DE2920654C2 - Verfahren zur Herstellung einer negativen Eisen-Elektrode - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer negativen Eisen-ElektrodeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer gesinterten negativen, porösen
Eisen-Elektrode für alkalische Akkumulatoren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Negative Eisenelektroden wurden bisher in der Weise hergestellt, daß das Eisen- und gegebenenfalls Eisenoxidpulver,
dem ein porenbildendes Material in Form von wasserlöslichen Salzen, insbesondere Kochsalz, zugemischt
war, unter einer Schutzgasatmosphäre heiß gepreßt und/oder gesintert wurde. Insbesondere bei der
Sinterung von Eisenelektroden mußten genügend hohe Ofentemperaturen im Bereich bis etwa 1200°C verwendet
werden, wenn eine ausreichend stabile Elektrode erzielt werden sollte Ein besonderer Aufwand ergab
sich dabei auch für die Schaffung der Schutzgasatmosphäre im Ofen sowie für die Auslösung des
vorzugsweise aus Kochsalz bestehenden Füllers durch längeres Kochen der fertigen Elektrode.
Aus der DE-PS 5 83 869 ist auch schon ein Verfahren zur Herstellung von Eisen-Elektroden bekannt, bei
welchem Zustatz^toffe eingesetzt werden, die sich während der Sinterung verflüchtigen oder unter Bildung
von gasförmigen Verbindungen zersetzen. Auch dort sind hohe Preßdrücke und hohe Sintertemperaturen
erforderlich.
Eine andere Möglichkeit der Herstellung von hochporösen Eisen-Elektroden besteht gemäß der
DE-OS 26 53 983 darin, das Eisenpulver mit Kunststoffschaum zu vermischen, der durch Pyrolyse zersetzt wird.
Das zurückbleibende, die Gerüststruktur des Schaumes aufweisende Metallpulver wird dann anschließend
gesintert.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher darin, die bisher bekannten
Verfahren zur Herstellung negativer Eisenelektroden zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die mit dem
Verfahren hergestellten Elektroden sollten zudem mechanisch sehr stabil sein, dabei aber eine hohe
Ah-Kapazität sowie einen möglichst guten Ladewirkungsgrad aufweisen.
Das diese Aufgabe lösende Verfahren zeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch aus, daß als porenbildendes
Material Zucker oder eine seiner Verbindungen verwendet wird. Die Verwendung von Zucker oder
ίο einer Zuckerverbindung erweist sich in mehrfacher
Hinsicht als vorteilhaft So wird der die Poren in dem Elektrodenkörper bildende Zucker während des Sintervorganges
durch Verbrennen automatisch beseitigt, so daß ein besonderer Arbeitsgang für das Auslösen des
Porenbildners nicht mehr angeschlossen zu werden braucht. Zum anderen werden durch den exothermen
Verbrennungsvorgang des Zuckers örtlich extrem hohe Temperaturen erreicht, die die von dem Ofen erzeugten,
relativ niedrigen Temperaturen weit übersteigen und die für eine wirkungsvolle Versinterung des Eisenpulvers
und damit für einen mechanisch sehr stabilen Elektrodenkörper sorgen. Schließlich wird bei diesem
Verbrennungsvorgang des Zuckers der Sauerstoff der Umgebung weitgehend gebunden, so daß die Sinterstellen
vor einer Oxidation geschützt werden. Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erzeugten Eisen-Negative
weisen zudem, wie Versuche gezeigt haben, eine hohe Ah-Kapazität sowie einen sehr guten Ladewirkungsgrad
bei einfacher und schneller Herstellbarkeit aus
jo preisgünstigen und in ausreichender Menge zur
Verfügung stehenden Eisenwerkstoffen auf. Damit eignet sich dieses Verfahren ganz besonders für den Bau
von leistungsfähigen und energiereichen Akkumulatoren, insbesondere auch für Traktionszwecke bei
J5 Fahrzeugen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sollten dem Eisen- unü/oder Eisenoxidpulver zweckmäßigerweise 2
bis 20Gew.-% Zucker bzw. Zuckerverbindungen zugefügt werden und die Sinterung sollte in offener
•ίο Luftatmosphäre, d. h. also mit Verzicht auf eine
Schutzgasatmosphäre, bei Temperaturen im Bereich von 400 bis 8000C, vorzugsweise bei ca. 700°C, für eine
Zeit von 2 bis 15, vorzugsweise 3 bis 8 Minuten erfolgen.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß zur Vorformung des Elektrodenkörpers das mit dem Zucker bzw. mit den
Zuckerverbindungen vermischte Eisen- und/oder Eisenoxidpulver mit Wasser zu einer teigigen, gut streichfähigen
Masse angerührt wird, die auf ein insbesondere aus Edelstahl bestehendes Trägernetz gleichmäßig verteilt
oo aufgetragen wird.
Nachfolgend wird ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Elektrodenherstellung beschrieben: Dabei wurde
zunächst aus 17 Gramm Eisenpulver und 1,3 Gramm Zucker (Glukose) sowie 2 cm3 Wasser eine teigige, gut
streichfähige Masse hergestellt, die auf ein aus Nickelstreckmetall bestehendes Netz mit einer projizierten
Fläche von 30 cm2 und einem Gewicht von 2,235 Gramm gleichmäßig und beidseitig aufgetragen wurde.
Der so hergestellte Elektrodenrohkörper wurde in einem Ofen bei 7300C in Luftatmosphäre sechs Minuten
lang gesintert. Die fertige Elektrode hatte im trockensn
Zustand ein Gewicht von 21,1 Gramm und im nassen Zustand ein Gewicht von 23,2Gramm.
Nach Einbau in eine Akkumulatorzelle mit einer passenden positiven Elektrode wurde die erl'indungsgemäße
negative Eisen-Elektrode durch Zyklisieren, also durch Entladen und Beladen, formiert, das heißt auf ihre
volle Ah-Kapazität gebracht, die im trockenen Zustand
220 Ah/kg betrug.
Wie sich aus diesem Beispiel zeigte, kann als Träger für den Elekirodenkörper anstelle eines Edelstahlnetzes
durchaus auch ein Nickelnetz Verwendung finden.
Um bei der Verformung des Elektrodenkörpers eine gut teigige Eisenpulver-Zucker-Gemischmasse zu erreichen,
sollte auf je 15 Gramm dieses Gemisches 1—2 cm3 Wasser zugesetzt werden.
Wie bereits aus dem Patentanspruch hervorgeht, kann anstelle von Zucker, vorzugsweise Glukose, auch
eine Zuckerverbindung, beispielsweise ein Eisengluko-
nat, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden. Auch bei Verwendung einer solchen Zuckerverbindung
ergeben sich die oben aufgeführten Vorteile, die insbesondere in einer wirkungsvollen Versinterung
der Eisenpulverbestandteile der Elektrode ohne die Heranziehung besonders hoher Ofentemperaturen
bestehen. Auch die Verwendung einer Schutzgasatmosphäre für den Sintervorgang ist entbehrlich, so daß
insgesamt gesehen das erfindungsgemäße Verfahren sich durch Einfachheit und geringen Aufwand auszeichnet.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer negativen, porösen Eisen-Elektrode für alkalische Akkumulatoren
aus Eisen- und/oder Eisenoxidpulver, dem ein porenbildendes, während des Sintervorganges entfernbares
Material zugesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß als porenbildendes Material
Zucker oder dessen Verbindungen verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Eisen- und/oder Eisenoxidpulver
2 bis 20 Gew.-% Zucker bzw. Zuckerverbindungen zugefügt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung in offener
Luftatmosphäre bei Temperaturen im Bereich von 400 bis 800° C, vorzugsweise bei ca. 700° C, erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinterung jeweils
für eine Zeit von 2 bis 15, vorzugsweise 3—8 Minuten durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verformung des
Elektrodenkörpers das mit dem Zucker bzw. den Zuckerverbindungen vermischte Eisen- und/oder
Eisenoxidpulver mit Wasser zu einer teigigen, gut streichfähigen Masse angerührt wird, die auf ein
Trägernetz gleichmäßig verteilt aufgetragen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2920654A DE2920654C2 (de) | 1979-05-22 | 1979-05-22 | Verfahren zur Herstellung einer negativen Eisen-Elektrode |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2920654A DE2920654C2 (de) | 1979-05-22 | 1979-05-22 | Verfahren zur Herstellung einer negativen Eisen-Elektrode |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2920654A1 DE2920654A1 (de) | 1980-12-04 |
DE2920654C2 true DE2920654C2 (de) | 1982-05-19 |
Family
ID=6071379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2920654A Expired DE2920654C2 (de) | 1979-05-22 | 1979-05-22 | Verfahren zur Herstellung einer negativen Eisen-Elektrode |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT399424B (de) * | 1992-07-10 | 1995-05-26 | Miba Sintermetall Ag | Verfahren zum herstellen einer sinterelektrode für ein galvanisches element |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE583869C (de) * | 1929-02-23 | 1933-09-11 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer Akkumulatoren durch Druck- und bzw. oder Waermebehandlung von zweckmaessig aus Metallcarbonyl gewonnenen Metallpulvern |
DE2653983A1 (de) * | 1976-11-27 | 1978-06-01 | Daimler Benz Ag | Verfahren zur herstellung von batterie-sinterelektroden |
-
1979
- 1979-05-22 DE DE2920654A patent/DE2920654C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2920654A1 (de) | 1980-12-04 |
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