DE2921810A1 - Mehrfaediges nahtmaterial mit verbesserten verknotungseigenschaften - Google Patents

Mehrfaediges nahtmaterial mit verbesserten verknotungseigenschaften

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DE2921810A1 DE19792921810 DE2921810A DE2921810A1 DE 2921810 A1 DE2921810 A1 DE 2921810A1 DE 19792921810 DE19792921810 DE 19792921810 DE 2921810 A DE2921810 A DE 2921810A DE 2921810 A1 DE2921810 A1 DE 2921810A1
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Description

DIPL.-ING. HANS W. GROENING
PATENTANWALT 9 Q 9 1 ft 1 Π
Beschreibung J/E 1Ο-172
Die Erfindung betrifft mehrfädiges Nahtmaterial mit verbesserten Verknotungseigenschaften. Insbesondere betrifft die Erfindung Massen, mit denen chirurgisches Nahtmaterial beschichtet und mit einem Gleitüberzug versehen werden kann. Erfindungsgemäss lassen „sich die Verknotungseigenschaften von mehrfädigem, absorbierbarem Nahtmaterial verbessern, indem man das Nahtmaterial mit einer aus einer Komponente bestehenden, absorbierbaren Masse beschichtet. Diese Masse weist ein Fettsäuresalz auf, das auf das Nahtmaterial aus einem Gel dieses Salzes in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel aufgebracht wird.
Nahtmaterial wird im allgemeinen in absorbierbares und nichtabsorbierbares Nahtmaterial eingeteilt, wobei jede Art für bestimmte Anwendungszwecke bevorzugt wird. Absorbierbares Nahtmaterial wird für innere Nähte verwendet, bei denen das vernähte Gewebe nach Verheilung ohne Verstärkung durch das Nahtmaterial zusammenhält und bei denen nicht-absorbiertes Nahtmaterial nach längerer Zeit eine Reizung des Gewebes oder andere nachteilige Körperreaktionen hervorrufen würde. Nahtmaterial wird als absorbierbar angesehen, wenn es innerhalb eines
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SIEBEKTSTH. 4 · 8000 MÜNCHEN 88 · POH S60840 · KABEL: IiHEINPATENT TEL. (080) 471079 · TELEX S-HHBSO
ORIGINAL INSPECTED
Jahres nach dem chirurgischen Eingriff verschwindet. Es gibt jedoch zahlreiche absorbierbare Nahtmaterialien, die innerhalb kürzerer Zeiträume verschwinden.
Die ersten erhältlichen absorbierbaren Nahtmaterialien waren Katgut und extrudierte Collagenmaterialien. In jüngerer Zeit wurden absorbierbare Nahtmaterialien auf der Basis von synthetischen Polymerisaten entwickelt. Diese Nahtmaterialien zeichnen sich durch ihre Festigkeit, gleichmässige Abmessungen und Lagerbeständigkeit in trockenem Zustand aus. Beispiele für derartige Polymerisate sind Lactidhomopolymerisate und Copolymerisate von Lactid und Glycolic (vgl. US-PS 3 636 956)und Glycolidhomopolymerisate (vgl. US-PS 3 "565 869).
Einfädiges (monofilament), synthetisches, absorbierbares Nahtmaterial ist im allgemeinen steifer als Nahtmaterial aus Katgut oder Collagen. Aus diesem Grunde wird synthetisches, absorbierbares Nahtmaterial im allgemeinen in einer mehrfädigen (multifilament), geflochtenen Ausführungsform verwendet, um dem Nahtmaterial die gewünschte Weichheit und Flexibilität zu verleihen. Derartiges mehrfädiges Nahtmaterial zeigt hinsichtlich seiner Verknotungseigenschaften ("tie-down" performance), d.h. die Eigenschaft, wie leicht oder wie schwer ein Knoten am Nahtmaterial entlang bis zur Verknotungsstelle gezogen werden kann, ein gewisses Mass an unerwünschter Rauhheit oder unerwünschtem "Rupfen" ("grabbiness").
Mehrfädiges, nicht-absorbierbares Nahtmaterial, wie geflochtenes Nahtmaterial aus Polyäthylenterephthalat, kann hinsichtlich seiner Verknotungseigenschaften verbessert werden, indem man feste Polytetrafluoräthylenteilchen und ein Bindemittelharz auf die äusseren Oberflächen des Nahtmaterials aufbringt; vgl. US-PS 3 527 650. Dieses Vorgehen ist jedoch bei absorbierbarem Nahtmaterial unerwünscht, da Polytetrafluoräthylen nicht absorbiert wird und die damit beschichteten Nahtmaterialien einen Rückstand im vernähten Gewebe hinterlassen würden.
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Mehrfädiges, nicht-absorbierbares Nahtmaterial kann hinsichtlich seiner Verknotungsexgenschaften auch verbessert werden, indem man es mit einem linearen Polyester beschichtet, der ein Molekulargewicht von etwa 1000 bis etwa 15 OOO und mindestens 2 Kohlenstoffatome zwischen den Esterbindungen in der Polymerisatkette aufweist; vgl. US-PS 3 942 53 2. In dieser Druckschrift ist auch angegeben, dass die vorerwähnten Polyester zum Beschichten von absorbierbarem, synthetischem Nahtmaterial verwendet werden können. Es ist jedoch nicht berücksichtigt, dass in dieser Weise beschichtetes Nahtmaterial nicht vollständig absorbiert werden kann.
In der US-PS 3 297 033 ist beschrieben, dass absorbierbares Nahtmaterial aus Polyglykolsäure mit herkömmlichen Beschichtungsmassen für Nahtmaterial, wie Silicon oder Bienenwachs, überzogen werden kann, um die Handhabbarkeit oder Äbsorptionsgeschwindigkeit dieses Nahtmaterials zu modifizieren. Diese Beschichtungsmassen werden jedoch nicht leicht absorbiert, so dass nach erfolgter Absorption des Nahtmaterials im Gewebe ein unerwünschter Rückstand verbleibt.
In der US-PS 4 027 676 ist eine absorbierbare, aus drei Komponenten bestehende Beschichtungsmasse für absorbierbares Nahtmaterial beschrieben. Diese Beschichtung besteht aus einer Kombination eines filmbildenden Polymerisats, wie einem Homo- oder Copolymerisat von Lactid oder Glycolid, einem Gleitmittel, vorzugsweise Polyalkylenglykol, und einem hydrophoben Bestandteil, bei dem es sich vorzugsweise um eine höhere Fettsäure oder einen entsprechenden Ester handelt. Derartige Massen führen zwar zu guten Ergebnissen, der Nachteil besteht jedoch in der Tatsache, dass mehrere Komponenten erforderlich sind, was gegenüber einer aus einem Bestandteil bestehenden Beschichtungsmasse unzweckmässig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine aus einer Komponente bestehende absorbierbare, gleitfähig machende Beschichtungsmasse für mehrfädiges Nahtmaterial von geflochtener, gezwirnter oder bedeckter bzw. umsponnener Struktur zur Verfügung zu stellen. Mit diesen Massen sollen sich die Verknotungseigenschaf ten von mehrfädigem Nahtmaterial verbessern lassen.
Erfindungsgemäss wird zum Beschichten von Nahtmaterial, insbesondere von synthetischem, absorbierbarem, mehrfädigem Nahtmaterial eine absorbierbare Masse zur Verfugung gestellt» die ein Gel eines Salzes einer Fettsäure mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen mit einem mehrwertigen Metallion in einem flüchtigen, organischen Lösungsmittel enthält. Die Beschichtungsmasse wird hergestellt, indem man eine Dispersion des Fettsäuresalzes im organischen Lösungsmittel unter Rückfluss erwärmt. Das Gel wird direkt auf das Nahtmaterial aufgebracht. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels durch Trocknen ergibt sich ein Überzug von etwa 1 bis 5 Prozent Fettsäuresalz, bezogen auf das trockene Nahtmaterial.
Als Fettsäuresalz dient vorzugsweise ein Calciumsalz von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Als Lösungsmittel werden aromatische Kohlenwasserstoffe aus der Benzolreihe bevorzugt. Der Feststoffgehalt der gelierten Masse beträgt im allgemeinen 5 bis 10 Prozent.
Der Überzug wird von tierischem Gewebe absorbiert. Die erfindungsgemässe Beschichtung bewirkt insbesondere eine Verbesserung der Verknotungseigenschaften (problemloses Ziehen eines Knotens zur Verknotungsstelle) von geflochtenem Nahtmaterial aus Poly-(p-dioxanon) oder anderen absorbierbaren Polymerisaten.
Die Beschichtungsmassen der Erfindung können auf beliebiges Nahtmaterial aufgebracht werden, das in bezug auf Gleitfähigkeit, Verknotungseigenschaften und ähnliche Eigenschaften ver-
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bessert werden soll. Der Überzug eignet sich besonders für synthetisches, absorbierbares, mehrfädiges Nahtmaterial, das aus Polylactid, Polyglycolid, Copolymerisaten von Lactid und Glycolid, Poly-(p-dioxanon), Poly-(alkylenoxalat) und Gemischen derartiger Polymerisate untereinander und mit anderen verträglichen, absorbierbaren Massen, beispielsweise den Massen der US-PSen 4 052 988, 3 636 952 und 2 683 136, besteht.
Bei den Beschichtungsmassen der Erfindung handelt es sich um Gele von Salzen höherer Fettsäuren, die hergestellt werden, indem man eine Dispersion des Salzes in einem flüchtigen, organischen Lösungsmittel unter Rückfluss erwärmt. Geeignete Salze von Fettsäuren sind Salze von Fettsäuren mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen, insbesondere mit etwa 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, oder von Gemischen derartiger Säuren mit mehrwertigen Metallionen. Beispiele für entsprechende Salze sind Calcium-, Magnesium-, Barium-, Aluminium- und Zinksalze von Stearinsäure, Palmitinsäure und Ölsäure. Besonders bevorzugt wird handelsübliches Calciumstearat für Nahrungsmittelzwecke, das
aus einem Gemisch von etwa 1/3 C1 ,.-Fettsäuren und 2/3 C1 οίο Io
Fettsäuren mit geringen Mengen an C1. und C -Fettsäuren besteht.
Zur Herstellung der Gele der Fettsäuresalze geeignete flüchtige, organische Lösungsmittel sind Nichtlosungsmittel für die Salze. Es kommen aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten von etwa 50 bis 180 C in Frage. Beispiele für entsprechende aromatische Lösungsmittel sind Benzol, Toluol, Xylol und Mesitylen und Beispiele für aliphatische Lösungsmittel sind 1,1,2-Trichloräthan und Chloroform.
Das gelierte Fettsäuresalz wird hergestellt, indem man eine Dispersion von etwa 1 bis 5 Prozent des Salzes oder Salzgemisches in einem Lösungsmittel unter Atmosphärendruck so lange
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unter Rückfluss erwärmt, bis eine vollständige Gelierung des Gemisches eingetreten ist. Das Fettsäuresalz wird vorzugsweise vor dem Vermischen mit dem Lösungsmittel zu einem feinen Pulver zerkleinert, um die Dispersion und anschliessende Gelbildung zu erleichtern. Das Gemisch wird anschliessend zur Dispergierung des Fettsäuresalzes gerührt und erwärmt. Eine anfängliche Gelbildung kann auch bei Temperaturen unterhalb der Rückflusstemperatur auftreten, jedoch wird vorzugsweise das Erwärmen unter rascher Bewegung bis zur Rückflusstemperatur fortgesetzt. Die Rückflusstemperatur wird etwa 1 bis 5 Stunden aufrechterhalten. Anschliessend wird das Gel auf Raumtemperatur unter weiterem heftigem Rühren abgekühlt- Schliesslich zerbricht die Gelstruktur unter Bildung einer Dispersion von kleinen Gelteilchen in überschüssigem Lösungsmittel. Das Gel wird durch Dekantieren/Filtrieren vom überschüssigen Lösungsmittel abgetrennt. Man erhält eine kompakte, gelatinöse, durchscheinende Mas.se mit einem Feststoffgehalt von etwa 3 bis 10 Prozent.
Das gelierte Fettsäuresalz wird zweckmässigerweise auf Nahtmaterial aufgebracht, indem man das Nahtmaterial durch einen das Gel enthaltenden Behälter führt und von dem den Behälter verlassenden Nahtmaterial überschüssiges Gel abstreift. Mit ebenfalls guten Ergebnissen können auch andere herkömmliche Verfahren zum Aufbringen von Überzügen oder Oberflächenbeschichtungen auf kontinuierliche Faserstränge verwendet werden. Das beschichtete Nahtmaterial wird an Luft und unter vermindertem Druck getrocknet, um das organische Lösungsmittel aus dem Gel zu entfernen. Dadurch erhält man das fertige, überzogene Produkt. Vorzugsweise wird der Gelauftrag auf das Nahtmaterial so eingestellt, dass etwa 1 bis 5 Prozent trockener Überzug, bezogen auf das Gewicht des Nahtmaterials, entstehen.
Das erfindungsgemäss beschichtete Nahtmaterial zeichnet sich im Vergleich zu unbeschichtetem Nahtmaterial durch verbesserte Verknotungseigenschaften in nassem und trockenem Zustand aus.
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Der Überzug haftet gut am Nahtmaterial und ist durchscheinend, so dass das Aussehen des Nahtmaterials durch die Beschichtung nicht wesentlich verändert wird und während der Verknotung der Überzug keiner merklichen Staub- oder Flockenbildung unterliegt. Im Gegensatz hierzu wurde festgestellt, dass Nahtmaterial, das mit einer Dispersion von nicht-gelierten Fettsäuresalzen in einem organischen Lösungsmittel überzogen ist, ein weissliches Aussehen aufweist und während der Verknotung eine merkliche Staub- oder Flockenbildung ergibt, so dass derartiges Nahtmaterial von vielen Chirurgen als unzufriedenstellend angesehen wird. Die erfindungsgemäss verwendeten gelierten Fettsäuresalze sind somit den entsprechenden ungelierten Salzen als Überzugsmasse für Nahtmaterial vorzuziehen.
Bei der erfindungsgemässen Beschichtung von mehrfädigem Nahtmaterial mit einem gelierten Fettsäuresalz ist es nicht erforderlich, dass jeder·Faden innerhalb des Nahtmaterials einzeln oder vollständig überzogen ist. In den meisten Fällen dringt die Beschichtung zumindest teilweise in die Zwischenräume des Nahtmaterials ein, wesentlich ist jedoch nur, dass die äussere Oberfläche gut bedeckt ist, um Reibungskräfte beim Verknoten und Verschieben des Knotens zu verringern.
Die Menge der auf die Fasern aufgebrachten Beschichtungsmasse hängt von der Faserstruktur, z.B. der Anzahl der Fäden und der Dichte der Flechtung oder Zwirnung, und von der Art des Beschichtung smaterials, z.B. von der Viskosität und der Konsistenz des Gels, ab. Im allgemeinen beträgt die Menge der auf ein geflochtenes Produkt aufgebrachten Beschichtungsmasse etwa 1 bis etwa 5 Gewichtsprozent der trockenen, beschichteten Faser, jedoch können in einigen Fällen auch Beschichtungsmengen von etwa nur O,5 Prozent bis zu etwa 10 Prozent oder darüber vorliegen. Aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen wird eine möglichst geringe Menge an Beschichtungsmasse aufgebracht, die
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noch ein gutes Verknotungsverhalten gewährleistet. Diese Mindestmenge lässt sich leicht für beliebige Systeme aus Faser und Beschichtungsmasse experimentell bestimmen. Im allgemeinen liegt sie im Bereich von 2 bis 4 Gewichtsprozent.
Die Verbesserung des Verknotungsverhaitens, die beim synthetischen, absorbierbaren Nahtmaterial erreicht wird, lässt sich halb-quantitativ bestimmen, indem man den Griff der beschichteten und nicht-beschichteten Nahtmaterialien während des Verknotens bzw. Knotenanziehens eines einfach geschlungenen Knotens vergleicht. Dieser Vergleich wird sowohl an feuchtem als auch an trockenem Nahtmaterial durchgeführt, da viele Beschichtungen für Nahtmaterialien zu unterschiedlichen Verknotungseigenschaften führen, je nachdem ob die Untersuchung in feuchtem oder trockenem Zustand durchgeführt wird. Die Rauhigkeit des Nahtmaterials beim Knotenziehen wird mit einer von O bis 10 gehenden Skala bewertet, wobei die Bewertung 0 eine mit unbeschichtetem Nahtmaterial vergleichbare Rauhigkeit und die Bewertung 10 keine nachweisbare Rauhigkeit bedeutet.
Die Verknotungseigenschaften in trockenem Zustand werden ermittelt, nachdem das Nahtmaterial mindestens 2 Tage bei Raumtemperatur und einem absoluten Druck von 100 u oder darunter konditioniert worden ist. Die Bewertung in feuchtem Zustand wird nach einer Eintauchzeit von 1 Minute in Wasser von 25°C vorgenommen. Rauhigkeitswerte von mehr als 4 sind annehmbar, während Werte von 7 oder darüber der Rauhigkeit von herkömmlicher, siliconbeschichteter Seide entsprechen und voll zufriedenstellend sind.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel 1
24 g Calciumstearat (für Nahrungsmittelzwecke) und 1176 g Xylol (Isomerengemisch für Reagentienzwecke) werden in einem mit einem mechanischen Rührer, Rückflusskühler und Thermometer ausgerüstetem Rundkolben aufgeschlämmt. Unter raschem Rühren wird langsam erwärmt. Bei 1OO C entsteht aus der Dispersion eine trübe,fast unbewegliche, gelatinöse Masse. Bei 115 C erstarrt die Masse zu einem unbeweglichen, durchscheinenden Produkt. Sodann wird unter möglichst starkem Rühren bis zum Rückflussieden bei 138°C weiter erwärmt. Die Rückflussbedingungen werden 4 Stunden aufrechterhalten. Anschliessend lässt man die Masse unter fortdauerndem, heftigem Rühren langsam abkühlen. Bei 90°C klärt sich das Gel vollständig. Bei 80 C beginnt eine Umwandlung von einem Gel zu einem Quasi-sol. Bei 75 C ist die Gelstruktur zu einer Dispersion von Gelteilchen in überschüssigem Lösungsmittel zerfallen. Das Gel wird durch Dekantieren und Filtrieren vom überschüssigen Lösungsmittel getrennt. Die Gelmasse ist durchscheinend und enthält etwa Prozent Feststoffe.
Aus Poly-(p-dioxanon) bestehendes, absorbierbares, geflochtenes Nahtmaterial der Grosse 0 wird in einer Geschwindigkeit von etwa 3 Meter/min (10 ft/min) durch die Gelmasse geführt. Durch Falten von weichem Filz erhaltene Polster werden beim Austritt des geflochtenen Nahtmaterials aus der Gelmasse so angeordnet, dass sie das Nahtmaterial sachte umschliessen, wodurch überschüssige Beschichtungsmasse abgestreift und ein gleichmässiger Auftrag gewährleistet wird. Das beschichtete, geflochtene Nahtmaterial wird sodann mit rasch strömender, filtrierter Luft und anschliessend unter vermindertem Druck getrocknet. Der Restgehalt an Xylol liegt unter der Nachweisgrenze von 0,4 ppm. Die Menge der Beschichtung auf dem trockenen Nahtmaterial beträgt 2,26 Gewichtsprozent. Das beschichtete
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Nahtmaterial wird sodann nach herkömmlichen Verfahren mit Äthylenoxid sterilisiert. Der erhaltene Nahtmaterialstrang weist ein klares, gleichmässiges Aussehen auf und ergibt beim Knotenziehen in feuchtem und trockenem Zustand die hervorragenden Bewertungen von 9 bis 10. Das Nahtmaterial zeigt beim Knotenziehen keine merkliche Staub- oder Flockenbildung.
Bei einer Wiederholung dieses Vorgehens unter Einhaltung von Beschichtungsmengen von 1,9 bis 2,9 Gewichtsprozent mit geflochtenem, aus Poly-(p-dioxanon) bestehendem Nahtmaterial der Grosse 2-0 erhält man ähnliche Ergebnisse.
Das eingangs erläuterte Vorgehen wird mit geflochtenem Nahtmaterial der Grosse 2-0 aus einem 90/10-Glycolid-Lactid-Copolymerisat wiederholt, wobei die Beschichtungsmenge 1,4 Gewichtsprozent beträgt. Es ergibt sich eine ähnliche Verbesserung in bezug auf die Verknotungseigenschaften in feuchtem und trockenem Zustand.
Beispiel 2
Das Calciumstearatgel von Beispiel 1 wird durch Zusatz von weiterem Xylol von einem Feststoffgehalt von IO Prozent auf 6 Prozent verdünnt. Man erhält eine Masse an der Grenze der Fliessfähigkeit. Geflochtetenes, aus 90/10-Glycolid/Lactid bestehendes Nahtmaterial wird gemäss Beispiel 1 mit diesem verdünnten Gel beschichtet. Es ergibt sich ein Beschichtungsanteil von 1,6 Gewichtsprozent. Das beschichtete Nahtmaterial zeigt ähnlich wie das Produkt von Beispiel 1 verbesserte Verknotungseigenschaften in feuchtem und trockenem Zustand.
Beispiel 3
Gemäss dem allgemeinen Verfahren von Beispiel 1 werden unter Verwendung von Benzol, Toluol, o-Xylol, Mesitylen, 1,1,2-Trichloräthan und Chloroform als organischen Lösungsmitteln mit
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Calciumstearatgelen beschichtete, geflochtene Nahtmaterialien hergestellt. Die erhaltenen Produkte zeigen ähnliche verbesserte Verknotungseigenschaften in feuchtem und trockenem Zustand.
Beispiel 4
Gemäss dem Verfahren von Beispiel 1 wird unter Verwendung eines "im wesentlichen carbonatfreien" Calciumstearats ein CaI-ciumstearatgel hergestellt. Das erhaltene Gel ist bei visueller Prüfung transparenter als das Gel von Beispiel 1, was zeigt, dass die normale durchscheinende Beschaffenheit des Gels zumindest teilweise auf die Anwesenheit von unlöslichen, nicht-gelbildenden Carbonaten zurückzuführen ist. Ein mit diesem Gel beschichtetes, geflochtenes Nahtmaterial zeigt ein hervorragendes Aussehen und ähnliche verbesserte Verknotungseigenschaften in feuchtem und trockenem Zustand.
Beispiel 5
Das geflochtene Nahtmaterial von Beispiel 1 wird mit einer Dispersion von 20 Prozent Calciumstearat in Xylol, die in einer Kugelmühle hergestellt worden ist, beschichtet. Das trockene, beschichtete Nahtmaterial zeigt wesentlich verbesserte Verknotungseigenschaften in feuchtem und trockenem Zustand, ergibt jedoch während des Verknotens eine starke Staubbildung.
Die vorstehenden Erläuterungen beziehen sich auf die Beschichtung von absorbierbaren, mehrfädigen, geflochtenen Nahtmaterialien. Eine entsprechende Beschichtung kann aber gegebenenfalls auch auf absorbierbares, einfädiges Nahtmaterial sowie auch auf nicht absorbierbares, einfädiges oder mehrfädiges Nahtmaterial aufgebracht werden.
Nicht-absorbier.bare Nahtmaterialien, wie Baumwolle, Leinen, Seide, Nylon, Polyäthylenterephthalat und Polyolefine werden im allgemeinen mit nicht-absorbierbaren Massen überzogen.
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Polyolefine weisen im allgemeinen eine einfädige Struktur auf, während Baumwolle, Leinen, Seide und Polyester im allgemeinen eine geflochtene oder gezwirnte, mehrfädige Struktur haben. Obgleich die Absorbierbarkeit bei Beschichtungen auf derartigen Nahtmaterialien im allgemeinen nicht notwendig ist, können die erfindungsgemässen Massen trotzdem bei allen diesen Nahtmaterialien als gleitend machender Überzug verwendet werden.
Die Beschichtungsmassen können abgesehen von den vorstehend erläuterten Bestandteilen auch Bestandteile enthalten, die anderen Zwecken diener., beispielsweise Farbstoffe, Antibiotika, Antiseptika, Anästhetika und entzündungshemmende Mittel.
Gemäss den vorstehenden Beispielen wird die Beschichtungsmasse auf den geflochtenen Nahtmaterialstrang aufgebracht, um eine im wesentlichen gleichmässige Beschichtung zumindest auf den nach aussen gerichteten Oberflächen der aussenliegenden Fäden im geflochtenen Strang zu erzielen. Gegebenenfalls kann der Überzug jedoch auch auf Einzelfäden vor ihrer Verarbeitung zu Strängen oder auf Einzelstränge vor ihrer Verarbeitung zur endgültigen Nahtmaterialstruktur aufgebracht werden. Die vorstehenden Beispiele beziehen sich auf geflochtenes Nahtmaterial der Grosse O oder 2-0. Dies dient aber lediglich der Erläuterung und stellt keinerlei Beschränkung in bezug auf Grosse oder Struktur des Nahtmaterials dar. Beispielsweise können auch Nahtmaterialien der Grossen 10-0 und auch Produkte mit darüberhinausgehenden Grossen, die eine gezwirnte, bedeckte bzw. umsponnene oder eine andere mehrfädige Struktur aufweisen, nach dem erfindungsgemässen Verfahren beschichtet werden.
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Claims (1)

  1. jDIPL.-ING. HANS W. GROENING
    PATE NTAN1WALT
    Ethicon, Inc.
    Somerville
    New Jersey O89o3
    U.S.A.
    J/E 10-172
    Mehrfädiges Nahtmaterial mit verbesserten Verknotungseigenschaften
    Patentansprüche
    1. Mehrfädiges Nahtmaterial mit verbesserten Verknotungseigenschaften, dadurch gekennzeichnet, dass es mit etwa 1 bis 5 Gewichtsprozent des trockenen Rückstands einer Masse, die
    • ein Gel eines Salzes einer Fettsäure mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen mit einem mehrwertigen Metallion in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel enthält, überzogen ist.
    2. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim Fettsäuresalz um ein Calcium-, Magnesium-, Barium-, Aluminium-, oder Zinksalz handelt.
    3. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Fettsäure um eine Säure mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen oder um ein Gemisch derartiger Säuren handelt.
    4. Nahtmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Calcium-, oder Magnesiumsalz handelt.
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    SIEBERTSTR. 4 · 8000 MÜNCHEN 80 · POB 800 340 · ETABBI.: RHEINFATENT TEt. (089) 4710 70 · TEX.EX 3-228 09
    5. Nahtmaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Fettsäure um ein Gemisch aus Stearinsäure und Palmitinsäure handelt.
    6. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fettsäuresalz um Calciumstearat handelt.
    7. Nahtmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Calciumstearat im wesentlichen frei von Carbonaten ist.
    8. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gel etwa 3 bis IO Prozent Feststoffe enthält, und durch Erwärmen des Fettsäuresalzes im flüchtigen organischen Lösungsmittel unter Rückfluss erhalten worden ist.
    9. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flüchtige organische Lösungsmittel aus der Gruppe Benzol, Toluol, Xylol, Mesitylen, 1,1,2-Trichloräthan und Chloroform ausgewählt ist.
    10. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nahtmaterial selbst Homopolymerisate oder Copolymerisate von Lactid und/oder Glycolid enthält.
    11. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nahtmaterial selbst aus Poly-(p-dioxanon) besteht.
    12. Nahtmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es in geflochtener Form vorliegt.
    13. Verfahren zur Verbesserung der Verknotungseigenschaften von mehrfädigem Nahtmaterial, dadurch gekennzeichnet, dass man
    - das Nahtmaterial mit einer Masse, die ein Gel eines Salzes einer Fettsäure mit 6 oder mehr Kohlenstoffatomen mit einem mehrwertigen Metallion in einem flüchtigen organischen
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    Lösungsmittel enthält, überzieht und
    - das beschichtete Nahtmaterial trocknet, wodurch das organische Lösungsmittel aus dem Gel entfernt und auf dem
    Nahtmaterial etwa 1 bis 5 Gewichtsprozent trockenes Fetter
    säuresalz niedergeschlagen werden.
    14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gel etwa 3 bis 10 Prozent Feststoffe enthält.
    15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim Fettsäuresalz um ein Calcium-, Magnesium-, Barium-, Aluminium- oder Zinksalz handelt.
    16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Fettsäure um eine Säure mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen oder um ein Gemisch derartiger Säuren handelt.
    17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fettsäuresalz um Calciumstearat handelt.
    18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
    es sich beim organischen Lösungsmittel um ein Lösungsmittel aus der Gruppe Benzol, Toluol, Xylol, Mesitylen, 1,1,2-Trichloräthan und Chloroform handelt.
    1-9. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Nahtmaterial verwendet, das aus Homopolymerisäten und/oder Copolymerisäten von Lactid und/oder Glycolid besteht .
    20. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Nahtmaterial verwendet, das aus Poly-(p-dioxanon) besteht.
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DE19792921810 1978-05-30 1979-05-29 Mehrfaediges nahtmaterial mit verbesserten verknotungseigenschaften Granted DE2921810A1 (de)

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US05/910,263 US4185637A (en) 1978-05-30 1978-05-30 Coating composition for sutures

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DE2921810A1 true DE2921810A1 (de) 1979-12-06
DE2921810C2 DE2921810C2 (de) 1993-04-29

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FR (1) FR2427101A1 (de)
GB (1) GB2021977B (de)

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