DE2917611C2 - Dübel und Werkzeug zum Herstellen einer Bohrung für den Dübel - Google Patents
Dübel und Werkzeug zum Herstellen einer Bohrung für den DübelInfo
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Description
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65 daß die ersten Schneiden (33) den Außer.umfang der
federnden Arme (32) um die Tiefe der herzustellenden Hinterschneidung (24) überragen, und daß
zwischen den Armen (32) ein inneres Spreizelement (48) axial bewegbar ist, das an seinem hinteren Ende
mit zweiten Schneiden (46) zum maßgenauen Bohren der zylindrischen Grundbohrung (23')
ve- sehen ist, die mit dem angetriebenen Werkzeugschaft (43, 44) verbunden sind und in Drehrichtung
formschlüssig zwischen die mit den ersten Schneiden (33) versehenen Arme (32) greifen.
7. Werkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß je vier erste und zweite Schneiden (33,
46) vorgesehen sind.
8 Werkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der zweiten
Schneiden (46) gleich oder ein paar Zehntel Millimeter größer ist als der der Grundbohrung (23').
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Dübel und ,ein Werkzeug zum Herstellen der Bohrung für den
Dübel nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 6.
Die in vielfältiger Art und Weise bekannten Dübel kann man in etwa zwei Kategorien einteilen. Die erste
Kategorie betrifft solche Dübel, die einen Gegenstand in einem Mauerwerk ausschließlich durch Kraftschluß
zu halten vermögen, der durch radiale Spreizung der Dübellappen aufgrund einer eingeschraubten Schraube
erreicht wird. Solchen Dübeln muß eine erhebliche radiale Vorspannung erteilt werden, die um ein
Vielfaches größer ist als die mögliche axiale Last des Dübels. Solche Kraftschlußdübel kann man deshalb
praktisch nicht unmittelbar an Ecken eines Mauerwerks, einer Betonwand oder dergleichen setzen, da sonst die
Gefahr besteht, daß die Ecke ausbricht.
Man hat deshalb Dübel für formschlüssiges Einsetzen in eine entsprechende hinterschnittene Bohrung entwikkelt,
wte er beispielsweise aus der DE-OS 25 35 066 bekannt ist. Dieser zum formschlüssigen spreizdruckfreien
Einsetzen in eine eine Erweiterung aufweisende Bohrung vorgesehene Dübel weist als gesonderte Teile
ausgebildete Segmente auf, die an einem Ende des mit einem Innengewinde versehenen Ringteils angelenkt
sind. Die Anlenkung erfolgt derart, daß die Segmente aus dem Ringteil nicht herausfallen können. Die
Verankerungslage der Segmente wird durch Federelemente bewirkt, die die Segmente radial nach außen
drücken. Bei dieser Art der Spreizung der Segmente ergibt sich eine konische Anordnung der letzteren,
wobei das mit dem Innengewinde versehene Ringteil in Einschubrichtung des Dübels hinten angeordnet ist.
Der bekannte Dübel weist den Nachteil der Mehrteiligkeit, verbunden mit dem daraus resultierenden
großen Herstellungs- und Montageaufwand, auf. Zudem besteht das funktionell Problem, daß die
Segmente möglicherweise nicht richtig in die Bohrungserweiterung gelangen, wenn beispielsweise das Federelement
!ahm ist oder bricht. Die Befestigungsschraube greift in diesem Falle nicht zwischen die Segmente.
Zum Herstellen der konisch erweiterten Bohrung für den Dübel der eingangs genannten Art ist aus der
DE-OS 23 31 467 ein Werkzeug bekanntgeworden. Die Verwendung dieses bekannten Werkzeugs setzt eine
maßgenaue zylindrische Sacklochbohrung voraus, in die dann das bekannte Werkzeug eingesetzt wird, das mit
einem Messer versehen ist, das über eine Kulissenführung
(in einem schrägen Langloch geführter Zapfen) mit dem rotierenden Werkzeugschaft derart verbunden ist,
daß das Messer unter Druck radial ausgelenkt wird. Das Messer besitzt dabei eine schrägverlaufende Schneide,
die im wesentlichen in axialer Richti«'jg wirkt, so daß die
von der zylindrischen Grundbohrung ausgehende konische Erweiterung unter axialem Vorschub hergestellt
wird.
Dieses Werkzeug besitzt nur eine Schneide, so daß die Abnutzung relativ groß ist und das Messer des
öfteren ausgewechselt werden muß, uin die konische Bohrungserweiterung stets maßgenau zu halten. Außerdem
besieht bei diesem Werkzeug die Gefahr, daß die zuvor maßgenau hergestellte zylindrische Sacklochbohrung
aufgeweitet und/oder ausgeschlagen wird. Außerdem kann ein solches Werkzeug, da die axiale und
radiale Bewegung überlagert sind, nur für solche Bohrungserweiterungen verwendet werden, die sich
■■' j durchmessergleich, also stetig an die zylindrische
_ j^Grundbohrung anschließen,
:~7^ Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb,
f "einen Dübel zum formschlüssigen Einsetzen in eine
" hinterschnittene Bohrung zu schaffen, der sich durch 'einfachen Aufbau, kostengünstige Herstellbarkeit und
/", einfache wie sichere Anwendung auszeichnet, sowie
hierzu ein Werkzeug zu schaffen, mit dem die hinterschnittene Bohrungserweiterung in einfacher
Weise und ohne Beschädigung der zylindrischen Grundbohrung hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Dübel und ein Werkzeug zum Fertigbearbeiten eirer
'^zylindrischen Grundbohrung für den Dübel gemäß den
kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1 bis 6 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen, durch reinen Formschluß verankerbaren Dübel handelt es sich um ein
einteilig, kostengünstig herstellbares Element, das auch kleine Baugrößen erlaubt. Der Dübel besitzt außerdem
einen minimalen Schlupf, d. h. das mögliche Verschieben des Elementes in der Bohrung während des Anziehens
der Befestigungsschraube bis hin zur maximalen Belastung ist praktisch vernachlässigbar.
Die einfache Herstellbarkeit wird dadurch erreicht, daß die Dübelhülse ein Stück ist und das mit einer «
radialen Verdickung versehene segmentierte Vorderteil aufgrund der Einstückigkeit mit dem Ringteil federnd
verbunden ist. Damit ist die Möglichkeit der Veränderung des Außendurchmessers des Vorderteils der
Dübelhülse möglich, ohne daß es zusätzlicher Elemente bedarf.
Erhöhte Sicherheit ergibt sich dadurch, daß die Befestigungsschraube im Bereich des Vorderteils und
des Ansatzes mit der Dübelhülse verbunden ist, und dadurch, daß der Ansatz, der sich an die Wandung der
.Grundbohrung legt, ein zu weites Aufspreizen des Vorderteils verhindert. Der Gewindeeingriff zwischen
Befestigungsschraube und Vorderteil ist auch dann sichergestellt, wenn die Bohrungserweiterung aus
irgendeinem Grunde einen dem Außendurchmesser des Vorderteils gegenüber etwas größeren Durchmesser
aufweisen würde. Mit anderen Worten, der einwandfreie Formschluß (Spreizdruckfreiheit) in der Bohrungserweiterung
wird in der einen Richtung dadurch erreicht, daß die Befestigungsschraube zwischen den
Vorderteilsegmenten eingeschraubt ist, und in der anderen Richtung dadurch, daß der Ansatz vorhanden
ist.
Auch das erfindungsgemäße Werkzeug zum Fertigbearbeiten
der zylindrischen Grundbohrung für den Dübel ist erheblich vereinfacht und hinsichtlich der
Maßgenauigkeit der fertigen Bohrung verbessert. Mit dem Fertigbearbeiten der zylindrischen Grundbohrung
wird näinlich nicht nur die Eohrungserweiterung maßgenau hergestellt, sondern es wird auch die
Grundbohrung auf das genaue Fertigmaß aufgebohrt, so daß eine maßgenaue rückspringende Bohrungsschulter
für die Anlage des Dübels in einfacher Weise erreicht ist.
Das erfindungsgemäße Werkzeug ist wesentlich weniger abnützungsanfällig, da mehrere Schneiden
vorgesehen sind. Außerdem erfolgt das Herstellen der Bohrungserweiterung ohne axialen Vorschub, wobei bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung das rein radial erfolgende Ausbohren der
Grundbohrung zur Erweiterung durch die Vibrationsübertragung von den zweiten Schneiden für das
maßgenaue Ausbohren des zylindrischen Teils aufgrund eines Bohrhammers oder einer Schlagbohrmaschine
'unterstützt wird. Dabei dienen die zweiten Schneiden 'gleichzeitig zur Führung und nehmen bei einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung die ersten Schneiden zur Drehbewegung
mit. Mit dem Ausbohren des zylindrischen Teils der Bohrung durch die zweiten Schneiden werden die an
den federnden Armen angeordneten ersten Schneiden radial nach außen gedrängt. Bei einem bevorzugten
Äusführungsbeispiel erfolgt diese radiale Bewegung stetig, da die Breite des Spaltes, in dem sich die zweiten
Schneiden bewegen, über die gesamte Armlänge gleichmäßig konisch erfolgt. Es versteht sich, daß diese
radiale Bewegung der ersten Schneiden durch die axiale Bewegung der zweiten Schneiden auch einen anderen
Kurvenlauf besitzen kann.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben
und erläutert wird. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht, teilweise geschnitten, eines Dübels gemäß einem bevorzugten Äusführungsbeispiel
vorliegender Erfindung,
Fig.2 ein in ein Rohbohrloch bis zum Anschlag
versenktes Werkzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung in einer Stellung vor dem
Fertigbearbeiten der Rohbohrung,
Fig.3 das Werkzeug der Fig.2, jedoch teilweise
geschnitten und in einer Endlage, in der das Rohbohrloch fertigbearbeitet, d. h. aufgebohrt und mit einer
Erweiterung versehen ist,
F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der F i g. 3,
F i g. 5 den Beginn des Einsetzens des Dübels der F i g. 1 in das fertigbearbeitete Bohrloch der F i g. 3 mit
einem Werkzeug,
Fig.6 in teilweise geschnittener Ansicht den in das
fertigbearbeitete Bohrloch der Fig.3 formschlüssig eingesetzten Dübel,
F i g. 7 in Seitenansicht ein zum Einsetzen des Dübels in das Bohrloch verwendetes Werkzeug,
Fig.8 die Befestigung eines Gegenstandes mittels
des Dübels der Fi g. 1 bzw. des eingesetzten Dübels der F i g. 5 und einer Gewindeschraube.
in Fig. 1 ist ein vorzugsweise metallischer Dübel 10
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung teilweise in Seitenansicht und
teilweise in Längsschnitt dargestellt, der zum formschlüssigen Einsetzen in eine entsprechend geformte
bzw. hinterschnittene Bohrung in einer Betonwand oder dgl. dient und der nur aus einem einzigen Teil, nämlich
einer Dübelhülse 11 besteht. Die in F i g. 1 in Ruhelage
dargestellte Dübelhülse 11 ist bis auf einen am hinteren
Ende angeordneten Ring 12 mehrfach längs geschlitzt, d. h. beim Ausführungsbeispiei mit sechs Längsschlitzen
13 versehen. Auf diese Weise sind über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete, sich längs erstreckende,
beim Ausführungsbeispiel sechs Segmentarme gebildet, die sich aufgrund der gleichen und über die |0
Länge gleich breiten Längsschlitze 13 und aufgrund ihrer elastischen Ausbildung derart zusammendrücken
lassen, daß sich ihr Außendurchmesser verkleinert Diese Segmentarme bilden mehrere Teile, nämlich ein
Vorderteil 14, der über Verbindungsstege 16 mit dem ^ Ring 12 verbunden ist. Während der Ring 12 und die
Verbindungsstege 16, die oberflächenseitig mit längs
verlaufenden Rippen 17 und entsprechenden Rillen versehen sind, gleichen Außendurchmesser besitzen, ist
das segmentierte Vorderteil 14 an seinem an die Verbindungsstege 16 angrenzenden Ende mit einer
Ringschulter 18 versehen, die den Übergang zum größeren Durchmesser des Vorderteils 14 bilden. Das
Vorderteil 14 ist etwa über seine halbe axiale Länge zylindrisch und anschließend außenumfangsseitig mit
einem sich zum anderen Ende bis auf den Außendurchmesser der Verbindungsstege 16 und des Ringes 12
verjüngenden Konus versehen, woran sich ein segmentierter Ansatz 19 anschleißt, der einen zylindrischen
Außendurchmesser, wie beispielsweise der Ring 12, besitzt Die Dübelhülse 11 ist mit einem Innengewinde
21 versehen, das sich vom freien Ende des Ansatzes 19 aus über die gesamte Länge des Vorderteils 14 und über
eine Teillänge der Verbindungsstege 16 erstreckt. Der Kernradius des Innengewindes 21 ist dabei um einen
Betrag gegenüber dem Innenradius des Ringes 12 geringer, der etwa der Gewindetiefe entspricht.
Aufgrund der segmentierten Ausbildung der Dübelhülse Hirn Bereich des Innengewindes 21 ist selbstverständlich
auch das Innengewinde 21 in Umfangsrichtung durch die Längsschliize 13 unterbrochen.
Entsprechend dem Dübel 10 muß eine Sacklochbohrung
22 ausgebildet werden, die einen vorderen und einen hinteren zylindrischen Teil 23a und 23b gleichen
Durchmessers aufweist zwischen denen eine sie verbindende, hinterschnittene Erweiterung 24 verläuft
Diese Erweiterung 24 erweitert sich ausgehend von der Bohrung 23a unter Bildung einer Ringschulter 26
sprungartig, verläuft über einen dementsprechenden Bereich des Vorderteils 14 axial längeren zylindrischen
Bereich zu einem konisch verjüngenden Bereich, der dann in die zylindrische Bohrung 236 übergeht. Diese
Erweiterung 24 nimmt wie noch zu zeigen sein wird, das Vorderteil 14 der Dübelhülse 11 auf, wobei sich deren
Ringschulter 18 an der Bohrungsschulter 26 abstützen kann; demgegenüber sind im Bohrungsteil 23a der Ring
12 und die Verbindungsstege 16 und im Bohrungsteil 236 der Ansatz 19 ohne wesentliches Spiel aufgenommen,
wie sich beispielsweise aus F i g. 6 ergibt.
Aus den Fig.2 bis 4 ist ein Werkzeug 31 zum
Herstellen der Bohrung 22 bzw. zum Fertigbearbeiten einer Rohbohrung 23' ersichtlich. Das Werkzeug 31
besitzt beim Ausführungsbeispiei vier erste Schneiden 33, die an den vorderen Enden von vier im Querschnitt
einen Zylinder bildenden Armen 32 aus Federstahl in geeigneter Weise befestigt sind. Die ersten Schneiden
33 sind an den Enden der im Querschnitt jeweils .segmentartigen Arme 32(siehe Fig.4) derart gehalten,
daß ihre Schneidkanten wie bei einem Drehstahl ausgebildet sind und die Umfangsfläche der Arme 32
überragen. Die Ruhelage der federnden Arme 32 ist gemäß der Darstellung in Fig.2, d.h. die etwa gleich
dicken Arme 32 sind über ihre Länge gesehen aufeinander zulaufend von hinten nach vorne angeordnet,
so daß sich Schlitze 36 ergeben, die sich zum mit den ersten Schneiden 33 versehenen Ende der Arme 32 hin
konisch verjüngen.
Die Arme 32 sind am drehbaren Teil 37 eines Anschlages 38 befestigt (Fig.3). Der Anschlag 38
besitzt ein ortsfestes Ringteil 39, auf dem der drehbare Teil 37 mittels eines axialen Wälzlagers 41 drehbar
gelagert ist. Die axiale Fixierung der beiden Teile 37 und 39 zueinander ist durch ein ringartiges Kupplungsteil 42
gesichert, daß das ortsfeste Ringteil 39 hintergreift und auf das drehbare Teil 37 aufgeschraubt ist. Innerhalb des
ortsfesten Teils 39 ist die angetriebene Werkzeugspindel 43 axial geführt, die an ihrem den Armen 32
abgewandten Ende in einem am drehbaren Teil 37 befestigten Schaft 44 zum Einspannen in eine Bohrmaschine
oder Bohrhammer eingesteckt und befestigt ist. Das andere den ersten Schneiden 33 zugewandte Ende
der Spindel 43 ist außenumfangsseitig mit beim Ausführungsbeispiel vier zweiten Schneiden 46 versehen,
deren Schneidkanten 47 axial verlaufen und den Außenumfang der Spindel 43 wesentlich überragen. Die
zweiten Schneiden 46 sind an der von den Armen 32 umfaßten Spindel 43 derart angeordnet, daß sie jeweils
zwischen die Längsschlitze 36 der Arme 32 ragen, wobei sie den Außenumfang der Arme 32 nahe dem Anschlag
38 um einen Betrag, vorzugsweise von wenigen Zehntel Millimeter überragen, um den die schon zuvor
hergestellte Rohbohrung 23' aufgebohrt werden soll. Die Breite des Fußes der zweiten Schneiden 46
entspricht der Breite der Schlitze 36 im Bereich des am Anschlag 38 befestigten Endes der Arme 32. Die mit den
ersten Schneiden 33 versehenen Arme 32 besitzen eine solche Länge, die der gewünschten Tiefe entspricht, in
der der Dübel gehalten werden soll. Die hänge der mit
den zweiten Schneiden 46 versehenen Spindel 43 ergibt sich, wie noch zu zeigen sein wird, in entsprechender
Weise, da die zweiten Schneiden 46 bis in den Bereich der ersten Schneiden 33 axial vorgeschoben werden.
Das Herstellen einer Bohrung 22 für den Dübel 10, das Einsetzen des Dübels 10 und das Befestigen eines
Gegenstandes mittels des Dübels 10 geht folgendermaßen vorsieh:
Gemäß Fig.2 ist zunächst nur eine Grund- bzw. Rohbohrung 23' in Form einer Sacklochbohrung
ausreichender Tiefe hergestellt, deren Durchmesser um wenige Zehntel Millimeter kleiner ist als dem kleinsten
Außendurchmesser der Dübelhülse 11 des Dübels 10 entspricht In diese zylindrische Rohbohrung 23' werden
die mit den ersten Schneiden 33 versehenen Arme 32 des Werkzeugs 31 derart eingesetzt, daß der Anschlag
38 mit seinem ortsfesten Ringteil 39 an der Außenfläche der betreffenden Betonwand oder dgl. anliegt. Das
Einführen der Arme 32 ist dadurch möglich, daß in Ruhelage der Arme 32 ihr Außendurchmesser über die
gesamte Länoe gleich oder kleiner als der Innendurchmesser
der Rohbohrung 23' ist. In der dargestellten Lage des Werkzeugs 31 ist die Werkzeugspindel 43
etwa soweit zurückgezogen, daß die zweiten Schneiden 46 nur knapp in die Rohbohrung 23' ragen. Es kann nun
die die Spindel 43 antreibende Maschine oder dgl. beispielsweise eine Schlagbohrmaschine, eingeschaltet
werden, so daß sich die Spindel 43 mit den zweiten
Schneiden 46 und gleichzeitig auch die Arme 32 mit den ersten Schneiden 33 drehen, da die Arme 32 durch die
zwischen sie ragenden zweiten Schneiden 46 formschlüssig mitgenommen werden. Während des Vorschubs
gemäß Pfeil A der zweiten Schneiden 46 mit der Spindel 43 werden die federnden Arme 32 in radialer
Richtung auseinander gedrängt, da die zweiten Schneiden 46 zwischen die sich verjüngenden Schlitze 36
greifen und diese zu öffnen versuchen. Beim Ausführungsbeispiel sind die Schlitze 36 über die gesamte
Länge stetig konisch. Dadurch erfolgt mit dem Vorschub nicht nur ein Ausbohren der Rohbohrung 23'
zur maßgenauen zylindrischen Bohrung 23a, sondern in derselben stetigen Weise ein Ausdrehen bzw. Ausbohren
der Rohbohrung 23' durch die ersten Schneiden 33, woraus sich die hinterschnittene Erweiterung 24 ergibt.
Dieser hier lineare Zusammenhang zwischen Ausbohrung des zylindrischen Bohrungsteils 23a und dem
Herstellen der Erweiterung 24 kann auch gemäß einer beliebigen geometrischen Kurve erfolgen, je nachdem,
wie die die Schlitze 36 begrenzenden Seitenflächen der Arme 32 geformt sind. Beispielssweise könnte das
radiale Auseinandertreiben der Arme 32 mit den ersten Schneiden 33 auch erst zu einem späteren Zeitpunkt
erfolgen, beispielsweise dann, wenn die zweiten Schneiden 46 schon etwa zur Hälfte in die Rohbohrung
23' eingedrungen sind. Der hintere zylindrische Bohrungsteil 236, in den ein vor den Schneiden 46
liegender Vortriebskonus 48 der Spindel 43 eindringt, kann im Rohmaß verbleiben, es ist aber auch möglich,
die Spindel 43 so lang zu machen und so weit vorzutreiben, daß auch dieser zylindrische Bohrungsteil
23b etwas aufgeweitet wird, der dazu bestimmt ist, den Ansatz 19 der Dübelhülse 11 aufzunehmen. Das Ende
des Ausbohrvorganges ist in F i g. 3 dargestellt.
Wird nun die Spindel 43 wieder zurückgezogen, so können die Arme 32 wieder nach innen in ihre Ruhelage
zurückfedern, was dadurch erleichtert ist, daß die vorderen Ecken der Kanten 34 der ersten Schneiden 33
abgeschrägt sind. Mit diesem Ausbohrvorgang ist somit einerseits ein maßgenauer zylindrischer Bohrungsteii
23a und gegebenenfalls auch 236 hergestellt und andererseits die Bohrungserweiterung 24 mit der
maßgenauen-, rechtwinklig radial zurückspringenden Bohrungsschulter 26 geschaffen. Nach dem Zurückfedem
der Arme 32 kann auch das Werkzeug 31 aus der Bohrung 22 wieder herausgezogen werden.
Gemäß Fig.5 wird nun in diese Bohrung 22 ein Dübel 10 eingesetzt, indem er im Bereich des
Vorderteils 14 aus seiner in F i g. 1 dargestellten Ruhelage mit etwa zylindrischer Innenbohrung zusammengedrückt
wird, so daß sein Außendurchmesser im Bereich des Vorderteils 14 so weit verkleinert wird, daß
er in den Bohrungsteii 23a der Bohrung 22 paßt. Zur Erleichterung des Einfahrens der Dübelhülse 11 in die
Bohrung 22 ist der Übergang vom Ansatz 19 zum Vorderteil 14 konisch ausgebildet. Das Einsetzen des
Dübels 10 erfolgt mittels eines in F i g. 7 dargestellten dornartigen Werkzeugs 51, das mittig mit einem
gerändelten Handgriff 52 und an einem Ende mit einem Schlagzapfen 53 versehen ist. Das andere vordere Ende
ist mindestens zweistufig ausgebildet, indem es eine zylindrische Spitze 54, die in den Ring 12 der Dübelhülse
11 paßt, ein daran anschließendes Mittelteil 55 größeren
Durchmessers, dessen Ringschulter sich gegen die Endstirn dss Ringes 12 beim Eintreten der Dübelhülse
11 in die Bohrung 22 legt, und ein Anschlagteil 57 größeren Durchmessers aufweist, dessen Ringschulter
58 sich bei der entsprechenden Einsetztiefe der Dübelhülse 11 in die Bohrung 22 an die Außenfläche der
betreffenden Betonwand oder dgl. anlegt. Mit anderen Worten, das Mittelteil 55 ist so lang, daß das
Anschlagteil 57 am Mauerwerk dann zur Anlage kommt, wenn das Vorderteil 14 der Dübelhülse 11 im
Bereich der Bohrungserweiterung 24 angeordnet ist und in seine in F i g. 1 dargestellte Ausgangslage zurückgeschnappt
ist, so daß es formschlüssig in der Erweiterung 24 liegt. In axialer Richtung können dabei durchaus
Toleranzen zugelassen werden, da durch das Anlegen des Vorderteils 14 mit seiner Ringschulter 18 an der
Bohrungsschulter 26 der Bohrung 22 automatisch ein Befestigen eines Gegenstandes mittels des Dübels 10
erfolgt.
Nach dem Herausziehen des Einschlagwerkzeugs 51 kann nun die Befestigung eines Gegenstandes 61 mittels
des in die Bohrung 22 formschlüssig eingesetzten Dübels 10 dadurch erfolgen, daß eine Außengewindeschraube
62 beispielsweise unter Zwischenfügen einer Scheibe 63 durch eine Bohrung 64 des Gegenstandes 61
in die Bohrung 22 eingesteckt und in das Innengewinde 21 der Dübelhülse 11 eingeschraubt wird. Die Schraube
62 wird dabei so lang gewählt, daß sie möglichst das gesamte Innengewinde 21 durchdringt. Ein sicheres
Fassen der Gewindeverbindung zwischen Dübelhülse 11 und Schraube 62 ist selbst bei im Durchmesser etwas
zu groß geratener Erweiterung 24 gewährleistet, weil der Ansatz !9 ein weiteres radiales Nachgeben der
Segmentarme der Dübelhülse 1! verhindert. Mit dem Anziehen der Schraube 62 wird die Dübelhülse 11 in
Richtung gemäß Pfeil B nach außen gezogen, so daß sich das Vorderteil 14 mit seiner Schulter 18 automatisch an
die Bohrungsschulter 26 der Bohrung 22 anlegt. Eine radiale Kraft innerhalb der Bohrungserweiterung 24
erfolgt nicht, sondern die gesamte Befestigungskraft ruht auf der Bohrungsschulter 26.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Dübel zum formschlüssigen Einsetzen in eine mit einer im Inneren vorgesehenen radialen
Erweiterung versehenen Bohrung, mit einer ein
Innengewinde für eine Befestigungsschraube aufweisenden, durch ein hinteres Ringteil, ein Vorderteil
sowie durch einen am in Einschubrichtung vorderen Ende angeordneten Ansatz gebildeten
Dübelhülse, die im Ruhezustand über die gesamte Länge im wesentlichen gleichen Innendurchmesser
hat, wobei das Vorderteil mehrere durch axiale Schlitze getrennte Segmente besitzt, die gegenüber
dem hinteren Ringteil der Dübelhülse im Ruhezustand einen größeren Außendurchmesser aufweisen, is
der derart veränderbar ist, daß die Segmente in die Bohrung einschiebbar und in die Bohrungserweiterung
einschnappbar sind, und wobei ferner der Außendurchmesser des Ansau.es im Ruhestand dem
des RingteÜ25 entspricht, dadurch gektnn-20
zeichnet, daß das hintere Ringteil (12), das die
,Segmente mit einem größeren Außendurchmesser ^ als die Dübelhülse (11) aufweisende Vorderteil (14)
'sowie der vordere Ansatz (19) aus einem Stück · ' bestehen, daß sich die axialen Schlitze (13) des
Vorderteils (14) bis zum vorderen Ende der Dübelhülse (il) hin erstrecken, so daß auch der
Ansatz (19) längssegmentartig ausgebildet ist, und daß das Innengewinde (21) im Bereich des
Vorderteils (14) und des Ansatzes (19) vorgesehen ist.
2. Dübel nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorderteil (14) bzw. dessen Segmente über Stege (16) mit dem Ringteil (12) verbunden ist
bzw. sind.
3. Dübel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dübelhülse (Jl) im Bereich
der Verbindungsstege (16) und des Ringteiles (12) außenseitig mit längsverlaufenden Rillen oder
Rippen (17) versehen ist.
4. Dübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorderteil (14) sich konisch verjüngend
in den Ansatz (19) übergeht.
5. Dübel nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde (21)
zumindest teilweise im Bereich der Verbindungsstege (16) verläuft.
6. Werkzeug zum Herstellen einer koaxialen Erweiterung in einer zylindrischen Grundbohrung
für einen Dübel nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zum Herstellen der Bohrungserweiterung
dienenden, durch einen Werkzeugschaft rotierend angetriebenen, in Ausgangsstellung etwa
-axial verlaufenden ersten Schneiden, die am vorderen Werkzeugende an axial festgelegten,
radial bewegbaren Armen, die unter axialem Druck auf den rotierenden Werkzeugschaft in radialer
Richtung auslenkbar sind, befestigt sind und die an einem die Eindringtiefe begrenzenden Anschlag
gehalten sind, der einen ortsfesten Teil und einen sich über eine Drehverbindung am ortsfesten Teil
axial abstützenden drehbaren Teil aufweist, welche beiden Teile durch ein Kupplungselement axial
zusammengehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die radial bewegbaren Arme (32) im Querschnitt
kreissegmentförmig und elastisch federnd ausgebildet sind und sich ihre inneren Abstände zueinander
zu den ersten Schneiden (33) hin stetig verkleinern,
35
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