -bromide, Aralkylhalogenide, wie z.B. Benzylchlorid oder -bromid, Dialkylsulfate, wie z.B. Dimethylsulfat,
Diethylsulfat, Dipropylsulfat und Dibutylsulfat, Alkylester
von Arylsulfonaten, wie z.B. Methyl- und Ethyl-p-toluolsulfonat,
und andere Niederalkylester von starken Mineralsäuren oder organischen Sulfonsäuren. Andere Quaternisierungsmittel
können selbst Substituenten tragen, wie z.B. Chloropropionitril,
Bromopropionamid und Bromohydrin.
Die Reaktion zwischen dem Quaternisierungsmittel und dem Farbstoff der Formel (II) kann im unverdünnten Zustand ohne
Zusatz eines Lösungsmittels erfolgen, sie kann aber auch in einem inerten organischen Lösungsmittel ausgeführt werden,
wie z.B. in Benzol, Toluol, Xylol, Chlorobenzol, Nitrobenzol,
Aceton, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloroethan, Per-
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chloroethylen, Chloroform, Dimethylformamid, Acetonitril,
Essigsäure, Ameisensäure und 2-Ethoxyethanol. Die Quaternisierung kann auch in wäßriger Phase, ggf. in Anwesenheit
eines organischen Lösungsmittels, ausgeführt werden. Das Quaternisierungsmittel kann in einem beträchtlichen Überschuß
verwendet werden, beispielsweise können bis zu 6 Mol je Mol Farbstoff verwendet werden. Geeignete Temperaturen sind
20 bis 150°C und insbesondere 2O-9O°C. Der Einschluß eines
säurebindenden Mittels ist oftmals nützlich. Solche Mittel sind beispielsweise Magnesiumoxid, Natrium- und Kaliumcarbonat,
Natrium- und Kaliumbicarbonat, Magnesium- und CaI-ciumcarbonat,
Kaliumacetat oder Gemische dieser Mittel.
Die Quaternisierung von Farbstoffen der Formel (II) kann
auch durch Reaktion mit beispielsweise Acrylamid in einer organischen oder Mineralsäure, wie z.B. Essig-, Ameisen- oder
Salzsäure oder Gemischen derselben, bei Temperaturen zwischen 50 und 100°C ausgeführt werden.
Die Quaternisierung kann auch dadurch ausgeführt werden, daß man einen Farbstoff der Formel (II) mit Ethylenoxid
oder einem Derivat davon der Formel:
^ »Hf
worin R und R für Wasserstoff oder eine ggf. substituierte
Niederalkylgruppe stehen, umsetzt.
Diese Reaktion wird in einem Lösungsmittel in Gegenwart einer Mineralsäure oder einer organischen Säure ausgeführt,
die das Anion X liefert, und zwar bei einer Temperatur von 10 bis 100°C und vorzugsweise 4O-9O°C. Geeignete Säuren sind
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Schwefel-, Salz-, Bromwasserstoff-, Phosphor-, Benzolsulfon-, Toluolsulfon-, Ameisen-, Essig- oder Propionsäure.
Diese Säuren können auch als Lösungsmittel dienen oder können in Mischung untereinander oder mit anderen organischen
Lösungsmitteln, wie z.B. Dimethylformamid, Acetonitril, Dioxan, Tetrahydrofuran, Chlorobenzol, Toluol, Xylol, Nitro
benzol, Aceton oder Methylethylketon, verwendet werden.
Wenn die Reaktion in hydrophoben organischen Lösungsmitteln ausgeführt wird, dann ist der alkylierte Farbstoff normalerweise
unlöslich und kann durch Filtration abgetrennt werden. Ggf. kann der alkylierte Farbstoff aus wäßriger Lösung
durch Ausfällung in Form eines Salzes, wie z.B. Tetrachlorozincat, welches durch Zusatz von Zinkchlorid zur wäßrigen
Lösung erhalten wird, isoliert werden.
Als Ergebnis der Quaternisierung kann der Farbstoff beispielsweise
in Form des Chlorids, Bromids oder Methosulfats erhalten werden, je nach dem verwendeten Alkylierungsmittel.
Wenn der Farbstoff als Salz eines anderen Anions gewünscht wird, dann kann das Anion durch bekannte Metatheseverfahren
durch ein anderes ersetzt werden.
Verbindungen der Formel (II) , die als Ausgangsmaterialien im obigen Verfahren verwendet werden können, können dadurch
erhalten werden, daß man 2-Aminothiazol diazotiert und die
Diazokomponente mit einer Kupplungskomponente der Formel:
Z -
worin R, A, Z, K^ und x3^ die oben angegebenen Bedeutungen
besitzen, kuppelt.
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Kupplungskomponenten, die in der obigen Reaktion verwendet werden können, sind:
2-(N-Phenyl-N-ethylamino)ethylpyridiniumchlorid,
2- (N-Phenyl-N-methyIamino)ethylpyridiniumchlorid,
2- (N-Phenyl-N-ethylamino) ethyl-ct-picoliniumchlorid,
2- (N-Phenyl-N-ethylamino) ethyl- (gr-dimethyl amino) pyridiniumchlorid,
2- (N-Phenyl-N-ethylamino)ethylisothiouroniumchlorid,
2-(N-Phenyl-N-methylamino)ethyltrimethylammoniumchlorid,
2- (N-Phenyl-N-propylamino)ethyltrimethylphosphoniumchlorid,
2-(N-3'-Methylphenyl-N-ethyl)ethylpyridiniumchlorid, 2-(N-3'-Acetylaminophenyl-N-ethyl)ethylpyridiniumchlorid,
3-(N-Phenyl-N-ethylamino)-2-hydroxypropylpyridiniumchlorid,
3-(N-Phenyl-N-ethylamino)-2-hydroxypropyl-^-picoliniumchlo-
Methyl-/"4-ß- (N-phenyl-N-ethylamino) ethyl/pyridiniumchlorid,
Cl
2-(N,N-Diphenylamino)ethylpyridiniumchlorid,
4-(N-Phenylamino)phenyltrimethylammoniumchlorid,
4-(N-Phenyl-N-methylamino)phenyltrimethylammoniumchlorid
3- (4-/ft-Methyl-N-phenylamino7phenoxy)-2-hydroxypropylpyridiniumchlorid.
Bei einem anderen Verfahren, welches eine weitere Erscheinungsform
der Erfindung bildet, wird der erfindungsgemäße Farbstoff dadurch hergestellt, daß man
(a) eine Verbindung der Formel (II):
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N | = N | / | „1 | X | - Y |
v | \ | ||||
"TV | |||||
- N | |||||
(II)
worin A, R und Z die oben angegebenen Bedeutungen besitzen,
X für eine direkte Bindung oder eine Brückengruppe steht und Y für Halogen oder eine Sulfato- oder eine SuIfatoestergruppe
steht, mit einem tertiären Amin, wie z.B. Pyridin oder Trimethylamin, umsetzt, und hierauf eine Reaktion mit einem
Quaternisierungsmittel wie beim vorstehend beschriebenen Verfahren anschließt; oder
(b) eine Verbindung (II), wie sie oben definiert ist, mit
einem sekundären Amin umsetzt und hierauf das Produkt mit zwei oder mehr Mol eines Quaternisierungsmittels umsetzt.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe können zum Färben von polymeren
synthetischen Materialien durch Aufbringen aus einem wäßrigen Bad verwendet werden. Die vorliegenden Farbstoffe
ergeben wertvolle leuchtende Farbtöne mit einer hohen Farbkraft.
Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Farbstoffe
zum Färben von Polyacrylonitrilmaterialien, auf welche sie aus sauren, neutralen oder schwach alkalischen Färbebädern
(d.h. pH von 3-8) bei Temperaturen zwischen 40-120 C, vorzugsweise 80-120 C, oder durch Drucktechniken unter Verwendung
eingedickter Druckpasten aufgebracht werden können. Es werden leuchtend violette bis rötlichblaue Farbtöne mit vorzüglichen
Echtheitseigenschaften gegenüber Waschen, Schwitzen, Dampfbügeln und Licht erhalten.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe können zum Färben von polymeren Textilmaterialien, insbesondere von Textilmaterialien
aus Polymeren oder Mischpolymeren von Acrylonitril, durch
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das Naßtransferdruckverfahren verwendet werden. Bei diesem
Verfahren wird ein Träger, wie z.B. Papier, mit einer einen Farbstoff enthaltenden Druckfarbe bedruckt, worauf der bedruckte
Träger mit einem Textilmaterial zusammengelegt wird und das Ganze dann unter feuchten oder nassen Bedingungen
Wärme und Druck ausgesetzt wird, wobei der Farbstoff auf das Textilmaterial übertragen wird.
Die erfindungsgemäßen Farbstoffe enthalten zwei wasserlöslich
machende Gruppen und besitzen trotzdem überraschenderweise Kompatibilitätswerte von 3 bis 3,5. Da verwandte Farbstoffe,
die nur eine wasserlöslich machende Gruppe enthalten, üblicherweise Kompatibilitätswerte von 5 oder mehr
aufweisen, ist es äußerst überraschend, daß die Anwesenheit einer weiteren löslich machenden Gruppe diesen Wert auf 3
bis 3,5 drückt, ein Wert, der eine günstigere Färbegeschwindigkeit ergibt.
Die Kompatibilitätswerte können durch das Verfahren bestimmt werden, das in Journal of the Society of Dyers and Colourists,
Bd. 87, Nr. 2, S. 60 (1971) beschrieben ist. Sie werden auf einer Skala von 1 bis 5 eingeteilt. Färber, die mit
dem Färben von Polyacrylonitrilmaterialien befaßt sind, zeigen eine starke Bevorzugung für Farbstoffe mit einem Kompatibilitätswert
(K.W.) von 2,5 bis 3,5 oder, anders ausgedrückt, ungefähr 3. Farbstoffe mit einem solchen K.W. sind
hinsichtlich der Färbeeigenschaften mit der größten Zahl der wichtigsten kommerziellen Farbstoffe kompatibel, die
zum Färben von Polyacrylnitril verwendet werden. Die Färbegeschwindigkeiten
von Gemischen aus Farbstoffen mit einem K.W. von ungefähr 3 sind derart, daß das Färben leichter
kontrolliert und während des Färbens der Farbton leichter bestimmt und eingestellt werden kann, sofern dies nötig ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin alle Teile und Prozentangaben in Gewicht aus-
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ft
gedrückt sind, sofern nichts anderes angegeben ist. Wenn die Teile in Volumen angegeben sind, dann ist das Verhältnis
von Gewicht zu Volumen das Verhältnis von Gramm zu Milliliter.
(a) Monokationische Farbstoffbase
1,0 Teil 2-Aminothiazol wird sorgfältig zu 5,5 Teilen Schwefelsäure
(S.G. 1,84) bei weniger als 25°C zugegeben. Das Gemisch wird dann auf O0C abgekühlt, und 10 Teile Eis werden
zugesetzt. 5,0 Teile 2 η Natriumnitrit werden dann tropfenweise bei 0°C während 1/4 st zugegeben, worauf das Gemisch
eine weitere Stunde gerührt wird. Dann wird SuIfaminsäure zugesetzt^ um überschüssige salpetrige Säure zu entfernen.
Das Diazogemisch wird dann zu 4,72 Teilen einer 48,1%igen
Lösung von 2-(N-Ethyl-N-phenylaminoethyl)pyridiniumchlorid und 50 Teilen Wasser während 20 min bei O0C zugegeben. Das
Gemisch wird dann 2 st bei O0C gerührt, worauf 10 Teile Natriumacetat
zugesetzt werden, wodurch die Farbe sich von Blau nach Rot ändert. Das Produkt wird durch Zusatz von 4
Teilen 50%iger Zinkchloridlösung und Kochsalz bis zu einer Konzentration von 10 % ausgesalzt und abschließend abfiltriert
und getrocknet. Die Konstitution des Produkts ist wie folgt:
N-
\\_N s V-// V-N^ * * Λ /7—\ CZnCl2-!
\\_N s V-// V-N^ * * Λ /7—\ CZnCl2-!
(b) Biskationischer Farbstoff
Das Produkt von (a) oben wird bei 70°C mit 0,5 Teilen leichtem Magnesiumoxid und 30 Teilen Eisessig gerührt, worauf
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dann 2 Teile Dimethylsulfat während 5 min zugegeben werden. Das Gemisch wird dann 2 st bei 7O°C gerührt, worauf schließlich
weitere 2 Teile Dimethylsulfat und 0,5 Teile Magnesiumoxid zugesetzt werden. Nach weiteren 2 st bei 70 C wird
das Gemisch auf Wasser geschüttet und filtriert. Die Flüssigkeiten werden mit 1,15 Teilen 50%iger Zinkchloridlösung
behandelt, worauf Kochsalz bis zu einer Konzentration von 20 % zugegeben wird. Das erhaltene Gemisch wird über Nacht
gerührt, und das Produkt, welches die Struktur (I) aufweist, wird abfiltriert und dann in einem Dampfofen getrocknet.
Es erteilt Acrylfasern einen leuchtend bläulichvioletten Farbton mit einer vorzüglichen Licht- und Naßechtheit.
Weitere bläulichviolette Farbstoffe können durch ähnliche Verfahren erhalten werden. Sie ergeben sich aus der folgenden
Tabelle.
Die erste Spalte zeigt den Substituenten R im Benzolring der Kupplungskomponente, die zweite Spalte zeigt den Substituenten
R , die dritte Spalte zeigt den Alkylensubstituenten und die letzte Spalte zeigt die quaternäre Gruppe
J©
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Beisp. Nr. |
E2 | E1 | Alkylen | K+ |
2 | CH3 | OH3 | -CH2CH2- | |
3 | OH3 | O2H5 | -OH2CH2- | -^H^CH3 |
^3 | ||||
a | O2H5 | -CH_CH.CH - 2I 2 |
||
• | OH |
Weitere bläulichviolette bis blaue Farbstoffe können durch ähnliche Verfahren wie in Beispiel 1 erhalten werden. Sie
ergeben sich aus der folgenden Tabelle.
Die erste Spalte zeigt den Substituenten R2 im Benzolring,
der an die Azogruppe gebunden ist, die zweite Spalte zeigt den Substituenten R1, die dritte Spalte zeigt die Brückengruppe
Z, und die letzte Spalte zeigt die quaternäre Gruppe
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ir
Beisp.
Nr.
2 2 W
CH,
CH,
ca.
-N CH,
CH,
.CH. OH
-N ^\ CH,
- N Λ—CH,
10
CH,
11
OCH,
-O-
12
Cl
.CH. OH -V
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Claims (11)
1. Azofarbstoffe, die frei von Carbonsäure- und Sulfonsäuregruppen
sind und die Formel:
= N —
aufweisen, worin R für eine ggf. substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylgruppe steht, R^ für
Wasserstoff oder eine ggf. substituierte Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe steht oder mit dem Stickstoffatom
und dem Ring A einen 5- oder 6gliedrigen Ring bildet, der Ring A ggf. substituiert ist oder einen ankondensierten
Ring aufweist, Z für eine ggf. substituierte Alkylengruppe mit 2 oder mehr Kohlenstoffatomen oder
eine ggf. substituierte Arylengruppe steht, K-^ für eine
ein quaternäres Stickstoffatom enthaltende Gruppe steht
und x~ für ein Anion steht. β
2. Farbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ggf. an R und R vorhandenen Substituenten aus Halogen,
Niederalkoxy, Hydroxy, Hydroxyniederalkoxy,
Carbamoyl, Niederalkoxycarbamoyl, Acyloxy, Aryloxy, Hydroxyaryloxy, Cycloalkoxy und Cyano ausgewählt sind.
3. Farbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R zusammen mit dem Stickstoffatom und dem Ring A
■ einen Indol-, Indolin- oder Tetrahydrochinolinring
bildet.
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4. Farbstoffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die ggf. am Ring A vorhandenen
Substituenten aus Niederalkyl, Niederalkoxy, Aryloxy, Trifluoromethyl, SuIfamoyl, Niederalkylsulfamoyl,
Niederalkoxycarbonyl, Acylamino und Ureido ausgewählt
sind.
5. Farbstoffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Ring A ein Benzolring ankondensiert
ist.
6. Farbstoffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Z für eine verzweigte oder
unverzweigte Niederalkylengruppe mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, die ggf. einen Hydroxysubstxtuenten trägt, oder
eine Phenylengruppe steht.
7. Farbstoffe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß K^ für eine Cyclammonium- oder
Trialkylammoniumgruppe, die entweder direkt oder durch
eine Oxyalkylengruppe an Z gebunden ist, steht.
8. Farbstoffe der Formel:
worin R für eine Niederalkylgruppe steht, R' für eine
ggf. durch Hydroxy oder Cyano substituierte Niederalkylgruppe steht, Z für eine ggf. durch Hydroxy substituierte
Alkylengruppe steht, K^ für eine Trialkylammonium-
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oder ggf. durch Niederalkyl substituierte Pyridiniumgruppe steht und an Z direkt oder durch eine Oxyalkylengruppe
gebunden ist, und X die oben angegebene Bedeutung besitzt.
9. Verfahren zur Herstellung der Farbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der
Formel:
R1
Z -
worin A, R, Z, Kr und λ die oben angegebenen Bedeutungen
besitzen, quaternisiert.
10. Verfahren zur Herstellung der Farbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
(a) eine Verbindung der Formel (II):
N=N
worin A, R^ und Z die oben angegebenen Bedeutungen besitzen,
X für eine direkte Bindung oder eine Brückengruppe steht und Y für Halogen oder eine Sulfato- oder
SuIfatoestergruppe steht, mit einem tertiären Amin,
wie z.B. Pyridin oder Trimethylamin, umsetzt und eine Reaktion mit einem Quaternisierungsmittel anschließt
oder
(b) die Verbindung (II) mit einem sekundären Amin umsetzt und dann das so erhaltene Produkt mit zwei oder
mehr Mol eines Quaternisierungsmittels umsetzt.
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11. Verwendung der Farbstoffe nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zum Färben von polymeren Materialien, insbesondere
Polyacrylnitril.
030010/0748
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