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Kindersicherheitsverschluß
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Die Erfindung betrifft einen Kindersicherheitsverschluß aus Kunststoff,
für flaschenartige Behälter mit Hals und Schraubgewinde, in Form einer Schraubkappe,
mit einem Sicherungselement, das mit einem am Behälterhals angeordnetem Trans ferring
zusammenwirkt.
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Für die Aufbewahrung von hochwirksamen und/oder z.B. in Überdosis
giftigen oder schädlichen Stoffen, insbesondere Arzneimitteln, wird verlangt, daß
ein öffnen des entsprechenden Behälters durch Kinder unmöglich gemacht ist.
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Dabei sind unter Kinder insbesondere Kleinkinder zu verstehen, die
noch nicht in der Lage sind, entsprechende Aufschriften oder Warnungen auf dem Behälter
zu lesen.
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Neben dem eingangs erwähnten Kindersicherheitsverschluß sind noch
eine Reihe weiterer Verschlüsse bekannt, die jedoch entweder schwierig herzustellen,
aufwendig zu montieren oder selbst durch Erwachsene, beispielsweise ältere oder
durch Krankheit geschwächte Menschen, schwer zu bedienen sind.
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Es sind bereits eine große Anzahl von Kindersicherheitsverschlüssen
bekannt, die jedoch den Erfordernissen der Praxis nicht gerecht werden. Bei einem
bekannten Kindersicherheitsverschluß ist ein Sicherheitsring vorgesehen, mit mindestens
einer am Sicherheitsring angeordneten Sperrnase, die mit mindestens einer am Behälterhals
angeordneten dreieckförmigen Haltenase zusammenwirkt (DE-OS 24 49 134). Bei diesem
bekannten Kindersicherheitsverschluß muß zum öffnen des Verschlusses der mit der
Schraubkappe fest verbundene Sperring an bestimmten Stellen deformiert werden, um
die Sperrwirkung einer mit einer Haltenocke zusammenwirken Sperrnockezu überwinden.
Der öffnungsvorgang bei diesem bekannten Verschluß erfordert somit einerseits genaue
Kenntnisse des Verschlusses,um an den geeigneten Stellen die andererseits recht
erhebliche Kraft zur ausreichenden Deformation anzuwenden.
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Es sind ferner Kindersicherheitsverschlüsse bekannt, bei denen zwei
Kappen koaxial ineinanderstecken und diese beiden Kappen an ihrer Oberseite bzw.
Innenseite Rastnocken und Sperrklinken aufweisen. Da bei-de Teile aus Kunststoff
bestehen, werden bei oftmaliger Betätigung die Sperrnasen und Klinken oder ähnliche
Mitnahme- und Sperrelemente deformiert bzw. soweit abgenutzt, daß die Funktion nicht
mehr gewährleistet ist. Diese Abnutzung und Deformation rührt von der Tatsache her,
daß bei diesen Verschlüssen die Kraft zum offenen des Verschlusses ueber die Sperrnasen,
Nocken oder dergl. direkt übertragen werden muß.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Kindersicherheitsverschluß
der eingangs erläuterten Art derart auszubilden, daß er einfach herzustellen-ist,
maschinell auf zugehörige Behälter aufgebracht werden kann, aus wenigen Teilen besteht
und auch bei langzeitiger Benutzung seine Sicherungsfunktion unverändert beibehält.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Kindersicherheitsverschluß
der eingangs beschriebenen Art im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Kappe an
ihrem unteren Rand einen inneren Sperrwulst aufweist, der im aufgeschraubten Zustand
den Transferring hintergreift, daß ein äußerer Sicherungsring mit der Kappe verbunden
ist, daß der äußere Sicherungsring achsparallel zur Kappe verschiebbar ist, daß
ein Sperring mit einem Führungsrand und einem inneren Sicherungsrand zwischen Kappe
und äußerem Sicherungsring angeordnet und mit dem Sicherungsring fest verbunden
ist, daß der innere Sicherungsrand des Sperringes bei Ruhelage des äußeren Sicherungsringes
gegenüber der Kappe den unteren Kappen rand im Bereich des Sperrwulstes gegen elastische
Dehnung abstützt, und daß die Höhe des inneren Sicherungsrandes des Sperringes derart
bemessen ist, daß dieser bei axialer Verschiebung des äußeren Sicherungsringes gegenüber
der Kappe den Außenbereich des inneren Sperrwulstes freigibt, so daß dieser unter
elastischer Dehnung des unteren Kappenrandes über den Transferring gezogen werden
kann.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der saubere
Sicherungsring mit der Kappe einstückig ausgebildet. Dadurch wird mit einem einzigen
Arbeitsgang die vollständige Schraubkappe hergestellt und es muß lediglich der Sperring
auf- bzw. eingebracht werden.
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Gemäß einem abgewandelten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist es
aber auch möglich, den äußeren Sicherungsring als getrennten Teil herzustellen und
in einem Sprengrand an der Kappenaußenseite unverlierbar einzurasten.
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Zur sicheren Ermöglichung der Axialverschiebung des äußeren Sicherungsringes
gegenüber der Kappe ist es vorteilhaft, wenn der äußere Sicherungsring achsparallele
Schlitze, die vorzugsweise äquidistant angeordnet sind, aufweist.
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Zur Befestigung des Sperringes ist es zweckmäßig, wenn der Sperring
einen Rastrand aufweist, der eine Rastnut des äußeren Sicherungsringes hintergreift.
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Während die Kappe bzw. mindestens der untere Kappenrand elastisch
sein muß, um zum Aufschrauben durch entsprechende Dehnung über den Transferring
hinweggezogen werden zu können, empfiehlt es sich für den Sperring, diesen aus hartem
bzw. unelastischem Kunststoffmaterial herzustellen.
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Besonders vorteilhaft ist es, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung,
wenn Kappe und Sperring unterschiedliche Farben aufweisen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der
Zeichnung näher erläutert, die schematisch ein Ausführungsbeispiel darstellt. Dabei
ist in der Zeichnungsfigur ein erfindungsgemäßer Kindersicherheitsverschluß in zwei
Stellungen dargestellt.
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Der erfindungsgemäße Kindersicherheitsverschluß ist in der Zeichnung
geschnitten, im aufgeschraubten Zustand, dargestellt. Der Verschluß besteht aus
einer Kappe 1 mit Innenwinde 3, das auf ein Außengewinde 4 eines flaschenartigen
Behälters 2 mit Behältermund 6 und Behälterhals7 aufgeschraubt ist. Im Kappenoberteil
8 können in an sich bekannter Weise ein oder mehrere Dichtringe 9 vorgesehen sein
sowie ein Haltezapfen 11 für aufsetzbare und in den Behältermund 6- montierbare
Ausgießvorrichtung,- Tropfvorrichtungen oder dergleichen.
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Die Kappe 1 weist im Bereich des unteren Kappenrandes 22, vorzugsweise
bei einem vergrößerten Durchmesser, einen Sperrwulst 13 auf, der sich nach dem Aufschrauben
der Kappe 1 auf den Behälter 2 hinter einen am Behälter 2 in üblicher
Weise
vorgesehenen Transferring 5 legt.
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Beim Aufschrauben der Kappe 1 auf den Behälter 2 wird der untere Kappenrand
22 elastisch gedehnt, so daß der Sperrwulst 13 über den Transferring (nach unten)
gleiten kann.
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Um ein Öffnen des Verschlusses durch Kinder zu verhindern, ist erfindungsgemäß
ein äußerer Sicherungsring 12 vorgesehen, der sich parallel zum unteren Teil der
Kappe 1 erstreckt. Der äußere Sicherungsring 12 ist derart ausgebildet und an der
Kappe 1 in einer derartigen Weise befestigt, daß er achsparallel zur Kappe 1 verschoben
werden kann. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der äußere
Sicherungsring 12 mit der Kappe 1 einstückig ausgebildet. Im Ringschlitz zwischen
Kappe 1 und äußerem Sicherungsring 12 ist ein Sperring 15, vorzugsweise aus unelastischem
Kunststoff, eingeschoben. Dieser Sperring 15 weist im Bereich des Sperrwpulstes
13 der Kappe 1 einen inneren Sicherungsrand 18 auf, der in einen Führungsrand 19
stufenartig übergeht. Der Sperring 15 untergreift den äußeren Sicherungsring 12
und ist über einen Rastrand 17 mit einer Rastnut 16 am äußeren Sicherungsring 12
unverlierbar mit diesem verbunden.
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In der linken Hälfte der Zeichnung ist der Kindersicherheitsverschluß
im fest verschraubten Zustand dargestellt. In der rechten Zeichnungshälfte ist der
Zustand dargestellt, der ein Abschrauben des Verschlusses vom Behälter 2 ermöglicht.
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Zu diesem Zweck wird der äußere Sicherungsring 12 achsparallel gegenüber
der Kappe 1 so weit verschoben, bis der innere Sicherungsrand 18 des Sperringes
15 sich unterhalb des Bereiches der Kappe 1 befindet, in dem innenseitig der Sperrwulst
13 verläuft. Durch entsprechendes Drehen der Kappe 1 wird es dann möglich, unter
elastischer Dehnung des unteren Kappenrandes 22 den Sperrwulst 13 über den Transferring
5 nach oben zu bewegen. Sobald sich der Sperrwulst 13 oberhalb
des
Transferringes 5 befindet, kann die Kappe 1 in ganz normaler Weise abgeschraubt
werden.
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Bei dem in der Zeichnungsfigur rechts dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der äußere Sicherungsring 12 als ursprünglich getrennt hergestellter Teil dargestellt,
wobei an der Außenwandung der Kappe 1 ein Sprengrand 21 vorgesehen ist, in den der
äußere Sicherungsring 12 einrasten kann.
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Um das achsparallele Verschieben des äußeren Sicherungsringes 12 gegenüber
der Kappe 1 und die elastische Rückstellung nach Beendigung des axialen Druckes
sicherzustellen, sind im oberen bogenförmigen Bereich des äußeren Sicherungsringes
12 äquidistant angeordnete Schlitze 14 vorgesehen.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zwischen Behältermund
6 und Kappenoberteil 8 noch beispielsweise eine Dichtscheibe 10 dargestellt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der linken Hälfte der Zeichnung
ist somit der kindersichere Verschluß aus lediglich zwei Teilen aufgebaut, nämlich
der Kappe 1 mit dem einteiligen äußeren Sicherungsring 12 und dem daran befestigten
Sperring 15.
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Um den Kindersicherheitsverschluß deutlich als solchen erkennbar zu
machen, ist es vorteilhaft, wenn die Kappe 1 und der äußere Sicherungsring 12 eine
andere Farbe aufweisen als der Sperring 15.
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Zum Lösen des Verschlusses vom flaschenartigen Behälter 2 ist es,
wie er in der Zeichnung rechts dargestellt, erforderlich, mit einer entsprechenden
Kraftanstrengung den äußeren Sicherungsring 12 achsparallel nach unten zu verschieben
und in diesem Zustand die Kappe 1 abzuschrauben.
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Die zu diesen Vorgängen erforderlichen Denkleistungen und Kraftanstrengungen
können von Kindern nicht erbracht werden, so daß es Kindern unmöglich ist, den Verschluß
unerlaubterweise oder gar zufällig zu öffnen.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Sie umfaßt auch alle fachmännischen Abwandlungen und Weiterbildungen
sowie Teil- und/oder Unterkombinationen der beschriebenen und/oder dargestellten
Merkmale und Maßnahmen.