DE2918335A1 - Verfahren zur bestimmung des calciumspiegels im blut - Google Patents
Verfahren zur bestimmung des calciumspiegels im blutInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
Dipl.-lng. P. WIRTH · Dr. V. SCHMIED-KOWARZIK
Dipl.-lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
281134 β FRANKFURTAM MAIN
TELEFON (0811)
2870M GR- ESCHENHEIMER STRASSE 38
SK/SK
ORION YHTYMÄ OY Nilsiänkatu 10-14 3*^-00510 Helsinki 51
Finnland
Verfahren zur Bestimmung des Calciumspiegels im Blut
Die vjrliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues, schnelles
Verfahren zur Bestimmung des Calciumspiegels im Blut.
Es gibt Erkrankungen bei Mensch und Tier, deren Symptome durch eine abnormale Calciumkonzentration im Blut bewirkt werden. In
diesen Fällen ist für eine richtige Therapie ein schnelles und verläßliches Verfahren zur Bestimmung des Calciumspiegels unerläßlich.
Insbesondere in der Veterinärpraxis ist es wünschenswert, die Diagnose auf der Stelle zu machen. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist insbesondere für diesen Zweck entwickelt worden.
G.P. Mayer et al (J.Am.Vet.Med.Ass. 146/8, 839-842) haben ein
Bestimmungsverfahren beschrieben, das auf der Fähigkeit von Athylendiamintetraacetat (EDTA) zum Chelatieren von Calcium
und auf der Tatsache beruht, daß der Blutkoagulationsmechanismus von freien Ca + Ionen abhängt. Der Test erfolgt mit einer
Reihe von Teströhrchen, die steigende Mengen an EDTA enthalten.
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Die Röhrchen werden mit Blut gefüllt, das nur in solchen :
Röhrchen koaguliert, die einen CalciumÜberschuß enthalten.
Auf diese Weise kann die Calciumkonzentration der Blut-
!) proben bestimmt werden.
Der Test ist jedoch mühsam, und es ist schwierig zu bestimmen,
wann die Koagulation in den Röhrchen aufgehört hat und welches Röhrchen die richtige Calciumkonzentration ent-ίο
hält, weil der Äquivalentpunkt unbestimmt ist, und zwar : offenbar aufgrund der relativ langsamen Freisetzung von
proteingebundenem Calcium.
Die vorliegende Erfindung schafft ein neues, schnelles Veri:>
fahren, durch welches man in kurzer Zeit einen deutlichen Äquivalentpunkt erhält und es möglich ist zu bestimmen, ob
der Calciumspiegel in der Blutprobe über oder unter einer gewählten Grenze liegt.
''D Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Überschuß an
EDTA zum Binden des Calciumgehaltes in der Blutprobe verwendet. Diese Mischung wird zu einer bestimmten'Menge an
Calciumionen zugegeben oder umgekehrt. Das bei der Chelatie-'
rung des Calciums in der Probe nicht verbrauchte EDTA reagiert nun mit dem Calciumionen. Wenn alle zugefügten Ca+
Ionen an das EDTA gebunden sind, erfolgt keine Koagulierung; wenn dagegen ein Überschuß an f:
dann erfolgt eine Koagulierung.
dann erfolgt eine Koagulierung.
wenn dagegen ein Überschuß an freien Ca + Ionen vorliegt,
Für den Test ist ein graduiertes Testrohr erforderlich, das einen Überschuß an EDTA enthält. Zu diesem Zweck sind verschiedene
EDTA Salze geeignet, aufgrund seiner guten Löslichkeit wird jedoch das Kaliumsalz bevorzugt. Die Skala
auf dem Teströhrchen bedeutet die Blutcalciumkonzentrationen. Dem Röhrchen wird Gesamtblut oder Plasma in einer
Menge zugefügt, die dem gewählten Grenzwert auf der Skala entspricht. Wenn der Inhalt des Röhrchens gründlich zusammen
gemischt sind, wird zur Mischung eine bestimmte Menge an Calciumionen, z.B. Calciumchlorid, und ein Koagulations-
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QRlGiNAL INSPECTED
beschleuniger, wie Thromboplastin (hergestellt aus Rinder- I him), zugefügt oder umgekehrt. \
Der Äquivalentpunkt wird innerhalb von 5 Minuten erreicht. ; Wenn das im Test verwendete EDTA zum Binden des gesamten \
anwesenden Calciums ausreicht - und zwar ursprünglicher I
Calciumgehalt der Probe sowie zugefügtes Calcium - dann ;
koaguliert das Blut nicht sondern bleibt in flüssigem Zu- \
ίο stand, was bedeutet, daß der CaIciumspiegel unter dem Grenz-;
wert liegt. Wenn dagegen das Teströhrchen einen Überschuß \
an freien Calciumionen enthält, setzt der Koagulations- ■ \
mechanismus ein und die Probe koaguliert; oder es tritt \
eine gewisse Koagulierung ein, was bedeutet, daß der Blutig calciumspiegel oberhalb des Grenzwertes liegt.
Durch Variieren der verwendeten EDTA Menge, Blutprobe oder .
Calciumionen können unterschiedliche Grenzwerte des Blut- ; calciums gewählt werden. Die einfachste Weg ist eine Ände- :
rung der Menge der Blutprobe; Blut wird der Teströhrchen
bis zu einer Markierung zugefügt, die einer bestimmten Blutcalciumkonzentration entspricht. Selbstverständlich ist
es zweckmäßig, Bezugswerte zu wählen, die kritische Blutcalciumwerte darstellen - 9 mg/100 ecm Serum (2,25 Milli-
bis zu einer Markierung zugefügt, die einer bestimmten Blutcalciumkonzentration entspricht. Selbstverständlich ist
es zweckmäßig, Bezugswerte zu wählen, die kritische Blutcalciumwerte darstellen - 9 mg/100 ecm Serum (2,25 Milli-
mol/1) und 8 mg/100 ecm Serum (2,00 Millimol/1). } :
Wenn für die Calciumkonzentration von Rinderplasma 8 ecm/ 1
100 ecm als Grenzwert gewählt, dem Teströhrchen eine 10-ccm-Probe
von Gesamtblut zugefügt und diese Probe durch 10,1 mg
an K2EDTA . 2H2O (25,0 /uMol) an einer Koagulation gehindert; wird, dann beträgt die zusätzliche, notwendige Calciummenge,I berechnet auf der Basis des durchschnittlichen Rinderhäinato-; critwertes (33,5 %), 11,7 /uMol Ca, was 1,72 mg CaCl2.2H2O i entspricht. \
an K2EDTA . 2H2O (25,0 /uMol) an einer Koagulation gehindert; wird, dann beträgt die zusätzliche, notwendige Calciummenge,I berechnet auf der Basis des durchschnittlichen Rinderhäinato-; critwertes (33,5 %), 11,7 /uMol Ca, was 1,72 mg CaCl2.2H2O i entspricht. \
Bei der Auswertung der erforderlichen Reaktionsteilnehmer- ; m engen wurde erfindungsgemäß von einem Blutzellvolumen \
von 33,5 Vol.-% und von der Tatsache ausgegangen, daß 1 ecm \
Gesamtblut bei einem Serumcalciumspiegel von 6 mg/100 ecm
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ORIGINAL INSPECTED
ORIGINAL INSPECTED
40 /Ug Calcium enthält, was einer Konzentration von 1 \
/uMol/ccm entspricht. Wird dazu 1 ecm einer 0,001 N EDTA
Lösung zugefügt, dann 1st der Äquivalenzpunkt erreicht, d.h. alles Calcium chelatiert. \
Wird die Mischung aus Blutprobe und EDTA zum Calcium zugefügt,
dann erfordert die Durchführung des Testes zwei Teströhrchen. Erfolgt jedoch die Zugabe in umgekehrter Weise,
iü dann kann die Verwendung einer Pipette vermieden werden, =
indem man das Calcium in fester Form, als Pulver oder Pille, zugibt. ;
Der Grenzwert hängt von der zu stellenden Diagnose ab. Um i:>
z.B. sicherzustellen, daß der Blutcalciumspiegel einer Kuh subnormal ist, wird der Grenzwert auf 9 mg% eingestellt.
Soll der Blutcalciumspiegel im Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen (z.B. bei der Muskeldegeneration einer septi- :
sehen Colimastitis kann sogar eine leicht erhöhte Calciumkonzentration
tödlich sein) bestimmt werden, dann kann der Grenzwert auf 8 mg% eingestellt werden.
Beispiel 1 '
Zur Diagnose von Hypocalcaemie bei Rindvieh :
?'■> Ein EDTA enthaltendes Teströhrchen A wurde mit Blut direkt
aas dem Blutgefäß bis zu der dem gewählten Grenzwert entsprechenden Markierung (8 oder 9 mg%) gefüllt. Das Röhrchen :
wird 20 Mal umgedreht; es darf nicht geschüttelt werden, da eine Schaumbildung die Beobachtung stört. In eine
so Calciumchlorid und Thromboplastin enthaltende Glasampulle B
wurden etwa 10 Tropfen dest. Wasser zugefügt und das Röhrchen geschüttelt. Die Blut-EDTA-Mischung wurde von A in B
übergeführt. Die Ampulle wurde verschlossen und der Inhalt durch 20-maliges Umkehren der Ampulle gemischt. Die Am- ;
3b pulle wurde 5 Minuten stehen gelassen und dann zur Unter- ;
suchung horizontal gehalten. Wenn die Probe koaguliert hat, liegt der Calciumspiegel oberhalb des Grenzwertes. Wenn die i
Probe flüssig bleibt, ist die Calciumkonzentration unter dem Grenzwert und das Tier ist hypocalcaemisch. ; ;
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.-■-- OBlOlNAL INSPECTED
In Feldversuchen (insgesamt 159 Tests) hat sich dies als ein einfaches und verläßliches Verfahren zur Diagnose von
Parese puerperalis erwiesen. Wurden die entsprechenden Serumproben durch Atomabsorptions-Spektrophotometrie analysiert,
dann wurde mit einer Toleranz von + 0,5 mg/100 pcm die Verläßlichkeit des Tests als 100 % festgestellt. Die
mit den beiden Verfahren erhaltenen unterschiedlichen Ergebnisse beruhten prinzipiell auf unterschiedlichen HMmatocritwerten.
Das erfindungsgemäße Verfahren mißt den Calcium- { spiegel in Gesamtblut oder Plasma, während die klassischen ;
Verfahren die Calciumkonzentration in Serum oder Plasma messen.
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ORfGfNAL INSPECTED
Claims (3)
1.- Verfahren zur Bestimmung des Calciumspiegels in Blut oder Plasma auf der Basis der Fähigkeit von Äthylendiamintetraacetat
zum Chelatieren von Calcium und der Tatsache, b daß der Blutkoagulationsmechanismus von freien Calciumionen
abhängt, dadurch gekennzeichnet, daß das Calcium in der Blutprobe an einen Überschuß von Äthylendiamintetraacetat
gebunden wird und diese Mischung zu einer bestimmten Mengenan Calciumionen und eines Koagulatxonsbescheleunigers ;
ίο zugegeben wird oder umgekehrt.
2.- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Äthylendiamintetraacetat als Natrium- oder Kaliümsalz
verwendet wird.
3.- Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zugegebene Calcium Calciumchlorid ist.
4,- Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
:>o daß als Koagulationsbeschleuniger Thromboplastin verwendet
wird. :
Der Patentanwalt:
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ORIGINAL INSPECTED
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