DE2922325C2 - - Google Patents
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- H01J2237/0475—Changing particle velocity decelerating
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Description
Die Erfindung betrifft ein Rasterelektronenmikroskop nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein Rasterelektronenmikroskop ist bereits aus
der Zeitschrift "Philips Technische Rundschau",
35. Jahrgang, 1975/76, Nr. 6, Seiten 165 bis 178,
bekannt. Bei ihm werden die aus einem Elektronenstrahl
erzeuger austretenden Elektronen in einer elektronen
optischen Säule mittels einer Anode auf eine gewünschte
Geschwindigkeit beschleunigt, fokussiert und über Ablenk
spulen abgelenkt. Nach Verlassen der elektronenoptischen
Säule treffen die Elektronen auf die zu untersuchende
Probe und schlagen dort material- bzw. topograhie
spezifische Sekundärelektronen heraus, die von Detektoren
detektiert werden.
In vielen Fällen jedoch muß die Energie des Elektronen
strahls bzw. die Geschwindigkeit seiner Elektronen an die
Probenverhältnisse angepaßt werden. Handelt es sich bei
den Proben beispielsweise um mit Hilfe des Potential
kontrastverfahrens (S. 166, Spalte 2, Absatz 3, Zeilen
9-14) zu kontrollierende Halbleiterstrukturen mit hohem
Integrationsgrad, so ist ebenfalls aus der genannten
Veröffentlichung bekannt, daß zur Erzielung eines hohen
Auflösungsvermögens (S. 168, Spalte 2, Absatz 2) - neben
einer guten Dosierbarkeit der Strahlungsintensität
(S. 169, Spalte 1, Absatz 2) - die Geschwindigkeit der auf
die zu untersuchende Probe auftreffenden Elektronen
relativ gering zu wählen ist. Das Auflösungsvermögen eines
Rasterelektronenmikroskops hängt hierbei im allgemeinen
nicht ausschließlich von optischen Größen wie z. B. Linsen
fehlern, Linsenöffnungen und dem Durchmesser des
Elektronenstrahls auf der Probe ab. Die Diffusionslänge
der Elektronen in der Probe bzw. ihre Eindringtiefe hat
ebenfalls einen Einfluß, derart, daß das Auflösungs
vermögen umso größer wird, je kleiner die Diffusionslänge
und damit die Energie bzw. Geschwindigkeit der Elektronen
ist.
Die Trennung der aus der Probe herausgeschlagenen
Sekundärelektronen nach Energien eröffnet dann die
Möglichkeit, eine Abbildung von Potentialunterschieden auf
der Probenoberfläche zu erhalten, so daß z. B. im Betrieb
befindliche integrierte Schaltungen sowohl auf ihren
Aufbau als auch auf ihre Funktionsweise hin überprüft
werden können (siehe z. B. auch L. Reimer, G. Pfefferkorn;
Rasterelektronenmikroskopie, (1977), S. 146).
Eine Veränderung der Energie des
Elektronenstrahls zur Anpassung an die jeweiligen Proben
verhältnisse erfordert jedoch eine Veränderung der
Beschleunigungsspannung, wodurch jedesmal eine Änderung
der Fokussier- und Ablenkspannungen erforderlich wird.
Bei niedrigen Beschleunigungsspannungen erweist sich
zusätzlich die mangelnde Stabilität des Elektronenstrahls
als nachteilig, die aufgrund von Verunreinigungen
innerhalb des vom Elektronenstrahl durchlaufenen
evakuierten Bereichs auftreten. Diese Verunreinigungen
sind zum Teil Rückstände der durch den Elektronenstrahl
gecrackten Pumpöle. Aus diesem Grunde ist für einen
stabilen Betrieb eines Rasterelektronenmikroskops bei
niedrigen Beschleunigungsspannungen ein hohes, möglichst
ölfreies Vakuum erforderlich, das jedoch nur durch relativ
lange Abpumpzeiten erzeugt werden kann.
Aus der US-PS 34 74 245 ist ein Rasterelektronenmikroskop der eingangs genannten Art
bekannt.
Dabei dient die zwischen der elektronenoptischen Säule
und der Probehalterung
angeordnete, auf einem einstellbaren
negativen Potential liegende Elektrode dazu, die
Sekundärelektronen, also diejenigen, die aus der Probe
herausgeschlagen werden, derart abzulenken, daß sie durch
einen Schlitz eines Szintillators hindurchlaufen.
Ferner ist aus der Zeitschrift "Journal of Scientific
Instruments (Journal of Physics E) 1968", Seiten 1073 bis
1080, bekannt, bei einem Rasterelektronenmikroskop die
Geschwindigkeit der auf die Probe auftreffenden Elektronen
durch ein Bremsfeld zwischen der elektronenoptischen Säule
und der Probe zu verringern. Hierzu wird an die Probe ein
negatives Potential von mehreren 1000 V angelegt oder die
Probe auf einer Elektrode mit negativem Potential
befestigt. Da aber, z. B. zur Untersuchung von Halbleiter
strukturen, die Probe praktisch elektrisch angesteuert
wird, darf sie nicht auf z. B. 1000 V liegen. Ein derart
ausgestaltetes Rasterelektronenmikroskop ist zur Unter
suchung von Halbleiterstrukturen also nur bedingt
einsetzbar.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Raster
elektronenmikroskop zu schaffen, bei dem der Primär
elektronenstrom in seiner Energie der jeweils zu
untersuchenden Probe anpaßbar ist, ohne daß ein Nach
fokussieren innerhalb der elektronenoptischen Säule
erforderlich ist. Ferner soll ein stabiler Betrieb bei geringer Geschwindigkeit der auf die Probe auftreffenden Primärelektronen auch bei einer
gewissen Verunreinigung des Vakuums gewährleistet sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Zwischen der Kathode des Elektronenstrahlerzeugers und der Anode liegt somit eine die
Elektronen beschleunigende erste Spannung, die z. B. auf
einen konstanten Wert eingestellt werden kann, während
zwischen der Anode und der Bremselektrode eine zweite
variierbare Spannung mit einer zur ersten Spannung umge
kehrten Polarität anliegt, so daß die Geschwindigkeit der
aus der elektronenoptischen Säule austretenden Elektronen
je nach Art der zu untersuchenden Probe vermindert werden
kann. Die erste zwischen Kathode und Anode liegende
konstante Spannung ist dabei relativ hoch. Auf diese Weise
wird er
reicht, daß sich der Elektronenstrahl mit konstanter und
hoher Geschwindigkeit durch die elektronenoptische Säule
bewegt und unempfindlich gegen Verunreinigungen, z. B.
Crack-Produkten auf den Blenden, ist.
Soll nun die Geschwindigkeit der auf die Probe auftreffen
den Elektronen vermindert werden, so wird lediglich die
zweite zwischen Anode und Bremselektrode liegende Spannung
entsprechend eingestellt, während die erste Spannung zwi
schen der Kathode des Elektronenstrahlerzeugers und der Anode
konstant bleibt.
Aufgrund dieser Maßnahme wird erreicht, daß jeweils bei
Änderung der Elektronengeschwindigkeit allein durch die
zweite Spannung, die z. B. auf einen konstanten Wert ein
stellbar ist, ein entsprechendes Anpassen der Ablenk- und
Fokussierungsspannungen innerhalb der elektronenoptischen
Säule entfällt. Zudem durchläuft der Elektronenstrahl
nach Austritt aus der elektronenoptischen Säule bzw. nach
Hindurchtreten durch eine letzte Aperturblende nur eine
relativ kurze Strecke mit niedriger Geschwindigkeit bis
zur Probe, so daß ein stabiler Betrieb des Rasterelektro
nenmikroskops gewährleistet ist.
Ferner wird durch die hohe Geschwindigkeit des Elektronen
strahls innerhalb der elektronenoptischen Säule erreicht,
daß keine zu großen Anforderungen an die Höhe des Vakuums
gestellt zu werden brauchen, und daß demzufolge die Ab
pumpzeiten begrenzt sind.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist im Anspruch 2 gekennzeichnet.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar.
In der Figur ist schematisch ein Rasterelektronenmikro
skop gezeigt, welches zur Erzeugung von freien Elektronen
eine Kathode 1 besitzt, gegenüber der eine zur Beschleuni
gung der Elektronen vorgesehene Anode 2 angeordnet ist.
Zwischen der Kathode 1 und der Anode 2 liegt eine Span
nungsquelle S 1 mit einer konstanten Spannung von z. B.
U 1 = 10 KV, so daß die aus der Kathode 1 austretenden Elek
tronen mit relativ hoher Geschwindigkeit in ein sich an
die Anode 2 anschließendes evakuiertes, aus einem nicht
magnetischen Material bestehendes, elektrisch leitendes
und mit der Anode 2 verbundenes Rohr 3 eintreten. Entlang
dieses Rohres 3 befinden sich Spulen 4 zur Zentrierung
bzw. Fokussierung des Elektronenstrahls sowie eine unter
halb der Spule 4 angeordnete Spule 5 zur Erzeugung zweier
Kondensorlinsen 6 und 7. Unterhalb der Kondensorlinsen 6
und 7 ist eine weitere das Rohr 3 umgebende Spule 8 zur
Bildung einer Objektivlinse 9 angeordnet, wobei die weite
re Spule 8 zwei Ablenkspulen 10, 11 zur ebenen Ablenkung
des Elektronenstrahls auf der Oberfläche einer unterhalb
des Rohres 3 auf einer Probenhalterung 12 (Goniometer)
liegenden Probe 13 umschließt.
Zwischen dem unteren Ende des Rohres 3, das gleichzeitig
das Ende der elektronenoptischen Säule darstellt, und der
Probenhalterung 12 ist eine mit der Probenhalterung 12
elektrisch verbundene und auf Erdpotential liegende Brems
elektrode 14 angeordnet, die mit dem negativen Pol einer
zwischen ihr und der Anode 2 liegenden zweiten Spannungs
quelle S 2 verbunden ist. Die Bremselektrode 14 kann z. B.
scheibenförmig ausgebildet und mit einem im Zentrum der
Scheibe liegenden Loch zum Durchtritt der Elektronen ver
sehen oder als hohlzylinderförmige Elektrode gefertigt
sein.
Die Spannung U 2 der Spannungsquelle S 2 ist dabei auf ver
schiedene konstante Werte einstellbar, derart, daß die
aus dem Rohr 3 bzw. aus der elektronenoptischen Säule aus
tretenden Elektronen mit einer gewünschten, relativ gerin
gen Energie bzw. Geschwindigkeit auf die zu untersuchende
Probe 13 auftreffen können. Beispielsweise kann die Span
nung U 2 Werte von U 2 = 0 bis U 2 = - 10 KV annehmen. Die Größe
der Spannung U 2 wird dabei je nach Art der Probe 13 und
des Untersuchungsverfahrens (z. B. Potentialkontrast-Ver
fahren) vorgewählt.
Der Nachweis der aus der Probe 13 herausgeschlagenen Elek
tronen (Sekundärelektronen) bzw. ihre Energieselektion kann
dabei z. B. mittels einer mit einem Szintillator und einer
Gegenfeldelektrode (Gitter 15 a) versehenen Photoverviel
facherröhre 15 oder anderer geeigneter Nachweisgeräte für
Elektronen erfolgen, die zusammen mit der Probe 13 inner
halb eines ebenfalls evakuierten Untersuchungsraumes 16 an
geordnet sind.
An die Bremselektrode 14, die dicht unterhalb der elektro
nenoptischen Säule liegt, kann aber auch zusätzlich eine
periodische, z. B. eine rechteck- oder sinusförmige Spannung
angelegt werden, die der konstanten zweiten Spannung U 2
überlagert wird. Dies ist z. B. zur Untersuchung der Funk
tion integrierter Halbleiterschaltungen erforderlich, wenn
elektrische, schnell veränderliche Potentiale innerhalb
der Schaltungen bzw. auf der Probe stroboskopisch beob
achtet werden sollen (L. Reimer, G. Pfefferkorn; Raster
elektronenmikroskopie (1977), Seite 149, Abschnitt 4.5.4).
Eine derartige Untersuchung erfolgt aber ebenfalls bei
niedrigen Elektronengeschwindigkeiten, so daß eine Ab
bremsung der aus dem Rohr 3 mit hoher Geschwindigkeit
austretenden Elektronen erfolgen muß.
Claims (2)
1. Rasterelektronenmikroskop mit einem Elektronen
strahlerzeuger, einer eine Anode zur Beschleunigung der
Elektronen enthaltenden elektronenoptischen Säule,
unterhalb der eine Probenhalterung zur Aufnahme und
Positionierung einer zu untersuchenden Probe angeordnet
ist, und mit einem Detektor zum Detektieren der aus der
Probe austretenden Elektronen, der mit einem Sichtgerät
zur Darstellung eines vergrößerten Bildes der Probe mit
Hilfe der detektierten Elektronen verbunden ist, bei der
zwichen der elektronenoptischen Säule und der Proben
halterung eine auf negativem Potential liegende Elektrode
angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der als Brems
elektrode (14) wirkenden Elektrode und der Anode (2) eine
Gleichspannungsquelle (S 2) liegt, die eine die
Geschwindigkeit der aus der elektronenoptischen Säule
austretenden Elektronen vermindernde, einstellbare
Spannung (U 2) erzeugt, und daß die Probe (13) und die
Bremselektrode (14) gemeinsam mit dem negativen Pol der
Gleichspannungsquelle (S 2) auf Erdpotential liegen.
2. Rasterelektronenmikroskop nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen der Bremselektrode (14)
und der Anode (2) anliegenden Gleichspannung eine Wechselspannung
überlagert ist.
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