DE2916699C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft gattungsgemäß ein Austeilventil für in einem Behälter aufbewahrte druckgasbeaufschlagte Flüssig­ keiten mit einem der Mündung eines Metallbehälters zugeord­ neten Befestigungskragen, einem im Befestigungskragen ver­ stellbar geführten Abgabestutzen mit Austrittskanal, vom Be­ festigungskragen gehaltener elastischer Dichtungsringscheibe und einem Verschlußkörper, der einstückig mit einer scheiben­ förmigen Membran ausgebildet ist, welche längs ihres Außen­ umfangs einstückig mit einem dickwandigen Ring als Ventilge­ häuse versehen ist, wobei der Verschlußkörper zwei Durch­ trittskanäle für getrennt in dem Behälter aufbewahrte Fluide aufweist und mit vorstehender Dichtungskante versehen ist, die in einer Ruhestellung durch die federnde Membran gegen die Dichtungsringscheibe gedrückt sowie in einer Abgabestel­ lung mittels des verstellbaren, formschlüssig in eine zentrale Aufnahme des Verschlußkörpers eingreifenden Abgabestutzen von der Dichtungsringscheibe abhebbar ist und wobei an den einen Durchtrittskanal ein elastischer Behälter zur Aufnahme eines Fluids und an den anderen Durchtrittskanal ein Steigrohr für eine getrennt aufbewahrte Flüssigkeit anschließbar ist.

Bei dem aus der US-PS 36 06 088 (Fig. 14) bekannten gattungs­ gemäßen Austeilventil ist in dem Durchtrittskanal, der dem elastischen Behälter zugeordnet ist, ein Überdruckventil ein­ gesetzt. Der elastische Behälter enthält ein unter Druck stehendes Gas. Die Anordnung dient als Sicherheitseinrichtung, die bei einem Druckanstieg aufgrund unsachgemäßer Lagerung anspricht. Bei dem bestimmungsgemäßen Gebrauch der bekannten Vorrichtung wird eine im Metallbehälter außerhalb des elastischen Behälters aufbewahrte Flüssigkeit ausgeteilt. Zur Abdichtung ist eine am Außenumfang des Verschlußkörpers ange­ ordnete Dichtungskante vorgesehen, welche mit Abstand ring­ förmig um die zentrale Aufnahme des Verschlußkörpers für den Abgabestutzen umläuft. Aus der CH-PS 4 31 411 ist ein weiteres Austeilventil für die Abgabe einer druckbeaufschlagten Flüssig­ keit bekannt, bei dem ebenfalls an den einstückig mit einer Membran verbundenen Verschlußkörper eine Dichtungskante ange­ formt ist, die ringförmig einen zentralen Abgabestutzen mit Abstand einschließt. Bei beiden Ausführungsformen erfolgt die Abdichtung auf einem großen Umfang. Entsprechend der großen Dichtungsfläche ist der Anpreßdruck, der von der Membran auf­ gebracht wird klein. Rückstände, insbesondere klebende und sich verfestigende Rückstände, können zu Undichtigkeiten führen.

Austeilventile, die bestimmungsgemäß für zwei getrennt im Be­ hälter aufbewahrte druckgasbeaufschlagte Flüssigkeiten ver­ wendet werden, sind aus der GB-PS 13 27 271 und der US-PS 36 10 481 bekannt. Die aus der GB-PS 13 27 271 bekannte Aus­ führungsform ist kein Membranventil. Der Anpreßdruck an der Dichtfläche wird hier durch eine Schraubenfeder hervorgerufen. Auf diese Weise ist ein großer Anpreßdruck einstellbar. Aller­ dings ist eine Schraubenfeder ein sehr teures Bauteil. Die Ausführungsform gemäß der US-PS 36 10 481 weist einen Ventil­ stößel mit zentraler Bohrung und übereinander angeordneten Durchtrittskanälen für die getrennt in dem Behälter aufbe­ wahrten Flüssigkeiten auf. Zur Abdichtung sind zwei separate, gummielastische Dichtungs- und Federelemente vorgesehen. Die Konstruktion ist aufwendig. Die Vielzahl der zusammenzu­ fügenden Bauelemente macht die Montage teuer.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Austeilventil der eingangs beschriebenen Gattung so auszubilden, daß es bestimmungsgemäß zum Austeilen und Mischen von zwei getrennt in dem Behälter aufbewahrten druckgasbeaufschlagten Flüssig­ keiten, insbesondere von zwei miteinander reagierenden Flüs­ sigkeiten verwendbar ist und dabei über lange Zeiträume ohne störende Verstopfung bei guter Abdichtung funktionsfähig bleibt.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Ver­ schlußkörper zwei außermittig angeordnete stumpfkegelige Vor­ sprünge aufweist, die jeweils einem Durchtrittskanal zuge­ ordnet sind, und daß beide Durchtrittskanäle einbautenfrei in den zugeordneten Vorsprüngen ausmünden, wobei sich ring­ förmige, die Durchtrittskanäle eng umschließende Dichtungs­ kanten bilden. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 4.

Das erfindungsgemäße Austeilventil, das für das Austeilen und Mischen von getrennt in einem Behälter aufbewahrten druckgas­ beaufschlagten Flüssigkeiten bestimmt ist, zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus. Aufgrund der kleinen Dichtungs­ fläche wird in der Ruhestellung ein hoher Anpreßdruck mit guter Abdichtungswirkung an den Dichtungskanten erreicht. Hinzu kommt, daß Rückstände an der die Mündungen der Durch­ trittskanäle umschließenden Dichtungskanten bei Betätigung des Ventils immer wieder durch die mit großer Geschwindigkeit aus­ tretende Flüssigkeit weggespült werden. Dadurch behält das erfindungsgemäße Austeilventil über lange Zeiträume seine Funktionsfähigkeit bei. Sollte eine Reinigung des Abgabe­ stutzens erforderlich sein, so ist das auf einfache Weise möglich, weil der Mischvorgang bei dem erfindungsgemäßen Aus­ teilventil so weit in den Bereich des Abgabestutzens verlagert ist, und der Aufbau so getroffen ist, daß in der Ruhestellung eine Entfernung des Abgabestutzens und eine Säuberung des­ selben durchführbar ist, ohne daß die Funktionsweise des Ventils gestört wird.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Austeilventil im Längsschnitt,

Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 in anderer Funktionsstel­ lung und

Fig. 3 in verkleinertem Maßstab mit dem zugehörigen Behälter eine abgeänderte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1.

Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, besitzt ein Metallbehälter oder Dose 1 oben eine umgebördelte Mündung 2, an welche ein Befe­ stigungskragen 3 angefalzt ist, wobei eine Dichtung 4 zwi­ schengelegt ist.

Der Außenumfang des Befestigungskragens 3 endet mit einem Rand 5, welcher nach unten gerichtet ist und mit welcher eine umlaufende Raste 6 in Rastverbindung gebracht ist, wel­ che an der Innenseite eines Randes 8 eines insgesamt mit 7 bezeichneten Haltekragens angeordnet ist.

Der Haltekragen 7 ist mit einer diametralen Öffnung 9 ver­ sehen, welche aus zwei geraden parallelen Seiten und zwei gegenüberliegenden, gebogenen Seiten gebildet wird. Mit dem aus elastisch verformbarem Kunststoff bestehenden Haltekra­ gen 7 ist einstückig ein Abgabestutzen 10 verbunden, welcher hebelartig ausgebildet ist. Insbesondere ist der als Hebel ausgebildete Abgabestutzen 10 an einem seiner Enden im Be­ reich der Öffnung 9 mittels eines Haltearmes 11 an den Hal­ tekragen 7 angeschlossen. Der Abgabestutzen 10 ist an der anderen Seite frei, so daß bei Betätigung seines Haltearm­ endes 12 die Möglichkeit gegeben ist, ihn mit dem Haltearm zu verschwenken, welcher als Scharnier oder Drehpunkt dient.

Der Abgabestutzen 10 besitzt in der Mitte einen axial hohlen Fortsatz 13 an dessen unterem Ende eine Quernut 14 vorgese­ hen ist, welche an ihren Enden axial mittels zweier außen­ seitiger Längsnuten 15 verlängert ist, welche eine vorgege­ bene Länge besitzen.

Das untere Ende des Fortsatzes 13 dringt in eine als Blind­ bohrung ausgebildete Aufnahme 16 ein, welche in einem Ver­ schlußkörper 17 vorgesehen ist.

Der Verschlußkörper 17 weist an zwei einander gegenüberlie­ genden Stellen Durchtrittskanäle 18, 19 auf. Diese beiden Durchtrittskanäle 18, 19 verlaufen zueinander parallel und enden oben, gemäß den Fig. , bei zwei stumpfkegeligen Vorsprün­ gen 20 und dies, wie später leichter verständlich wird, zur Sicherung der einwandfreien Abdichtung, wenn sich das Ventil in seiner Ruhelage befindet. An der Unterseite, in Verlänge­ rung des Durchtrittskanals 18, besitzt der Verschlußkörper 17 einen Anschlußstutzen 21, der außenseitig mit ringförmigen Vorsprüngen versehen ist, auf welchen der Kragen 22 eines dehnbaren Behälters oder Beutels 23 aufgeschoben wird, in welchem eine der Flüssigkeiten (flüssig oder zähflüssig), welche auszuteilen sind, untergebracht ist. Die andere Flüs­ sigkeit ist in dem Behälter 1 zusammen mit dem Treibgas oder Druckgas enthalten.

Der Verschlußkörper 17 ist einstückig mit einer dünnen, dehn­ baren, scheibenförmigen Membran 24 ausgebildet, welche längs dem Außenumfang ebenfalls einstückig mit einem dickwandigen Ring als Ventilgehäuse 25 versehen ist, welcher innen konzen­ trisch mit einer Aufnahme 26 versehen ist, welche eine dehn­ bare Dichtungsringscheibe 27 aufnimmt.

Die Dichtungsringscheibe 27, welche vom Ventilgehäuse 25 um­ geben ist, wird gegen die Innenseite eines Vorsprungs 28 des Befestigungskragens 3 gedrückt, wenn das Ventilgehäuse 25 durch die Verformung des Materials des Befestigungskragens 3 beim Auffalzen befestigt wird.

Im Vorsprung 28 ist eine Zentralbohrung als Führung 29 vorge­ sehen, welche sich mit derjenigen der Dichtungsringscheibe 27 deckt. In den beiden zueinander ausgerichteten Bohrungen ist der Abgabestutzen 10 eingeschoben, mit welchem die Dichtungs­ ringscheibe 27 in Reibkontakt steht.

Soll nun eine Mischung ausgeteilt werden, wird der Behälter umgestülpt und beispielsweise auf das Ende 12 in Pfeilrich­ tung A gedrückt. Dadurch schwenkt der Abgabestutzen 10 um den Haltearm 11 und der hohle Ansatz 13 senkt sich. Das Senken dieses Ansatzes bewirkt das Absetzen der Dichtungsringscheibe 27 vom Verschlußkörper 17. Dies ist durch die dehnbare Ver­ formung der Membran 24 möglich, so daß die beiden Flüssig­ keiten über die Durchtrittskanäle 18, 19 in die kleine Kammer 30 zwischen der Dichtungsringscheibe 27 und der Membran 24 gelangen und wenigstens zum Teil gemischt werden und dann über die Nuten 14, 15 in die Axialbohrung 31 des Ansatzes 13 eindringen, von wo aus sie vermischt austreten (s. Fig. 2).

Bleibt der Druck aus, kehren die Ventilteile in die Ruhelage gemäß der Fig. 1 zurück aufgrund der elastischen Verformung der Membran 24. In dieser Lage verringert sich das Volumen der Kammer 30 merklich. Falls nun eine gewisse Menge der Mi­ schung in den Nuten 14, 15 sich verfestigt haben sollte, so­ wie in der Axialbohrung 31, genügt es, den Abgabestutzen 10 abzunehmen und mittels eines Werkzeugs, beispielsweise einem Stift oder Schraubenzieher, diese Stellen und die Aufnahme 16 zu reinigen.

Die Abwandlung gemäß der Fig. 3 unterscheidet sich von der vorangehenden nur dadurch, daß auf der Innenseite des Ver­ schlußkörpers 17 unter Anschluß an den Durchtrittskanal 16 ein axial hohler Anschlußstutzen 33 vorgesehen ist, auf wel­ chen ein Steigrohr 34 aufgeschoben ist, welches mit dem Be­ hälter die Möglichkeit der Austeilung der Mischung in auf­ rechter oder geneigter Lage vorzunehmen erlaubt.

Mit 36 sind Abstandshalterfüßchen bezeichnet, welche sich am Rand 37 des Befestigungskragens 3 abstützen und den Halte­ kragen 7 von diesem Rand abgehoben halten. Die Füßchen sind einstückig mit dem Abgabestutzen ausgebildet.

Claims (5)

1. Austeilventil für in einem Behälter aufbewahrte, druckgas­ beaufschlagte Flüssigkeiten, - mit

• einem der Mündung eines Metallbehälters zugeordneten Befestigungskragen,
• einem im Befestigungskragen verstellbar geführten Ab­ gabestutzen mit Austrittskanal,
• vom Befestigungskragen gehaltener elastischer Dichtungs­ ringscheibe und
• einem Verschlußkörper, der einstückig mit einer scheiben­ förmigen Membran ausgebildet ist, welche längs ihres Außenumfangs einstückig mit einem dickwandigen Ring als Ventilgehäuse versehen ist,

wobei der Verschlußkörper zwei Durchtrittskanäle für getrennt in dem Behälter aufbewahrte Fluide aufweist und mit vorstehen­ der Dichtungskante versehen ist, die in einer Ruhestellung durch die federnde Membran gegen die Dichtungsringscheibe ge­ drückt sowie in einer Abgabestellung mittels des verstellbaren, formschlüssig in eine zentrale Aufnahme des Verschlußkörpers eingreifenden Abgabestutzens von der Dichtungsringscheibe ab­ hebbar ist und wobei an den einen Durchtrittskanal ein elastischer Behälter zur Aufnahme eines Fluids und an den anderen Durchtrittskanal ein Steigrohr für eine getrennt auf­ bewahrte Flüssigkeit anschließbar ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Verschlußkörper (17) zwei außermittig angeordnete stumpfkegelige Vorsprünge (20) auf­ weist, die jeweils einem Durchtrittskanal (18 oder 19) zuge­ ordnet sind, und daß beide Durchtrittskanäle (18, 19) ein­ bautenfrei in den zugeordneten Vorsprüngen (20) ausmünden, wobei sich ringförmige, die Durchtrittskanäle (18, 19) eng umschließende Dichtungskanten bilden.

2. Austeilventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stumpfkegeligen Vorsprünge (20) beidseits der zentralen Aufnahme (16) an einander gegenüberliegenden Stellen des Ver­ schlußkörpers (17) angeordnet sind.

3. Austeilventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das dem Verschlußkörper (17) zugeordnete Ende des Abgabestutzens (10) eine Quernut (14) und darin einmündende außenseitige Längsnuten (15) aufweist.

4. Austeilventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgabestutzen (10) einseitig über einen Teller oder einen Haltearm (11) an einen Haltekragen (7) angeschlossen ist und daß der Haltekragen (7) mittels Rasten (6) an den Befestigungskragen (3) und/oder der Be­ hältermündung (2) festrastbar ist.