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Bezeichnung:
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Verfahren zum Verschieben mindestens eines Kolbens innerhalb eines
Zylinders für Eil- und Kraftgang sowie Kolben-Zylinder-System zur Durchführung des
Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verschieben
mindestens eines Kolbens innerhalb eines Zylinders für Eil- und Kraftgang sowie
ein Kolben-Zylinder-System zur Durchführung des Verfahrens.
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Zylinder mit Druckmedium-beaufschlagten einfach oder zweifach wirkenden
Kolben werden im Maschinenbau in vielerlei Aus für ungen für die verschiedensten
Anwendungszwecke eingesetzt. Bei den herkömmlichen Zylindern wird ab Hubbeginn des
Kolbens der gesamte druckseitig zwischen Kolben- und Zylinderboden liegende Zylinderraum
über seinen vollen Querschnitt mit Druckmedium gefüllt. Auch wenn der Kolben dabei
einen Teil des Hubs nur im sogenannten Eilgang, d.h. ohne nennenswerte Kraftabgabe,
durchlaufen soll, wird dieselbe Kolbenfläche mit Druckmedium beaufschlagt, die anschließend
im Arbeitsgang, d.h. unter Kraft abgabe, wirksam wird. Das bedeutet für Gase, daß
- nach Aufbau des vollen Arbeitsdruckes zu Beginn des Arbeitsganges - für den im
Eilgang mit geringer Kraft durchfahrenen Bereich pro Wegeinheit insgesamt die gleiche
Energiemenge benötigt wird, wie pro Wegeinheit im Arbeitsgang, obwohl eine geringere
Energi zur Bewegung des Kolbens bis zum Einsetzen des Arbeitshubes nur notwendig
wäre.
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Wegen des über den gesamten Eilhub großen beaufschlagten Querschnitts
muß bei flüssigen Druckmedien eine wesentliche größere Flüssigkeitsmenge umgepumpt
werden, als zur Aufrechterhaltung der Eilgangkraft erforderlich wäre. Entsprechend
vermindert sich die bei gegebener Pumpenleistung und geforderter Eilgangkeraft mögliche
Eilganggeschwindigkeit des Kolbens erheblich; der Gesamtwirkungsgräd sinkt durch
das Umpumpen nicht benötigter Flüssigkeitsmengen erheblich.
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Daraus ergibt sich, daß wegen des großen auch im Eilgang zu füllenden
Zylindervolumens die Kolbengeschwindigkeit relativ niedrig liegt, wenn man sie ins
Verhältnis zur abgenommenen Kraft und der insgesamt im Eilgang zugeführten Energie
setzt.
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Ein ähnlicher Wirkungs grad-Verlust ergibt sich, wenn der Kolben nur
einen kürzeren Hub durchläuft, als zylinderseitig zur Verfügung steht. Dabei wird
das jeweilige Restvolumen zwischen Zylindbrdeckel und Kolben mit Druckmedium gefüllt
und entleert, ohne daß dem eine entsprechende Energieabgabe an der Kolbenstange
gegenüber steht.
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Um die genannten Nachteile wenigstens teilweise auszugleichen, ist
durch den Prospekt "Kraftei, Pneumatik Zylinder mit mechanischer Kraftübersetzung"
der Firma Friedmann und Meier AG, Hallein, Österreich, Ausgabe 3/1974, ein Pneumatik-Zylinder
bekannt geworden, dessen Zylinder einen druckbeaufschlagten Kolben mit einer mechanischen
Verstärkung- aufweist. Innerhalb des Zylinders bewegt sich ein mit Druckluft beaufschlagter
Kolben gemeinsam mit einem Arbeitskolben, wobei sich bei Beginn des Spannhubes Buftkolben
und Arbeitskolben trennen und der Luftkolben über Innenrollen, Zughebel und eine
Kegelbahn auf einer Krafthubbahn entlangläuft, wodurch die Zughebel den Arbeitskolben
nach vorne drücken. Dadurch wird die Kraft des Arbeitskolbens im Verhältnis Kolbenweg
zu Stempelweg vergrößert.
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Nachteilig ist hier jedoch, daß immer der gesamte Arbeitsraum mit
Druckmedium gefüllt werden- muß. Es findet demzufolge nur eine mechanische Kraftübersetzung
statt, jedoch keine Einsparung an Druckenergie oder an Druckmediumvolumen, so daß
die oben genannten Nachteile auch hier gegeben sind. Ausßerdem ist der Beginn des
Arbeitshubes nicht veränderlich, sondern fest vorgegeben.
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Durch die DT-OS 2 258 593 ist ein druckgasbetätigter Zylinder mit
hydraulischer Kraftverstärkung bekannt geworden, der einen Eilweg und einen Kraftweg
ausführen kann, wobei ein Antriebskolben für den Eilweg und getrennt davon ein Antriebskolben
für den Kraftweg vorgesehen ist und die Bewegungen der beiden Antriebskolben unabhängig
voneinander sind. Desweiteren ist durch die DT-OS 2 017 007 ein pneumatisch-hydraulischer
Kolbentrieb bekannt geworden, der einen pneumatisch-hydraulischen Druckübersetzer
aufweist, der aus einem großen, druckgasbeaufschlagten Primärkolben und einem kleinen,
flüssigkeitsbeaufschlagen SekundäriÇolben gebildet wird, wobei vor dem Druckübersetzer
eine durch einen fliegenden Kolben, eine elastische Trennwand oder eine elastische
Blase eine in zwei Räumen getrennte Kammer vorgelagert ist, deren einer. Raum mit
Druckgas beaufschlagt werden kann und der Endere-mit einem unveränderlichen Flüssigkeitsvolumen
gefüllt ist. Dieser Druckschrift ist es auch schon bekannt, die Räume zwischen dem
einen Kolben und dem Druckübersetzer, also dem Zylinderraum des Arbeitskolbens,
druckdicht zu trennen. Der als Plunger ausgebildete Sekundärkolben des Druckübersetzers
ist dergestalt ausgebildet, daß er dichtend in die Öffnung zwischen der dem Druckübersetzer
vorgelagerten Kammer und dem Zylinderraum des Arbeitskolbens eindringt und dadurch
die Trennung der beiden Räume bewirkt. Die DT-OS 2 001 387 enthält ebenfalls eine
Zylinderanordnung zur Kraft erzeugung mit einem Arbeits- und einem Übersetzungszylinder
mit einem Arbeitskolben und einem Ubersetsungskolben, der, unter dem Einfluß eines
Niederdrucksystems stehend, seinerseits ein den Arbeitskolben betätigendes, mit
einem inkompresSiblen Medium und einem Speicher für dieses versehenes Hochdrucksystem
beeinflußt. Auch hier bewegt sich der Arbeitskolben nur solange sich der Primärkolben
bewegt, wobei zwischen beiden eine Druckübersetzung stattfindet.
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Desweiteren ist durch die DT-AS 1 302 165 ein Arbeitszylinder mit
zwei teleskopartig ineinander verschiebbaren Kolben bekannt geworden, bei denen
ein holer Druckkolben mit einem Rückschlagventil
zusammenwirkt,
das sich zu einem im Dkuckkolben verschiebbar gelagerten Anstellkolben hin öffnet
und in Ruhelage des Druckkolbens offen ist. Die beiden Kolben bewegen sich gemeinsam,
die Kopplung erfolgt über ein inkompresibles Medium. Der Gesamthub ist durch ein
frstes Verhältnis zwischen dem Eilhub und dem Arbeitshub festgelegt.
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Darüber hinaus ist durch die amerikanische Patentschrift US-PS 3 470
793 eine Verriegelungsvorrichtung für Hydraulikzylinder bekannt geworden, die es
gestattet, einen einfachen Kolben in beliebiger Lage innerhalb des Zylinders zu
arretieren. Die Verriegelungseinrichtung besteht aus zwei gegenseitig aufeinander
laufbare schräge Ebenen, die den Kolben ringförmig umgeben, wobei die eineschräge
Ebene vom Kolben mitgenommen wird und die andere in einem gewissen Bereich des Kolbens
auf dem selben frei beweglich ist.
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Des weiteren ist durch DE-OS 23 55 157 eine hydraulische Versteifung
von Differentialzylindern ohne Verlust an Rücklaufgeschwindigkeit durch Verwendung
eines oder mehrerer als Mengenübersetzer wirkender Hilfszylinder bekannt geworden,
wobei die Rücklaufgeschwindigkeit durch Beaufschlagung des Ringraumes um das Flächenverhältnis
der Kolbenfläche größer ist, als die Arbeitsganggeschwindigkeit bei gleichem Druck
mit dem Zulaufvolumen. Insbesondere soll dadurch die hydraulische Steifigkeit zwischen
Hubmitte und Hubende ohne Geschwindigkeitsverlust erhöht werden. Als weiterer Stand
der Technik, der einen Mengenübersetzer beinhaltet, sei die DE-PS 874 277 genannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, das im Eilgang eine hohe Kolbengeschwindigkeit bei
geringem Wirkungsgradverlust besitzen soll und im Arbeitsgang trotzdem eine hohe
Kolbenkraft aufweisen soll. Des weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Kolben-Zylinder-System zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, welches
eine hohe Kolbengeschwindigkeit im Eilgang bei geringem Wirkungsgradverlust und
eine hohe Kolbenkraft im Arbeitshub besitzt, so daß der Gesamtwirkungsgrad einer
derartigen Anordnung verbessert sein soll.
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Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß erfindungsgemäß für den
Eilgang nur die dort benötigte Energiemenge zugeführt wird, die während des Eilgangs
entweder an den Hilfskolben, der dabei den Arbeitskolben mitbewegt oder an eine
Teilfläche des Arbeitskolbens abgegeben wird, der den anliegenden Hi-lfskolben mitschleppt
und daß nach Beendigung des Eilganges der Hilfskolben an beliebiger Stelle innerhalb
des Zylinders arretiert und der Kraftgang des Arbeitskolbens eingeleitet wird.
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Dabei kann die Eilgangbewegung statt durch ein Druckmedium auch durch
einen mechanischen oder elektrischen Antrieb des Hilfskolbens
erfolgen.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung des Verfahrens kann während
des Eilganges nur eine kleine wirksame Querschnittsfläche des Hilfskolbens mit einem
Fluid als Druckmedium beaufschlagt werden, verglichen mit der Querschnittsfläche
des Arbeitskolbens, wobei der Druck des Druckmediums gleich oder vergleichbar dem
Arbeitsdruck des Druckmediums für die Bewegung des Arbeitskolbens während des Kraftganges
ist. Auch hier kann der Eilgangantrieb des Hifskolbens mechanisch oder elektrisch
statt durch ein Druckmedium erfolgen. Oder während des Eilganges kann eine gleich
oder ungefähr gleich große wirksame Querschnittsfläche des Hilfskolbens - verglichen
mit der Querschnittsfläche des Arbeitskolbens - mit einem Fluid als Druckmedium
beaufschlagt werden, wobei der Druck des Druckmediums erheblich kleiner ist als
der Arbeitsdruck des Druckmediums während des Kraftganges.
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Ein Kolben-Zylinder-System für Eil- und Kraftgang bestehend aus einem
Arbeitskolben für den Kraftgang und einem Hilfskolben für den Eilgang, der zwischen
seiner Kolbenstange und der Zylinderwandung des Zylinders einen Ringspalt bildet
zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben
wie der Hilfskolben in ein - und demselben Zylinder angeordnet sind, wobei der Hilfskolben
an beliebigem Ort innerhalb des Zylinders arretierbar ist ond der Zylinder oder
der Hilfskolben dazu eine Arretiereinrichtung aufweisen und daß der Ringspalt entweder
in sich abgeschlossen oder mit dem zwischen dem Hilfskolben und dem Arbeitskolben
gebildeten Arbeitsraum verbunden ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-System
besitzen den hervorstechenden Vorteil, daß der Hilfskolben eine hohe Kolbengeschwindigkeit
besitzt, wobei zur Bewegung des Arbeitskolbens und zur Mitnahme des Hilfskolbens
oder zur Bewegung des Hilfskolbens und Mitnahme des Arbeitskolbens
nur
die tatsächlich benötigte Energiemenge zugeführt wird, die zur Bewegung des Hilfskolbens
und zum Mitnehmen des Arbeitskolbens bzw. zur Bewegung des Arbeitskolbens und zum
Mitnehmen des Hilfskolbens notwendig ist. Mit dem Obergang in den Krafthub oder
Arbeitshub wird dann wiederum nur die Energiemenge dem Arbeitskolben zugeführt,
die der abgenommenen Kraft an der Kolbenstange entspricht.
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Somit kann der Hilfskolben entweder als Verdrängungskörper oder als
rein verschieblicher Boden ausgebildet sein. Ist der Hilfskolben als Verdrängungskörper
ausgebildet, so kann der Schaft des Hifskolbens an seinem dem Arbeitskolben zugewandten
Ende einen umlaufenden, sich an der Zylinderwandung abstützenden Kragen mit Durchbrechungen
-aufweisen. Zusätzlich muß in diesem Fall eine Halteeinrichtung des Arbeitskolbens
an dem Hilfskolben vorgesehen werden, damit während des Eilganges der Hilfskolben
vom Arbeitskolben mitgezogen wird, weil ja eine kleine, beispielsweise ringförmige
Fläche des Arbeitskolbens zur Bewegung im Eilgang beaufschlagt wird. Diese Halteeinrichtung
kann in vorteilhafter Weise eine ringförmige Lippendichtung beispielsweise aus Gummi
sein, die auf dem Boden des Hilfskolbens angeordnet ist. Fährt der Arbeitskolben
z.B. nach beendetem Kraftgang zurück, so läuft der Arbeitskolben schließlich auf
dem Hilfskolben auf, wobei die Lippendichtung zusammengepresst wird und dadurch
im Raum innerhalb der Lippendichtung ein Unterdruck erzeugt wird. Dieser Unterdruck
dient beim nachfolgenden Eilgang dazu, daß der Hilfskolben am Arbeitskolben anhaftet
und von diesem mitgenommen wird.
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Des weiteren kann die Halteeinrichtung durch einen oder mehrere Dauermagnete
oder durch Elektromagnete gebildet werden. Oder die Halteeinrichtung besteht aus
einer Feder, so daß der Hilfskolben federbeaufschlagt auf dem Arbeitskolben aufliegt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der
Hilfskolben als Plunger oder rein verschieblicher Boden ausgebildet und weist bei
Bewegung mittels eines Druckmediums an seinem, dem Arbeitskolben zugewandten Ende
einen mit der Zylinderwandung abdichtenden, umlaufenden Kragen auf, wobei das Ringspaltvolumen
an seinen Deckflächen einerseits von einem Zylinderdeckel und andererseits von dem
Kragen begrenzt ist und der Boden des Hilfskolbens und/oder des Arbeitskolbens eine
Zuführung für ein Druckmedium für den Kraftgang besitzt.
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Wird der Hilfskolben dagegen mechanisch oder elektrisch bewegt bzw.
verstellt, so kann der Kragen entfallen.
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Bei diesen Ausführungen wird in höchst vorteilhafter Weise im Gegensatz
zu den herkömmlichen Zylindern vermieden, daß bei Druckanstieg im Kraftgang der
im Eilgang bereits durchlaufene Zylinderraum zusätzlich mit Druckmedium unter Arbeitsdruck
gefüllt werden muß.
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Bei der Verwendung von Fluiden als Druckmedium kann in höchst vorteilhafter
Weise die wirksame Querschnittsfläche des Ringspaltes bzw. die wirksame Querschnittsfläche
des Kragens klein sein im Verhältnis zur wirksamen Querschnittsfläche des Arbeitskolbens.
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Der Übergang vom Eilgang zum Kraftgang ist also hier durch den uebergang
von einer kleinen wirksamen Querschnittsfläche zu einer großen gekennzeichnet. Bei
der Aufsehlagung mit vollem Druck wird der während des Eilganges wirksame Querschnitt
entsprechend der hier benötigten Kolbenkraft gering gehalten, weshalb auch der mit
Druckmedium zu füllende Hilfskolben-Expansionsraum klein gehalten wird. Das Druckmedium
für den Hilfskolben weist hier einen hohen Druck auf, der vergleichbar ist dem Druck
des Druckmediums während des Arbeitsganges. Bei der Ausführung des Hilfskolbens
als Verdrängungskörper mit Ringspalt, was für flüssige und gasförmige Medien vorteilhaft
sein kann, wird der während des Eilgangs zu füllende Zylinderraum durch einen z.B.mit
Federdruck, Magnetkraft oder Unterdruck am Arbeitskolben anliegenden Hilfskolben
als quasi "Verdrängungskörper'' so weit verkleinert, daß der auf der Restfläche
des Arbeitskolbens anstehende volle Druck (abzüglich der Reibungs- und Leckverluste)
eine Vortriebskraft erzeugt, die der in dieser Bewegungsphase benötigten Kraft entspricht.
Wegen des geringen zu füllenden Volumens wird dabei eine sehr hohe Eilganggeschwindigkeit
erreicht. Der Übergang in den Arbeitshub geschieht durch Arretierung des Verdrängungskörpers.
Bei weiterer Druckbeaufschlagung löst sich dabei der Arbeitskolben vom Verdrängungskörper
ab, wobei die gesamte Arbeitskolbenfläche beaufschlagt und die volle Kraft des Arbeitsganges
erreicht wird.
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Wird hingegen der Hilfskolben als Plunger mit geschlossenem und gegen
den Zylinder abgedichtetem Kragen ausgebildet, so wird der während des Eilgangs
zu füllende Zylinderraum durch den Hilfskolben verkleinert und es entsteht zwischen
diesem und dem Zylinder wiederum ein Ringspalt.
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Für den Eilhub wird in den Ringspalt Druckmedium mit vollem Druck
eingegeben, welches auf den Kragenquerschnitt wirkt und einen - wegen des geringen
Ringspaltvolumens -sehr schnellen Vortrieb des Hilfskolbens erzeugt. Dieser nimmt
dabei den Arbeitskolben mit gleicher Geschwindigkeit mit, wobei
dieser
direkt an der Stirnfläche des Hilfskolbens anliegen oder wegen eines verbliebenen
Druckmedienrestes zwischen Hilfs- und Arbeitskolben sich in Distanz befinden kann.
Zum Übergang in den Arbeitsgang wird der Hilfskolben arretiert und nun in den eigentlichen
Arbeitsraum zwischen dem Hilfskolben und dem Arbeitskolben Druckmedium eingegeben.
Zur Geschwindigkeitserhohung kann gleicheitie auch schon der Arbeitskolben mit Druckmedium
beaufschlagt erden, jedoch muss dann die Arretierung des Hilfskolbens vor erreichen
des Arbeitspunktes erfolfflt sein um sein ZurUckfahren zu vermeiden.
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Bei dieser Ausführung können in vorteilhafterweise gleichzeitig verschiedene
Druckmedien getrennt zur Anwendung gelangenwobei ein flUssiges Medium fUr den Eilgang
gleichzeitig eine einfache Arretier,zng des Hilfskolbens ermöglicht.
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Darüber hinaus kann der Hilfskolben während des Eilganges mechanisch,
hydraulisch oder elektrisch bewegt werden, wobei der Ringspalt in Fortfall kommt.
Beispielsweise kann der Hilfskolben mittels eines Linearmotors elektrisch bewegt
werden, der praktisch nur die während des Eilhubs abgenommene Energie aufnimmt.
Desweiteren ist eine mechanische Verschiebung, z,3.dur-ch Ritzel mit Zahnstange,
Exzenter oder Kniehebel oder auch eine magnetische Verschiebung möglich, die auch
jeweils eine leichte Arretierung ermöglichen.
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Bei der Verwendung von kompressiblen Medien zur Bewegung des Hilfskolbens
kann in einer weiteren Ausführungsform die wirksame Querschnittsfläche des Hilfskolbens
gleich oder ungefähr gleich der wirksamen Querschnittsfläche des Arbeitskolbens
sein, wobei der Druck des Druckmediums zur Bewegung des Hilfskolbens erheblich kleiner
ist als der Arbeitsdruck des Druckmediums während des Kraftganges. Diese Ausführung
ist also gekennzeichnet durch eine große im Eilgang wirksame Querschnittsfläche
des Hilfskolbens und einen niedrigen Druck und somit auch durch ein größeres zu
füllendes Hilfskolben-Expansionsvolumen.
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Zwischen dem Hilfskolben und dem Zylinderdeckel befindet sich ein
Ringraum, der dem Zylinderquerschnitt abzüglich einer dünnen Kolbenstange entspricht,
Dieser Raum wird mit gasförmigem Druckmedium gefüllt, Jedoch - z.B.Uber ein Druckminderventil
- ist nur ein im Verhältnis zum Arbeitsdruck geringer Druck zugelassen, Über die
in diesem Fall sehr große beaufschlagte Fläche wird bereits bei geringem Druck und
entsprechend geringer zugeführt er Energiemenge die für den Eilgang nötige Vortriebskraft
erreicht und somit der Arbeitskolben mitgenommen. Zu Beginn des Arbeitshubes wird
der Hilfskolben arretiert und das unter höherem Druck stehende Medium durch Leitungen
innerhalb des Hilfskolbenbodens oder des Arbeitskolbenbodens zugeführt. Der hervorstechende
Vorteil dieser Ausführung ist, daß die für den Eilgang erfordep liche Kraft über
Druckregelung eingestellt werden kann und keine Veränderung der beaufschlagten Querschnitte
erforderlich ist.
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In weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung kann der Hilfskolben in
einer Bohrung des Arbeitskolbens angeordnet sein, wobei der Arbeitskolben einen
mit einer Ringfläche für den Eilgang versehenen Kragen und einet Schaft aufweist,
dessen Außendurchmesser unter Belassung eines Ringspaltes mit der Zylinderwandung
geringer ist, als der Innendurchmesser des Zylinders. Der Arbeitskolben wird dabei
im Eilgang nur aiif seinem Kratzen beaufschlagt und schlepDt den Hilfskolben mit.
Im Arbeitsgang wird der Hilfskolben arretiert und die innere Hauptfläche des Arbeitskolbens
beaufschlagt.
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Diese Bauart list insbesondere dafür geeignet, wenn verschiedene Druckmedien
- z.B. ein flüssiges und ein gasförmiges - zur Anwendung gelangen sollen, da die
Räume für den Eilgang und den Kraftgang voneinander getrennt sind.
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In einer weiteren bevorzugten JLusführungsformdes Zylinders ist der
Kolben zweifach wirkend ausgestaltet und besteht aus zwei durch eine Filhrungsstange
verbundenen Arbeitskolben, zwischen denen zwei Hilfskolben verschieblich angeordnet
eind, die eine mittels Druck auslösbare Selbsthemmeinrichtung aufweisen, wobei die
Arbeitskolben auf ihrer Arbeitsæeite Je eine Kolbenstange, deren Durchmesser unter
Belassung eines Ringspaltes mit der Zylinderwandung geringer ist als der Innendurobmesser
des Zylinders und eine Zuführung für das Druckmedium des Kraftganges aufweisen.
Dieses bietet den herorstechenden Vorteil, daß der erz findungsgeniäße Zylinder
in beiden Richtungen für einen Eil- und einen Kraftgang einsetzbar ist. Diese Anordnung
ist auch mehrfach in Serie miteinander kombinierbar.
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Die zum Umschalten vom Eilgang auf den Kraftgang notwendige Arretiereinrichtung
des Hilfskolbens kann eineDruckmanschette sein, die den Hilfskolben umgibt. Die
Arretiereinrichtung kann auch ein Spannsatz sein, bestehend aus einer Ringspannscheibe
oder einer Ringfeder oder einer Tellerfeder mit Druckring, wobei der Ansatz den
Hilfskolben umgibt oder innerhalb des Hilfskolbens angeordnet ist. Die Arretiereinrichtung
kann des weiteren eine Magnetbremse sein. Sie kann außerdem eine Verkantungsspannung
sein, die nur in eine Richtung wirkt.
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In weiterer Ausgestaltung.der Erfindung kann der Boden des Hilfskolbens
und der Boden des Arbeitskolbens einander entsprechende und ineinander passende,
ringförmige Absätze aufweisen, -Dadurch wird ein plötzlicher Flächenzuwachs beim
Umschalten vom Eilgang auf den Kraftgang vermieden, wodurch eine stufenweise Kraft
zunahme bis zur Abgabe der vollen Kraft erfolgt.
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Desweiteren kann der Hilfskolben federbeaufschlagt auf dem Arbeitskolben
aufliegen. Diese Ausführungsform kann dann mit Vorteil eingesetzt werden, wenn der
Hilfskolben als Verdrängungakörper wirkt.
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Des weiteren kann in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung der
Hilfskolben während des Eilganges formschlüssig dem Arbeitskolben verbunden sein.
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Dazu ist es z. B. möglich, eine Steckverbindung vorzusehen, die im
Boden des Hilfskolbens angeordnet ist und die in eine im Boden des Arbeitskolbens
vorgesehene tiffnung eingreift. Eine derartige Verbindung zwischen den beiden Kolben
ist dann notwendig, wenn der Hilfskolben als Verdrängungskörper arbeitet und die
für den Eilgang beaufschlagte Fläche eine Ringfläche.des Arbeitskolbens ist. Die
Haltekraft zwischen Hilfskolben und Arbeitskolben muß dabei größer sein als die
gesamten Reibungskräfte des Kolben-Zylinder-Systems während des Eilganges. Die Steckverbindung
kann z. B. aus einem Stab bestehen, aus dessen Mantelfläche zwei Kugeln teilweise
herausragen, die federbelastet sind. Das Stabende rastet bei Anliegen beider Kolbenoberflächen
in eine Aussparung des Arbeitskolbens ein, wobei die beiden Kugeln einen Einstich
innerhalb der Aussparung des Arbeitskolbens hintergreifen.
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Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Bewegen eines Kolbens
und ein Kolben-Zylinder-System zur Verfugung, welches geringe Wirkungsgradverluste
aufweist, zusammen mit einer wesentlich höheren Eilganggeschwindigkeit des Kolbens
bei gleichen Anschlußquerschnitten und bei vergleichbaren sonstigen Abmessungen,
verglichen mit bekannten Zylindern. Das erfindungsgemäße Kolben-Zylinder-System
verbindet also die Vorteile einer Kolbenstange mit großem Querschnitt bei hoher
Eilganggeschwindigkeit mit den Vorteilen einer Kolbenstange geringen Querschnitts,
wenn eine hohe Arbeitskraft gewünscht ist.
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Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
der Zeichnung hervor, die nur beispielhafte Ausführungen der Erfindung darstellen.
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Es zeigen Figur 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen
Kolben-Zylinder-Systems, bei dem der Hilfskolben einen Verdrängungskörper darstellt.
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Eilgang-Ringspalt und Arbeitsgangraum sind miteinander verbunden.
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Figur 2 eine Prinzipdarstellung eines Kolben-Zylinder-Systems, bei
dem der Hilfskolben einen einen Plunger mit geschlossenem, dichtendem~Kragen darstellt
(verschieblicher Boden). Eilgang-Ringspalt und Arbeitsgang-Raum sind voneinander
getrennt.
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Figur 3 eine weitere Ausführung eines Kolben-Zylinder-Systems, wobei
der Hilfskolben innerhalb des Arbeitskolbens angeordnet ist.
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Figur 4 eine Darstellung eines Bodens eines Hilfskolbens und eines
Arbeitskolbens, die beide ineinanderpassende, treppenförmige Absätze aufweisen,
wobei der Hilfskolben hier als Verdrängungskörper ausgebildet ist.
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Figur 5 ein weiteres Kolben-Zylinder-System, in dem ein zweifach wirkender
Kolben mit zwei Hilfskolben angeordnet ist.
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Figur 6 ein weiteres Kolben-Zylinder-System, in dem ein zweifach wirkender
Kolben mit Hilfskolben angeordnet ist, wobei in eine Richtung eine Kraftverdoppelung
erfolgen kann.
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Figur 7 eine Prinzipdarstellung eines Kolben-Zylinder-Systems, bei
dem der Hilfskolben eine große wirksame Querschnittsfläche besitzt für den Eilgang
bei relativ niedrigem Druck im Verhältnis zum Druck während des Arbeitsganges.
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Figur 8 einen Zylinder entsprechend der Figur 7, wobei der Hilfskolben
entsprechend den Figuren 5 oder 6 ausgeführt ist und Figur 9 ein weiteres Kolben-Zylinder-System,
bei dem die Arretierung des Hilfskolbens mittels einem Absperrventil für die Druckmediuührung
des Hilfskolbens erfolgt.
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Gemäß dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel besitzt ein Zylinder
1 mit einer Zylinderbohrung 2 einen darin verschieblich angeordneten Arbeitskolben
3 mit einer Kolbenstange 4, die innerhalb des Zylinderbodens druckdicht geführt
ist. Gegenüber dem Kolbenboden des Arbeitskolbens 3 ist ein Hilfskolben 5 innerhalb
der Zylinderbohrung angeordnet, der seinerseits im Zylinderdeckel 10 druckdicht
geführt ist Der Hilfskolben 5 besitzt einen Kragen 66 zur Abstützung desselben gegen
die Innenwandung des Zylinders, wobei der Kragen 66 Durchbrechungen 7 zum Durchtritt
des Druckmediums aufweist. Der Schaft des Hilfskolbens 5 ist unter Belassung eines
Ringspaltes 8 zwischen der Zylinderwandung von geringerem Durchmesser als der Innendurchmesser
des Zylinders, wobei der Kragen 66 eine Ringfläche (vermindert um die Fläche der
Durchbrechungen 7) besitzt, die die wirksame Fläche zum Vorschub des Hilfskolbens
während des Eilganges darstellt.
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Zwischen dem Kolbenboden 14 des Hilfskolbens und dem Kolbenboden des
Arbeitskolbens 3 wird ein Arbeitsraum 6 eingeschlossen. Die Zuleitung des Druckmediums
in den Ringspalt 8 erfolgt über eine im Zylinderdeckel 10 angeordnete Bohrung 9,
die arbeitskolbenseitige Entlüftung erfolgt über eine Bohrung 13. Dichtungsringe
15 in geeigneter Anordnung dienen jeweils zum Abdichten der unter Druck stehenden,
beweglichen Teile.
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Der Hilfskolben weist eine Arfietiereinrichtung 11 auf, die innerhalb
des Zylinderdeckels 10 angeordnet ist. Diese Arretierung oder Spannsystem kann z.B.
eine Druckmanschette sein, die mittels Druckluft über die Zuleitung 12 beaufschlagt
wird. Darüberhinaus kann-die Arretierung jede geeignete Ausführung besitzen, die
den Hilfskolben sicher und mit ausreichender Kraft bei Auslösen der Klemmung festhält.
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In der Ausführung gemäß Fig. 1 stellt der Hilfskolben einen verdrängungskörper
dar. Der Zulauf des Druckmediums erfolgt an einem starren Punkt, nämlich über die
Zuleitung 9. Das dem benötigten Hub während des Eilganges entsprechende Volumen
zuzüglich dem Ringspaltvolumen wird an Druckmedium zugeführt. Dadurch bewegen sich
der Hilfskolben und der Arbeitskolben mit gleicher Geschwindigkeit während der Dauer
des Eilganges. Aufgrund eines Steuerbefehls kann der Hilfskolben 5 an jedem beliebigen
Ort innerhalb des Zylinders arretiert werden. Der Arbeitsraum 6 wird mit Druckmedium
gefüllt und der Arbeitsgang (Kraftgang) beginnt.
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Der Hilfskolben gemäß der Fig. 1 kann auch kolbenstangenseitig angeordnet
sein. Der Verdrängungskörper kann dann innen noch Kolbenstangenführungen erhalten.
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Ist der Hilfskolben 5 gemäß der Figur 1 als Verdrängungskörper ausgeführt,
so ist des weiteren zwischen dem Hilfskolben und dem Arbeitskolben eine Haltevorrichtung
vorgesehen, die bewirkt, daß während des Eilganges der Hilfskolben vom Arbeitskolben
mitgeschleppt oder mitgezogen wird. Es ist notwendig, da ja die zum Eilgang benötigte
Fläche eine beaufschlagte Ringfläche des Arbeitskolbens ist. In dem in Figur 1 gezeigten
Beispiel besitzt der Boden 14 des Hilfskolbens 5 eine ringsumlaufende,.-manschettenartige
Dichtung 140, z. B. eine Lippendichtung, die beim Rücklauf des Arbeitskolbens 4
und Auflaufen auf den Hilfskolben 5 zusammengepreßt wird. Wird nun der nächste Eilgang
eingeleitet, so haftet der Hilfskolben aufgrund eines Unterdruckes innerhalb des
durch die ringförmige Dichtung 140 und der Bodenfläche des Arbeitskolbens 4 erzeugten
Raumes an. Der Anpreßdruck muß dabei größer sein als sämtliche Reibungsverluste
innerhalb des Systems während des Einganges.
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Natürlich kann die Halteeinrichtung auch anders verwirklicht sein,
so z. B.
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kann diese aus Dauermagneten oder Elektromagneten bestehen. Des weiteren
kann die Halteeinrichtung eine Steckverbindung sein, wobei ein Steckglied, z.B.
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Kugeln, in einer Aussparung des Arbeitskolbens einrasten und somit
den Hilfskolben während des Eilganges mitschleppen. Wesentlich ist nur, daß bei
Verwendung eines Hilfskolbens als Verdrängungskörper während des Eilganges eine
kraftschlüssige
oder formschlüssige Verbindung zwischen dem Arbeitskolben und dem Hilfskolben erzielt
wird.
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Figur 2 zeigt ein Kolben-Zylinder-System, wobei hier der Hilfskolben
17 als Plunger oder als verschieblicher Boden ausgebildet ist. Der Hilfskolben 17
besitzt einen umlaufenden Kragen 73, wodurch zwischen der Wandung des Hilfskolbens
17 und der Wandung des Zylinders ein Ringspalt 109 gebildet wird, der durch die
umlaufende Ringfläche 67 des Bodens des Hilfskolbens abgeschlossen ist. Des -weiteren
weist der Boden 18 des Hilfskolbens 17 eine Zuführeinrichtung 20 zur Zuführung des
Druckmediums für den Arbeitsgang in den Arbeitsraum 19 auf. Diese Zuführeinrichtung
zur Zuführung des Druckmediums in den Arbeitsraum 19 kann auch im Arbeitskolben
arbeitskolbenseitig angeordnet sein.
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Des weiteren weist Figur 2 eine zusätzliche Absperreinrichtung auf,
bestehend aus einem Ventil 110, welches ein Rückschlagventil sein kann. Dieses Ventil
110 ist in der Zuführleitung für das Druckmedium des Eilganges hin zum Ringspalt
109 angeordnet. Bei Absperren dieses Ventils 110 entsteht im Ringspalt 109 und in
der Zuführleitung bis hin zum Ventil 110 eine quasi starre Flüssigkeitssäule; wird
nun über die Zuführleitung 20 Arbeitsdruckmedium in den Arbeitsraum 19 zugeführt,
so wirkt der Hilfskolben 17 als starrer Boden, abgepuffert durch die Flüssigkeitssäule
im Ringspalt 109. Dieses Ventil 110 kann nun beliebig angesteuert werden, so z.
B. elektro-pneumatisch durch den Druckaufbau bei Beginn des Arbeitsganges. Nach
Schließen des Ventils ist innerhalb des Ringspaltes 109 eine quasi starre Flüssigkeitssäule
eingeschlossen. Diese Art der Arretierung des Hilfskolbens an beliebigem Ort innerhalb
des Zylinders kann immer dann eingesetzt werden, wenn der Hilfskolben als Plunger
ausgebildet ist.
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In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel mit innenliegendem Hilfskolben,
gezeigt. Innerhalb eines Zylinders 21 befindet sich ein Arbeitskolben 22, der an
seinen beiden Enden in den Zylinderdeckeln:geführt ist. Die Kolbenstangen besitzen.
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einen etwas geringeren Durchmesser als der Innendurchmesser des Zylinders,
so daß zwischen dem Zylinger und den beiden Kolbenstangen Ringspalt,e gebildet werden.
Der Ringspalt -mit der wirksamen Ringfläche 68 dient zur Bewegung des Arbeitskolbens
während des Eilvotlaufs. Die Kolbenstangen besitzen Innenbohrungen, wobi' in einer
oder in beiden Bohrungen Hilfskolben 23 angeordnet sein können. In Fig. 3 ist nur
linksseitig ein Hilfskolben gezeigt. Die Zuführung des Druckmediums erfolgt über
die Zuleitung 26 innerhalb des Hilfskolbens und durch den Boden 24 des Hilfskolbens
in den Arbeitsraum 25. Dieser ist aufgrund der Innenführung des Hilfskolbens vollständig
gegenüber den Ringspaltvellmina der Arbeitskolben getrennt. Eine Arretiereinrichtung
27, dieausserhalbdes Hilfkolbens 23 angeordnet ist, dient zum Arretieren desselben
zur Einleitung des Krawftganges.
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Fig. 4 zeigt eine besondere Gestaltung des Bodens des Hilfskolbens
und der dem Boden zugekehrten Arbeitsfläche des Arbeitskolbens, wobei diese Ausgestaltung
sowohl in der Ausführung der Figuren 1,2 wie der Fig. 3 Verwendung finden kann.
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In einem Zylinder 28 ist unter Bildung eines Ringspaltes ein Hilfszylinder
als Verdrängungskörper mit einem Boden 32 angeordnet, dem ein Kolben 30 mit einer
Kolbenstange 29 gegenübersteht. Der Boden 32 des Hilfskolbens 31 besitzt ringförmige
Absätze 32', 32", die treppenförmig zum Zentrum des Bodens hin abnehmend angeordnet
sind. Die Oberfläche des Arbeitskolbens 30 besitzt entsprechend geformte, ringförmige
Absätze, die zum Mittelpunkt hin ansteigend-angeordnet
sind, wobei
die gegenseitigen Absätze ineinander passen. Dadurch wird erreicht, daß der Ubergang
vom Eilgang zum Kraftgang entsprechend eines stufenweisen Flächenzuwachses der Arbeitsfläche
des Arbeitskolbens erfolgt.
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Bei Stillstand des Hilfskolbens und Weiterbewegung des Arbeitskolbens
werden nacheinander die Treppenabsätze des Arbeitskolbens freigegeben, wodurch eine
stufenweise Flächenzunahme erfolgt. Der Kolbenboden 30 weist desoweiteren eine Führungsstange
63 auf, die den Boden 32 des Hilfszylinders 31 durchragt und «nu der eine Druckfeder
64 mittels einer Mutter 65 gehaltert ist. Dadurch liegt im Eilgang der Hilfskolben
federbeaufschlagt am Arbeitskolben an, bis die Druckkraft des einsetzenden Kraftganges
den Arbeitskolben bei arretiertem Hilfskolben löst.
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In Fig. 5 ist ein Zylinder 33 im Längsschnitt gezeigt, der einen doppelseitigen
Arbeitskolben 34, 35 aufweist, wobei beide Kolben durch eine Kolbenstange 36 starr
miteinander verbunden sind. Beide Kolben 34, 35 bilden mit der Zylinderwandung Ringspalte
42 und 41 zum Eilgang des Doppelkolbens in. die entsprechende Richtung. Zwischen
den Böden der Arbeitskolben und auch der Führungsstange 36. gleitbar sind zwei Hilfskolben
37, 38 und 37', 38' angeordnet, die durch eine Druckfeder 43 an die zugewandten
Kolbenböden der Arbeitskolben gepreßt werden. Die Zuleitung des Druckmediums für
den Kraftgang erfolgt über die Kolbenböden der Arbeitskolben. Die wirksamen Flächen
der Eilgänge sind die Ringflächen 70 bzw. 71..
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Der in Fig. 5 gezeigte Zylinder ist zweifach wirkend für Eil- und
Kraftgang. Die Hilfskolben besitzen eine Selbstklemmung, bestehend aus einer Tellerfeder
44, die von einem Druckring 58 umspannt wird. Zwei Druckstifte 45 dienen zur Aufhebung
der Selbsthemmung.
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pie Arbeitsweise des Zylinders ist folgende:
In Ausgangstellung
liegen beide Hilfskolben 37, 38 bzw.
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37', 38.' an den dazugehörigen Kolbenflächen der Arbeitskolben an.
Nun wird in einen der Ringspalte 41 oder 42 Druckmedium eingegeben, so daß sich
der Doppelkolben mitsamt den Hilfskolben in'die entsprechende Richtung bewegt.
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Da die Kraftübertragung über die Stifte 45 auf die Hilfskolben 37
bzw. 37' erfolgt, wird die Sperrung durch die Tellerfeder 44 aufgehoben. Zur Einleitung
des Kraftganges wird nun über die za gehöri'ge Leitung entweder in den Arbeitsraum
39 oder. in den Arbeitsraum 40 Druckmedium eingegeben, wodurch zum Beispiel der
Hilfskolben 37, 38 sich entsprechend der. Vorwärtsbewegung des Kolbens 34 zurückbewegt.
Dadurch drückt das Teil .38 auf das Teil 37, wodurch die Tellerfeder 44 gespannt
wird, wodurch der Druckring 48 den Hilfskolben gegen die Zylinderwandung festpreßt.
Ein weiteres Anwachsen des Druckes hat nur eine Vergrößerung der Selbsthemmung zur
Folge. Sobald der Krafthubbeendet ist, wird in den entsprechenden Ringspalt , hier
in den Ringspalt 41-, Druckmedium eingegeben, wodurch der Doppelkolben zurückfährt.
Der Kolbenboden des Kolbens 34 erreicht schließlich die Stifte 45, drückt diese
nach innen, wodurch di.Selbsthemmung aufgehoben wird. Natürlich kann die Druckfeder
43 derart aus gelegt sein, daß die Selbsthemmung schon bei Aufhören des Kraf-thubes
und Ausbleiben der Gegenkraft des Druckmediums abgebaut wird. Nunmehr kann in die
Gegenrichtung ein Arbeitshub erfolgen, wonach der Arbeitszylklus umgekehrt wird.
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In Fig. 6 ist eine Ausführung eines Zylinders gezeigt, der zusätzlich
zum Eil- und Kraftgang in beiden Richtungen in eine Richtung eine Kraftverdoppelung
ermöglicht.
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In einem Zylinder 46 ist ein doppelt wirkender Arbeitskolben, bestehend
aus dem Kolbenteil 47, dem Kolbenboden 49:und der Verbindungsstange 48 und ein Hilfskolben
50 angeordnet. Es wird somit zwischen dem Kolbenboden des Hilfskolbens 50 und dem
Arbeitskolben 49 ein Arbeitsraum
51, zwischen dem Hilfskolben 53
und dem Kolbenboden 49 ein Arbeitsraum 52 gebildet. Der Hilfskolben 50 wie der Arbeitskolben
47 sind von Klemmanschetten gemäß den Ausführungen der Fig. 1 oder 2 umgeben. Die
Hilfskolben 53 bzw.54 können gemäß den Hilfskolben der Fig. 5 mit Selbstklemmung
ausgebildet sein. Zwischen den Hilfskolben .53, 54 ist eine Druckfeder 55 zum Anlegen
der Hilfskolben an die entsprechenden A2beitsflächen der Kolbenboden der Arbeitskolben
angeordnet.
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Die Arbeitsweise dieses Zylinders ist wie folgt: Zum Ausgang soll
der Hilfskolben 50 am zugehörigen Zylinderdeckel anliegen, der Arbeitskolbenliegtlinks
am Hilfskolben 50 an. Zur Einleitung des Eilganges wird nun in den Ringspalt 59
Druckmedium eingeführt, wodurch der Hilfskolben 50 mitsamt den auf ihn aufliegenden
Arbeitskolben in Fig. 6 nach rechts bewegt wird. Die Hilfskolben 53 und 54 sind
entspannt. Zur Einleitung des Kraftganges wird nun der Hiifskolben 50 mittels der
Klemmanschette 57 geklemmt und in den Arbeitsraum 51 Druckmedium eingegeben. Gleichzeitig
wird zur Kraftverdoppelung über die Zuleitung 61 Druckmedium in den Arbeitsgang
52 eingeführt, wodurch der Hilfskolben 53 ein kleines Stück bis zu. seiner Selbsthemmung
zurückbewegt wird. Danach wird der Arbeitskolben 47 mit doppelter.f(raft bewegt.
Nach Beendigung des verstärkten Krafthubes wird in den Ringspalt 60 Druckmedium
eingegeben, wodurch der Kolben- 47, 49 in Gegenrichtung zurückfährt, nachdem die
Klemmung des Hilfskolbens 50, sowie die Selbsthemmung des Hilfskolbens 53 aufgehoben
worden ist.
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In dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel ist es aufgrund des zusätzlichen
Hilfskolbens 54 auch möglich, im Arbeitsgang zurückzufahren.
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In den Figuren 3, 5 und 6 dient jeweils der ärbeitsseitig gebildete
Ringspalt zum Rücklauf des Arbeitskolbens und des Hilfskolbens.
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Der Arbeitskolben kann teleskopartig mit einem dornförmigen Vorsatz
in einen zweiten Arbeitskolben hineinragen, wobei - die Fläche des Vorsatzes die
Schubfläche für den Eilgang darstellt. Die ZufUhrung des Druckmediums für den Eilgang
geschieht zentral durch den ersten Arbeitskolben; die Zuführung des Druckmediums
für den Kraftgang geschieht vor der Arbeitsfläche des ersten Arbeitskolbens.
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In den Figuren 7 und 8 ist jeweils eine Zylinder gezeigt, bei dem
zum Vortrieb des Hiliskolbens ein kompressives Medium, vorzugsweise ein gasförmiges
Druckmedium, verwendet wird, wobei jedochder Druck zur Bewegung des Hilfskolbens
geringer ist, als der Druck des Druckmediums während des.Arbeitsganges zur Bewegung
des Arbeitskolbens. Ein Zylinder 74 besitzt wiederum einen Arbeitskolben 3 mit einer
Xolbenstange 4, dem ein Hilfskolben 76 mit einem Schaft 75 vorgelagert ist, Die
Stirnfläche 77 des Hilfskolbens schließt zusammen mit der Zylinderwandung und der
Stirnfläche des Arbeitskolbens 3 den Arbeitsraum 79 ein. Der Hilfskolben 76 bildet
zusammen mit dem feststehenden Zylinderdeckel 107 einen Hilfskolben-Expansionsraum
78, wobei die wirksame Querschnittsfläche des Hilfskolbens zur Bewegung desselben
in etwa gleich groß ist der wirksamen Fläche des Arbeitskolbens, nur vermindert
um den Querschnitt der Stange 75, die einen geringen Durchmesser aufweist. Das Druckmedium
zur Einleitung des Arbeitsganges kann wahlweise über eine Leitung 81 innerhalb des
Schaftes 75 des Hilfskolbens oder über eine Bettung 80 innerhalb der Kolbenstange
4 in den Arbeitsraum 79 zugeführt werden. Der Hilfskolben wird mittels
eines
Verkantungßhebels 82,der an der Zylinderwandung befestigt ist, arretiert, wobe-i
der Verkantungshebel 82 eine ÖFfnung 83 aufweist, durch die der Schaft 75 hindurchragt,
Beim Aufbau des Arbeitsdruckes innerhalb des Arbeitsraumes 79 wird der Hilfskolben
geringfügig zurückgeschoben, wodurch der Verkantungshebel 82 verkantet und den Rücklauf
des Hilfskolbens begrenzt. Mittels eines Gummihohlkörpers 106, der 5.3, aufblasbar
ist, kann die Verkantung aufgehoben werden, indem der Gummihohlkörper 106 aufgeblasen,
der Hebel 82 gehoben und somit die Verkantung gelöst wird.
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Figur 8 zeigt einen Zylinder 84, der eine bewegliche, durch den gesamten
Zylinder ragende Kolbenstange 85 aufweist, die mit dem Kolben 3 fest verbunden ist.
Auf einer Seite der Kolbenstange ist desweiteren loseverschieblich ein Hilfskolben
86 montiert, der den Hilfskolben 37, 38 der Figur 5 und 53, 54 der Figur 6 in Gestaltung
und Funktion entspricht. Im Eilgang tritt das Druckmedium in den Hilfskolben-Expansionsraum
87 ein, wodurch der Hilfskolben in der Figur 8 nach rechts unter Mitnahme des Arbeitskolbens
geschoben wird. Zur Einleitung des traftganges wird über eine Leitung 89 Druckmedium
in den Arbeitsraum 88 eingegeben, wodurch der Hilfskolben geringfügig zurückläuft-und
dessen Klemmung ausgelöst wird. Der Hilfskolben 86 bleibt selbsthemmend stehen,
der Arbeitskolben fährt mit Arbeitskraft weiter.
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Figur 9 zeigt ein Beispiel eines doppelseitig wirkenden Hilfskolbens
126, der zum Arbeitskolben hin alternativ mit geschlossenem oder durchbrochenem
(ragen (Teilschnitt 133) ausgeführt sein kann. Der Hilfskolben 126 kann also arbeitskolbenseitig
entweder als Verdrängungskörper oder als Plunger ausgebildet sein.
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Der Teilschnitt 133 ist deshalb für die Ausführung als Verdrängungskörper
ringsumlaufend ergänzt zu denken. Ist der Hilfskolben arbeitskolbenseitig als Verdrängungskörper
ausgebildet, so ist wiederum am Boden des Hilfskolbens eine Halteeinrichtung angeordnet,
die zur Halterung des Hilfskolbens am Arbeitskolben während des Eilganges dient.
In dem in Figur 9 gezeigten Beispiel ist diese Halterung eine umlaufende Lippendichtung
135 gemäß der Lippendichtung 140 in Figur 1.
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Der Zylinder 124 ist in Figur 9 mittengeteilt, wobei der Spalt des
Hilfskolbens 126 in zwei Ringspalte 128, 129 aufgeteilt ist. Jeder Ringspalt besitzt
eine Zuführung 130, 131, die in der Mittenteilung angeordnet ist, welche gegenüber
der Wandung des Hilfskolbens abgedichtet ist. In beiden Zuführleitungen 130, 131
befindet sich je ein Absperrventil gemäß dem in Figur 2 gezeigten Absperrventil
110 zum Absperren des flüssigen Druckmediums des Hilfskolbens nach Beendigung des
Einganges oder zum Zurückholen des Hilfskolbens. Zum Beispiel bewegt sich der Hilfskolben
bei Füllung des Ringspaltes 128 durch die Zuführleitung 130 mit Druckmedium in der
Figur 9 nach links, bei Füllung des Ringspaltes 129 bewegt sich der Hilfskolben
126 nach rechts. Eine Zuführleitung 127 innerhalb des Hilfskolbens dient zur Zuführung
des Druckmediums in den Arbeitsraum 132, wobei auch der Arbeitskolben 125 die Zuführung
des Druckmediums für den Arbeitsgang aufweisen kann. Das ist insbesondere dann der
Fall, wenn der Kolben gemäß Figur 9 als doppelseitig wirkender Kolben ausgestattet
ist.
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Der Hilfskolben kann also auf sehr verschiedene Art und Weise an beliebigem
Ort innerhalb des Zylinders arretiert werden. Diese Arretierung kann durch Absperren
des flüssigen Druckmediums mittels eines Absperrventils erfolgen oder die Arretierung
erfolgt durch mechanische oder elektrische Klemmung des Hilfskolbens.
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Des weiteren kann die Mitnahme des Hilfskolbens bei der Ausführung
als Verdrängungskörper am Arbeitskolben auf verschiedene Art und Weise bewerkstelligt
werden. Auch hier kann die Halteeinrichtung kraftschlüssig oder formschlüssig sein.
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