DE2919353C2 - Verwendung eines Natriumschlamms als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von Blei - Google Patents
Verwendung eines Natriumschlamms als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von BleiInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Natriumschlamm als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von
Blei tm Schachtofen aus Abfällen, die bei der Bleitetraäthylherstellung
anfallen.
Bei der Herstellung von Natrium durch Elektrolyse ist es üblich, als Elektrolyt eine geschmolzene
Mischung von Metallsalzen, wie beispielsweise eine geschmolzene Mischung von Natriumchlorid und Calciumchlorid,
zu verwenden. Das Calciumchlorid dient als Flußmittel, um den Schmelzpunkt des Elektrolyts bis
zu einer Temperatur unterhalb dtz Siedepunkts von
Natrium herabzusetzen. Auf diese Weise wird das an der Kathode hergestellte Natrium in geschmolzenem
Zustand vorliegen und nicht bei der Temperatur des Mischelektrolyts verdampft werden. Die Verwendung v>
eines solchen Flußmittels bringt jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch erhebliche Nachteile mit sich.
Die HauptschwlerigkeJt besteht darin, daß an der Kathode Calclummetall zusammen M dem Natrium
gebildet wird. Dieses Rohprodukt wird gesammelt, gekühlt und anschließend filtriert, um einen Teil des
Natriums in Im wesentlichen reiner Form zurückzugewinnen. Der Schlamm, der nach dieser Reinigung
zurückbleibt, enthält beträchtliche Mengen sowohl an Natrium als auch an Calcium, und es ist die Bildung
dieses Nebenprodukts, die seit einer Reihe von Jahren für die einschlägige Industrie Probleme aufgeworfen
hat.
Dieser Schlamm enthält durchschnittlich etwa 90 bis 95 Gewichtsprozent Natrium und Calcium, der Rest
besteht aus verschiedenen Salzen und Oxiden dieser Metalle und anderen Verunreinigungen. Der durchschnittliche
Natriumgehalt beträgt etwa 70 Gewichtsprozent und der Calciumgehalt variiert zwischen 5 und
30%. Der Schlamm liegt in der Form von Kristallen von 5«
Calclummetall und elektrolyt, eingebettet in einer Grundmasse von Natrium, vor.
Dieser Schlamm muß nun entweder In ein brauchbares technisches Produkt umgewandelt oder In Irgendeiner
geeigneten Weise beseitigt werden. Obwohl bereits Verfahren zur Umwandlung des Schlamms in brauchbare
Produkte beschrieben worden sind (vgl. beispielsweise die US-PS 27 59 896 und die CA-PS 8 36 447)
werden diese Verfahren wegen der mit der Handhabung und Verarbeitung von großen Sehlammvolumina 6»
verbundenen Kosten und Risiken technisch nicht durchgeführt. Weiterhin ist aus der DE-OS 29 17 735
die Anwendung des nämlichen Natriumschlamms bekannt, der jedoch auf ein anderes Ausgangsmaterial
angewandt und bei andersartigen Bedingungen in einem ?·'
anderen Ofen eingesetzt wird. Es wird die Zugabc des
Natriumschlamms zu den bleihaltigen Rückständen, die die Eleenschaften von Schlackenmaterial aufweisen und
unter gleichzeitiger Gewinnung von Blei aus einem Flammofen abgetrennt worden sind, beschrieben. Dabei
erfolgt die Behandlung dieser schlackeartigen Bleirückstände mit dem Natriumschlamm in einem Drehofen,
der bei Temperaturen von 900° bis HOO0C betrieben
wird. Die US-PS 26 91575 beschreibt ein spezielles
Verfahren zur Gewinnung von Blei aus einem bleihaltigen Schlackenmaterial, wobei eine flüssige 'Mischung,
die im wesentlichen aus Bleioxid und 50 bis 200
Gewichtsprozent Natriumhydroxid besteht, bei 327° bis
450° C mit 10 bis 30 Gewichtsprozent Natrium vermischt wird, wodurch ein großer Teil des Bleioxids
zu Blei reduziert wird und man eine obere Schicht aus
"Natriumoxid und anderen Verbindungen und eine untere Schicht aus Blei und Natrium erhält, die sich als
Ausgangsmaterial für die Herstellung von Bleltetraalkylen
eignet. Einen Hinweis auf die beanspruchte Verwendung des In Rede stehenden speziellen Natriumschlamms
vermittelt dieser Stand der Technik jedoch nicht.
Demzufolge war bisher die Beseitigung eines derartigen Schlamms noch die einzige praktische und durchführbare
Alternative. Bisher wurde dieser Schlamm daher in Trommeln abgefüllt, diese über Land zu einem
Hafen befördert, auf ein Schiff gebracht und auf hoher See über Bord geworfpo· Hierbei mußten die Trommeln
von Hand erst perforiert werden, was bei Zutritt von Feuchtigkeit wegen der damit verbundenen Wasserstoffbildung
höchst gefährlich war. Beim Kontakt mit dem Wasser explodierten die Fässer regelrecht, so daß
die Mannschaft durch umherfliegende Teile von Fässern mit daran haftendem Metall erheblichen Gefahren
ausgesetzt war. Abgesehen davon, daß dieses Verfahren sehr kostspielig war, führte es auch zu einer
erheblichen Umweltverschmutzung, die heute nicht mehr tragbar ist.
Es war daher die Aufgabe dieser Erfindung, für den oben beschriebenen Natrlumschiamm eine Verwendungsmöglichkeit
anzugeben, durch die das oben beschriebene, mühsame Beseitigungsproblem nach dem
Stand der Technik in vollem Umfang vermieden wird.
Diese Aufgabe wurde erflndungsgemaß dadurch
gelöst, daß man den Natriumschlamm als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von Blei bei Temperaturen
von 600° bis 9500C In einem Flammofen, In dem bleihaltige
Abfälle, die bei der Bleitetraäthylherstcllung
anfallen, unter Gewinnung von Blei aufgearbeitet werden, verwendet.
Die erfindungsgemäße Verwendung des Natriumschlamms wird durch die detaillierte nachfolgende
Beschreibung und die Zeichnungen näher erläutert, von denen Fig. 1 in einem Fließschema zeigt, wie die
Verwendung des Natriumschlammes Im einzelnen abläuft. Flg. 2 ist eine partielle perspektivische Seitenansicht
eines Flammofens, die einen geeigneten Bcschlckungsmechanlsmus
für die Einführung des zu verwendenden Natriumschlamms in den Zentralteil
eines Flammofens zeigt.
Wie schematisch In Fig. 1 gezeigt wird, wird der Natrlumschiamm gesammelt und zu einer Stelle In die
Nähe eines Flammofens transportiert. In den Ofen eingebracht, die Ofen-Rauchgase mit Wasser In einem
Wäscher-System behandelt, die Schlacke aus dem Ofen abgetrennt und zur Entfernung von wasserlöslichen
Salzen ausgelaugt. In manchen Füllen kann es erwünscht sein, die ausgelaugte Schlacke für dnc
sekundäre Rückgewinnung des Metalls weiter zu behandeln.
Wenn gewisse Beschickungstechniken; wie nächfolgend beschrieben, angewandt werden, kann der sonst
erhebliche Angriff des Natrtumschlamms auf die Chamotte-Auskleldung des Ofens erheblich verringert
werden. Es Ist bekannt, daß Metalle, wie z. B. Natrium
und Calcium, und deren Oxide, zu einer beschleunigten Verschlechterung von üblichen Ziegeln für die Auskleidung von Öfen führen. Ein Ofenziegel weist eine
spezielle Zusammecsetzung auf, je nachdem, welcher
Abschnitt des Ofens In Betracht gezogen wird, to Beispielsweise wird In einem Flammofen ein Ziegeltyp
Tür den Boden verwendet, ein anderer Typ für die unteren Seltenwände In dem Bereich, der mit den geschmolzenen Metallanteilen und der Schlacke In Berührung
Ist, und noch ein weiterer Typ für die oberen Selten- IS wände und die Überdachung. Jeder Ziegeltyp ist
hinsichtlich seines Fähigkeit ausgewählt, den In der
Zone herrschenden Bedingungen, In welcher er eingesetzt wird, zu widerstehen. Die Ausmauerung und der
Mörtel verschlechtern sich allmählich während des Betriebs und müssen periodisch ersetzt werden. Dies
bedeutet eine beträchtliche Ausfallzelt und :rhöhte
Kosten.
Der verwendete Ofen arbeitet gewöhnlich bei Temperaturen, die ausreichen, den Natriumschlamm rasch
aufzuschmelzen. Ferner arbeiten viele Ofentypen mit einer oxidierenden Atmosphäre, die zumindest einen
Teil des Schlamms verbrennt und Oxidationsprodukte bildet, die mit den Rauchgasen aus dem Ofen herausgetragen werden.
Die Temperaturen in dem Ofen sollten ausreichend sein, den Schlamm zu oxidieren oder mit der Schlacke
umzusetzen oder beides im wesentlichen vollständig und In einer vernünftigen Zeit. Typische Ofentemperaluren liegen gewöhnlich Im Bereich von etwa 600° bis
etwa 950° C oder darüber. In Abhängigkeit von dem Typ und der Größe des Ofens, dem Brennstoff, der
Menge und der Geschwindigkeit der Verbrennungsluft und anderen derartigen Faktoren, wie sie für den Ofenbetrieb üblich sind. Besonders bevorzugt kann der Ofen
auf einer Betriebstemperatur Im Bereich von etwa 700° bis etwa 850° C gehalten werden, wiederum in Abhängigkeit von den oben erwähnten Faktoren, und ebenso
auch von der Wirksamkeit der Verbrennung des Schlamms, die bei dieser Temperatur Innerhalb einer
vernünftigen Zeit erfolgt.
Gewöhnlich ist die Zelt zum Verbrennen umgekehrt proportional der Ofentemperatur und direkt proportional
der Menge an eingespeistem Schlamm pro kg Metallschmelze In dem Ofen. 1 yplscherweise können von
68,1 kg bis etwa 227 kg Schlamm pro Wechsel In die öfen von technischer Größe eingespeist werden.
Vorzugswelse können von etwa 0,1 bis etwa 50 Teile Schlamm pro 1000 Teile Metallschmelze gemäß der
vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Der Schlamm wird bei seiner Verwendung vollständig verbrannt, d. h. er verliert innerhalb von etwa 0,5 bis
etwa 2 Stunden ab seiner Zuführung in den Ofen im festen Zustand, entweder durch Direktoxidation in der
Verbrennung oder durch das Schmelzen und Reagieren ω In der Schlacke und/oder der geschmolzenen Metallschicht, vollständig seinen Charakter und seine Eigenschaften als Schlamm. Wenn er In anderer Form, wie
beispielsweise als Pulver, oder schon in geschmolzenem Zustand eingeführt wird, kann ein geringerer Zeitbedarf
erforderlich sein. Jedoch sprechen die Probleme, die mit der Bildung und Handnabung von gepulvertem
Schlamm und der Aufrechterhaltung eines Schlamms in
geschmolzenem Zustand verbunden sind, gegen eine
derartige Praxis. Wie oben erwähnt. Ist elfte ausreichende Zelt zur vollständigen Verarbeitung des Schlammes erforderlich, um dessen aktiven Alkalimetallgehalt
vollständig zu deaktivieren. Größere Zelträume als die
oben angegebenen sind möglich, jedoch weder praktisch noch ökonomisch. Ebenso können niedrigere Zeiträume
als die oben angegebenen unter schärferen Bedingungen angewandt werden, vorausgesetzt, daß eine vollständige
Desaktlvierung des Schlamms, In Form von Oxidationsprodukten, erreicht wird.
Es 1st jedoch erforderlich, daß ein ausreichender Zeitraum für eine vollständige Oxidation des aktiven
Metalls und für einen wesentlichen Anteil der Schlammoxldatlonsprödukte für die Teilnahme an der Bildung
einer Schlackenschicht Innerhalb des Ofens zur Verfugung steht. Gewöhnlich ist eine vollständige Trennung
unmöglich, da kleine Mengen in dem Ofen eingeschlossen zurückbleiben und sich nicht mit der Schlackenschicht verbinden werden. Jedoch sind nach einem
Erhitzungszeitraum unter Ofenbedinguiifcen von 4 bis
etwa 16 Stunden die Schlammoxidaüonsyrodukte im wesentlichen vollständig innerhalb der Schlackenschicht
enthalten. Vorzugsweise Ist ein wesentlicher Anteil der Schlammoxidationsprodukte in der Schlackenschicht
nach einein Zeltraum von etwa 6 bis etwa 10 Stunden enthalten, und besonders bevorzugt kann das Verfahren
innerhalb eines Zeitraums einer normalen 8stündlgen Arbeltsschicht beendet werden. Demzufolge kann
innerhalb eines Schichtzeitraums ein Ofen mit Natriumschlamm beschickt, dieser oxidiert und an der Bildung
der Schlackenschicht beteiligt werden, und es kann die Schlacke, welche einen wesentlichen Anteil der
Schlammoxidationsprodukte enthält, gewonnen werden.
Außer der Entfernung durch Schlackenbildung können Oxidationsprodukte des Natriumschlamms in
Form von kleinen Teilchen auch von den Verbrennungsgasen des Ofens mitgerissen und aus dem Ofenschornstein ausgeblasen werden. Um dies zu verhlndem, werden die Rauchgase in einem Wäscher mit
Wasse: in Kontakt gebracht und ein wesentlicher
Anteil der mitgerissenen Schlammoxidationsprodukte an dem Austritt in die Atmosphäre gehindert.
Bei der erfindungsgemäßen Verwendung des Natrlumschlamms in einem Flammofen für die Rückgewinnung von Bleimetall verbrennt der Schlamm vollständig, sicher, bequem und steuerbar zu unschädlichen
Oxidationsprodukten ohne unannehmbaren Schaden für die Chamotteziegel-Auskleidung des Ofens, ohne nachteilige Einwirkung auf den Ofenbetrieb oder eine
Verunreinigung des Bleimetall-Produkts.
Gewöhnlich wird ein Blei-Nebenprodukt aus der Herstel''.'.ng von Blel-Antlklopfverbindungen, das ganz
allgemein als Bleischlamm bezeichnet wird, in einem Blelrückgewlnnungscfcn vom Flammofentyp verarbeitet, um geschmolzenes Blei für dessen Rückführung,
und eine Blei enthaltende Schlacke zu liefern, die zur
zusätzlichen Bleiruckgewinnung weiterbehandelt wird. Das schwere, geschmolzene Blei sinkt auf den Boden
des Ofens und wird periodisch aus dem Ofen abgezogen. Die leichtere Schlacke schwimmt auf dem
geschmolzenen Blei und wird periodisch von der Oberfläche abgestrichen. Die Ofenbrenner und die BIeI-schlammbeschlckung sind beide an einem Ende des
Ofens. Die Rauchgase Herdes! von dem anderen Ende
des Ofens abgezogen und durch einen Venturl-Wäscher von hoher Energie zur Entfernung von teilchenförmigen Stoffen vor der Abgabe an die Atmosphäre ge-
führt.
Der Natriumschlamm wird In geschmolzenem
Zustand als dicke viskose Schmelze In Kartons von geeigneter Größe gesammelt und durch Abkühlung
verfestigt. Der geschmolzene Schlamm hat eine Temperatur von 110° bis etwa 115° C und benötigt zur Abkühlung und Verfestigung einen Zeltraum von etwa 1 bis
etwa 2 Stunden. Die Schachteln werden dann zur Lagerung Im Ofenbereich zur Vermeidung eines Kontakts
mit Wasser unter wettersicheren Bedingungen bis zu Ihrer Verwendung gelagert.
Am Ofen werden die Kartons periodisch aus dem wettersicheren Vorratsbehälter entnommen und In den
Ofen eingeführt. Die Einführung wird vorzugsweise mittels eines separaten Beschickungsmechanismus
durchgeführt, um einen Kontakt mit anderen Materlallen zu vermelden. Beispielsweise besteht ein Verfahren zur Einführung darin, die Kartons In eine an der
Seite des Ofens befestigte stählerne Schüttrinne zu placieren und sie dann mit einer Kolbenstange-Injektor- w
Vorrichtung In den Ofen zu stoßen.
Es wird auch bevorzugt, die den Schlamm enthaltenden Kartons In den zentralen Teil des Ofens einzuführen, so daß er beim Schmelzen und Oxidleren In harmlose Oxidationsprodukte umgewandelt wird, bevor ein
wesentlicher Teil des darin enthaltenen aktiven Metalls in Kontakt mit dem mit Chamottestelnen ausgekleideten Seltenwänden des Ofens gelangt, was zu einer
schnelleren Beschädigung der Ziegel führen kann.
Wie In Flg. 2 gezeigt wird, verwendet man bevorzugt M
ein Beschickungssystem, das ganz allgemein aus einer
zylindrischen Beschickungsrinne 1 besteht, um deren Ende an einer Sette ein Im allgemeinen viereckiger
Endflansch 2 mit Scharnieren 3 angeordnet Ist, mit denen die Beschickungsrinne an dem Ofen 4 befestigt
ist. Beim Betrieb wird das Schlackentor 5 hochgezogen, indem man das Gewicht 6 herunterzieht, das mit dem
Kabel 7 verbunden ist, welches an seinem anderen Ende am Schlackentor 5 befestigt ist. Das Schlackentor
S gleitet hinter Führungsstangen 8 nach oben und gibt das Innere des Ofens 4 frei. Die Beschickungsrinne 1
wird über der Öffnung in Stellung eingeschwenkt und ein Karton mit Schlamm In die Rinne placiert und in
den zentralen Teil des Offeninneren gestoßen, wo es sicher verbrennt und eine geringere Tendenz des aktlven Alkalimetalls besteht, mit der Ziegelauskleidung
des Ofens In Berührung zu kommen, bis es umgewandelt oder zu unschädlichen Oxidationsprodukten
verbrannt ist.
Nach Einführung in den Ofen beginnt der Schlamm 5»
zu schmelzen und ein Tel! davon verbrennt unter Bildung von teilchenförmigen! Alkallmetalloxld-Material, das von den Rauch- oder Flammengasen mitgerissen wird, und der Hauptanteil nimmt an der Bildung
der Schlackenschicht teil, also in Form seiner Oxide. Die Schlackenschicht wird periodisch aus dem Ofen
entfernt, mit Wasser zur Auflösung von wasserlöslichen Salzen ausgelaugt und schließlich die ausgelaugte
Schlacke zur Rückgewinnung des restlichen Bleis weiterverarbeitet. Der Gesamteffekt dieses Verfahrens «'
ist die Umwandlung des aktiven Metallgehaltes, d. h. des Natrium- und Calciummetalls, des Schlamms zu
unschädlichen Salzen und Oxiden, ohne irgendeine wesentliche nachteilige Einwirkung auf die Rückgewinnung von Blei und unter beträchtlichen Einsparungen *5
gegenüber früher angewandten oder ins Auge gefaßten Beseitigungstechniken, welche eine kompliziertere
Einrichtung und gefährlichere Reaktionen bedingen.
Die erfindungsgeniäße Verwendung wurde durch
Verbrennen von Natriumschlamm aus der elektrolytischen Herstellung von Natrium In einem ßlelrückgewlnnungsflammofen unter sonst normalen Ofen-Betrlebsbedlngungen getestet. Bei dem Test wurden
etwa 45,4 kg Natriumschlamm In den Ofen, der etwa 45 400 kg Blei pro 8-Stundenschlchl enthielt, eingeführt. Versuchsergebnisse wurden während der
Tagschicht an jedem Versuchstag bei den Ofen-Rauchgas-Ausgangsgasen bezüglich Opazität, Wasserzullußraten zu dem Rauchgas-Vorkühler und -Wäscher, Rauchgastemperaturen vor und nach Zusatz des Natriumschlamms und Wäscher-Gaselngangstcmpcratur
entnommen. Es wurden Proben des vereinigten Wäscher- und Vorkühlerwassers gezogen und auf Alkallnität analysiert, zur Bestimmung der Menge an Natriumoxld-Rauch, der aus den Ofengasen ausgewaschen
wurde, und der Gesamtfeststoffe zur Bestimmung der Wäscherbelastung. Vom Bleiprodukt und der Schlacke
wurden ebenso zu verschiedenen Zelten Proben gezogen, um die Wirkung des Zusatzes des Ni>'.:lumschlamms auf den Ofen zu bestimmen. Die Ergebnisse
und Analysenwerte der Proben sind In den nachfolgenden Tabellen I bis IV niedergelegt.
der Betriebsbedingungen des Ofens
Versuchstag | 1 | 15% | 2 | 10% | 3 | 10% |
Trübung *) der | ||||||
Rauchgas-Wassersäule | ||||||
Rauchgas-Temperatur (0C) | 810 | 830 | 850 | |||
Vor Zugabe von | 880 | 910 | 910 | |||
Na/Ca-Schlamm | ||||||
Maximum nach Na/Ca- | ||||||
Schlammzugabe | 95 | 95 | 100 | |||
Wäscher-Eingangs | ||||||
temperatur (0C) | 75,7 | 75,7 | 87,0 | |||
Wasserzufluß zum | 60,6 | 60,6 | 75,7 | |||
Vorkühler (l/min) | 70 | 65 | 65 | |||
Wascher (l/min) | ||||||
Wäscher-Gebläse-PS |
*) Basierte auf subjektiven Beobachtungen und blieb wahrend der
Versuchsreihe im wesentlichen unverändert.
ppm | Natrium | Calcium | Tag vor Versuchsbeginn ; Ί | Verschiebung |
Tag | nach Versuchsende % | |||
Nr. | 59 | 47 | ||
0 | 63 | 40 | γ- | |
1 | 40 | 28 | ||
2 | 43 | 39 | ||
3 | 51 | 33 | ||
4 | ||||
Die Menge an Naj als Äquivalent Natrium, entfernt
In dem Wäscher, wird In den Analysen der Wasserproben gezeigt. Die Ergebnisse sind In der nachfolgenden Tabelle III niedergelegt.
kg/min-Äquivalent | 2. Tag | Na | |
in Wasser *) | 0,014 | ||
I.Tag | 0,014 | 3. Tag | |
Verlahrenswaser **) | 0,014 | 0,014 | |
Vor Beginn | 0,009 | - | 0,009 |
Verflossene Zeit (min) | - | ||
0 | - | - | 0,0!« |
2 | - | 0,291 | 0,168 |
4 | — | — | 0,558 |
5 | 0,114 | - | - |
6 | — | - | 0,427 |
8 | - | - | 0,341 |
IO | - | 0,023 | 0,177 |
15 | - | 0,023 | |
20 | 0,023 | - | |
30 | 0.032 |
Ί Stellt K:ilen dar. berechnet aus Stichproben vom vereinigten Vor
kühler- und Wäscherwasser-Austrag.
*·) Proben aus Verfahrenswasser-Eingang: alle anderen Proben sind
Ausgangsproben.
Tabelle IV | Gew.-% in der geschmolzenen Schlacke am | l.Tag | 2. tag | 3. Tag | 4. Tag |
O.Tag | 49,0 | 48,8 | 33,8 | 39,1 | |
51,0 | 14,9 | 15,2 | 26,3 | 27,4 | |
8,7 | 32,2 | 33,4 | 34,3 | 28,3 | |
Analyse der geschmolzenen Schlacke | 38,2 | 0,8 | 1,0 | 1,3 | 1,1 |
0,4 | |||||
3,1 | 1,6 | 4,3 | 4,1 | ||
NaCI | 1,7 | ||||
NaOH | |||||
Na2SO4 | |||||
Wasser | |||||
unlösliches | |||||
Unbekannt | |||||
Peak, nach etwa 4 Minuten und bei einer Rate von etwa 0,654 kg Äquivalent Natrium pro Minute, und fiel
dann rasch In etwa 10 bis 15 Minuten auf den normalen
Wert zurück. Die Produkt-Blelproben zeigten keinen Anstieg im Natrium- und Calciumgehalt nach dem
Zusatz von Natrlum/Calclum-Schlamm. Obwohl die Zelt nicht ausreichend war, um langzeitige Einwirkungen des erflndungsgemaDen Verfahrens auf die Lebensdauer der Ziegelauskleidung des Ofens zu bestimmen,
wurde während des Versuchs keine ungewöhnliche Einwirkung festgestellt.
Es Ist aus den Daten und der Tabelle I zu ersehen,
daß zwar ein kleines Alkalltätslnkrement durch Mitreißen In der Rauchkammer für einen kurzen Zeitraum
nach der Einführung einer Natriumschlamm-Charge auftrat, daß jedoch darauf eine rasche Erniedrigung
erfolgte. Demzufolge wurde gezeigt, daß die Oxidationsprodukte des Schlamms rasch und wirksam eingemischt
und mii anderen Schiackenkomponenten in der Ofencharge vermischt wurden. Die Tabelle IV zeigt die
Anwesenheit des Natriums aus dem zugesetzten Natriumschlamm als ein Inkrement In der Schlacke der
geschmolzenen Schlackenschicht In einem Ofen während Betriebszelten gemäß der vorliegenden Erfindung.
In einem ähnlichen durchgeführten Versuch 3 Wochen nach dem ersten Test, wurden ähnliche Ergebnisse
erhalten.
i)!c Zusammensetzung der geschmolzenen Schlacke
während des Versuchs wird in der nachstehenden Tabelle IV gezeigt.
Gesamt 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
Aus den vorstehenden Tabellen und Versuchsergebnissen, die während des Tests gewonnen wurden, Ist zu
schließen, daß die Einführung von Natrium/Calclum-Schlamm In den Ofen keine merklichen nachteiligen
Wirkungen hatte. Die Opazität der Rauchgas-Wassersäule war nicht signifikant verändert. Die Betriebstemperaturen steigen lediglich während der tatsächlichen
Verbrennungszelt um etwa 50° bis etwa 100° C an. Der Anstieg Im Äquivalent Natrium, entfernt in dem Ofenwäschersystem, zeigte rasch nach der Einführung einen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines NatriumschlanjFns, der bei der elektrolytischen Gewinnung von Natrium anfallt und S 90 bis 95 Gew.-* Natrium und Calcium enthält, wobei der Calciumgehalt zwischen 5 und 30 Gew.-9S Hegt, als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von Blei bsi Temperaturen von 600 bis 950° C in einem Flammofen, In dem bleihaltige Abfalle, die bei der Bleitetraäthylherstellung anfallen, unter Gewinnung von Blei aufgearbeitet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2919353A DE2919353C2 (de) | 1979-05-14 | 1979-05-14 | Verwendung eines Natriumschlamms als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von Blei |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2919353A DE2919353C2 (de) | 1979-05-14 | 1979-05-14 | Verwendung eines Natriumschlamms als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von Blei |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2919353A1 DE2919353A1 (de) | 1980-12-04 |
DE2919353C2 true DE2919353C2 (de) | 1985-05-02 |
Family
ID=6070673
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2919353A Expired DE2919353C2 (de) | 1979-05-14 | 1979-05-14 | Verwendung eines Natriumschlamms als Reduktionsmittel bei der Gewinnung von Blei |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2919353C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2691575A (en) * | 1951-09-06 | 1954-10-12 | Du Pont | Converting lead oxide to lead |
US4153451A (en) * | 1978-05-01 | 1979-05-08 | Ethyl Corporation | Lead recovery and waste disposal process |
-
1979
- 1979-05-14 DE DE2919353A patent/DE2919353C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2919353A1 (de) | 1980-12-04 |
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