DE29174C - Sicherheitsvorrichtung in Kanälen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8S: Wasserleitung.

J. WEINER in WIEN. Sicherheitsvorrichtung in Kanälen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. April 1884 ab.

Diese Vorrichtung kann den Zwecken entsprechend aus Eisen, Cement etc. in beliebigen Dimensionen hergestellt werden. Dieselbe besteht aus dem Cylinder A, welcher zwischen dem Haus- und Strafsenkanal eingesetzt wird. Dieser Cylinder bekommt unten eine Lagerspitze oder überhaupt ein Lager B, worin die Schaufelradspindel C läuft.

Diese Spindel, welche an ihrem oberen Ende eine Vorrichtung hat, durch welche dieselbe gedreht werden kann, reicht bis an einen Punkt, wo dieses Ende zum Drehen gut zugänglich ist, und wird gewöhnlich mit einem Kasten D zum Absperren eingerichtet. An dieser Schaufelradspindel C sitzt das aus einer Anzahl gebogener durchlöcherter Schaufeln E bestehende und eventuell mit einem Deckel M nach oben verschlossene Schaufelrad, welches, in den Cylinder A eingesetzt, verhindert, dafs Menschen oder Thiere, besonders aber Ratten vom Strafsenkanal in den Hauptkanal dringen können.

Dieses Schaufelrad ist auf der Spindel festgemacht und so eingerichtet, dafs es sammt der Spindel, welche in dem Ständer F und Kasten D eine Doppelführung hat, gehoben und durch einen in das Keilloch G eingesteckten Keil festgestellt werden kann.

Mittelst zweier Stangen KL wird der Kasten D an dem Ständer F festgemacht, so dafs derselbe von Niemand abgehoben werden kann; hierdurch, und nachdem er oben versperrt wird, kann aufser durch den Eigenthümer von Niemand das Schaufelrad gehoben werden.

Die beschriebene Vorrichtung soll unter Anderem vornehmlich den Zweck erfüllen, zu verhindern, dafs die in den Strafsenkanälen befindlichen, ganze Bauten verheerenden Ratten in Wohn- und andere Gebäude eindringen können, welche durch Kanäle mit den Strafsenkanälen communiciren. Der Zweck wird in nachfolgender Weise erfüllt.

Das Schaufelrad wird zwischen Strafsen- und Hauskanal eingemauert. Oberhalb, gewöhnlich am Trottoir, befindet sich ein kleines verschliefsbares Kästchen in gleicher Höhe mit dem Trottoirniveau, welches, geöffnet, das Ende der Schaufelradspindel zeigt, welche behufs Aufsteckens einer Kurbel in einen viereckigen Zapfen endigt. Der Hauskanal, der gegen die Strafse immer ein gewisses Gefälle hat, führt das Abfiufswasser weg, welches durch die durchlöcherten Schaufelradflügel passiren kann. Die festen Bestandtheile werden, wenn der Wasserabflufs stark genug ist, um die Turbine zu drehen, ebenfalls hinausgelangen, im anderen Falle wird, etwa in der Nacht, von einer Person mit der Kurbel, welche auf das Ende der Spindel gesteckt wird, von Fall zu Fall das Schaufelrad einige Male umgedreht, und diese Drehungen genügen, um auch die gröfstangehäuften Kothmassen in den Strafsenkana], sowie auch die in den Kanälen befindliche schlechte Luft abzuführen.

Bei Reparatur und anderen Fällen, wo es sich darum handelt, den Kanal ganz frei zu machen, wird das Schaufelrad einfach gehoben

and mit einem in das Keilloch gesteckten Keil festgehängt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: . .

   Eine Sicherheitsvorrichtung für Kanäle, bestehend aus einem in den Kanal eingesetzten Cylinder A und einem darin drehbar gelagerten, mit gelochten Flügeln K versehenen Schaufelrad, dessen Spindel C oben durch einen Ständer F geht und in einen Kasten D endigt, welcher das obere Ende der Spindel verdeckt; das Schaufelrad ist derart angeordnet, dafs es im Bedarfsfalle in einen über dem Cylinder A befindlichen Raum emporgezogen und in der gehobenen Stellung fixirt werden kann, zum Zweck wie vorbeschrieben.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.