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Führungsvorrichtung für die Schmuckkettenbearbeitung
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Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für die Schmuckkettenbearbeitung,
insbesondere für die Zuführung einer Schmuckkette zu einer Fräsvorrichtung zum Glanzfräsen,
bei der ein Uangentialführungsteil die Schmuckkette zwischen zwei rotierende, gegeneinander
geneigte Kreisscheiben einbringt, wo sie über einen Teil des Umfangs der Kreisscheiben
geführt und unter der Fräsvorrichtung vorbeibewegt werden.
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Derartige Vorrichtungen sind üblich, wenn zur Oberflächenbearbeitung
einer Schmuckkette diese automatisch einer Fräsvorrichtung zugeführt werden soll,
die einen Teil der Oberflächenschicht wegfräst.
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Der bisher verwendete Tangentialführungsteil besteht im wesentlichen
aus zwei ffälften, deren Innenseite entsprechend dem Querschnitt der zuzuführenden
Schmuckkette ausgespart ist, die also sozusagen eine Negativform der zu bearbeitenden
Schmuckkette bilden.
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Es versteht sich von selbst, daß ein derartiges Tangentialführungsteil
nur für ein bestimmtes Modell einer Schmuckkette verwendet werden kann, so daß für
jede Schmuckkette mit unterschiedlichem Querschnitt ein besonderes Tangentialführungsteil
erforderlich ist.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das fangentialführungsteil
in Bezug auf den Umfang der Kreisscheiben immer so ausgerichtet sein muß, daß die
Zuführungsrichtung der Schmuckkette tangential zum Umfang der Kreisscheiben liegt.
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Je nach Art der verwendeten Formhälften bedarf es daher einer Höhenanpassung
der Form bezüglich des Umfangs der Kreisscheiben.
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Vor Beginn der Fräsung eines anderen Schmuckkettenmodells müssen daher
die Formen ausgewechselt werden und in ihrer Höhe soweit neu eingestellt werden,
daß die Führungsebene der Schmuckkette tangential zum Umfang der beiden Kreisscheiben
verläuft.
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Die Notwendigkeit unterschiedlicher Tangentialführungsteile für unterschiedliche
Schmuckketten und der bei jedem Modellwechsel erforderliche Austausch und Neuåustierung
dieser Tangentialführungsteile bedeutet einerseits hohe Investitionskosten und andererseits
Produktivitätsverluste infolge des Stillstandes der Fräsvorrichtung während des
Austauschvorganges. Ein derartiger Austausch dauert erfahrungsgemäß ca. 30 Minuten.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Führungsvorrichtung zu schaffen,
die universell einsetzbar ist und insgesamt eine wirtschaftlichere Glanzfräsung
der Schmuckketten erlaubt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß das Tangentialführungsteil aus zwei gegeneinander horizontal verschiebbaren
Auflageschienen und einer vertikal verschiebbaren Druckschiene besteht, wobei die
Auflage fläche der Auflageschienen tangential zur Umfangsfläche der beiden Kreisscheiben
verläuft.
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Mit der Verwendung der drei gegeneinander verschiebbaren Schienen
ist es möglich, eine Schmuckkette nahezu beliebigen Querschnitts der Fräsvorrichtung
zuzuführen. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, für jeden Schmuckkettentyp einen
besonderen Tangentialführungsteil herstellen zu müssen, und auch der Austausch verschiedener
Tangentialführungsteile beim Umstellen der Produktion auf andere Schmuckkettentypen
ist durch die Erfindung überflüssig geworden .
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Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Beispiel einer Schmuckkette, deren Oberfläche
zum Glanzfräsen der Fräsvorrichtung zugeführt werden soll, Fig. 2 ein Tangentialführungsteil,
wie er bisher verwendet wurde, Fig. 3 eine perspektivische Prinzipdarstellung des
erfindungsgemäßen Tangentialführungsteils im Zusammenwirken mit den beiden Kreisscheiben,
Fig. 4 eine Aufsicht auf die Anordnung gemäß Figur 3, Fig. 5 eine Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung gemäß Fig. 3.
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#ig. 1 zeigt als Beispiel eine Schmuckkette 10, die in bekannter Weise
aus einzelnen Kettengliedern hergestellt ist.
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Der Gesamtquerschnitt dieser Schmuckkette 10 ist kreuzförmig.
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Bei den im folgenden dargestellten Tangentialführungsteilen wird von
der Zuführung einer derartigen Kette ausgegangen.
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Fig. 2 zeigt, wie bisher eine Schmuckkette 10 gemäß Fig. 1 einer Fräsvorrichtung
zugeführt wurde. Dazu diente ein Tangentialführungsteil 11, das aus zwei Formhälften
12 und 13 besteht, deren Aussparungen insgesamt dem Querschnitt der zu verarbeitenden
Schmuckkette entspricht, hier also ein kreuzförmiger Querschnitt. Es ist klar, daß
für verschiedene Querschnittsformen auch verschiedene Tangentialführungsteile 11
erforderlich waren.
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Fig. 3 zeigt eine perspektivische Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen
Führungsvorrichtung, wobei ebenfalls von der Zuführung einer Schmuckkette gemäß
Fig. 1 ausgegangen wird.
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Gemäß der Erfindung besteht der Tangentialführungsteil 11 aus zwei
gegeneinander horizontal verschiebbaren Auflageschienen 15 und 16 und einer vertikal
verschiebbaren Druckschiene 14. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die horizontale
Verschiebbarkeit der Auflageschienen 15 und 16 dadurch gelöst, daß die Auflageschiene
16 ortsfest ist und die Auflageschiene 15 horizontal verschiebbar ist.
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Man erkennt, daß verschiedene Querschnittsformen von Schmuckketten
10 einfach dadurch einer Fräsvorrichtung 20 zugeführt werden können, indem die Auflageschiene
15 an die horizontale Querschnittsstruktur angepaßt wird, so daß sich eine Auflagefläche
auf der Oberseite der beiden Auflageschienen 15 und 16 ergibt. Die Druckschiene
14 wird so eingestellt, daß sie die zu verarbeitende Schmuckkette 10 mit einem gewissen
Druck
auf die Auflagefläche der Auflageschienen 15 und 16 drückt,
um eine sichere Führung zu gewährleisten.
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Das erfindungsgemäße Uangentialführungsteil arbeitet wie in an sich
bekannter Weise auf einen Spalt, der zwischen zwei rotierenden Kreisscheiben 17
und 18 aufgespannt ist. Dabei liegt die von den Auflag#flächen der Auflageschienen
15 und 16 gebildete Ebene tangential zur Umfangafläche der beiden Kreisscheiben
17 und 18, um ein Abknicken der Schmuckkette 10 beim Ubergang vom Tangentialführungsteil
auf die beiden Kreisscheiben 17 und 18 zu vermeiden.
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Die Schmuckkette 10 wird auf ihrem Weg vom Tang-entialführungsteil
11 zur Fräsvorrichtung 20 zwischen den beiden Kreisscheiben 17 und 18 dadurch immer
stärker eingeklemmt, daß die beiden Kreisscheiben 17 und 18 so gegeneinander geneigt
sind, daß ihr Abstand an der Stelle der Fräsvorrichtung 20 ein ItL-nimum beträgt
und dem Abstand der beiden Auflageschienen 1 und 16 entspricht.
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Im ei-ngeKlemmten Zustand wird die cmucette 10 dann schließlich unter
dem Fräswerkzeug 20 durchgeführt und die Oberfläche wird wunschgemäß bearbeitet.
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Fig. 4 zeigt eine Aufsicht auf das erfindungsgemäße Tangentialführungsteil
mit den beiden Kreisscheiben gemäß Fig. 3.
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Silan erkennt bei dieser Darstellung besonders, daß die Verlängerung
(gestrichelt dargestellt) der inneren Führungskanten 15a und 16a der Auflageschienen
15 und 16 die beiden Kreisscheiben 17 und 18 an denjenigen Punkten 19a und 19b tangiert,
zwischen denen das Fräswerkzeug 20 angeordnet ist.
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Durch diese gegenseitige Orientierung der beiden Kreisscheiben und
des Tangentialführungsteils ist sichergestellt, daß kein Abknicken der(hier nicht
dargestellten) Schmuckkette 10 in.horizontaler Richtung auftreten kann.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Tangentialführungsteils 11
gestattet auch ein einfaches Zusammenwirken der axial verschiebbaren Kreisscheibe
17 mit der horizontal verschiebbaren Auflageschiene 15, deren jeweilige Bewegungsrichtungen
durch die Pfeile B bzw. A dargestellt sind. Sofern man die beiden Bewegungen dieser
Teile miteinander koppelt, erfolgt durch eine Einstellung des einen Teils-automatisch
auch eine Einstellung des anderen Teils.
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In diesem Fall genügt es, den Abstand der inneren Führungskanten 15a
und 16a bezüglich des Abstandes der Punkte 19a und 19b nur einmal zu justieren.
Dabei kann der Abstand der beiden Umfangspunkte 19a und 19b auch geringfügig geringer
gewählt werden als der Abstand der inneren Führungskanten 15a und 16a, um ein ausreichendes
Einklemmen und Festhalten der Schmuckkette zu gewährleisten.
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Fig. 5 zeigt eine Seitenansicht des Tangentialführungsteils gemäß
Fig. 3. Eierbei ist besonders zu beachten, daß die Fortsetzung der Auflageebene
der Auflageschiene 15 tangential an der Umfangsfläche der Kreisscheibe 17 anliegt.
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Mit der Erfindung ist es daher möglich, mit lediglich einem Tangentialführungsteil
11 und dessen einfacher Anpassung, ggf. zusammen mit der Kreisscheibe 17, mehrere
Typen von Schmuckketten, d.h. mehrere Schmuckketten mit unterschiedlichen Querschnittsformen,
der Fräsvorrichtung zum Glanzfräsen zuzuführen. Dies bedeutet eine beträchtliche
Erhöhung der Produktivität dieses Arbeitsganges.
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