-
Warenausgabeeinrichtung eines Selbstverkäufers
-
Die Erfindung betrifft eine Warenausgabeeinrichtung eines Selbstverkäufers,
insbesondere für rollbare Waren, mit einem Stapelschacht und einem Ausgabebügel,
den ein Antriebsaggregat bei aufeinanderfolgenden Ausgabevorgängen abwechselnd in
dem oder gegen den Uhrzeigersinn um eine Drehachse verschwenkt, wobei sich eine
Sperrleiste des Ausgabebügels auf einem Kreisbogen bewegt und in einer Freigabestellung
eine Ware aus dem Stapelschacht freigibt und in einer Ruhestellung den Stapelschacht
sperrt.
-
Eine derartige Warenausgabeeinrichtung ist in der DE-PS 24 15 723
beschrieben. Bei dieser Warenausgabeeinrichtung werden zwei Reihen von rollbaren
Waren gegeneinander versetzt in den Stapelschacht eingelagert. Dabei hat der Befüller
darauf zu achten, daß die unterste Ware in der richtigen Stellung liegt, damit sofort
nach dem Befüllen eine regelmäßige Warenausgabe einsetzt. Außerdem ist bei dieser
Warenausgabeeinrichtung die Fallhöhe, die die
Waren bei der Ausgabe
durchfallen aufgrund des Ausgabebügels groß.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Warenausgabeeinrichtung der eingangs
genannten Art hinsichtlich des Ausgabeverhaltens auch bei der Unterbringung mehrerer
Warenstapel im Stapelschacht zu verbessern.
-
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe dadurch gelöst, daß die Ruhestellungen
der Sperrleiste an den beiden Endpunkten des Kreisbogens liegen, daß bei der Drehachse
eine zur Sperrklinke parallele rechte und linke Stützleiste an dem Ausgabebtigel
fest angeordnet ist und daß gegenüber jeder Stützleiste ein ortsfester Anschlag
vorgesehen ist, wobei der Abstand zwischen Anschlag und zugeordneter Stützleiste
in deren einen Ruhestellung größer und in deren anderen Ruhestellung kleiner als
der Durchmesser bzw. die Breite der Waren ist.
-
In den Ruhestellungen des Ausgabebügels wird das Befüllen vorgenommen.
Dabei wird zwangsläufig die unterste Ware auf diejenige Stützleiste gelegt, die
in Zusammenwirken mit dem Anschlag eine Ware zu halten vermag. Ein verkehrtes Einlegen
der Waren ist ausgeschlossen, so daß nach dem Abschluß des Befüllvorganges sofort
eine Warenentnahme erfolgen kann, ohne daß der Befüller dies nochmals prüfen müßte.
-
Eine von der Sperrleiste freigegebene Ware fällt nicht sofort in ein
Ausgabefach des Selbstverkäufers. Vielmehr gelangt sie erst nur bis zur rechten
oder linken Stützleiste, Je nachdem ob sich der Ausgabebügel gegen den Uhrzeigersinn
oder im Uhrzeigersinn verschwenkt. Erst
bei der nächsten Schwenkung
des Ausgabebügels fällt die Ware in das Entnahmefach. Damit ist ersichtlich die
Fallhöhe reduziert und die Waren stehen beim Ausfallen nicht unter dem Druck der
übrigen Waren. Damit werden die Waren weniger beansprucht.
-
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung steht in den Ruhestellungen
des Ausgabebügels ein an der Drehachse angreifender Hebeltrieb des Antriebsaggregats
in Totpunktstellung. Es sind damit insgesamt günstige Antriebsverhältnisse geschaffen,
die an einen Motor des Antriebsaggregats keine besonderen Anforderungen stellen.
-
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist oberhalb der Bewegungsbahn
der Sperrleiste ein Leitblech angeordnet, das den Stapelschacht unten zur einen
Seite hin verengt. Durch das Leitblech werden die Waren zweier gegeneinander versetzt
gelagerter Warenstapel geführt.
-
Der Warenschacht lässt sich so auslegen, daß sich in dessen vorderer
und hinterer Hälfte getrennte Warenstapel unterbringen lassen. Es verengt dann hierfür
das Leitblech den Stapelschacht in seiner vorderen Hälfte zur einen Seite hin und
in der hinteren Hälfte des Stapelschachts verengt ein weiteres Leitblech diesen
zur anderen Seite hin, wobei sich die Stützleiste des Ausgabebügels unter den beiden
Hälften erstreckt. Es ist damit möglich mit der Warenausgabeeinrichtung wahlweise
kürzere oder längere Waren auszugeben, wobei im Fall der kürzeren Waren entsprechend
mehr Waren stapelbar sind.
-
Irgendwelche Änderungen der Funktionsweise des Ausgabebügels sind
nicht erforderlich. Insbesondere muß auch nicht ein Reserveschacht über den Ausgabebügel
gesteuert werden, wie dies bei der eingangs genannten DE-PS der Fall ist.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen Fig.
1 eine Warenausgabeeinrichtung mit Ausgabebügel in einer Ruhestellung, Fig. 2 die
Warenausgabeeinrichtung mit Ausgabebügel in der anderen Ruhestellung, ausgelegt
für Waren kleineren Durchmessers, Fig. 3 die Warenausgabeeinrichtung für vier Warenstapel
und Fig. 4 eine Ansicht längs der Linie IV-IV nach Fig. 3.
-
In einem Selbstverkäufer sind üblicherweise mehrere der dargestellten
Ausgabeeinrichtungen untergebracht.
-
An einer Trägerplatte 1, die mehreren Warenausgabeeinrichtungen gemeinsam
sein kann, sind in Fig. 1 die beiden Seitenwände 2 und 3 eines senkrechten Stapelschachts
an Langlöchern 4 befestigt. Die Langlöcher 4 dienen der Einstellung der Breite des
Stapelschachts. In Fig. 1 ist der eingestellte Abstand der Seitenwände 2 und 3 mittels
eines Bügels 4 fixiert. An die Trägerplatte 1 ist ein Antriebsmotor 5 angeschraubt,
dessen Abtriebsritzel 6 an einem Zahnrad 7 angreift. Auf der Achse des Zahnrads
7 sitzt eine Nockenscheibe mit zwei Schaltnocken 8, die einem elektrischen Schalter
9 zugeordnet sind. An das Zahnrad 7 ist ein Exzenterhebel 10 angelenkt, an dessen
freien Ende ein weiterer Hebel 11 schwenkbar gelagert
ist. Der Hebel
11 ist fest mit einer Drehachse 12 eines Ausgabebügels 13 verbunden. Der Ausgabebügel
13 weist an Seitenschenkeln 14 eine Sperrleiste 15 auf. Deren Oberfläche 15 ist
im Radius des Kreisbogens gewölbt, den die Sperrleiste bei einer Verschwenkung um
die Achse 12 beschreibt.
-
An den der Sperrleiste 15 gegenüberliegenden Enden der Seitenschenkel
14 ist eine rechte Stützleiste 16 und eine linke Stützleiste 17 befestigt. Beide
Stützleisten 16, 17 verlaufen parallel zur Sperrleiste 15. Sie sind weniger von
der Drehachse 12 beabstandet als die Sperrleiste 15. Die beiden Stützleisten 16,
17 sind leicht abgewinkelt (vgl. Fig. 1 bis 3), so daß sie in der Mittelstellung
des Ausgabebügels 13 schräg nach rechts unten bzw. links unten weisen.
-
Jeder Stützleiste 16, 17 gegenüber ist ein ortsfester Anschlag 18
bzw. 19 vorgesehen. Die Anschläge sind von den Unterkanten der Seitenwände 2 bzw.
3 gebildet. Der Abstand zwischen dem Anschlag 18, 19 bzw. der zugeordneten Stützleiste
16 bzw. 17 ist so bemessen, daß er in der einen Ruhestellung des Ausgabebügels 13
größer und in der anderen Ruhestellung kleiner als der Durchmesser der in den Schächten
gestapelten Flaschen oder Dosen ist.
-
Die Seitenwände 2 und 3 nach Fig. 1 sind in ihrem Abstand so eingestellt,
daß zwei gegeneinander versetzte Reihen von Flaschen großen Durchmessers in dem
Schacht unterzubringen sind. Die Flaschen sind mit A bis F- bezeichnet. Die Seitenwände
2 und 3 sind in Fig. 2 so eingestellt, daß zwei gegeneinander versetzte Reihen Flaschen
kleineren Durchmessers in dem Schacht bereitgehalten
werden können.
Die Flaschen sind mit B bis G bezeichnet. Zur Vereinfachung ist in Fig. 2 der Motor
und der elektrische Schalter nicht dargestellt.
-
Die Funktionsweise der beschriebenen Ausgabeeinrichtung ist etwa folgende:
Bei der in Fig. 1 dargestellten Stellung liegt die Flasche A auf der Stützleiste
17 und steht an dem Anschlag 18 än. Der Abstand zwischen der Stützleiste und dem
Anschlag ist kleiner als der Durchmesser der Flasche A, so daß diese nicht herausfallen
kann und auch nicht mit Gewalt aus dem Stapelschacht herausgezogen werden kann.
Die Flasche B stützt sich nicht auf der Flasche A ab, sondern ist von der Sperrleiste
15 gehalten. Der Exzenterhebel 10 steht in Totpunktstellung.
-
Der Motor braucht kein besonders hohes Bremshaltemoment aufzubringen.
-
Wird jetzt der Motor 5 eingeschaltet, dann wird über dessen Ritzel
6 das Zahnrad 7 gedreht, so daß der Exzenterhebel 10 den Hebel 11 und damit den
Ausgabebügel 13 gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt. Dabei wird die Sperrleiste
15 unter der Flasche B verschoben und die Stützleiste J7 bewegt sich nach unten
Wenn die Mittelstellung überschritten ist, wird der Abstand zwischen der Stützleiste
:17, auf der die Flasche A aufliegt und dem Anschlag 18 größer als der Flaschendurchmesser.
Die Flasche A fällt jetzt zur Ausgabe nach unten. Außerdem fällt die Flasche B auf
die jetzt angehobene Stützleiste 16. Sie liegt dabei am Anschlag 19 an. Die Flasche
C fällt auf die Sperrleiste 15. Die übrigen Flaschen rücken nach. Die Bewegung des
Ausgabebügels 13 ist
beendet, sobald der nächste Schaltnocken 8
den Schalter 9 betätigt hat. Dies ist nach einer Drehung des Zahnrads 7 um insgesamt
1800 der Fall. Es wird jetzt über daten Schalter 9 der Motor 5 abgeschaltet. Damit
ist die in Fig. 2 dargestellte andere Ruhestellung erreicht. Der Exzenterhebel 10
steht jetzt in seiner unteren Totpunktstellung.
-
Für weitere Ausgabevorgänge gilt Entsprechendes.
-
Für die Dimensionierung der Bewegungsbahnen und Abmessungen der Sperrleiste
und der Stützleisten geben die Figuren einen klaren Anhalt. Das gleiche gilt für
die Anordnung der Anschläge 18 und 19. Diese am unteren Ende der Seitenwände 2 und
3 auszubilden, ist konstruktiv einfach, da die Seitenwände hierfür nur wenig verlängert
werden müssen. Außerdem ist dadurch erreicht, daß eine für unterschiedliche Warendurchmesser
notwendige Verstellung der Seitenwände gleichzeitig zu einer entsprechenden Verstellung
der Anschläge führt.
-
In Fig. 3 ist die Trägerplatte und das Antriebsaggregat nicht dargestellt.
In dem Stapelschacht sind hintereinander (vgl. Fig. 3) Je zwei gegeneinander versetzte
Reihen von Dosen untergebracht. Dabei sind in den Figuren 3 und 4 die Waren der
vorderen Reihen mit Al, Bl, C1 usw.
-
und die Dosen der hinteren Reihen mit A2, B2 C2 usw.
-
bezeichnet. Unten im Stapelschacht ist in dessen vorderer Hälfte ein
Leitblech 20 vorgesehen, welches die jeweils untersten Waren der vorderen Reihen
zur einen Seite des Stapelschachts lenkt. Ein gleiches Leitblech 21 ist im hinteren
Teil des Stapelschachts vorgesehen. Dieses lenkt die dort liegenden Waren zur anderen
Seite des Stapelschachts. Der Ausgabebügel 13 mit Sperrleiste 15 und Stützleisten
16 und17 ist der gleiche wie bei den Fig. 1 und 2.
-
Die Funktionsweise der Ausgabeeinrichtung nach Fig. 3 ist etwa folgende:
Bei der in Fig. 3 dargestellten Stellung fällt gerade die Dose A2 der hinteren Reihe
in das Ausgabefach. Die Dose Al der vorderen Reihe liegt auf der Stützleiste 16
auf und stößt am Anschlag 19 an. Die Dose Al stützt hier die Dose B1. Auf dieser
stehen die weiteren Dosen Cl, Dl usw, der vorderen Reihen. Die Dose B2 ist von der
Sperrleiste 15 gehalten. Sie hält ihrerseits die weiteren Dosen C2, D2 usw. der
hinteren Reihe.
-
Bei einer anschließenden Verschwenkung des Ausgabebügels 13 im Uhrzeigersinn
übernimmt die Sperrleiste 15 die Stützung der Dose B1. Die Dose Al fällt, wie oben
beschrieben, in das Entnahmefach. Die Dose B2 fällt auf die Stützleiste 17 und wird
vom Anschlag 18 gehalten.
-
Die weiteren Dosen C2, D2 usw. rücken mit der Dose B2 nach. Diese
Vorgänge wiederholen sich entsprechend bei jeder Warenausgabe.
-
Durch die Leitbleche 20 und 21 ist erreicht, daß sich die beschriebene
Warenausgabeeinrichtung auch dann einsetzen lässt, wenn Dosen verkauft werden sollen,
die kürzer als Flaschen sind und zur Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raumes
entsprechend mehr Dosen in einem Stapelschacht untergebracht werden sollen. Günstig
ist weiterhin, daß anders als bei üblichen Reserveschächten, abwechselnd Dosen der
einzelnen Reihen ausgegeben werden. Besondere bei Reserveschächten sonst notwendige
Steuereinrichtungen entfallen.
-
Leerseite