DE2925879A1 - Verfahren zur thermischen behandlung von feststoffen in einem herdofen - Google Patents

Verfahren zur thermischen behandlung von feststoffen in einem herdofen

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Description

  • Verfahren zur thermischen Behandlung von Feststoffen in einem
  • Herdofen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Feststoffen in einem Herdofen, bei welchem eine Schicht aus den Feststoffen auf die Platte des Herdofens gegeben und im Zuge einer relativen Drehbewegung zwischen Herdplatte und Ablenkeinrichtungen von wenigstens einem Aufgabepunkt zu einem Austragspunkt transportiert und durch Verbrennen von Gasen oberhalb der Feststoffschicht erwärmt wird und die Gase zumindest teilweise durch Entgasen und/oder Umsetzen von kohlenstoffhaltigen Bestandteilen der Feststoffschicht entstehen.
  • Derartige Verfahren sind beispielsweise im Zusammenhang mit der Verkokung von Braunkohle und der Direktreduktion von Eisenerzen bekannt. Nachteilig ist dabei, dass die Durchsatzleistung des Herdofens im wesentlichen durch die Höhe der Feststoffschicht bestimmt wird, die bei bekannten Verfahren eine bestimmte obere Grenze nicht überschreiten kann, da sonst die ausreichende Erwarmung der Feststoffschicht, insbesondere in den unteren Bereichen derselben, in einer bestimmten Zeiteinheit nicht gewährleistet ist. Eine Verlängerung der Verweilzeit z. B. durch Verringerung der Drehzahl der Herdplatte würde ebenfalls zu keinem besseren Ergebnis führen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art und einen dafür benutzten Herdofen so abzuwandeln, dass das auf der Herdplatte befindliche Gut unabhängig von der Schichtdicke desselben bei gegebener Verweilzeit eine ausreichende thermische Behandlung erfährt, so dass über die Wahl der Schichtdicke die Durchsatzleistung beeinflussbar ist. D. h., es soll möglich sein, die Schichtdicke ausschliesslich oder doch überwiegend unter Gesichtspunkten der Durchsatzleistung und damit der Wirtschaftlichkeit zu wählen. Dabei soll der Herdofen seine Einfachheit bezüglich Aufbau und Betriebsweise beibehalten.
  • Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass innerhalb einer unteren Lage der Schicht befindlicher Brennstoff zwecks Zuführung von zusätzlicher Wärme in die Feststoffschicht zumindest teilweise verbrannt wird und die festen Verbrennungsrückstände gemeinsam mit der übrigen Feststoffschicht oder deren Rückständen in Richtung auf den Austragspunkt transportiert werden.
  • In Abhängigkeit von den gegebenen Umständen, insbesondere dem zur Verfügung stehenden Sauerstoff kann diese Lage praktisch vollständig, d. h. bis auf die Ascherückstände verbrannt werden. Dadurch wird erreicht, dass die für die thermische Behandlung erforderliche Wärme nicht nur ausschliesslich von oben auf die Feststoffschicht einwirkt, sondern auch innerhalb der Feststoffschicht selbst Wärme entsteht, so dass es letztenendes nur von der Menge des zusätzlich verbrannten kohlenstoffhaltigen Materiales abhängt, wie hoch die Feststoffschicht gewählt werden kann.
  • Es ist im allgemeinen vorteilhaft, die die zu verbrennenden Bestandteile enthaltende Lage unabhängig von der übrigen Feststoffschicht auf die Herdplatte aufzugeben. Dies geht insbesondere dann, wenn diese Lage ausschliesslich aus Brennstoff besteht, wobei das Vorhandensein der üblichen Aschebestandteile natürlich nicht ausgeschlossen sein soll. Die die zu verbrennenden Bestandteile aufweisende Lage wird zweckmässig jeweils vor überlagerung durch die Feststoffschicht gezündet. Dies kann durch eine besondere Zündeinrichtung kurz hinter der Aufgabestelle geschehen, die beispielsweise im oberen Bereich des Ofens angebracht ist. Zweckmässig ist die Anordnung so getroffen, dass die die zu verbrennenden Bestandteile aufweisende Lage näher dem äusseren Umfang der Herdplatte auf letzterer aufgegeben wird als die Bestandteile der übrigen Feststoffschicht. Das Zünden dieser Lage wird keine Schwierigkeiten bereiten, da aufgrund der oberhalb der Feststoffschicht stattfindenden Verbrennung der Entgasungsprodukte und der Umsetzungsprcdukte des kohlenstoffhaltigen Materials der Feststoffschicht ohnehin eine Temperatur in der Grössenordnung von z. B.
  • 900° C innerhalb des Herdofens herrscht, so dass bei reaktionsfreudigem Brennstoff, beispielsweise Braunkohle, eine besondere Zündung nicht einmal in allen Fällen notwendig sein wird. Allerdings würde dann der Abstand zwischen Aufgabepunkt für die zu verbrennende Lage einerseits und Aufgabepunkt für die Bestandteile der übrigen Feststoffschicht andererseits grösser zu wählen sein, um eine einwandfreie Zündung zu gewährleisten.
  • Es wird im allgemeinen nicht möglich sein, eine sehr genaue Trennung zwischen der unteren Lage mit dem zu verbrennenden Brennstoff und der darüber befindlichen übrigen Feststoffschicht durchzuführen. Dies ist jedoch im allgemeinen auch nicht notwendig, wenngleich die Ablenkeinrichtungen, durch die der Transport des auf der Platte des Herdofens befindlichen Gutes von aussen nach innen erfolgt, vorteilhaft so ausgebildet sind, dass die Schicht tung des Gutes in vertikaler Richtung so wenig wie möglich durch den Ablenkvorgang beeinflusst wird. Es wird im Normalfall notwendig sein, gasförmiges Medium in die Feststoffschicht und/oder in die im unteren Bereich befindliche Lage aus zu verbrennendem Material einzuleiten. Die Zusammensetzung dieses gasförmigen Mediums, dessen Menge und auch der Ort des Austritts desselben wird insbesondere abhängen von der Art der thermischen Behandlung, die die Feststoffschicht erfährt. Wenn es sich darum handelt, Braunkohle oder andere Kohle mit einem grossen Anteil an flüchtigen Bestandteilen zu verkoken, wird es lediglich notwendig sein, Sauerstoff in die Lage zu leiten, die zur Erzeugung zusätzlicher Wärme im unteren Bereich verbrannt werden soll. über die Sauerstoffmenge lässt sich dabei ohne weiteres die Menge der zu verbrennenden Kohle einstellen.
  • Es besteht auch die Möglichkeit, gasförmiges Medium aus dem oberhalb der auf der Herdplatte liegenden Feststoffschicht befindlichen Verbrennungsraum in die Feststoffschicht und/oder in die Lage aus zu verbrennendem Material zu leiten. Dies wird insbesondere dann zweckmässig sein, wenn die thermische Behandlung der Feststoffschicht der Reduzierung von Erzen dient. D. h., dass in diesem Fall die Feststoffschicht beispielsweise aus einem Gemisch von Erzpellets und Braunkohle gebildet wird. Die unter Wärmebildung mit Sauerstoff umgesetzten Teile des Brennstoffes dienen dabei ebenfalls der Reduktion, da bei der Verbrennung gebildetes CO2 im Zuge der Bewegung durch die Feststoffschicht nach oben durch die Braunkohle zu CO reduziert wird, welches dann wiederum durch das Erz unter gleichzeitiger Reduktion desselben zu CO2 aufoxidiert wird. Dieser Vorgang wird sich mehrfach wiederholen, bis das Reduktionsgas oben aus der Feststoffschicht austritt. Die Zuführung von gasförmigem Medium aus dem Bereich oberhalb der Feststoffschicht, in welcher die aus derselben austretenden Gase, soweit sie nicht inert sind, verbrannt werden, hat auch den Vorteil, dass zusätzliche fühlbare Wärme mit den Gasen in die Feststoffschicht eingebracht wird. Dieses Gas wird zudem von vornherein ein erhebliches Reduktionspotential aufweisen, da die Produkte von Entgasung und Umsetzung im Raum oberhalb der Feststoffschicht im allgemeinen nur unterstöchiometrisch verbrannt werden.
  • Zweckmässig werden der für die Verbrennung eines Teils des Brennstoffes notwendige Sauerstoff einerseits und die Reduktionsgase andererseits über getrennte Zuleitungen in das Feststoff bzw. die untere Lage desselben eing@fü@rt. Es iet selbstverständlich auch möglich, beispielsweise in der mittleren Höhenlage des Festbettes eine Verbrennung vo@ so @iel Brennstoff durchzuführen, wie für die zusätzliche Bereitstellung von Wärme erforderlich ist. Jedoch wird es im Normalfall vorteilhafter sein, inder vorbeschriebenen Weise zu verfahren, bei welcher eine untere Lage der Feststoffschicht mit Sauerstoff umgesetzt wird, zumal hierbei die Zündung keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
  • Bei der Direktreduktion von Eisenerzen kann es vorteilhaft sein, die zur Deckung des Wärmebedarfs mit Sauerstoff umzusetzende Lage ausschliesslich aus Brennstoff, also ohne Erzpellets, bestehen zu lassen, so dass in dieser Lage, die eine merklich höhere Temperatur aufweisen wird als die übrige Feststoffschicht, keine Erzreduktion stattfindet.
  • Der Herdofen weist gegenüber dem Drehrohrofen für die Reduktion von Erzen den Vorteil geringerer Investitionskosten auf. Hinzu kommt, dass der Herdofen auch einem wesentlich geringeren Verschleiss unterliegt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Anzahl der Umdrehungen pro Zeiteinheit beim Herdofen wesentlich geringer ist als beim Drehrohrofen. Ein weiterer Vorteil des Herdofens liegt darin begründet, dass es wesentlich einfacher ist, eine feuerfeste Mauerung anzubringen, die zudem, da die im wesentlichen horizontal angeordnete Herdplatte um eine vertikale Achse dreht, weniger stark beansprucht ist als in einem Drehrohrofen. Bei letzterem werden die Ausmauerung in ihrer Gesamtheit und auch die einzelnen Steine derselben im Zuge der Drehbewegung aufgrund des Eigengewichtes in unterschiedlichen Richtungen beansprucht. Ausserdem ist die Ausmauerung eines im wesentlichen zylindrischen Raumes mit sehr viel Mehraufwand verbunden als die Ausmauerung der im wesentlichen horizontalen Herdplatte. Dies gilt auch für die Decke des Herdofens, die darüber hinaus ohnehin feststeht.
  • Die Temperatur in der Feststoffschicht wird bei Verwendung von Braunkohle und anderen ähnlichen reaktionsfreudigen Brennstoffen in der Grössenordnung von 900 bis 9500 C liegen. Diese Temperatur reicht unter den genannten Bedingungen aus, um die Reaktion C + CO2 = 2 CO ablaufen zu lassen.
  • Die relativ niedrige Temperatur hat überdies den Vorteil, dass die Ablenkeinrichtungen und die Zuführeinrichtungen für gasförmiges Medium weniger stark beansprucht werden als es bei höheren Temperaturen der Fall ist.
  • Für alle Anwendungsfälle gilt der Vorteil, dass der zur Erzielung des angestrebten Effektes - höhere Durchsatzleistung - notwendige Mehraufwand gering ist. Es ist ohne weiteres möglich, die Ablenkeinrichtungen, die schaufelähnlich ausgebildet sein können, zugleich mit Zuführleitungen für gasförmiges Medium zu versehen.
  • Darüber hinaus kann es zweckmässig sein, zusätzliche Zuführmittel in Form beispielsweise von Lanzen, die von oben in die Feststoffschicht hineinragen, vorzusehen. Auch der dadurch bedingte Mehraufwand fällt praktisch nicht ins Gewicht.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 im Schema einen Schnitt durch einen Herdofen, Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in grösserem Maßstab.
  • Der Herdofen lO besteht im wesentlichen aus einer um eine vertikale Mittelachse drehbar gelagerten Herdplatte 12 und einer darüber angeordneten, feststehenden Haube 14, die mit einem Abzug 16 für gasförmiges Medium versehen ist.
  • Die ringscheibenförmige Herdplatte 12 ist trichterförmig ausgebildet und im mittleren Bereich unterseitig mit einem Fortsatz 18 versehen, der einen Austragsschacht 20 begrenzt, durch den die festen Rückstände des innerhalb des Drehofens thermisch behandelten Feststoffes ausgetragen werden.
  • Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass die thermische Behandlung zum Zwecke der Reduktion von Eisenerzen dient. Zu diesem Zweck wird ein Gemisch aus dem vorzugsweise pelletförmigen Eisenerz und Braunkohle durch eine Zuführungseinrichtung 22, die in einem gewissen Abstand vom äusseren Umfang der Herdplatte 12 angeordnet ist, auf letzterer aufgegeben. Weiterhin ist eine Zuführungseinrichtung 24 vorgesehen, die sich nahe dem äusseren Umfang der Herdplatte 12 befindet und dazu dient, Braunkohle -oder einen anderen geeigneten Brennstoff - in einer relativ dünnen Lage 26 auf die Herdplatte 12 zu geben, die sich in der üblichen Weise langsam im Zuge ihrer Drehbewegung unter den feststehenden Zuführungseinrichtungen 22 und 24, die von der Haube 14 getragen sind, bewegt. Da das Erz- Kohle-Gemisch über die Zuführungseinrichtung 22 in Bewegungsrichtung des auf der Herdplatte 12 befindlichen Feststoffes erst hinter der durch die Zuführungseinrichtung 24 aufgegebenen Kohle aufgegeben wird, besteht die gesamte auf der Herdplatte 12 befindliche Feststoffschicht aus zwei Lagen, nämlich der unteren Lage 26 aus Brennstoff und der darüber befindlichen Lage 28 aus dem Erz-Kohle-Gemisch, wobei die letztgenannte Lage im Normalfall eine wesentlich grössere vertikale Erstreckung haben wird als die Lage 26.
  • Am Oberteil 14 des Herdes 10 sind Ablenkeinrichtungen 30 angebracht, die flächig ausgebildet sind und in die auf der Herdplatte 12 liegende Feststoffschicht eingreifen, wobei sie kurz oberhalb der Oberfläche der Herdplatte 12 enden. Im Zuge der von der Herdplatte 12 um deren vertikale Mittelachse ausgeführten Drehbewegung wird die Feststoffschicht jeweils nach einer halben Umdrehung der Platte um eine bestimmte Wegstrecke nach innen in Richtung auf den Austragsschacht 20 verschoben, so dass die nahe dem äusseren Umfang der Herdplatte aufgegebene Lage 26 und die in einem geringen Abstand von diesem äusseren Umfang aufgegebene Lage 28 aus Erz und Kohle bzw. deren festen Rückstände nach einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen der Herdplatte 12 durch den Austragsschacht 20 ausgetragen werden. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt während der Zeit, die für diesen Weg benötigt wird, die Reduktion des Erzes, so dass im Ergebnis ein Gemisch aus mehr oder weniger reinem Fe und Asche mit einem mehr oder weniger grossen Gehalt an Restkohlenstoff durch den Schacht 20 den Herdofen lO verlassen. Die unterhalb des Schachtes 20 angeordneten Austragseinrichtungen gehören zum Stand der Technik, so dass sie hier nicht näher beschrieben werden.
  • Die Zeichnung lässt erkennen, dass die Lage 26 etwa eine Umdrehung innerhalb des Herdofens ausführt, bevor sie durch die Lage 28 aus Erz und Kohle überdeckt wird.
  • Die Inbetriebnahme des Herdofens erfolgt in der Weise, dass mit öl- und/oder Gasbrenner oder anderen geeigneten Hilfsmitteln die Temperaturen innerhalb des Herdofens auf z. B. 600" C gebracht werden. Vorteilhaft wird zunächst lediglich Brennstoff, vorzugsweise Braunkohle oder eine Kohle mit ähnlichen Eigenschaften auf die Herdplatte 12 gebracht. Diese Kohle wird durch die Brenner soweit erwärmt, dass aus dieser Gase frei werden, die innerhalb des Herdraumes 32, also oberhalb der auf der Herdplatte 12 befindlichen Feststoffschicht, verbrannt werden. Die dazu notwendige Luft wird durch geeignete Leitungen 34 zugeführt. Die Verbrennung der Gase bewirkt eine zusätzliche Aufheizung des Herdraumes 32, bis die vorgesehene Temperatur von beispielsweise 900 bis 10000 C erreicht wird. Im Laufe der Zeit stellen sich entsprechend hohe Mauerwerkstemperaturen als Folge der Konvektion und Wärmestrahlung ein, wobei die Temperatur am Aussenrand der Herdplatte 12 im allgemeinen etwas niedriger sein wird als im Bereich des Austragsschachtes 20.
  • Zusätzlich wird Wärme durch Verbrennen der unteren Lage 26 in den Herdofen 10 eingeführt. Zu diesem Zweck ist eine Zündeinrichtung 36 vorgesehen, bei der es sich ebenfalls um einen O1- oder Gasbrenner handeln kann, die in Bewegungsrichtung in einem kurzen Abstand hinter der Zuführeinrichtung 22 die Lage 26 zündet. D.er für die Durchführung und Aufrechterhaltung der Verbrennung in der Lage 26 notwendige Sauerstoff kann über lanzenförmige Zuleitungen 38 zugeführt werden, die ebenfalls von oben in die Feststoffschicht 28 bis in die Lage 36 hinein reichen und an eine gemeinsame Hauptleitung 40 für Luft oder andere sauerstoffhaltige Gase angeschlossen sind. Die gasförmigen Verbrennungsprodukte der Lage 26 strömen nach oben durch die darüber befindliche Lage 28 hindurch, so dass diese nicht nur von oben, sondern auch von unten erwärmt wird. Es liegt auf der Hand, dass, sei es beim Inbetriebnehmen des Ofens oder später während des normalen Betriebs, eine genaue Trennung zwischen der Lage 26 und der darüber befindlichen Lage 28 bezüglich des Verbrennungsvorganges nicht immer möglich, aber auch nicht notwendig sein wird. Entscheidend ist im Ergebnis, dass soviel Brennstoff mit Sauerstoff umgesetzt wird, dass der notwendige Wärmebedarf gedeckt wird.
  • Sobald der Ofen den vorgesehenen Betriebszustand erreicht hat, kann die Zusatzfeuerung über den in der Zeichnung nicht dargestellten ölbrenner oder dgl. abgestellt werden. Dies gilt jedoch nicht für die Zündeinrichtung 36 für die Brennstofflage 26. Nunmehr wird durch die Zuführeinrichtung 24 das thermisch zu behandelnde Gut aufgegeben, in diesem Falle das Gemisch aus Erz und Braunkohle. Die weitere Wärmeversorgung erfolgt nunmehr im normalen Betrieb über die Verbrennung der aus der Kohle frei werdenden Destillationsprodukte sowie eines Teils des aus der Feststoffschicht nach oben entweichenden CO im Herdraum 32 sowie durch die Verbrennung der Brennstofflage 26. Die durch die Verbrennung der Gase erzeugte Wärme wird durch Strahlung der Haube 14 auf die Feststoffschicht übertragen und sorgt auf diese Weise von oben für die Aufheizung des ständig der Herdplatte 12 zugeführten Erz-Kohle-Gemisches. Zugleich erfolgt von unten eine Aufheizung durch die Verbrennung der Lage 26 bzw. in den benachbarten Bereichen der Lage 28. Insgesamt kann auf diese Weise ein kontinuierlicher Wärmebehandlungsprozess aufrechterhalten werden, dessen Temperaturen ausreichend konstant sind.
  • Bei der Benutzung des Herdofens zur Verkokung von Kohlen mit einem entsprechend hohen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen, z.B.
  • Braunkohlen, wird es normalerweise nicht notwendig sein, sämtliche aus der Kohle ausgetriebenen flüchtigen Bestandteile zur Deckung des Wärmebedarfes zu verbrennen. D. h., dass in diesem Fall das durch den Abzug 16 abströmende Gas noch einen gewissen Heizwert hat und in einer nachgeschalteten Einrichtung verbrannt werden kann. Daraus folgt wiederum, dass auch dann, wenn ein Teil der Kohle durch Erz ersetzt wird, immer noch Entgasungsprodukte aus dem Brennstoff des Erz-Kohle-Gemisches entweichen, die ausreichen, um den Wärmebedarf, soweit er von oben zugeführt wird, zu decken. Im übrigen hängt dieser Wärmebedarf ab von der Wärme menge, die durch Verbrennung im unteren Bereich der Feststoffschicht zugeführt wird.
  • Weiterhin ist es möglich, im Bereich der Lage 28, die aus Erz und Kohle besteht, Hilfsreduktionsgas, beispielsweise CO und/oder H2 sowie gegebenenfalls Luft zuzuführen. Dazu können die Ablenkeinrichtungen 30 verwendet werden. Die Zeichnung lässt erkennen, dass diese Ablenkeinrichtungen 30 durch Rohre 42 gehalten sind, die zugleich der Zuführung für das gasförmige Medium dienen. Die plattenförmigen Ablenkeinrichtungen 30 sind mit Zweigleitungen 44 versehen, die in öffnungen 46 münden, durch die Hilfsreduktionsgas und/oder Luft in die Lage 28 ausströmen.
  • In Abhängigkeit vom Reduktionspotential des durch den Abzug 16 aus dem Herdofen 10 strömenden Abgases kann ggf. ein Teil desselben rückgeführt werden. Wenn dies ohne Regenierung geschieht, entfällt auch die Notwendigkeit einer Reinigung dieses rückgeführten Gases, so dass es nicht gekühlt zu werden braucht und somit gleichzeitig zusätzliche Wärme in die Feststoffschicht einbringt.
  • Selbstverständlich ist es auch möglich, durch die Leitungen 42 und die Ablenkeinrichtungen 3Q luft einzubringen, und zwar sowohl in die Lage 26 als auch in die Lage 28, falls auch in letzterer eine Verbrennung eines Teils der Kohle zur Bildung von gasförmigem Medium erfolgen soll, das als Reduktionsmittel verwendbar ist bzw. zu Reduktionsmittel durch den in der Feststoffschicht enthaltenen Kohlenstoff reduzierbar ist. Entsprechend ist es auch möglich, Lanzen 38 zur Einbringung von Hilfsreduktionsgas und/oder Luft in die Lage 28 zu verwenden.
  • Vorteilhaft sind Lanzen 38 und/oder Ablenkeinrichtungen 30 höhenverstellbar angeordnet, damit eine Anpassung an wechselnde Verhältnisse möglich ist.
  • L e e r s e i t e

Claims (20)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur thermischen Behandlung von Feststoffen in einem Herdofen, bei welchem eine Schicht aus den Feststoffen auf die Platte des Herdofens gegeben und im Zuge einer relativen Drehbewegung zwischen Herdplatte und Ablenkeinrichtungen von wenigstens einem Aufgabepunkt zu einem Austragspunkt transportiert und durch Verbrennen von Gasen oberhalb der Feststoffschicht erwärmt wird und die Gase zumindest teilweise durch Entgasen und/oder Umsetzen von kohlenstoffhaltigen Bestandteilen der Feststoffschicht entstehen, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb einer unteren Lage der Schicht befindlicher Brennstoff zwecks Zuführung von zusätzlicher Wärme in die Feststoffschicht zumindest teilweise verbrannt wird und die festen Verbrennungsrückstände gemeinsam mit der übrigen Feststoffschicht oder deren Rückstände in Richtung auf den Austragspunkt transportiert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die die zu verbrennenden Bestandteile enthaltende Lage unabhängig von der übrigen Feststoffschicht auf die Herdplatte aufgegeben .vlrd.
  3. 3. eraren nach Anspruch 1 oder 22 dadurch gekennzeichnet dass die die zu verbrennenden Bestandteile enthaltende Lage ausschliesslich aus Brennstoff besteht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die die zu verbrennenden Bestandteile aufweisende Lage jeweils vor überlagerung durch die übrige Feststoffschicht gezündet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zu verbrennende Bestandteile aufweisende Lage näher dem äusseren Umfang der Herdplatte auf letzterer aufgegeben wird als die Bestandteile der übrigen Feststoffschicht.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die zu verbrennenden Bestandteile enthaltende Lage der Zündung des in einer darüber befindlichen Lage der Feststoffschicht befindlichen Brennstoffes dienen.
  7. 7. Verfahren insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass gasförmiges Medium in die Feststoffschicht und/oder die Lage aus zu verbrennendem Material geleitet wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das gasförmige Medium Sauerstoff enthält.
  9. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass gasförmiges Medium aus dem oberhalb der auf der Herdplatte liegenden Feststoffschicht befindlichen Verbrennungsraum in die Feststoffschicht oder in die Lage derselben, die zu verbrennendes Material enthält, geleitet wird.
  10. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in die Feststoffschicht geleitete gasförmige Medium reduzierende Bestandteile oder solche Bestandteile enthält, aus denen reduzierende Bestandteile entstehen.
  11. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung des gasförmigen Mediums durch die Ablenkeinrichtungen hindurch erfolgt.
  12. 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführung gasförmigem Mediums durch zusätzliche Einrichtungen erfolgt.
  13. 13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zu behandelnden Feststoff im wesentlichen um Kohle, vorzugsweise Braunkohle, handelt, die geschwelt und/oder verkokt wird.
  14. 14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 -12,dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zu behandelnden Feststoff um ein Gemisch aus kohlenstoffhaltigen Materialien, vorzugsweise Braunkohle, und zu reduzierendem Eisenerz, vorzugsweise in Form von Pellets, handelt.
  15. 15. Herdofen zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mit einer zusätzlichen Zuführungseinrichtung (24) für die die Feststofflage (28) unterlagernde Brennstoffschicht (26) versehen ist und die Zuführeinrichtung (22) für die Brennstofflage (26) in Bewegungsrichtung beider Lagen (26, 28) der Zuführeinrichtung (22) für die Feststofflage (28) vorgeschaltet ist.
  16. 16. Herdofen nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass er mit einer Zündeinrichtung (36) für die Brennstofflage (26) versehen ist.
  17. 17. Herdofen nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass er mit Einrichtungen (38, 42) zur Zuführung von gasförmigem Medium in den Bereich der Feststoffschicht (28, 26) hinein versehen ist.
  18. 18. Herdofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablenkeinrichtung (30) mit Zuführungen (42) und Austrittsöffnungen (46) für gasförmiges Medium versehen ist.
  19. 19. Herdofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mit besonderen, vorzugsweise lanzenförmigen Zuführungen (38) für gasförmige Medien in die Feststoffschicht (28, 26) hinein versehen ist.
  20. 20. Herdofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 - 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungen für die gasförmigen Medien bezüglich ihrer Höhe verstellbar angeordnet bzw. ausgebildet sind.
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