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"Kraftfahrzeug"
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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem die Laufräder einer
Laufradachse Brennkraftmotor, der zugleich die Fahrzeugbatterie auflädt und mit
einer wahlweise antreibbaren zweiten Laufradachse.
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Es ist bekannt, daß übliche Fahrzeuge, wie Personenfahrzeuge bei tiefem
Boden, im Schnee oder auf Eis zum Stillstand kommen oder nicht anfahren können,
wenn die antreibenden Laufräder, insb. bei angetriebenen Hinterradachsen, ihre Bodenhaftung
verlieren. Mit zunehmender Popularität von Kompaktwagen werden solche Anzugsprobleme
unter erschwerten Bedingungen noch gravierender. Kompaktfahrzeuge oder dgl. Fahrzeuge
sind speziell so ausgebildet, daß sie nur ein geringes Gewicht haben. Damit sind
Anzugsprobleme besonders häufig. Auch haben solche Fahrzeuge häufig nur schmale
Reifen und Laufräder, und damit einen relativ hohen Rollwiderstand. Die zunehmende
Verwendung von Kunststoffen und anderen Materialien mit geringem Gewicht in diesen
und anderen Fahrzeugen tragen
weiterhin dazu bei, daß Anzugsprobleme
häufiger in Erscheinung treten.
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übliche Personenfahrzeuge weisen einen Zweiradantrieb, also eine angetriebene
Laufradachse auf. Diese sind besonders empfindlich gegen schlechte Straßenbedingungen.
Es sind deshalb schon lange dauer wirksame Vierradantriebe für Fahrzeuge, insb.
für Flillitärfahrzeuge oder Freizeitfahrzeuge bekannt, die besonders geeignet sind
für die Fahrt unter schlechten Straßen- oder Untergrundbedingungen. Solche ständig
wirksamen Vierradantriebe haben angetriebene Vorder- und Hinterradachsen, die beide
arbeitsrnäßig und antriebsmäßig mit einem einzigen Antriebsmotor, z.B. einem Benzinmotor
verbunden sind. Es ist auch bekannt, Fahrzeuge mit nur zeitweilig zur Wirkung bringbaren
Vierradantrieben zu versehen. Bei diesen Fahrzeugen können Gesperre oder Kupplungen
manuell oder automatisch selektiv zur Wirkung gebracht werden, um das Fahrzeug von
einem Zweiradantrieb auf einen Vierradantrieb umzustellen. Obwohl solche dauernd
oder zeitweilig zur Wirkung stehenden Vierradantriebe sich insb. in speziellen Situationen
als ehr nützlich erwiesen haben, sind die großen Antriebseinrichtungen in diesen
Fahrzeugen der Größe und dem Gewicht nach für die heute üblichen kompakten und leichten
Fahrzeuge ungeeignet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung hier Abhilfe zu schaffen und die aufgezeigten
Probleme zu überwinden und ein Kraftfahrzeug der Eingangs näher bezeichneten Art
so weiterzubilden, daß dieses
mit einem !Iilfsantrieb von geringem
Gewicht und bequemer Handhabung ausgerüstet werden kann.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zum Antrieb der zweiten Laufradachse
ein gesonderter Hilfsmotor vorgesehen ist, der mit den Laufrädern dieser Achse selektiv
kuppelbar ist. Im Gegensatz zu den bekannten selektiv einschaltbaren Hilfsantrieben
wird hier der Hilfsantrieb nicht von dem normalen Brennkraftmotor des Fahrzeuges
aus, sondern von einem gesonderten Hilfsmotor abgeleitet, der in Form eines Elektromotors
von der Fahrzeugbatterie aus gespeist werden kann. Der Hilfsantrieb ist zweckmäßigerweise
der vom Brennkraftmotor nicht angetriebenen Laufradachse zugeordnet. Es hat sich
als besonders vorteilhaft erwiesen, den lSauptantrieb der Vorderradachse zuzuordnen
und die Hinterradachse durch den Hilfsantrieb selektiv antreiben zu lassen.
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Bevorzugt wird ein beiden Drehrichtungen antreibbarer Elektromotor
verwendet. sodaß der Hilfsantrieb in beiden Fahrtrichtungen des vorzugsweise als
Leichtfahrzeug ausgebildeten Kraftwagens eingesetzt werden kann.
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Der Hilfsantrieb kann durch den Fahrer mittels Hand und selektiv eingesetzt
werden. Dies gilt insb. für die Einschaltung des Hilfsantriebes, während wenigstens
für das Ausschalten des Hilfsantriebes eine automatische Steuerung vorgesehen ist,
um sicherzustellen, daß der Hilfsantrieb außer Wirkung gelangt, sobald der Hauptantrieb
ausreichend Zugkraft über die angetriebenen
Laufräder auf den Boden
absetzen kann, daß eine Unterstützung des liauptantriebes durch den Hilfsantrieb
nicht mehr erforderlich ist. Die Anordnung ist dabei zweckmäßigerweise so getroffen,
daß die Radachse, der der Ijilfsantrieb zugeordnet ist, bei ausgestaltetem Hilfsantrieb
wie eine nicht angetriebene normale Fahrzeugachse wirksam ist.
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Die Anordnung ist zweckäigerweise so getroffen, daß die Verbindung
zwischen dem Hilfsantrieb und den von diesem angetriebenen Laufrädern bei Abschalten
des Hilfsantriebes automatisch unterbrochen wird. Weiterhin ist die Anordnung zweckmäßigerweise
so getroffen, daß unabhängig von der Fahrtrichtung der liilfsantrieb automatisch
außer Wirkung gelangt, sobald die allein von dem Hilfsantrieb angetriebenen Laufräder
eine vorbestimmte Drehzahl erreichen.
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Zweckmäßigerweise wirkt der Hilfsantrieb synchron auf beide Laufräder
der von dem ililfsantrieb angetriebenen Radachse, scdaß diese Achse wie eine übliche
angetriebene und mit Dfferential ausgerüstete Fahrzeugachse wirksam ist, der ein
eingerücktes Differentialgesperre zugeordnet ist.
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Es hat sich weiterhin als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn eine Steuerung
für den Hilfsmotor vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von der durch den Fahrer
erfolgenden Betätigung der Drosselvorrichtung des Brennkraftmotors und/oder in Abhängigkeit
von der Betätigung der Zündeinrichtung oder dem Starter der
Brennkraftmschine
und/oder in Abhängigkeit von der Betätigung der Fahrzeugbremse arbeitet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert: Es zeigen: Fig. 1 in perspektivischer
Darstellung ein Kraftfahrzeug mit einem Hilfsantrieb gemäß der Erfindung, wobei
Teile des Fahrzeugs weggebrochen dargestellt sind, um Einblick in die verdeckt liegenden
Einzelheiten der neuen Vorrichtung zu zeigen.
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Fig. 2 eine Rückansicht der rückwärtigen Radachse und einer Hilfsachsenanordnung
des Fahrzeugs nach Fig. 1.
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Fig. 3 einen Querschnitt durch das rechte Rad der Achse nach Figur
2 und Fig. 4 ein schematisches Schaltdiagramm für den elektrischen Steuerkreis des
Hilfsantriebes.
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In Figur 1 ist ein Leichtfahrzeug 10 mit einem Rahmen 12 gezeigt,
auf dem der Fahrzeugkörper 14 montiert ist. Das Fahrzeug 10 weist einen vorne montierten
Hauptantrieb 20 in Form eines Benzinmotors auf. Die zum Starten des Motors 20 erforderliche
Kraft
wird durch eine übliche Autobatterie 18 von beispielsweise 12 Volt geliefert. Der
größte Teil des elektrischen Systems zum Starten des Motors 20, z.B. der eigentliche
Starter und die zugehörige Verdrahtung, sina in Fig. 1 nicht gezeigt, da diese allgemein
bekannt sind. Ein elektrischer Generator 19 wird durch den Motor 20 angetrieben
und dient wie üblich zur Wiederaufladung der Batterie 18 über eine Spannungsregeleinrichtung
21, sowie zur Lieferung des elektrischen Stromes zu den verschiedenen elektrischen
Zubehörteilen in dem Fahrzeug, z.B. zu dem Radie, der Heizeinrichtung, den Beleuchtungskörpern
und dgl., wenn sich das Fahrzeug in Betrieb befindet.
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Bei dem dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist ein manuell
schaltbares Getriebe vorgesehen, welches an die Ausgangswelle des Motors angeschlossen
ist. Es wird jedoch bemerkt, daß die Erfindung auch bei einem Fahrzeug mit automatischem
Schaltgetriebe angewendet werden kann. Die Ausgangswelle 23 des Schaltgetriebes
erstreckt sich vom Boden des Getriebes 22 nach unten zu einem rechtwinkeligen Differential
24.
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Die rechten und linken vorderen Halbachsen 25 und 26 werden von der
Ausgangswelle 23 des Getriebes über den Winkeltrieb 24 angetrieben. Auf den Halbachsen
sitzen die beiden vorderen angetriebenen Laufräder 27. Das Getriebe 22 gestattet
sowohl die Vorwärtsfahrt als auch eine Rückwärtsfahrt, wie dies üblich ist.
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Die Einrichtung zum Lenken der Vorderräder 27 ist in Fig. 1 ebenfalls
nicht dargestellt, da diese auch bekannt ist.
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Wie deutlicher aus Fig. 2 hervorgeht weist das Fahrzeug 10 eine selektiv
zur Wirkung bringbare Antriebseinrichtung 34 für die hintere Laufradachse auf. Diese
Einrichtung ist innerhalb des rückwärtigen Achsgehäuses 36 angeordnet, das sich
zwischen dem rechten und dem linken rückwärtigen Laufrad 37 und 37' erstreckt.
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Das rückwärtige Achsgehäuse 36 ist nahe der Mitte des Fahrzeugs nach
oben gebogen, um für die notwendige zusätzliche Bodenfreiheit zu sorgen. Es ist
jedoch ersichtlich, daß auch ein gerades Achsgehäuse verwendet werden kann. Auf
der rechten Seite der Anordnung 34 sind Achswellenabschnitte 35, 48 und 50 (siehe
auch Fig. 3) vorgesehen, die über Universalverbindungen 46, 47 in Reihe miteinander
verbunden sind. Auf der linken Seite der Anordnung 34 liegen entsprechende Achsteile,
von denen nur der Achsteil 35' gezeigt ist, in Reihe miteinander und wirken in der
gleichen Weise wie die Teile auf der rechten Seite der Anordnung. Es genügt daher
nur die eine Seite des Hilfsantriebes zu beschreiben.
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Ein Hilfsantrieb in Form eines Elektromotors 40 ist an dem rückwärtigen
Abschnitt des Rahmens 12 oberhalb der rückwärtigen Achsanordnung 34 mit Hilfe von
Haltern 39 starr befestigt. Der Rahmen 12 ist mit dem rückwärtigen Achsgehäuse 36
über rückwärtige Federn 33 und 33' verbunden, welche den Rahmen und den zweiten
Antrieb 40 gegenüber Stößen bei schlechten Straßenbedingungen schützen.
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Eine teleskopartige Gleitwelle 42 nach Fig. 1 erstreckt sich von dem
Elektromotor 40 in eine rechtwinkelige Winkelantriebseinheit 44. Die Welle 42 ist
geeignet, jede Anstandsänderung zwischen dem Motor 40 und dem Achsgehäuse 36 aufzunehmen,
wie diese bei schlechten Straßenbedingungen auftreten können. Die Welle 42 sollte
so ausgebildet sein, daß sie über eine Länge teleskopartig auseinanderziehbar ist,
die ausreicht, jede mögliche relative Bewegung des Achsgehäuses gegenüber dem Rahmen
aufzunehmen. Die Antriebseinheit 44 umfaßt ein Gehäuse 45, das einstückig mit dem
Achsgehäuse 36 verbunden sein kann. Die Antriebseinheit umfaßt ic--r-r ein Schneckenrad
4, das starr mit den beiden Wellenabschnitten 35 und 35t verbunden ist. @as Schneckenrad
41 kann damit sowohl das linke als auch das @@chre zack rückwärtige Rad 37 und 37'
zwangsweise und synchron an.u-ien.
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Eine Schnecke 43 steht in Antriebseingriff mit dem Schnecke rad 41.
Die Schnecke 43 ist mit der Teleskopwelle 42 verbunden, die sich von dem Motor 40
aus erstreckt und die Schnecke antreibt.
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Es wird bemerkt, daß andere Antriebssysteme leicht zum Ersatz der
Einheit 44 verwendet werden können. Beispielsweise können andere Zahnräder, z.B.
spiralverazahnte oder schraubenverzahnte Zahnräder oder Planetengetriebe verwendet
werden, ebenso wie Riemen- oder Kettenantriebssysteme. Diese können einzeln oder
in beliebiger Kombination eingesetzt werden. Die Schnecke und das Schneckenrad werden
jedoch aufgrund des hohen Drehmomentes im Zusammenhang mit der Erfindung bevorzugt.
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Wenn der elektrische Motor 40 unwirksam oder ausgeschaltet ist, bleibt
die gesamte Achsanordnung einschl. der Wellenabschnitte 35, 35', 48 und 50 stationär.
Die Achsanordnung 34 ist dann eine tote Achse, also eine nicht angetriebene Achse.
Die zugehörigen rückwärtigen Räder müssen daher so ausgebildet sein, daß sie frei
umlaufen können, wenn sich die rückwärtige Achse in dem stationären oder toten Zustand
befindet.
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Aus Fig. 3 geht hervor, daß der auf der rechten Seite vorgesehene
Wellenabschnitt 50 nahe seinem äußeren Endbereich ein rechtsgängiges Gewinde 52
aufweist. Die zur Unterstützung des Laufrades dienende Einheit 53 umfaßt einen stationären
Teil 54, der starr in dem Achsgehäuse 36 befestigt ist. Er enthält Lagersätze 49,
um die Welle 50 in dem Lagergehäuse 36 gleichachsig drehbar zu lagern.
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ein aus Stabil hergestelltes und mit Gewinae versehenes Kupplungseingangsglied
55 ist auf dem mit Gewinde versehenen äußeren Bereich des Wellenabschnittes 50 aufgeschraubt.
Das Kupplungsglied 55 weist zwei kegelstumpfförmige Flächen 59 und 60 auf, die voneinander
weg verjüngt ausgebildet sind. Der stationäre Teil 54 weist einen ringförmigen und
axial verlaufenden Vorsprung 51 auf,i der sich in Richtung auf das Laufrad 37 zu
erstreckt. Eine ringförmige Sperrfeder 56 ist an dem Vorsprung 51 starr befestigt
und greift gleitend an einem ringförmigen und sich axial vom Laufrad 37 weg nach
innen vorspringenden Ansatz 57 des Kupplungsgliedes 55 an.
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Ein zweiteiliges Kupplungsausgangsglied ist starr an der das Laufrad
37 unterstützenden Einrichtung z.B. durch Schrauben oder dgl. befestigt. Die Ausgangskupplungsglieder
58 und 68 werden durch einen Sprengring 78 oder dgl. starr zusammengehalten. Die
Glieder 58 und 68 bilden zusammen eine Ausnehmung 61, die das Kupplungseillgarlgsglied
55 aufnimmt. Die Ausnehmung 61 ist teilweise durch zwei kegelstumpfförmige Kupplungsflächen
bestimmt.
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Die Fläche 69 auf dem Kupplungselement 68 und die Fläche 70 auf dem
Kupplungselement 58 sind so aisgebildet, daß sie mit den Flächen 59 und 60 des Kupplungseingangsgliedes
jeweils in Reibungseingriff gelangen können. Das Kupplungsausgangsglied ist deshalb
aus zwei Teilen 58 und 68 hergestellt, um das Kupplungseingangsglied 55 in die Ausnehmung
61 einsetzen zu können. Das Kupplungsausgangsglied 58 weist eine Lageranordnung
71 zur radialen Lagerung des Wellenteils 50 auf. Das Gehäuseglied 36 nimmt ein Lager
79 zur gleichachsigen Lagerung des Kupplungsausgangsgliedes 58 auf.
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Wenn der Wellenteil 50 in der Vorwärtsfahrtrichtung angetrieben wird,
wie dies durch Pfeil 61 in ig. 3 gezeigt ist, wird das Kupplungseingangsglied 55
durch die Sperrfeder 56 gegen Drehen gesichert. Das Kupplungselement 55 schraubt
sich daher in Richtung nach außen, also in fig. 3 nach rechts auf dem Wellenteil
50 entlang in Richtung auf das Laufrad 37. Dieser Vorgang setzt sich fort, bis die
Fläche 60 des Eingangskupplungsgliedes mit Reibung an der Fläche 70 des Kupplungsausgangsgliedes
angreift.
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In diesem Augenblick wird das Eingangskupplungsglied 55 zwischen
dem
Wellenteil 50 und dem Ausgangskupplungsglied 58 verriegelt.
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Die so verriegelte Antriebsverbindung zwischen diesen Teilen besteht
solange, wie das Ausgangskupplungsglied 58 das Laufrad 37 antreibt. In diesem Zustand
wird die Kraft der Verriegelungsfeder durch die Antriebskräfte überwunden und das
Eingangskupplungsglied rotiert zusammen mit der Welle 50 und dem Laufrad 37 im wesentlichen
als Einheit.
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Wenn die Antriebskraft auf den Wellenteil 50 aufhört, beispielsweise
bei Abschalten des Hilfsmotors 40 oder dadurch, daß das Laufrad 37 schneller rotiert
als der Wellenteil 50, ist das Laufrad 37 frei, um den Wellenteil 50 wie bei einer
Freilaufkupplung zu überlaufen. Wenn das Laufrad 37 die Welle 50 überläuft, dreht
das Ausgangskupplungsglied 58 das Kupplungseingangsglied 55 in richtung des Pfeiles
61 relativ gegenüber dem Wellenteil 50 und zwar aufgrund des Reibungseingriffes
der Kupplungselemente 55 und 58. Das bedeutet, daß das Kupplungsausgangsglied 58
das Kupplungseingangsglied 55 in axialer Richtung tom Laufrad 37 weg nach innen
auf dem Gewindeteil 50 entlangbewegt, wodurch die Kupplungsflächen 60 und 70 außer
Eingriff gelangen.
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Wenn die Welle 50 ihre Drehung fortsetzt, hält die Sperrfeder 56 das
Eingangskupplungsglied 55 gegen Drehen fest. Es kehrt damit seine Richtung um und
bewegt sich in axialer Richtung wieder nach außen in richtung auf das Laufrad 37,
um erneut in Eingriff mit dem Ausgangskupplungsglied 58 zu gelangen.
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Wenn die Drehgeschwindigkeit des Wellenteils 50 kleiner ist als die
des Kupplungsausgangsteils 58 wird das Eingangsglied 55 jeweils außer Eingriff gebracht,
wenn die Feder 56 und die Welle 50 versuchen, die Flächen 60 und 70 wieder in Kontakt
zu bringen.
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Wenn das Laufrad 37 seine Geschwindigkeit bis unter den Wert verlangsamt,
die unter der Drehzahl des Wellenteils 50 liegt, gelangen jedoch die Kupplungsflächen
60 und 70 wieder wirksam in Eingriff, und treiben wie zuvor beschrieben das Laufrad
an.
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Wenn aus irgend einem Grunde der Hilfsmotor zum Stillstand kommt,
wird auch die Welle 50 zum Stillstand kommen und das Laufrad 37 den Wellenteil 50
wie beschrieben überlaufen. Wenn das Laufrad 37 seine Drehbewegung fortsetzt, hält
es das Kupplungseingangsglied 55 außer Eingriff mit dem Kupplungsausgangsglied 58.
Da die Welle 50 dann stillsteht, hält die Sperrfeder=6 das Kupplungsglied 55 zwischen
den Flächen 69 und 70 des Kupplungsausgangsgliedes 58, sodaß ein Zurückstoßen, wie
dies während des Betriebs des Motors 40 in der beschriebenen Weise auftreten kann,
zwischen den Teilen 55 und 58 der Kupplung nicht mehr stattfindet.
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Eine Rückwärtsdrehung des Wellenteils 50 veranlaßt einen Eingriff
der Kupplungsflächen 59 und 69, sodaß das Laufrad 37 durch den Hilfsantrieb in der
Rückwärtsfahrtrichtung angetrieben wird. Ein Uberlaufen ist auch in der Rückwärtsfahrtrichtung
möglich, und zwar ähnlich wie zuvor bei der Vorwärtsfahrt beschrieben.
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Es sollte bemerkt werden, daß die Radeinheiten 37 und 37' wirksam
sind unabhängig davon, ob die Wellenabschnitte 50 rechtsgängige oder linksgängige
Gewinde aufweisen, da durch die Steigungsrichtung der Gewinde lediglich die Kupplungsflächen
der Rückwärts fahrt bzw. der Vorwärts fahrt in bestimmter Weise zugeordnet werden.
Es sollte weiterhin bemerkt werden, daß die Radanordnungen 53 und 53' im wesentlichen
identisch sind und die Laufräder 37 und 37' gleichzeitig und synchron angetrieben
werden. Aufgrund der Überlaufmöglichkeit jeder Radanordnung 53 und 53' ist ein Differentialgetriebe
nicht notwendig, da das langsamere Laufrad stets angetrieben wird, während das schnellere
Laufrad sich im Freilaufzustand befindet. Der bevorzugte Schaltkreis für den Hilfsmotor
ist mit Einrichtungen augerüstet, welche das Kupplungseingangsglied 55 von den Kupplungsausgangsgliedern
58 oder 68 außer Eingriff bringt, wenn der Hilfsmotor 40 abgeschaltet wird. Das
außer Eingriff bringen der Kupplungsglieder wird durch momentanes Rotieren der Welle
in der entgegengesetzten richtung im Vergleich zu der, in der die Welle zuvor angetrieben
worden ist. Diese kurze Rotation für beispielsweise eine viertel Umdrehung in der
entgegengesetzten Richtung stellt sicher, daß das Kupplungseingangsglied 55 selbsttätig
aus dem Sperr-Reibungseingriff mit dem Kupplungsausgangsglied gelangt. Ein solcher
Sperreingriff könnte dazu führen, daß das gesamte System vom Laufrad aus angetrieben
werden könnte, was zu Schäden in dem System führen könnte. Der gegenwErtig bevorzugte
elektrische Kreis zum Erreichen dieses Ausrückens wird nachfolgend beschrieben.
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Dazu wird auf Fig. 1 bezug genommen. Daraus ist ersichtlich, daß der
elektrische Hilfsmotor 40 elektrisch direkt mit der Batterie 18 verbunden ist. Es
ist daher möglich, den Hilfsmotor 40 durch die Batterie 18 für begrenzte Zeit direkt
zu betreiben, auch wenn die Brennkraftmaschine 20 abgeschaltet ist. Ein zum An-
und Abschalten des Hilfsmotors 40 dienender Schalter 66 unterbricht die elektrische
Verbindungsleitung 62. Der Schalter ist bequemerweise in Reichweite des Fahrers
angeordnet. Für die meisten möglichen Situationen reicht es aus, wenn die Batterie
18 das Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 Meilen pro Stunde über eine
Strecke von 200 bis 300 Meter antreibt, bevor eine Wiederaufladung der Batterie
erforderlich ist. Wenn jedoch der Motor 20 läuft. lädt der Generator 19 über den
Spannungsregelkreis 21 die Batterie 18 laufend wieder auf. Das bedeutet, daß der
Elektromotor 40 auf diese Weise wenigstens indirekt angetrieben wird.
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Der Elektromotor 40 könnte elektrisch auch direkt mit der Spannungsregeleinrichtung
21 und dem Generator 19 über die gestrichelt gezeichneten Drähte 64 verbunden sein.
In diesem Fall kann jedoch der Hilfsmotor 40 nur dann betrieben werden, wenn auch
die Brennkraftmaschine 20 läuft.
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Bevorzugt wird eine Anordnung, bei der der Hilfsmotor 40 durch eine
Fahrzeugbatterie, z.B. die übliche 12 Volt Gleichstrombatterie angetrieben werden
kann. Zu diesem Zweck kann mit Vorteil ein umkehrbarer Spalt-Reihenmotor verwendet
werden. Dieser kann entweder in Vorwärts- oder flückwärtsfahrtrichtung betrieben
werden. Der Motor 40 wird durch einen logischen Relaiskreis gesteuert.
Dieser
umfaßt mehrere Relais, Schalter, Dioden, Kondensatoren sowie die Zustände des Systems
wiedergebende Lampen auf.
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Ein bevorzugter elektrischer Kreis zur Betätigung des Hilfsmotorsystems
nach der vorliegenden Erfindung und zwar in der bevorzugten Ausführungsform, ist
in Fig. 4 veranschaulicht.
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In Fig. 4 sind alle Relais in Form von Spulen dargestellt und mit
dem Buchstaben "R" (z.B. R-1, R-2 und dgl.) bezeichnet.
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Jedes Relais ist so ausgebildet, daß es auf eine Reihe von korrespondierenden
Relaiskontaktpunkten einwirken kann, die mit "CR" (z.B. CR-1, CR-2 und dgl.) einwirken
kann.
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Der Strom für den eketrischen Motor 40 wird von dem positiven Pol
einer 12-Volt Batterie geliefert. Um den Hilfsmotor 40 einzuschalten, wird ein Anschalter
momentan niedergedrückt, um den Kreis zu schließen. Dadurch wird das den Einschaltzustand
des Systems wiedergebende Licht eingeschaltet. Der Strom von der Batterie fließt
durch das Relais R-1, welches den normalerweise offenen Kontakt CR-1 schließt und
daher den Strom von der Batterie zu den Relais R-2 und R-3 fließen läßt. Dabei wird
der normalerweise offene Kontakt CR-2 geschlossen und umgeht dabei den Einschalter
nachdem dieser wieder in seine normale Offenstellung zurückspringt. Das Hilfssystem
kann damit weiterhin in Betrieb bleiben, ohne daß der Einschalter während des gesamten
Betriebes betätigt oder geschlossen bleiben muß. Der Strom durch das Relais R-3
schließt gleichzeitig den normalerweise offenen Kontakt CR-3 und öffnet den normalerweise
geschlossen
Kontakt CR-3', der den zugehörigen Kondensator auflädt.
Die Arbeitsweise dieses Kreisabschnittes wird weiter unten beschrieben.
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Bevor der Strom den Motor 40 erreicht, muß er einen Ausschalter 104
und einen auf eine Motorübergeschwindigkeit ansprechenden Schalter 105 passieren,
welche beide normalerweise geschlossen sind, um zu dem normalerweise offenen Kontakt
CR-9 zu gelangen.
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Dieser Kontakt wird durch das Relais R-9 geschlossen, wenn dieses
durch den von der Batterie durch den Übertemperaturschalter 117 fließenden Strom
betätigt wird. Der letztere Schalter ist normalerweise geschlossen, sofern nicht
der Hilfsmotor 40 überhitzt ist. Der Strom muß außerdem durch den normalerweise
geschlossenen Kontakt CR-5, der durch das Relais R-5 geöffnet werden kann, wenn
das Bremspedal betätigt wird oder wenn der Kupplungsschalter 111 geschlossen wird,fließen.
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Bei einem Fahrzeug mit automatischen Schaltgetriebe fällt der Kupplungsschalter
111 fort.
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Der Strom gelangt auf seinem Weg zum Hilfsmotor 40 weiterhin durch
einen Drosselschalter 106, der bei leichtem Niederdrücken des Drosselpedals geschlossen
wird. Von da gelangt der Strom zu dem normalerweise offenen Kontakt CR-10, der durch
das Relais R-10 geschlossen werden kann, wenn der Zündschalter 100 durch den Fahrer
geschlossen wird, um die Fahrzeugzündung einzuschalten.
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Wenn all die zuvor erwähnten Schalter und Kontakte geschlossen sind,
kann der Strom den normalerweise geschlossenen Kontakt CR-6 und den normalerweise
offenen Kontakt CR-6' erreichen.
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Wenn der elektrische Motor 40 in Vorwärtsfahrt betätigt wird, bleibt
der Kontakt CR-6 geschlossen, sodaß der Strom durch die Dioden D-1 und D-2 fließen
kann. Über die Diode D-1 wird der für die Rückwärtsfahrt bestimmte Kondensator 107
aufgeladen.
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Der durch die andere Diode D-2 fließende Strom betätigt das Relais
R-8 und schließt den Kontakt CR-8. Dadurch wird das Relais MR-F eingeschaltet, welches
den Kontakt CMR-F schließt.
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Damit wird der Strompfad zwischen der Batterie und dem Anschluß 116
für die Vorwärtsfahrt für den Motor 40 geschlossen.
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Um den Elektromotor 40 in der Rückwärtsfahrt zu betreiben, wird das
manuell schaltbare Getriebe 22 in den Rückwärtsgang gelegt. Das Einlegen des Rückwärtsganges
schließt den Schalter 112. Dadurch wird das Relais R-6 eingeschaltet, welches den
Kontakt CR-6 öffnet und den Kontakt CR-6' schließt. Damit kann der Strom nicht mehr
durch die Dioden D-1 und D-2 fließen. Er fließt vielmehr durch das weitere Diodenpaar
D-3 und D-4. Der durch die Diode D-3 fließende Strom lädt den zugehörigen Korden
sator 1o8 auf. Der durch die Diode D-4 fließende Strom betätigt das Relais R-7,
welches den normalerweise offenen Kontakt Cr-7 schließt. Damit zieht das Relais
MR-R an und schließt den Kontakt CMR-R. Damit wird der Strompfad zwischen dem RUckwärtsfahrtanschluß
115 des Motors 40 und der Batterie geschlossen und der Motor in der Rückwärtsfahrtrichtung
angetrieben.
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Es sind mehrere Sicherheitseinrichtungen in den gezeigten Kreis nach
Fig. 4 eingebaut. So muß beispielsweise der Zündschalter 100 betätigt werden, bevor
das System eingeschaltet werden kann. Außerdem muß die Bedienungsperson das Gaspedal
leicht niederdrücken, um den Schalter 1o6 zu schließen. Auch muß teilweise die Kupplung
betätigt werden, um den Kupplungsschalter 111 zu öffnen. Wenn irgend einer dieser
Schalter seine Stellung während des Betriebes des Motors 40 ändert, wird die Stromspeisung
sofort unterbrochen. Das bedeutet also, daß der Fahrer sich in seinem Fahrersitz
befinden und Vorbereitungen für die Fahrt des Fahrzeuges getroffen haben muß, bevor
das System zur Wirkung gebracht werden kann. Ein unbeabsichtigtes Einschalten des
Hilfssystems schafft daher keine Probleme, auch dann nicht, wenn sich das Fahrzeug
in engen Raumverhältnissen, z.B. wie in einer Garage oder an einer Stelle mit viel
Verkehr befindet. Es sind noch weitere Sicherheitsfaktoren vorgesehen. So kann beispielsweise
der auf der Zentrifugalwirkung arbeitende Übergeschwindigkeitsschalter 105 das System
abbremsen, indem der Strom zum Motor40 unterbrochen wird, wenn der Motor eine vorbestimmte
Drehzahl erreicht. Die Erwärmung des Motors über eine vorbestimmte Temperatur öffnet
den entsprechenden Schalter 117, sodaß Relais R-9 abfällt und der Kontakt CR-9'
schließt und die entsprechende Lampe 118 einschaltet. Das öffnen des Kontaktes CR-9
unterbricht den Stromfluß zum Motor 40.
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Wie zuvor erwähnt wird bei Betätigung des Motors 40 in der Vorwärtsrichtung
oder Rückwärtsfahrtrichtung entweder der Kondensator 107 oder der Kondensator 108
aufgeladen. Der Strom durch Relais R-3 wird unterbrochen wenn der Stromkreis für
den Motor 40 unterbrochen wird, z.B. durch einen der Schalter lo5, 117 oder 104.
Der Kontakt CR-3 kehrt somit in die normale offene Stellung zurück während der Kontakt
CR-3' seine normalerweise geschlossene Stellung einnimmt. Der aufgeladene Kondensator
109 entlädt sich über das Relais R-4, das die normalerweise offenen Kontakte CR-4
momentan schließt. Der Kondensator 1o7 bzw. der Kondensator 1o8 können somit jeweils
durch die Relais R-7 oder R-8 entladen werden. Die impulsartigen Ströme durch diese
Relais schließen momentan die Kontakte CR-7 bzw. CR-8. Damit kann ein Stromimpuls
momentan den Elektromotor 40 in der Rückwärts- oder Vorwärtsfahrtrichtung, also
in der zu der bisherigen Drehrichtung entgegengesetzten Drehrichtung verdreht werden,
sodaß wie zuvor beschrieben die Kupplungsflächen der Anordnung 53 außer Eingriff
gelangen und außer Eingriff bleiben.
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Unter üblichen Antriebsbedingungen kann das Hilfssystem dann verwendet
werden, wenn bei dem Fahrzeug 10 der antrieb über die Vorderräder z.B. bei Eis unterbrochen
wird. Um das System zu aktivieren läßt der Fahrer den Zündschalter an, berührt leicht
das Gaspedal und beginnt die Kupplung loszulassen. Er drückt dann den Einschalter
lol nieder, was durch das Licht 103 angezeigt wird. Dadurch wird der Kreis für den
Hilfsantrieb 40 geschlossen. Die Drehung des Motors 40 beginnt dann in der ausgewählten
Richtung,
wobei der Motor 40 die rückwärtige Achse in der zuvor beschriebenen Weise antreibt.
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Wenn auf diese Weise das Fahrzeug von der schlechten Wegstelle weggebracht
worden ist, kann der Hilfsmotor 40 durch betätigen des Ausschalters 104 ausgeschaltet
werden. Wenn der Fahrer vergißt, das System mittels Hand abzuschalten unterbricht
der über geschwindigkeitsschalter 105 den Kreis automatisch, wenn der Motor eine
vorbestimmte Drehzahl erreicht. In gleicher Weise unterbricht der Bremsschalter
lio das System bei leichter Betätigung des Bremspedals.
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Es wird weiterhin bemerkt, daß das Hilfssystem modifiziert werden
kann. So kann der Hilfsmotor 40 automatisch bei Auftreten eines Schlußfes der Hauptantriebsräder
eingeschaltet werden. Ein solches automatisches System erfordert eine Einrichtung
zur Bestimmung des Augenblickes, wenn die vorieren oder angetriebenen Laufräder
durchdrehen. Ein solches Hilfsmittel ist eine die Drehzahl des Laufrades fühlende
Einrichtung, z.B. der magnetische Drehzahlfühler 70, der in Fig. 1 gestrichelt dargestellt
ist. Dieser spricht auf in gleichen Umfangsabständen angeordnete Zähne, Rippen oder
andere Oberflächenabweichungen 71 auf dem Laufrad 27 oder eines mit diesem verbundenen
Ringes an. Das Ausgangssignal des Fühlers gelangt durch einen logischen Abschnitt
72 des Systems, indem die Laufradgeschwindigkeitsänderungen mit einem vorbestimmten
programmierten
zulässigen Geschwindigkeitsänderungsbereich verlgeicht.
Wenn der zulässige Bereich überschritten wird, betätigt der logische Kreis 72 einen
Schalter 73, der über die Leitungen 62 den Stromkreis zwischen Batterie 18 und Motor
40 schließt. Der logische Kreis 72 kann auch so ausgebildet werden, daß er den Schalter
73 öffnet, wenn der Schlupfzustand aufhört. Derartige Drehzahlfühlgeräte werden
beispielsweise Antischleuder-Bremssystemen von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Derartige
weitergebildete Bremssysteme können leicht so ausgebildet werden, daß sie automatisch
auch das Hilfsantriebssystem nach der vorliegenden Erfindung steuern.
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Es können auch andere Hilfsmotoren verwendet werden, zum Beispiel
aus hydraulischen Pumpen und Motoren bestehende Antriebseinheiten. Derartige sind
allgemein bekannt und in schaltbaren Fahrzeuggetrieben eingesetzt worden. Hydraulische
Hilfsantriebe erhalten ihre Antriebskraft in der Regel vom Brennkraftmotor.
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sie können daher nur dann eingesetzt werden, wenn die von einem solchen
Motor gelieferte Antriebskraft auch für den Antrieb des Hilfsantriebs mit ausreicht.
Hydraulische Pumpen/Motor-Antriebseinheiten können leicht von der Vorwärts fahrt
auf die Rückwärtsfahrt durch Umschalten eines hydraulischen Ventils umgeschaltet
werden.