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"DOPPELDRAHTZWIRNSPINDEL"
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Für Garne feiner Nummern, d.h. insbesondere für multifile Endlosgarne,
die in Kopsform aufgemacht sind, werden Doppeldrahtzwirnspindeln besonders schlanker
Bauart verwandt, die hohe Drehzahlen erlauben. Derartige Zwirnspindeln besitzen
einen als Kegelstumpf ausgebildeten Rotor. Auch Abwandlungen in Form von Kugel-
oder Parabelstümpfen sind denkbar. Dieser mit der Spindel angetriebene Rotor umgibt
einen Teil des Schutztopfes und die Schutztopflagerung. Der Schutztopf wird deswegen
im Axialbereich des Rotors der Innenform des Rotors angepaßt.
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Er besitzt in diesem Bereich also ebenfalls eine kegelstumpfformige
oder entsprechend andere Gestalt, so daß zwischen Rotor und Schutztopf ein Ringraum
entsteht, der in seinem unteren Bereich eine Zylinderscheibe darstellt, die die
Stirnfläche eines kegelstumpfförmigen Ringraums bildet. Der Schutztopf wird vorzugsweise
durch Magnete an der Drehung gehindert. Es hat sich nungezeigt, daß in den Ringraum
zwischen Rotor und Schutztopf eine Luftströmung eingezogen wird, welche bewirkt,
daß Faserstaub sowie Faserenden und Fadenenden in den Ringraum eingezogen werden.
Dies führt zu unliebsamer Verschmutzung und u.U. auch zu Wicklern, die nur schwer
zu beseitigen sind und eventuell zum Ausfall der Spindel führen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung dieser Luftströmungen.
Zur Lösung wird die in Anspruch 1 angegebene Kombination von Maßnahmen vorgeschlagen.
Die Lösung umfaßt zum einen, daß der Schutztopf in seinem
Übergangsbereich
vom kegelstumpfförmigen Bereich zu dem zylindrischen Bereich einen geschlossenen
Rotationskörper darstellt. Deswegen sind die Taschen, in denen die Magnete am Schutztopf
angebracht sind, durch einen zylindrischen Mantel verschlossen. Als weitere Maßnahme
ist vorgesehen, daß der obere Rotorrand bis in den zylindrischen Bereich des Schutztopfes
reicht, diesen also überdeckt. Es hat sich durch Versuche herausgestellt, daß die
Uberdeckung mindestens 1 mm und vorzugsweise 2 bis 3 mm betragen muß.
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Als weitere kritische Maßnahme hat sich herausgestellt, daß die zwischen
dem zylindrischen Bereich des Schutztopfes und dem oberen Rotorrand entstehende
radiale Spaltweite nicht weiter als 2 mm sein soll. Die Spaltweite muß vorzugsweise
kleiner als 1,4 mm sein.
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Der obere Rand des Rotors wird vorzugsweise durch eine radial nach
innen gerichtete Umbördelung gebildet.
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Es hat sich herausgestellt, daß im Bereich einer Kombination dieser
Maßnahmen das Einströmen von Luft in den Spalt zwischen Rotor und Schutztopf gänzlich
vermieden werden kann. Hervorzuheben ist, daß auch das Ausströmen von Luft unerwünscht
ist und im Bereich dieser Manahmen verhindert werden kann.
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Die genauen Dimensionierungen der überdeckung und der Spaltweite hängen
von den Spindeldimensionen ab. Es hat sich herausgestellt, daß die Dimensionierung
der Überdeckung und der Spaltweite weniger kritisch ist, wenn - wie weiterhin als
bevorzugt vorgesehen - der Schutztopf im Bereich seiner unteren Stirnfläche mit
Löchern versehen wird, welche den Raum zwischen Rotor und Schutztopf mit dem Raum
innerhalb des Schutztopfes verbinden. Auch bei Anwendung dieser Maßnahme ist die
überdeckung des zylindrischen Teils
des Spulenträgers durch den
oberen Rotorrand sowie eine geringe Spaltweite zwischen oberem Rotorrand und dem
zylindrischen Teil des Spulenträgers wünschenswert. Es ist jedoch insbesondere nicht
erforderlich, für die Überdeckung und die Spaltweite geringe Toleranzen anzugeben.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausfuhrungsbeispiels
beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 die Ansicht Fig. 2, 3 den schematischen Schnitt
einer erfindungsgegemäßen Doppeldrahtspindel.
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In Fig. 1 ist eine Doppeldrahtzwirnspindel für synthetische Endlosfäden
schematisch dargestellt. Die Ablaufspule 1 sitzt auf dem Spulenträger 2. Der Spulenträger
2 ist in nicht dargestellter Weise auf dem Spindelschaft 5 drehbar gelagert. Der
Spulenträger 2 wird durch Magnet 11 und ortsfesten Magnet 12 festgehalten, so daß
er die Drehung des Spindelrotors 5, welcher in den Lagern 6 und 7 drehbar gelagert
ist, nicht mitmacht. Der Spindelrotor besteht im wesentlichen aus der Speicherscheibe
4,aus welcher der Faden aus der Spindelseele austritt, und aus dem Fadenumlenktopf
(Rotor) 3, von wo aus der Faden seinen Ballon bildet.
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Der Antrieb des Spindelrotors und Spindelschafts 5 erfolgt durch Spindelwirtel
8, welcher durch den Tangentialriemen 20 in Drehung versetzt wird Zur Aufnahme und
Lagerung des Spindelrotors 5 mit den Lagern 6 und 7 dient das Lagergehäuse 9. Dieses
Lagergehäuse 9 ist seinerseits in der Spindelbank 10 untergebracht. Hierzu besitzt
die Spindelbank 10 ein Loch und einen z B. aus Kunststoff hergestellten Aufnahmering
27, auf welchem das Spindellagergehäuse 9 satt aufliegt. Das Loch ist so groß, daß
das Spindellagergehäuse
sich in radialer Richtung bewegen kann.
Hierzu ist das Spindellagergehäuse 9 durch Schraube 15 mit dem Schwenkbolzen 13
fest verbunden, welcher seinerseits in dem Schwenklager 14 sitzt. Das Schwenklager
14 ist auf im einzelnen nicht dargestellte Weise ebenfalls mit der Spindelbank 10
verschraubt. Das Spindellagergehäuse 9 ist derart schwenkbar, daß in einer Position
der Antriebswirtel 8 kraftschlüssig an dem Tangentialriemen 20 anliegt. In einer
Zwischenposition ist der Antriebswirtel 8 völlig frei,und in einer anderen, dritten
Endposition liegt der Antriebswirtel an der Bremsfläche 21 an, welche in dem ortsfesten
Bremshalter 22 angebracht ist.
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Zum Verschwenken dient die Kurvenscheibe 23, welche um die ortsfeste
Schwenkachse 24 mittels Betätigungshebel 25 schwenkbar ist. Die Verschwenkung geschieht
gegen die Kraft der Feder 18. Diese Feder- ist in den Löchern 16 und 17, welche
in einer zur Spindelachse senkrechten Ebene liegen und einerseits im Schwenklagergehäuse
14 und andererseits im Spindellagergehäuse 9 fluchtend angeordnet sind, untergebracht.
Die Feder 18 wird dort durch die Schraube, die z.B. als bajonettartiges Verschlußelement
19 ausgebildet sein kann, auf Druck verspannt.
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Hierdurch wird das Spindellagergehäuse 9 mit dem Vorsprung 26 durch
die Kraft der Feder 18 an die Kurvenscheibe 23 und - in der dritten Endposition
- gegen die ortsfeste Bremsfläche 21 angedrückt. Die Feder dient also einerseits
zum Verschwenken des Spindellagergehäuses und andererseits zur Sicherung des Spindellagergehäuses
gegen Herausnehmen.
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Derartige Doppeldrahtzwirnspindeln werden mit sehr hoher Drehzahl
betrieben <z.B. 15.000 Upm). Es stellt sich dabei als besonders nachteilig heraus,
daß in den Spalt
zwischen Schutztopf und Rotor Luft eingezogen
wird. Da auf der Zwirnspindel üblicherweise multifile Endlosfäden gezwirnt werden,
die einen niedrigen Titer und Einzelfasertiter haben, besteht hierbei die Gefahr,
daß Fasern eingesaugt werden und zu Verschmutzungen, zu Wicklern zwischen Schutztopf
und Rotor und eventuell Spindelausfall führen.
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Fig. 3 illustriert die erfindungsgemäße Ausbildung von Rotor und Schutztopf
zur Vermeidung derartiger unliebsamer Luftströmungen.
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Der Rotor 3 ist als Kegelstumpf ausgebildet. Der Rotor 3 besitzt einen
oberen Rand, der durch eine Umbördelung 28 gebildet wird. Der Stator bzw. Spulentopf
besteht aus einem unteren Teil 29, das ebenfalls kegelstumpfförmig ausgebildet ist.
Dieses untere kegelstumpfförmige Teil 29 geht in ein oberes Teil 30 über, welches
auf seinem Umfang eine Mehrzahl von Taschen 31 enthält, in die die Magnete 11 eingesetzt
sind. Das obere Teil 30 des Schutztopfes wird durch einen im wesentlichen zylindrischen
Mantel 31 umgeben, der aus einem nicht magnetischen Material, z.B.
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Kunststoff, besteht. Erfindungsgemäß wird der Übergang zwischen dem
kegelstumpfförmigen unteren Teil 29 des Schutztopf es und dem in seiner Außenkontur
im wesentlichen zylindrischen oberen Teil 30 und Mantel 31 des Schutztopfes von
dem oberen Rand mit Umbördelung 28 des Rotors 3 überdeckt. In Fig. 3 bedeutet "x"
die Überdeckung in axialer Richtung und y8 die Weite des Radialspaltes. Es hat sich
herausgestellt, daß x im Bereich von 2 bis 3 mm und y kleiner als 1,4 mm sein sollte.
Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß diese Werte in sehr engen Toleranzen eingehalten
werden müssen, wenn sowohl ein Saugen als auch ein Blasen des Spalts zwischen Rotor
3 und Mantel 31 vermieden werden soll. Auf der anderen Seite hat es sich aber auch
herausgestellt,
daß diese Tolerierung wesentlich weniger kritisch ist, wenn im Boden 32 - d.h. in
der kleineren Stirnfläche - des kegelstumpfförmigen unteren Teils 29 des Schutztopfes
Löcher 33 angeordnet sind. Derartige Löcher werden in gleichmäßigen Abständen über
den Umfang verteilt.
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Es können z.B. sechs Bohrungen angebracht werden. Diese Löcher 33
verbinden den inneren Bereich des Schutztopfes, welcher die Spule 1 umgibt, mit
dem Zwischenraum zwischen dem kegelstumpfförmigen Rotor 3 und dem kegelstumpfförmigen
unteren Spalt 29 des Schutztopfes. Durch diese Bohrungen erfolgt ein Druckabbau
in dem Spalt, so daß die Saugwirkung des Rotors 3 vermieden werden kann, wenn der
obere Rand 28 des Rotors 3 den oberen zylindrischen Teil 31 des Schutztopfes überdeckt
und einen engen Spalt mit diesem bildet.