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Auftragsgerät zum Auftragen von Substanzen auf der Haut
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Die Erfindung betrifft ein Auftragsgerät zum Auftragen flüssiger oder
halbflüssiger Substanzen, insbesondere Sl, Fett, Creme oder Körpermilch, auf der
menschlichen Haut.
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Sonnenöl, Hautcreme, Körpermilch oder ähnliche Substanzen werden üblicherweise
aus einem Behältnis auf die Hand gegeben und dann von Hand auf der menschlichen
Haut verteilt und verrieben. Zahlreiche Menschen empfinden es als unangenehm, ihre
Hände mit derartigen fetthaltigen Substanzen in Berührung zu brigen. Die Hände mancher
Menschen sind sogar allergisch gegen einige dieser Substanzen. Außerdem gibt es
medizinische Salben, die für die Hände schädlich sind und daher nach dem Auftragen
unverzüglich abgewaschen werden müssen.
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Auch ist bei der beschriebenen Art des Auftragens nur eine ungenaue
Dosierung möglich, und es fällt im allgemeinen schwer, die Substanz auf dem menschlichen
Körper gleichmäßig zu verteilen.
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Durch die Erfindung soll ein Auftragsgerät zum Auftragen flüssiger
oder halbflüssiyer Substanzen auf der menschlichen Haut geschaffen werden, das eine
gleichmäßige Verteilung der Substanz auf der Haut erlaubt und bei dem die Hände
mit der aufzutragenden Substanz nicht in Berührung gelangen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Auftragsgerät erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß ein Rollkörper in einem Lagergehäuse rollbar angeordnet ist,
das mit einem die Substanz enthaltenden Behältnis in Strömungsverbindung steht,
so daß der Rollkörper bei einer Rollbewegung auf seiner Oberfläche mit der Substanz
in Berührung gelangt, und daß der Rollkörper zum Auftragen der Substanz durch eine
Abgabeöffnung des Lagergehäuses nach außen vorsteht.
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Die aufzutragende Substanz befindet sich somit in dem Behältnis, das
entweder vom Hersteller vorgefüllt oder vom Verbraucher nachgefüllt wird. Beim Auftragen
wird der Rollkörper auf der Hautoberfläche abgerollt, wobei die Substanz vom Behältnis
durch die Strömungsverbindung zur Oberfläche des Rollkörpers gelangt; die Oberfläche
wird hierdurch mit einer gleichmäßigen dünnen Schicht der aufzutragenden Substanz
überzogen. Das Fließen der Substanz vom Behältnis zur Oberfläche des Rollkörpers
wird durch eine gewisse Mitnahmewirkung des Rollkörpers, durch Schwerkraft und ggf.
durch einen auf das Behältnis ausgeübten Druck erreicht. Das erfindungsgemäa ausgebildete
Auftragsgerät -erlaubt somit ein bequemes, rasches und gleichmäßiges Auftragen und
Verteilen der Substanz auf der Haut, ohne daß die Hände mit der Substanz in Berührung
zu gelangen brauchen.
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Vorzugsweise ist der Rollkörper eine zylindrische Walze und das Lagergehäuse
im Bereich der Walze als halbzylindrischer Mantel ausgebildet. Dies ist sowohl im
Hinblick auf die Herstellung des Auftragsgerätes wie auch auf eine bequeme Handhabung
von Vorteil.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen
dem Lagergehäuse und dem Behältnis eine verstellbare Dosiervorrichtung angeordnet
ist. Das Auftragsgerät läßt sich somit an unterschiedliche Viskositäten der verwendeten
Substanz anpassen. Auch kann der Verbraucher mit Hilfe der Dosiervorrichtung die
Dicke der aufzutragenden Schicht verändern.
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Eine konstruktiv besonders zweckmäßige Ausführungsform ist in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung einen
drehbaren hülsenförmigen Düsenkörper aufweist, der auf seinem Umfang mit Düsenöffnungen
unterschiedlichen Durchlaßquerschnitts versehen ist, und daß der Düsenkörper in
einem hülsenförmigen Lagerteil angeordnet ist, das einerseits mit dem Behältnis
und andererseits mit dem Lagergehäuse in Strömungsverbindung steht. Durch Drehen
des Düsenkörpers läßt sich somit der Durchlaßquerschnitt der Dosiervorrichtung,
die als Durchflußsteuervorrichtung wirkt, in bequemer Weise verstellen und an die
Viskosität der verwendeten Substanz, z.B.
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dünnflüssiges Öl oder eine Fettcreme, anpassen. Die Bedienung ist
einfach und der Herstellungsaufwand vergleichsweise gering.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Lagergehäuse
des Rollkörpers und das Lagerteil des Düsenkörpers einstückig ausgebildet sind und
ihre Strömungsverbindung von einem durchgehenden Schlitz zwischen Lagergehäuse und
Lagerteil gebildet wird. Dies ist eine konstruktiv besonders einfache Ausführungsform.
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Vorzugsweise ist der Düsenkörper an seinen beiden axialen Enden mit
je einer Anschlagscheibe zur axialen Fixierung des Düsenkörpers im Lagerteil versehen.
Hierbei besteht der Düsenkörper zwecks Ein- und Ausbau aus zwei miteinander verschraubten
Teilen. Vorzugsweise ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, daß eine Achse zur drehbaren
Lagerung des im Rollkörpers/Lagergehäuse auswechselbar angebracht ist und durch
die Anschlagscheibe des Düsenkörpers gehalten wird.
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Vorzugsweise ist mindestens eine der beiden Anschlagscheiben mit Markierungen
entsprechend den unterschiedlichen Durch-Ii laquerschnitten der über den Umfang
verteilten Düsenöffnungen versehen. Vorzugsweise ist der Düsenkörper mit Hilfe einer
Rasteinrichtung schrittweise verstellbar. Diese Maßnahmen erlauben eine bequeme
Einstellung des gewünschten DurchlaB-querschnittes der Dosiervorrichtung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Behältnis an dem hülsenförmigen
Lagerteil des Düsenkörpers angebracht, wobei der Düsenkörper mit dem Behältnis mittels
einer sich mindestens über den halben Umfang erstreckenden Ausnehmung verbunden
ist. Vorzugsweise besteht das Behältnis aus einem von Hand verformbaren Kunststoff.
Das Behältnis läßt sich somit von Hand zusammendrücken, um die Bewegung der aufzutragenden
Substanz aus dem Behältnis zu der Oberfläche des Rollkörpers zu unterstützen. Bei
einer konstruktiv besonders zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, daß das
Lagergehäuse und das Lagerteil als Gußteil ausgebildet sind.
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Die Walze besteht zweckmäßig aus Kunststoff und ist auf ihrer Oberfläche
geriffelt. Hierdurch wird ein gleichmäßiges Auftragen und Verteilen der Substanz
auf der Haut erzielt.
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Anhand der Zeichnung wird ein AusfUhrungsbeispiel#der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt: Figur 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete
Auftragseinrichtung entlang der Linie 1-1 in Figur 2; Figur 2 einen Querschnitt
längs der Linie II-II in Figur 1; Figur 3 eine Seitenansicht in Blickrichtung des
Pfeils III in Figur 1.
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Das in den Figuren dargestellte Auftragsgerät weist einen Rollkörper
in Form -einer zylindrischen Walze 2 auf, die auf einerAchse-4 drehbar-gelagert
bstr Die Walze 4 ist in Bohrungen eines Lagergehäuses 6-so angebracht, daß sie im
Betrieb in axialer Richtung wie auch in Umfangsrichtung festliegt, jedoch durch
Verschieben in axialer Richtung bequem ein- und ausgebaut werden kann.
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gehäuse Das Lager/o besitzt eine allgemein wannenförmige Gestalt.
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Im Bereich der Walze 2 ist sie als halbzylindrischer Mantel 6 (vgl.
Figur 2) ausgebildet, dessen Achse konzentrisch zu der Walze 2 verläuft und der
die Walze 2 eng umschließt. Der halbzylindrische Mantel des Lagergehäuses 6 ist
an seinen axialen Enden mit jeweils einer Stirnwand 10 versehen, die die Form von
an der Oberseite abgeflachten Kreisen (vgl.
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Figur3) besitzen. Aufgrund dieser Formgebung besitzt das Lagergehäuse
6 an seiner Oberseite eine Abgabeöffnung 12, durch die die zylindrische Walze 2
nach außen vorsteht.
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Unterhalb der Walze 2 und des Lagergehäuses 6 befindet sich eine Dosiervorrichtung
14. Die Dosiervorrichtung 14 weist einen hülsenförmigen Düsenkörper 16 auf, der
aus zwei Teilen 16a und 16b besteht. An seinen beiden axialen Enden ist der Hülsenkörper
16 mit je einer kreisförmigen Anschlagscheibe 18a bzw. 18b versehen, die in je einen
konischen Ansatz 20a bzw. 20b übergeht.
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Der Düsenkörper 16 ist mit über seinem Umfang verteilten 22 Düsenöffnunpenfunterschiedlichen
Durchlaßquerschnittes versehen. Die Düsenöffnungen 22 bestehen wie dargestellt,
beispielsweise aus axial verlaufenden Schlitzen unterschiedlicher Länge oder aus
einzelnen Bohrungen, die ineiner axialen Reihe angeordnet sind. Hierbei können mehr
oder weniger Bohrungen oder Bohrungen unterschiedlichen Durchmessers in den verschiedenen
axialen Reihen angeordnet werden.
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Der hülsenförmige Abschnitt des Düsenkörpers 16, in dem die Düsenöffnungen
22 gebildet sind, gehört zu dem Teil 16b, während das Teil 16a nur einen kurzen
Hülsenabschnitt besitzt, der in das Teil 16b eingesetzt und zweckmäßigerweise mit
diesem verschraubt ist. Der hulseförmiye Abschnitt des Teils 16b und somit der Düsenkörper
16 ist in einem hulsenförmigen Lagerteil 24 drehbar gelagert. Das hulsenförmige
Lagerteil 24 ist mit dem die Walze 2 aufnehmenden Lagergehäuse 6 einstückig ausgebildet,
kann jedoch auch als getrenntes Teil hergestellt und anschließend mit dem Lagergehäuse
6 verbunden werden.
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An das hülsenförmige Lagerteil 24 schließt sich nach unten ein (nur
angedeutetes) Behältnis 26 an, das zur Aufnahme der aufzutragenden Substanz dient.
Das Behältnis 26 kann jede beliebige Form haben und ist zweckmäßigerweise mit einer
Einfüllöffnung (nicht gezeigt zum Einfüllen der Substanz
versehen.
Auch das Behältnis 26 kann an dem zylindrischen Lagerteil 24 einstückig angeformt
sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, das Behältnis 26 am hülsenförmigen
Lagerteil 24 abnehmber anzubringen. Ferner ist möglich, am hülsenförmigen Lagerteil
24 einen Behälteransatz anzuformen, an dem dann das eigentliche Behältnis angebracht
wird.
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In der Trennwand zwischen den Innenräumen des Lagergehäuses 6 und
des hülsenförmigen Lagerteils 24 ist eine Strömungsverbindung in Form eines Schlitzes
28 vorgesehen, der sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Walze 2 erstreckt
(vgl. Figuren 1 und 2). Das hülsenförmige Lagerteil 24 ist außerdem mit einer sich
ungefähr über 2/3 des Umfanges des Düsenkörpers 16 und im wesentlichen über dessen
gesamte Länge erstreckenden Ausnehmung 30 (vgl. insbesondere Figur 2) versehen,
die eine Strömungsverbindung zwischen dem Inneren des Düsenkörpers 16 und dem Behältnis
26 darstellt.
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Der Düsenkörper 16 ist mit Hilfe der Anschlagscheiben 18a, 18b drehbar.
Zweckmäßigerweise ist eine Rasteinrichtung (nicht 16 gezeigt) vorgesehen, durch
die der Düsenkörper/schrittweise so verstellbar ist, daß jeweils eine Reihe von
Düsenöffnungen 22 zu dem Schlitz 28 im Lagergehäuse 6 ausgerichtet ist. Zu diesem
Zweck ist die Anschlagscheibe 18a mit Markierungen versehen, wie in Figur 3 schematisch
angedeutet ist. Jeder
Stellung des Düsenkörpers 16 entspricht somit
ein bestimmter Durchlaßquerschnitt der Dosiervorrichtung; in einer Schließstellung
S wird der Schlitz 28 vom Düsenkörper 16 abgedeckt, so daß das Behältnis 26 strömungsmitteldicht
verschlossen ist.
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Es versteht sich, daß der Düsenkörper 16 zur Änderung des Programms
gegen einen anderen ausgetauscht werden kann.
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Wie bereits erwähnt, sind das Lagergehäuse 6 und das hülsenförmige
Lagerteil 24 - und ggf. auch das Behältnis 26 - aus einem Teil hergestellt, das
zweckmäßigerweise ein aus Kunststoff gegossenes Gußteil ist. Die beiden Teile 16a
und 16b desxDüsenkörpers 16 können aus Metall oder ebenfalls aus Kunststoff bestehen.
Die Walze 2 ist auf ihrer Oberseite mit Riffelungen 32 versehen und besteht aus
einem hautverträglichen Kunststoff.
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Vor Gebrauch des dargestellten Auftragsgerätes wird das Behältnis
entweder vom Hersteller oder vom Verbraucher mit der aufzutragenden Substanz - z.B.
einem Körperöl, einer Hautcreme, einer Salbe, einer Körpermilch oder dgl. - gefüllt.
Je nach der Viskosität der gewählten Substanz wie auch nach dem persönlichen Geschmack
des Verbrauchers wird dann ein bestimmter Durchlaßquerschnitt der Dosiervorrichtung
14 eingestellt, indem der Düsenkörper 16 mit Hilfe der .Anschlagscheiben 18a, 18b
und der Markierung auf der Anschlagscheibe 18a in die entsprechende
Stellung
gedreht wird. Figur 1 zeigt eine Stellung, bei der dem Schlitz 28 Durchlaßöffnungen
22 in Form einzelner Bohrungen gegenüberliegen.
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Zum Gebrauch wird das Auftragsgerät zweckmäßigerweise von Hand an
dem entsprechend ausgebildeten Behältnis 26 erfaßt, und die Walze 2 wird dann auf
der Hautoberfläche hin- und hergerollt.
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Die aufzutragende Substanz gelangt hierbei vom Behältnis 26 durch
die Ausnehmung 30 des hülsenförmigen Lagerteils 24 und durch die in diesem Bereich
angeordneten Durchlaßöffnungen 22 in das Innere des Düsenkörpers 16. Von hier tritt
die Substanz durch die mit dem Schlitz 28 fluchtenden Durchlaßöffnungen 22 in den
Innenraum des Lagergehäuses 6, wo sie mit der geriffelten Oberfläche der Walze 2
in Berührung gelangt. Diese Fließbewegung der aufzutragenden Substanz vom Behältnis
26 zur Oberfläche der Walze 2 erfolgt aufgrund einer gewissen Mitnahmewirkung der
Walze 2, aufgrund der Schwerkraft sowie ggf. aufgrund eines auf das Behältnis 26
ausgeübten Druckes. Hierbei üben die mit dem Schlitz 28 fluchtenden Durchlaßöffnungen
22 die gewünschte Dosierwirkung aus. Auf diese Weise lassen sich Substanzen innerhalb
eines relativ großen Viskositätsbereiches sehr gleichmäßig und in gewünschter Menge,
d.h. hauchdünn, auf die Haut auftragen, ohne daß die Hände des Verbrauchers mit
der Substanz selbst in Berührung gelangen.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich, sind die Anschlagscheiben 18a, 18b so
bemessen, daß sie als Anschlag für die Achse 4 dienen. Soll zum Zwecke der Reinigung
die Walze 2 ausgebaut werden, so müssen zunächst die beiden Teile 16a und 16b des
Düsenkörpers 16 auseinandergeschraubt und aus dem hülsenförmiyen Lagerteil 24 entfernt
werden. Die Achse 4 kann dann in axialer Richtung abgezogen werden, nachdem sie,
falls sie schwergänglich ist, mit Hilfe des Ansatzes 20b axial verschoben wurde.
Nun läßt sich die Walze 2 aus dem Lagergehäuse 6 entfernen. Der Zusammenbau des
Auftragsgerätes erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge.
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Die Zeichnung stellt das Auftragsgerät ungefähr im Maßstab 1 : 2 dar;
d.h., daß das Auftragsgerät in Wirklichkeit ungefähr halb so groß wie in der Zeichnung
ist.
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