DE2917752A1 - Modifizierter katalysator zur stereoselektiven reduktion von carbonylverbindungen und reduktionsverfahren unter verwendung des katalysators - Google Patents

Modifizierter katalysator zur stereoselektiven reduktion von carbonylverbindungen und reduktionsverfahren unter verwendung des katalysators

Info

Publication number
DE2917752A1
DE2917752A1 DE19792917752 DE2917752A DE2917752A1 DE 2917752 A1 DE2917752 A1 DE 2917752A1 DE 19792917752 DE19792917752 DE 19792917752 DE 2917752 A DE2917752 A DE 2917752A DE 2917752 A1 DE2917752 A1 DE 2917752A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
optically active
catalyst
modified
nickel catalyst
carbon atoms
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19792917752
Other languages
English (en)
Other versions
DE2917752C2 (de
Inventor
Tadao Harada
Yoshiharu Izumi
Shinichiro Komatsu
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Kawaken Fine Chemicals Co Ltd
Original Assignee
Kawaken Fine Chemicals Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Kawaken Fine Chemicals Co Ltd filed Critical Kawaken Fine Chemicals Co Ltd
Priority to DE2917752A priority Critical patent/DE2917752C2/de
Publication of DE2917752A1 publication Critical patent/DE2917752A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2917752C2 publication Critical patent/DE2917752C2/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/132Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group
    • C07C29/136Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH
    • C07C29/143Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH of ketones
    • C07C29/145Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by reduction of an oxygen containing functional group of >C=O containing groups, e.g. —COOH of ketones with hydrogen or hydrogen-containing gases
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J23/00Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00
    • B01J23/70Catalysts comprising metals or metal oxides or hydroxides, not provided for in group B01J21/00 of the iron group metals or copper
    • B01J23/74Iron group metals
    • B01J23/755Nickel
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J25/00Catalysts of the Raney type
    • B01J25/02Raney nickel
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B2200/00Indexing scheme relating to specific properties of organic compounds
    • C07B2200/07Optical isomers
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C2601/00Systems containing only non-condensed rings
    • C07C2601/12Systems containing only non-condensed rings with a six-membered ring
    • C07C2601/14The ring being saturated

Description

  • Mooifizierter Katalysator zur stereoselektiven Reduktion
  • von Carbonylverbindungen und Reduktionsverfahren unter Verwendung des Katalysators ModifizierLer Katalysator zur stereoselektiven Reduktion von oarb nylverbindungen und Reduktiol.sverfahren unter Verwendung des Katalysators Die Erfindung betrifft einen modifizierten Katalysator zur stereoselektivenReduktion von Carbonylverbindungen und ein Verfahren zur stereoselektiven Reduktion unter Verwendung des Katalysators.
  • Durch die Bezeichnung stereoselektive Reduktion wird hier eine stereochemische Reduktion verstanden, durch welche ein Enantiomer eines Paars von Enantiomeren, von denen jedes wenigstens ein asymmetrisches Kohlenstoffatom hat, selektiv hergestellt wird, d.i. in einer Menge, die größer ist als die des anderen Enanticers. Die stereoselektive Reduktion ist klassifiziert in enentioseitig- und diastereoselektive Reduktionen, durch welche optische Isomere mit einem asymmetrischen Kohlenstoffatom bzw. solcne mit zwei asymmetrischen Kohlenstoffatomen hergestellt werden. Die Erfindung kann als zur stereoselektiven Hydrierung von Carbonylverbindungen mit einem modifizierten Katalysator gehörig angesprochen werden.
  • Einer der Miterfinder Mr. Izumi, schlug 1956 zuerst die stereoselektive Reduk'icn von Aminosäuren mit einem heterogenen :Ratalysator, der Seide und Palladium enthält, und ferner mit einem zterogenen Raney-Nickelkatalysator vor, der mit optisch aktiver Weinsäure modifiziert ist. Die Erfinder haben die stereoselektive Reduktion mit einem heterogenen modifizierten Katalysator in der JP-Patentveröffentlichung 22 943/1964 und in der Zeitschrift "Angew." Chem. Intern. Ed.
  • Engl.", 10, 871 (1971) vorgeschlagen. Es wird in diesen Veröffentlichungen gelehrt, daß Äcetessigester mit einem modifizierten Katalysator stereoselektiv in 3-Hydroxybuttersäureester bei hoher optischer Ausbeute reduziert werden können.
  • Ferner erzielten die Erfinder 1977 eine extrem hohe optische Ausbeute von bis zu 85% durch stereoselektive Reduktion von Acetessigsäuremethylester mit einem modifizierten Nickelkatalysator.
  • Einige andere Forschungen zu verschiedenen stereoselektiven Reduktionskatalysatoren wurden mit Katalysatoren durchgeführt, die von den stereoselektiven Reduktionskatalysatoren der Erfinder abstammen. Beispielsweise Orito et al: Journal of Organic Synthetic Chemical Society (Japan) 34, 236 (1976).
  • a.a.O. 34, 672 (1976) und a.a.O. 35, 753 (1977). Hier wird berichtet, daß Nickel-Platingruppenmetall-Diathomeenerde-Katalysatoren, die mit Weinsäure modifiziert sind, zur stereoseektiven Reduktion aktiv sind, und daß insbesondere solche, welche Palladium als das Metall aus der Platingruppe enthalten, eine optische Ausbeute von annähernd 90% erbrachten. Diese Katalysatoren sind jedoch unter den folgenden Gesichtspunkten nicht vorteilhaft. Zunächst erfordern die Katalysatoren spezielle Träger und es ist schwierig, die Katalysatoren herzustellen. Durch diese Tatsache wird die Reproduzierbarkeit der optischen Ausbeute beträchtlich beeinträchtigt. Zweitens ist ein Metall aus der Platingruppe teuer. Drittens verursachen d e Katalysatoren unvermeidbar Nebenreaktionen, welche zur Verringerung der chemischen Ausbeute des Produktes führen.
  • Ein Hauptziel der Erfindung besteht darin, einen verbesserten modifizierten Katalysator zur stereoselektiven Reduktion zu schaffen, der bequem herzustellen ist, nicht teuer ist und dadurch charakterisiert ist, daß er eine günstigere Aktivität zur stereoselektiven Reduktion erbringt, und der nur wenige oder keine Nebenreaktionen hervorruft und daher eine extrem hohe Ausbeute des Produktes und eine verläßliche Reproduzierbarkeit der Ausbeute des Produktes erbringt.
  • Ferner wird durch die Erfindung ein Verfahren zur stereoselektiven Reduktion einer Carbonylverbindung unter Anwendung des oben erwähnten modifizierten Katalysators geschaffen.
  • Andere Ziele und c~orteile der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung ersichtlich.
  • Durch die Erfindung ist einerseits ein modifizierter Katalysator geschaffen, der zur enantioseitig-selektiven Reduktion von Carbonylverbindungen verwendet wird und der dadurch gekennzeichnet ist, daß er durch Tränken eines Nickelkatalysators in einem wässrigen Modifiziermedium hergestellt wird, welches in Lösung wenigstens ein anorganisches Salz und wenigstens eine optisch aktive Substanz enthält.
  • Andererseits wird durch die Erfindung ein Verfahren zur stereoselektiven Reduktion einer Carbonylverbindung geschaffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es in Anwesenheit eines modifizierten Katalysators durchgeführt wird, der durch Tränken eines Nickelkatalysators in einem wässrigen Modifiziermedium hergestellt wird, welches in Lösung wenigstens ein anorganisches Salz und wenigstens eine optisch aktive Substanz enthält.
  • Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind wie folgt: Der Katalysator gemäß der Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß er nicht nur durch eine optisch aktive Substanz allein, sondern durch eine Kombination einer optisch aktiven Substanz mit einem anorganischen Salz modifiziert ist.
  • Aufgrund einer solchen Kombination erbringt der Katalysator gemäß der Erfindung extrem günstige stereoselektive Fähigkeiten, verursacht nur wenige oder keine Nebenreaktionen und bewirkt.eine zuverlässige Reproduzierbarkeit der Ausbeute des Produktes. Beispielsweise kann, wie unten in den Ausführungsbeispielen näher erläutert, Methyl- 3-hydroxybutyrat aus Acetessigsäuremethylester in einer optischen Ausbeute von 92,1% erhalten werden, und - überraschender - kann (R,R)2,4-Pentetndiol mit einer optischen Ausbeute von 100% erhalten werden.
  • Die optisch aktive Substanz, die zur Präparierung des modifizierten Katalysators gemäß der Erfindung verwendet wird, ist nicht speziell eingegrenzt. Jedoch werden Hydroxycarbonsäuren bevorzugt, wie beispielsweise optisch aktive Weinsäure, optisch aktive Milchsäure und optisch aktive Apfelsäure. Von diesen wird optisch aktive Weinsäure besonders bevorzugt. Optisch aktive Aminosäuren können ebenfalls verwendet werden, die beispielsweise Valin, Leucin und Glutaminsäure umfassen. Diese optisch aktiven Substanzen können allein oder in Kombination verwendet werden.
  • Das verwendete anorganische Salz ist ebenfalls nicht besonders eingegrenzt. Wasserlöslicne neutrale Salze werden bevorzugt, die beispielsweise Halogenide, Sulfate und Nitrate von Alkalimetallen, Erdalkalimetallen und Eisengrllppenmetallen umfassen. Von diesen werden Alkalihalogenide, wie Natriumbromid und Natriumchlorid, besonders bevorzugt. Natriumsulfat und Nickelbromid sind vorteilhaft. Diese anorganischen Salze können allein oder in Kombination verwendet werden.
  • Der Nickelkatalysator, der modifiziert werdeii soll, kann irgendeinen bekannten Nickelkatalysatoren darstellen, wie einem Raney-Nickelkatalysator, einem sich zersetzenden Nickelformiatkatalysator und einem reduzierenden Nickelkatalysator. Von diesen wird der Raney-Nickelkatalysator besonders bevorzugt. Der Nickelkatalysator kann auf einem üblichen Träger, wie Diatomeenerde oder Tonerde, aufgebracht werden.
  • Der modifizierte Katalysator wird gemäß der Erfindung durch Tränken des Nickelkatalysators in einem wässrigen Modifiziermedium hergestellt, welches in Lösung das oben erwähnte anorganische Salz und die optisch aktive Substanz enthält.
  • Die Mengen an anorganischem Salz und optisch aktiver Substanz, die in dem wässrigen Modifiziermedium gelöst sind, sind nicht besonders beschränkt und können - bezogen auf das Gewicht - rzugsweise im Bereich des 0,0006- bis 25-fachen bzw. des 0,3- bis 3-fachen der Menge an metailischem Nickel in dem Nickelkatalysator ausmachen.
  • Der pH-Wert des wässrigen Modifiziermediums kann geeignet eingestellt werden, so daß er wenigstens 2,0 beträgt, jenachdem, welche spezielle Carbonylverbindung reduziert werden soll. Der pH-Wert Xiegt vorteilhafter im Bereich von 2 bis 8. Die Temperatur des wässrigen Modifiziermediums ist nicht beschränkt. Jedoch wird das wässrige Modifiziermedium vorzugsweise auf einer Temperatur von 0° bis 1500C; insbesondere von 800 bis zu seinem Siedepunkt, gehalten.
  • Die Tränkbehandlung Xann bequem bei normalen Drücken durchgeführt werden, wenngleich die Behandlung auch bei überatmosphärischen Drücken durchgeführt werden kann. Die Tränkzeit ist ebenfalls nicht besonders eingegrenzt. Beispielsweise wird die Tränkbehandlung über eine Periode von 3 Stunden durchgeführt, vorzugsweise während das Medium gerührt wird.
  • Falls erwünscht, kann das Tränken wiederholt werden.
  • Je nach der besonderen Carbonylverbindung, die reduziert werden soll, und das besondere Lösungsmittel, welches bei der Reduktion der Carbcnylverbindung verwendet wird, kann der modifizierte Nickelkatalysator, wie er aus dem wässrigen Modifiziermittel kommt, entweder unmittelbar zur stereoselektiven Reduktion verwendet werden oder mit Wasser oder einem geeigneten Lösungsmittel, wie Methanol, gewaschen weri den, bevor er zur stereoselektiven Reduktion verwendet wird Die mit dem Katalysator gemäß der Erfindung zu reduzierende Carbonylverbindung ist eine Verbindung, welche wenigsten eine Carbonylgruppe enthält, die hydriert werden kann, so daß sie dadurch in eine Hydroxylgruppe umgewandelt wird, die an ein asymmetrisches Kohlenstoffatom eines sekundären Alkohols gebunden ist. Solch eine Carbonylverbindung ist beispielsweise aus solchen Verbindungen ausgewählt, welche durch die allgemeinen Formeln (I), (II), (III) und (IV) repräsentiert sind: worin jeweils R1 R2 R3 und R4 eine substituierte oder nicht substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, eine substituierte oder nicht substituierte Arylgruppe mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, eine substituierte oder nicht substituierte Aralkylgruppe mit 7 bis 15 Kohlenstoffatomen oder eine substituierte oder nicht substituierte Alkylarylgruppe mit 7 bis 17 Kohlenstoffatomen bedeuten, R1 und R2 voneinander verschieden sind und gegebenenfalls miteinander einen Ring bilden können, und R3 und R4 miteinander identisch oder voneinander verschieden sind und gegebenenfalls miteinander einen Ring bilden können, worin ferner R5 eine Hydroxylgruppe oder eine substituierte oder nicht substituierte 0 Alkoxygruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und R eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine geradkettige Alkylengruppe mit einer Hydroxylgruppe oder Hydroxylgruppen und mit 1 bis 6 Bohlenstoffatomen bedeuten. Von den Carbonylverbindungen, die durch die allgemeinen Formeln (I), (II), (III) und (IV) repräsentiert sind, werden solche bevorzugt, bei denen R1, R2, R3 und R4 Alkylgruppen sind, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl und Oktyl, und bei denen R eine Alkylengruppe, wie Methylen, :ethylen, Propylen, Isobutylen oder Tetramethylen ist. . Die Reste R1, R2, R3, R4 und R5 können einen Substituenten wie ein Halogenatom, eine Hydroxylgruppe, eine Alkoxygruppe oder eine Carboxylatgruppe enthalten.
  • Die Carbonylverbindungen, die durch die allgemeinen Formeln (I), (II), (III) und (IV) dargestellt sind, umfassen beispielsweise Ketonsäureester, wie Acetessigsäuremethylester und Acetessigsreäthylester; Diketone, wie Acetylaceton und Dibenzoylmethan; Hydroxyketone, wie Diacetonalkohol, Acetonalkohol und Ketose; und Acetophenon, 2-Hexanon und Menthon.
  • Der optisch aktive sekundäre Alkonol, der durch das stereoselektive Reduktionsverfahren gemäß der Erfindung erzeugt wird, enthält beispielsweise Verbindungen, die dargestellt sind durch die allgemeinen Formeln (V), (VI), (VII) und (VIII): worin der mit Sternchen versehene Kohlenstoff ein asymmetriscnes Zentrum kennzeichnet und R0, R1, R2, R3, R4 und R5 dasselbe bedeuten, wie oben definiert. Die sekundären Alkohole, die durch die allgemeinen Formeln (V), (VI), (VII) und (VIII) dargestellt sind, sind beispielsweise Methyl-3-Hydroxybutyrat, Äthyl-3-Hydroxybutyrat, 2,4-Pentandiol, 1 ,3-Diphenyl-1 , 3-propandiol, 2-Methyl-2,4-pentandiol, Mannit, Sorbit, Phenyläthylalkohol, 2-Hexanol und Menthol.
  • Die stereoselektive Reduktion von Carbonylverbindungen kann in einem Lösungsmittel oder ohne Verwendung eines Lösungsmittels in Anwesenheit des modifizierten Nickelkatalysators gemäß der Erfindung durchgeführt werden. Das Reduktionsverfahren an sich kann konventionell sein. Es wird jedoch bevorzugt, um eine überlegenere optische Ausbeute des erwünschten sekundären Alkohols zu erzielen, daß ein Lösungsmittel und ein Säurezusatz verwendet werden, so wie die, welche in dem Bericht der Erfinder in Angel. Chem. Intern. Ed.
  • Engl., 1C, 871 (1971) angegeben sind. Das verwendete Lösungsmittel umfaßt beispielsweise Ester, wie Methylpropionat und Methylacetat, und cyklische Äther, wie Tetrahydrofuran und Dioxan. Wasser und Alkohole können je nach der zu reduzierenden besonderen Carbonylverbindung ebenfalls verwendet werden.
  • Die verwendeten Zusätze umfassen beispielsweise eine organische Säure, wie Essigsäure, und eine anorganische Säure, wie Salzsäure. Die Einbeziehung einer geringeren Menge solcher Zusätze führt dazu, daß die Hydrierung glatt und stabil abläuft.
  • Der Raney-Nickelkatalysator, der durch Alkalibehandlung der Legierung präpariert wird, kann vorzugsweise vor der Anwendung zur stereoselektiven Hydrierung mit einer wässrigen Glykolsäure behandelt werden, deren pH-Wert durch Zusatz von Natriumhydroxid eingestellt wird, damit die Hydrierung glatt und stabil erfolgt.
  • Die stereoselektive Hydrierung kann bei Umgebungsdruck oder einem überatmosphärischen Druck von weniger als 150 kg/cm2 durchgeführt werden. Jedoch liegt der Reaktionsdruck im 2 praktischen Fall vorzugsweise im Bereich von 50 bis 150 kg/cm um eine erwünschte Reaktionsrate zu erhalten.
  • Wenn die Reaktion abgeschlossen ist, wird der Katalysator aus dem Reaktionsgemisch abgefiltert und das Lösungsmittel wird von dem Filtrat in einher konventionellen Weise abgetrennt, wodurch der beabsichtigte sekundäre Alkohol erhalten wird.
  • Der Grund für die extreme Überlegenheit des Katalysators gemäß der Erfindung in seiner Eignung zur stereoselektiven Reduktion kann nicht abschließend angegeben werden, liegt jedoch vermutlich in folgendem: Eine optisch aktive Substanz wird auf einem vorherrschenden Teil der aktiven Zentren adsorbiert, die während des Modifizierschrittes des Nickelkatalysators auf diesem vorhanden sind, so daß dadurch dieser vorherrschende Teil die stereoselektive Fähigkeit erbringt. Eine Carbonylverbindung, die Zutritt hat zu den aktiven Zentren, auf denen die aktive Substanz adsorbiert ist, wird stereoselektiv hydriert. Wenn der Nickelkatalysator mit einer optisch aktiven Substanz allein modifiziert ist, erzeugt der restliche Teil der aktiven Zentren, auf dem die optisch aktive Substanz nicht adsorbiert ist, einen Alkohol der racemischen Form. Wenn hingegen der Nickelkatalysator sowohl mit einer optisch aktiven Substanz wie auch einem anorganischen Salz modifiziert ist, wird durch das anorganische Salz derjenige Teil der aktiven Zentren inaktiv gemacht, auf dem die optisch aktive Substanz nicht adsorbiert ist. Daher erzeugt der Nickelkatalysator, der sowohl mit der optisch aktiven Substanz als auch dem anorganischen Salz modifiziert ist, den beabsichtigen sekundären Alkohol mit erhöhter optischer Ausbeute.
  • Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert, in denen die Prozentangaben sich auf das Gewicht beziehen, wenn nichts anderes angegeben ist.
  • Beispiel 1 Herstellung des modifizierten Nickelkatalysators 1.9 g eines gut pulverisierten Raney-Nickelpulvers (Ni:Al= 42:58) wurden in kleinen Portionen bei Raumtemperatur in eine wässerige Lösung von 4,5 g Natrumhydroxid in 20 ml Wasser eingebracht. Das in dieser Weise erhaltene Gemisch wurde auf eine Temperatur von 100"C erwärmt und auf dieser Temperatur für eine Stunde gehalten. Dann wurde der Raney-Nickelkatalysator von der wässrigen alkalischen Lösung abgetrennt und dann 15-mal mit 30 ml-Portionen Wasser gewaschen.
  • 1 g Ds- (+)-Weinsäure und 5 g Natriumbromid wurden in 100 ml Wasser gelöst und dann wurde der pH-Wert der wässrigen Lösung auf 3,2 dadurch eingestellt,daß Natriumhydroxid zugegeben wurde, so daß ein Modifiziermedium gebildet war. 0,8 g des oben angegebenen Raney-Nickelkatalysators wurden in das Modifiziermedium eingebracht. Die Suspension, die auf diese Weise erhalten wurde, wurde auf eine Temperatur von 100"C erwärmt und auf dieser Temperatur für eine Stunde gehalten; während sie in Intervallen gerührt wurde. Danach wurde die iberschüssige Flüssigkeit aus der Suspension entfernt und der Rest wurde 1-mal mit 10 ml Wasser, 2-mal mit 50 ml Methanol und endlich 1-mal mit 25 ml Methylpropionat gewaschen. Der in dieser Weise präparierte modifizierte Raney-Nickelkatalysator enthielt 1,5% Weinsäure und 0,64% Natriumbromid, bezogen auf das Gewicht des modifizierten Raney-Nickelkatalysators.
  • Hydrierung 0,8 g des oben angegebenen Raney-'Jlckelkatalysators, 23 ml Methylpropionat und 12,4 Acetessigsäuremethylester wurden in einen Autoklaven mit einem Volumen von 100 ml eingebracht.
  • Der Autoklav wurde mit Wasserstoff gespült und - als der Druck 90 g/cm2 erreichte - wurde der Inhalt auf eine Temperatur von 1000C erwärmt und auf dieser Temperatur gehalten, wobei er gerührt wurde. Fünf Stunden nach dem Heizbeginn wurde keine Wasserstoffaufnahme mehr beobachtet. Das Rühren des Inhaltes wurde jedoch für 20 Minuten weiter fortgesetzt. Das Reaktionsprodukt wurde aus dem Autoklaven herausgenommen und dann wurde der Katalysator von dem Reaktionsprodukt abfiltriert. Das Filtrat wurde destilliert, um dadurch Methyl-3-Hydroxybutyrat zu erhalten. Das Methyl-3-hydroxybutyrat erbrachte eine optische Drehung von r z 6Ovon -19,1 (unverdünnt). Die optische Reinheit des Methyl-3-hydroxybutyrat wurde zu 86,6% bezogen auf den Wert von D16 = 22,05 (unverdünnt) für (R)-Methyl-3-hydroxybutyrat, bestimmt.
  • Beispiel 2 Unter Verwendung eines modifizierten Raney-Nickelkatalysators gemäß Beispiel 1 und anschließend eines Hydrierverfahrens wie das, welches in Beispiel 1 verwendet wurde, wurde Metyhl-3-hydroxybutyrat hergestellt, wobei 0,2 ml Essigsäure dem Startreaktionsgemisch zugegeben wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das erhaltene Methyl-3-hydroxybutrat wies eine optische Drehung £ D6 von -20,1 (unverdünnt) und eine optische Reinheit von 91,2% auf.
  • Beispiel 3 Unter Anwendung eines modifizierten Raney-Nickelkatalysators entsprechend dem, der in Beirsiel 1 hergestellt wurde, und anschließend eines Hydrierverfahrens wie das, welches in Beispiel 1 angewendet wurde, wurde Methyl-3-hydroxybutyrat hergestellt, wobei P,2 Mol Essigsäure zu dem Startreaktionsgemisch zugegeben wurde und der Anfangsdruck des Wasserstoffes auf 50 kg/cm2 geändert wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das Methyl-3-hydroxybutyrat, das nach der Reaktion von 5 Stunden erhalten wurde, wies eine optische Drehung D16 von -19,8 (unverdünnt) und eine optische Reinheit von 89,8% auf.
  • Beispiel 4 Unter Anwendung eines modifizierten Raney-Nickelkatalysators wie der, der gemäß Beispiel 1 hergestellt wurde, und anschließend eines Verfahrens wie das in Beispiel 1 wurde Methyl-3-hydroxybutyrat hergestellt, wobei 0,2 ml Essigsäure verwendet wurde und Tetrahydrofuran als dasReaktionsmedium anstelle von Methylpropionat verwendet wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben.
  • Das resultierende Methyl-3-hydroxybutyrat wies eine optische Drehungtij D6 von -18,7% (unverdünnt) und eine optische Reinheit von 84,8% auf.
  • Beispiel 5 Das in Beispiel 4 angewendete Verfahren wurde wiederholt, wobei Äthylacetat als Reaktionsmedium anstelle von Tetrahydrox furan verwendet wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das resultierende Methyl-3-hydroxybutyrat wies eine optische Drehung D16 von -19,8 (unverdünnt) und eine optische Reinheit von 89,8% auf Beispiel 6 Das Verfahren zur Modifizierung des Raney-Nickelkatalysators, das in Beispiel 1 verwendet wurde, wurde wiederholt, wobei anstelle von Ds-(+)-Weinsäure Ls-(-)-Weinsäure verwendet wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Unter Verwendung eines so hergestellten modifizierten Raney-Nickelkatalysators wurde Methyl-3-hydroxybutyrat in einer Weise ähnlich der in Beispiel 2 präpariert.
  • Das resultierende (S)-Methyl-3-hydroxybutyrat wies eine optische Drehung [α]D16 von +18,72 (unverdünnt) und eine optische Reinheit von 84,9% auf.
  • Beispiele 7 und 8 Der Raney-Nickelkatalysator, welcher bei dem Modifizierverfahren aus Beispiel 1 aus dem Modifiziermedium herausgenommen und dann mit Wasser gewaschen wurde, wurde erneut in einem Modifiziermedium ähnlich zu dem in Beispiel 1 getränkt, wodurch ein modifizierte Katalysator A hergestellt wurde. Der modifizierte Katalysator A wurde in einem Modifiziermedium ähnlich dem in Beispiel 1 getränkt, wodurch ein modifizierter Katalysator B hergestellt wurde. Unter Verwendung jedes der modifizierten Katalysatoren A und B wurde Methyl-3-hydroxybutyrat in einer Weise ähnlich zu der in Beispiel 2 hergestellt. Das sich ergebende Methyl-3-hydroxybutyrat wies optische Reinheiten von 89,5% bzw.
  • 92,1% auf.
  • Vergleichsbeispiel 1 Ein Raney-Nickelkatalysator wurde in einer Weise ähnlich zu der in Beispiel 1 modifiziert, außer daß Natriumbromid in das Modifiziermedium nicht eingebracht wurde. Unter Verwendung des entstandenen modifizierten Raney-Nickelkatalysators wurde Acetessigsäuremethylester in einer Weise ähnlich zu der in Beispiel 2 hydriert, Das resultierende Produkt wies eine optische Reinheit von 40,7% auf.
  • Beispiele 9 bis 14 Ein Raney-Nickelkatalysator wurde in einer Weise ähnlich wie die in Beispiel 1 modifiziert, außer daß jeweils eines der anorganischen Salze, die in der unten stehenden Tabelle angegeben sind, anstelle von Natriumbromid in das Modifiziermedium eingebracht wurde. Unter Verwendung des entstandenen modifizierten Raney-Nickelkatalysators wurde Acetessigsäuremethylester in einer Weise wie in Beispiel 2 hydriert Die optischen Reinheiten der entstandenen Produkte sind in der folgenden Tabelle I angegeben.
  • Tabelle I Beispiel Anorganisches Salz Optische Rein-Nr. (nge in g) heit in % 9 NaF(3) 60.8 10 NaCl(1Ü) 74.9 11 NaI(5x104) 53.2 12 Nu2504(10) 58.6 13 NaND3(o.1) 55.1 14 NiBr2(1) 65.0 Beispiel 15 Das in Beispiel 2 angewendete Hydrierverfahren wurde wiederholt, wobei Acetessigsäureäthylester als zu hydrierende Carbonylverbindung anstelle von Acetessigsäuremethylester verwendet wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das entstandene Äthyl-3-hydroxy-Drehung£16 butyrat wies eine optische Drehung [α]D16 von -15,5 (unverdünnt) und eine optische Reinheit von 62% auf.
  • Beispiel 16 Das im Beispiel 1 angewendete Verfahren wurde wiederholt, wobei 1-Butanol-3-on anstelle von Acetessigsäuremethylester als die zu hydrierende Carbonylverbindung verwendet wurde und der pH-Wert des Modifiziermediums auf 4,0 statt auf 3,2 eingestellt wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das entstandene 1,3-Butandiol wies eine optische Drehung [α] 20 von -19,38(C = 10; EtOH) D und eine optische Reinheit von 67% auf.
  • Beispiel 17 Das im Beispiel 2 angewendete Verfahren wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von Acetessigsäuremethylester Diacetonalkohol als zu hydrierende Carbonylverbindung verwendet wurde und der pH-Wert des Modifiziermediums auf 4,0 anstatt auf 3,2 eingestellt wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das entstandene 2-Methyl-2,4-pentandiol wies eine optische DrehungE 20 D von -12,88 (unverdünnt) und eine optische Reinheit von 78% auf.
  • Beispiel 18 Im Anschluß an ein Modifizierverfahren wie das in Beispiel 1 wurde ein modifizierter Raney-Nickelkatalysator aus 3,8 g einer Raney-Nickellegierung, 2 g Weinsäure und 16 g Natriumbromid hergestellt. Unter Verwendung dieses modifizierten Raney-Nickelkata ysators wurde das Hydrierverfahren aus Beispiel 2 wiederholt, wobei 11,5 g Acetonalkohol anstelle von Acetessigsäuremethylester als zu hydrierende Carbonylverbindung verwendet wurden und das Filtrat des hydrierten Produktes bei einer Temperatur von 1100C und einem reduzierten Druck von 20 mmHg destilliert wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das entstandene 2,4-Pentandiol wies eine optische Drehung asz 20 von -10,73 (unverdünnt) auf. Das 2,4-Pentandiol wurde mittels Gaschromatographie untersucht, wodurch sich eine Zusammensetzung aus 35,5% der Mesoform und 64,5% der Erythroform ergab.
  • Beispiel 19 Im Anschluß an ein Modifizierverfahren wie dem in Beispiel 1 wurde ein modifizierter Raney-Nickelkatalysator von 2,5 g einer Raney-Nickellegierung, 2,5 g Ds-(+)-Weinsäure unc 10 g Natriumbromid hergestellt. Unter Verwendung dieses modifizierten Raney-Nickelkatalysators wurde eine stereoselektive Hydrierung unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: Carbonylverbindung: 25 g D-<-)-Fruktose Reaktionsmedium : Wasser Wasserstoff-Anfangsdruck : 100 kg/cm2 Reaktionstemperatur : 1 250C Reaktionszeit : 4 Stunden Nachdem der Katalysator von dem Reaktionsprodukt abfiltriert war, wurde das Reaktionsprodukt mittels Gaschromatographie untersucht. Das Produkt war zusammengesetzt aus 55% Mannit und 45% Sorbit.
  • Für Vergleichszwecke wurde das oben angegebene Hydrirverfahren wiederholt, wobei der unmodifizierte Raney-Nickelkataysator statt des modifizierten Katalysators verwendet wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Das sich ergebende Produkt war zusammengesetzt aus 50% Mannit und 50% Sorbit.
  • Beispiel 20 Im Anschluß an ein Modifizierverfahren wie das aus Beispie' 1 wurde ein modifizierter Raney-Nickelkatalysator aus 38 g einer Raney-Nickellegierung, 20 g von Ds-(+)-Weinsaure und 160 g Natriumbromid hergestellt. Dieser modifizierte Raney-Nickelkatalysator wurde zusammen mit 100 g Acetylaceton und 200 ml Tetrahydrofuran in einen 1 1 fassenden Autoklaven eingebracht. Die stereoselektive Hydrierung wurde bei Wasser stoff-Anfangsdruck von 100 kg/cm2 und einer Temperatur von 100 150C während sieben Stunden durchgeführt. Der Katalysator wurde von dem Reaktionsprodukt abfiltriert und das Lösungsmittel wurde von dem Filtrat abdestilliert. 100 ml Äther wurden dem so erhaltenen Rest zugegeben und die entstandene Lösung wurde bei einer Temperatur von -500C während einer Periode von 3 Tagen stehengelassen, wobei ein kristalliner Niederschlag entstand. Die Kristalle wurden fraktioniert und dann in 100 ml Äther gelöst. Die resultierende Lösung wurde über Nacht bei einer Temperatur von -50C stehengelassen. Nachdem die Kristalle aus der Lösung abfiltriert waren, wurden die Kristalle bei einer Temperatur von 1100C und einem reduzierten Druck von 20 mmHg destilliert. Das Destillat wies eine optische Drehung20 D von -54(C = 10, EtOH) auf und wurde als 2R, 4R-2,4-Pentandiol identifiziert.
  • Die Ausbeute betrug 67% und die optische Reinheit betrug annähernd 100%.
  • Beispiel 21 Das im Beispiele 20 angewendete Verfahren wurde wiedernolt, wobei Äthanol anstelle von Tetrahydrofuran als Reaktionsmedium verwendet wurde, während alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben. Die Ausbeute von 2R, 4R-2,4-Pentandiol betrug 70% und dessen optische Reinheit betrug annähernd 100%.
  • Beispiel 22 Im Anschluß an ein Modifizierverfahren wie das in Beispiel 1 wurde ein modifizierter Raney Nickelkatalysator aus 3,8 g einer Raney-Nickellegierung, 2 g Ds-(+)-Weinsäure und 16 g Natriumbromid hergestellt. Dieser modifizierte Raney-Nickekatalysator wurde zusammen mit 10 g Dibenzoylmethan, 0,4 ml Essigsäure und 20 ml Tetrahydrofuran in einen Autclav mit einem Volumen von 200 ml eingebracht. Die stereoselektive Hydrierung wurde bei einem Wasserstoff-Anfangsdruck von 100 kg/cmZ und einer Temperatur von 100°C während acht Stunden durchgeführt. Der Katalysator wurde von dem Reaktionsprodukt abfiltriert und das Lösungsmittel wurde aus dem Filtrat abdestilliert. 5 ml Äther wurden dem so erhaltenen Rest zugegeben und die resultierende Lösung wurde über Nacht bei -500C stehengelassen. Nachdem die überschüssige Flüssigkeit entfernt war, wurde der Niederschlag bei einer Temperatur von -50C aus 10 ml Äthylacetat umkristallisiert.
  • Die erhaltenen Kristalle wurden daraufhin noch 2-mal in ähnlicher Weise umkristallisiert und endlich in einem Trockenapparat getrocknet. Die Kristalle wurden durch NMR-Spektroskopie als 1R,3R-1,3-Diphanyl-1,3-propandiol identifiziertç Die Ausbeute betrug 20% und die optische Reinheit betrug 99%.
  • Beispiel 23 Bm AnsohluB an ein Verfahren vie das in Beispiel 1 wurde ei-.
  • Raney-Nickelkatalysator aus 1,8 g einer Raney-Nickellegierung hergestellt. Nachdem der Raney-Nickelkatalysator mit Wasser gewaschen war, wurde der Katalysator in 100 ml einer wässrigen 1%-igen Glykolsäurelösung eingebracht, deren pH-Wert vorher auf 3,2 durch Zugabe von Natriumhydroxid eingestellt wurde.
  • Das Gemisch wurde auf einer Temperatur von 1000C während einer Stunde gehalten. Der Katalysator wurde aus der wässrigen Lösung abgetrennt und dann mit Wasser gewaschen. Danach wurde der Katalysator in 100 ml eines Modifiziermediums eingebracht, welches durch Einbringen von 1 g Ds-(+)-Weinsäure und 8 g Natriumbromid in Wasser, und dann durch Einstellen des pH-Wertes der wässrigen Lösung auf 5,0 hergestellt war. Die so erhaltene Suspension wurde in einem Eis-Wasser-Bad für eine Stunde gehalten, während die Suspension in Intervallen gerührt wurde. Daraufhin wurde die überschüssige Flüssigkeit aus der Suspension entfernt und der Rest wurde einmal mit 10 ml Wasser, 2-mal mit 50 ml Methanol und zuletzt 1-mal mit 25 ml Methylpropionat gewaschen, so daß ein modifivierter Raney-Nickelkatalyrsator erhalten wurde.
  • Unter Verwendung des modifizierten Raney-Niclcelkatalysa-tors wurde das N'jdrierverfahren aus Beispiel 1 wiederholt, wobei die Hydrierung während einer Periode von sechs Stunden durch geführt wurde, nährend alle anderen Bedingungen im wesentlichen dieselben blieben Das entstandene Methyl-3-hydroxybutvrat i es eine optische Reinheit von S 1 auf t'.

Claims (12)

  1. ANSPRUCHE 1. Modifizierter Katalysator zur stereoselektiven Reduktion von Carbonylverbindungen, hergestellt durch Tränken eines Nickelkatalysators in einem wässrigen Modifiziermedium mit wenigstens einer darin gelösten optisch aktiven Substanz, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Modifizierlösung zusätzlich zu der optisch aktiven Substanz wenigstens ein anorganisches Salz enthält.
  2. 2 Modifizierter Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Salz ein Alkalihalogend ist.
  3. 3 Modifizierter Katalysator nach Anspruch 2, dadurch ge-:ennzeicnr.et, SaB as Alkalihaogenid Natriumbromid oder Natriumchlorid ist.
  4. 4. Modifizierter Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die optisch aktive Substanz eine optisch aktive Hydroxysäure ist.
  5. 5. Modifizierter KatalysatoT nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die optisch aktive Hydroxysäure Weinsäure ist.
  6. 6. Modifizierter Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nickelkatalysator einen Raney-Nickelkatalysator und/oder einen reduzierenden Nickelkatalysator darstellt.
  7. 7. Modifizierter Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Nickelkatalysators in dem wässrigen Modifiziermedium, gewichtsbezogen das 0,0006- bis 25-fache des metallischen Nickels im Nickelkatalysator beträgt.
  8. 8. Modifizierter Katalysator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der optisch aktiven Substanz in dem wässrigen Modifiziermedium, gewichtsbezogen das 0,3- bis 3-fache des metallischen Nickels in dem Nickelkatalysator beträgt.
  9. 9. Verfahren zur stereoselektiven Reduktion einer Carbonvlverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Carbonylverbindung, dadurch mit einem modifizierten Nickelkatalysator gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 in Kontakt bringt.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die stereoselektive Reduktion bei einer Temperatur von 50 bis 1200C durchführt.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion bei atmosphärischem Druck oder bei einem 'uberatmosphärischen Druck nicht höher als 350 kg/cm2 durchführt.
  12. 12. "erfahren nach Anspruch S, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Carbonylverbindung der folgenden allgemeinen Formeln (X), (II), (1110 oder (IV) einsetzt, in denen R1, R2, R3 und R4 jeweils eine substituierte oder nicht substituierte Alkylgruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, eine substituierte oder nicht substituierte Arylgruppe mit 6 bis 14 Kohlenstoffn atomen, eine substituierte oder nicht substituierte AralkyVruppe mit 7 bis 15 Kohlenstoffatomen oder eine substituierte oder nicht substituierte Alkylarylgruppe mit 7 bis 17 Kohlenstoffatomen bedeuten, R1 und R2 voneinander verschieden sind und gegebenenfalls miteinander einen Ring bilden können und R3 und R miteinander identisch oder voneinander verschieden sind und gegebeneufalls miteinander einen Ring bilden können, R5 eine Hydroxylgruppe oder eine substituierte oder nicht substituierte Alkoxygruppe mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und R eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder eine geradkettige Alkylengruppe mit 1 bis 6 Xohlenstoffatomen und mit mindestens einer Hydroxylgruppe zeaeutet.
DE2917752A 1979-05-02 1979-05-02 Katalysator zur stereoselektiven Reduktion von Carbonylverbindungen und Verwendung des Katalysators Expired DE2917752C2 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2917752A DE2917752C2 (de) 1979-05-02 1979-05-02 Katalysator zur stereoselektiven Reduktion von Carbonylverbindungen und Verwendung des Katalysators

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2917752A DE2917752C2 (de) 1979-05-02 1979-05-02 Katalysator zur stereoselektiven Reduktion von Carbonylverbindungen und Verwendung des Katalysators

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2917752A1 true DE2917752A1 (de) 1980-11-06
DE2917752C2 DE2917752C2 (de) 1982-07-01

Family

ID=6069792

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2917752A Expired DE2917752C2 (de) 1979-05-02 1979-05-02 Katalysator zur stereoselektiven Reduktion von Carbonylverbindungen und Verwendung des Katalysators

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE2917752C2 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2379477B1 (de) * 2008-12-16 2017-07-05 Rhodia Poliamida E Especialidades Ltda Katalytisches verfahren zur herstellung von diolverbindungen, insbesondere 2-methyl-2,4-pentandiol

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2379477B1 (de) * 2008-12-16 2017-07-05 Rhodia Poliamida E Especialidades Ltda Katalytisches verfahren zur herstellung von diolverbindungen, insbesondere 2-methyl-2,4-pentandiol

Also Published As

Publication number Publication date
DE2917752C2 (de) 1982-07-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0071787B1 (de) Neue Ruthenium/Kohle-Hydrierkatalysatoren, deren Herstellung und Verwendung zur selektiven Hydrierung von ungesättigten Carbonylverbindungen
DE4021230A1 (de) Verfahren zur herstellung von alkoholen
DE19626993B4 (de) Verfahren zur Erzeugung eines aliphatischen Nitrils
DE19938709C1 (de) Verfahren zur Herstellung von Adrenalin
DE3639752A1 (de) Verfahren zur herstellung von amphoteren oberflaechenaktiven agentien
DE2923949C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,4-Butandiol durch katalytische Hydrierung von 1,4-Butindiol
DE2554524C3 (de) Rhodiumhaitiger Katalysator und dessen Verwendung zur Hydrierung von e-Deoxy-e-demethyl-e-methylen-S-oxYtetracyclin
DE2926641C2 (de) Molybdän enthaltender Raney-Nickel-Katalysator und seine Verwendung zur katalytischen Hydrierung von Butindiol
DE3536093C2 (de)
DE2917752C2 (de) Katalysator zur stereoselektiven Reduktion von Carbonylverbindungen und Verwendung des Katalysators
DE69907540T2 (de) Verfahren zur Herstellung von D-Alloisoleucin und Zwischenprudukte zu seiner Herstellung
EP0767769B1 (de) Verfahren zur herstellung von 1,4-butandiol
DE2345160C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 1,4- Diacetoxybutan
DE2309051C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,3,5-Trimethylhydrochinon
DE3325983A1 (de) Verfahren zur herstellung von tricyclo(5.2.1.0(pfeil hoch)2(pfeil hoch)(pfeil hoch),(pfeil hoch)(pfeil hoch)6(pfeil hoch))decan-2-carbonsaeure
US4273933A (en) Modified catalyst for stereo-differentiating reduction of _carbonyl compounds and process for reduction with same catalyst
DE2721766C2 (de)
DE60224968T2 (de) Prozess für die Herstellung von 5-Arylpentanolen
DE60113126T2 (de) Kontinuierliches verfahren zur herstellung von optisch reinem (s)-beta-hydroxy-gamma-butyrolacton
DE3037086A1 (de) 3-(m-chloranilino-)acrylsaeureaethylester und ein verfahren zu dessen herstellung
DE2404306A1 (de) Optisch aktive pinanderivate
DE4412065A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydroxyaminen
EP0474057A1 (de) Verfahren zur Herstellung von N-(2-Chlor-pyridin-5-yl-methyl)-ethylendiamin
DE883153C (de) Verfahren zur Herstellung von Dihydroderivaten der sympathikolytisch wirkenden natuerlichen und synthetischen Mutterkornalkaloide
DE963519C (de) Verfahren zur Herstellung von N, N&#39;-Dibenzyl-aethylendiamin

Legal Events

Date Code Title Description
OAM Search report available
OAP Request for examination filed
OC Search report available
OD Request for examination
D2 Grant after examination
8339 Ceased/non-payment of the annual fee