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Verfahren für eine zentral gesteuerte Fernmeldeanlage,
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insbesondere Fernsprechnebenstellen-Vermittlungsanlage mit Hinterrundseicher
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für eine zentral gesteuerte Fernmeldeanlage
insbesondere Fernsprechnebenstellen-Vermittlungsanlage, mit einem aktiven Steuerspeicher
und einem im wesentlichen durch eine erste und eine zweite gegeneinander austauschbare
Diskette und ein Laufwerk dargestellten Hintergrundspeicher, wobei die erste Diskette
zur Sicherung der Arbeitsprozeduren (Organisati ons-Vermittlungs-Sicherheitsprozeduren)
und Festdaten (Systemdatei) und die zweite Diskette zur Eingabe vonbetriebstechnischen
Verwaltungs- und Wartungsprozeduren dient Bei einer vorstehend genannten Fernmeldeanlage
ist es notwendig, in dem Hintergrundspeicher nicht nur die Arbeitsprozeduren und
die Festdaten gegen Verlust z.B. Stromausfall abzusichern5 sondern aus ihm müssen
auch die Wartungs- und betriebstechnischen Prozeduren abrufbar bzw.
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eingebbar sein. Die üblicherweise verwendeten Disketten (250 KB) haben
hierfür bei größeren Vermittlungsanlagen keine ausreichende Kapazität und es müssen
daher entweder größere Speichermedien oder zwei übliche Disketten mit zwei Laufwerken
oder zwei gegeneinander austauschbare Disketten für ein Laufwerk vorgesehen werden.
Dabei dient eine Diskette für die Absicherung der Arbeitsprozeduren und der Festdaten
und die andere Diskette zur Eingabe der betriebstechnischen Verwaltungs- und Wartungsprozeduren.
Der letztgenannte Weg ist der kostengUnstigste und wurde bereits vorgeschlagen (Post
Office Electrical Engineers-Journal Januar 1979).
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Die Aufgabe der Erfindung soll nun darin bestehen, ein Verfahren für
eine vorgenannte Fernmeldeanlage zu schaffen, welches ermöglicht, daß die für den
Hintergrundspeicher verwendeten Disketten durch das Wartungspersonal gegenseitig
ausgetauscht werden können, ohne daß dabei der Vermittlungsbetrieb der Anlage gestört
wird.
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Dies wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch erreicht, daß
bei der Entnahme der ersten die Syetemdatei enthaltenden Diskette (Entnahme z.B.
durch das Wartungspersonal) in einem freien Speicherplatz des aktiven Speichers
ein entsprechendes Zustandsmerkmal, ausgelöst durch das Wartungspersonal, eingespeichert
wird, wodurch jeder weitere Belegungsversuch des Hintergrundspeichers als Systemdatei
(erste Diskette) verhindert wird, daß nach Ablauf der mit Hilfe der zweiten Diskette
durchgeführten betriebstechnischen Wartungsprozedur und nach Wiedereinlegen der
ersten Diskette (Systemdatei) die vorgenommene Sperrung aufgehoben und ein entsprechendes
Zustandsmerkmal in einen freien Speicherplatz des aktiven Steuerspeichers eingegeben
wird, wodurch eine vollständige Neueinspeicherung der im aktiven Steuerspeicher
enthaltenen Prozeduren und Festdaten erfolgt.
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Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß z.B. bei gezogener erster Diskette
(Systemdatei) und bei einem gleichzeitigen Belegen der Systemdatei z.B. wegen Änderung
einer Teilnehmerberechtigung, das erfolglose Belegen der ersten Diskette nicht zur
Fehlermeldung und dadurch zur Betriebsunterbrechung führt und daß die Systemdatei
nach dem Wiedereinlegen auf den neuesten Stand gebracht wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß bei entnommener erster Diskette für Jede im aktiven Steuerspeicher vorgenommene
Prozeduren- oder Festdatenänderung im aktiven Steuerspeicher an einer freien Speicherstelle
ein Speichervermerk erfolgt und daß bei Wiedereinlegen der ersten Diskette nur ein
solcher Speichervermerk zur vollständigen Neueinspeicherung der ersten Diskette
führt.
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Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß eine Umspeicherung der Systemdatei
nur dann vorgenommen wird, wenn diese auch tatsächlich erforderlich ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäBen Verfahrens besteht
noch darin, daß bei fehlender Anzeige der Entnahme der ersten Diskette und einem
während der Entnahme durchgeführten erfolglosen Versuch1 die Systemdatei zwecks
Datenänderung zu erreichen, in einem freien Speicherplatz des aktiven Steuerspeichers
eine Information abgespeichert wird, die bis zum Wiedereinlegen der ersten Diskette
die Systemdatei für eine weitere Belegung sperrt und die bei Aufheben der Sperre
durch Wiedereinlegen der ersten Diskette die Neueinspeicherung des gesamten Informationsinhaltes
des aktiven Steuerspeichers in die erste Diskette veranlaßt.
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Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß das Wartungspersonal keine Nerkmalseinspeicherung
veranlassen muß und daß
dann, wenn kein Belegungsversuch der Systemdatei
vorlag, auch keine Neueinspeicherung erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend anhand einer Figur
erläutert.
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Die Figur besteht im wesentlichen aus den Teilnehmern T1 und Tn, aus
einem Koppelfeld KF mit der Einstelleinrichtung E, den Verbindungssätzen VS1 bis
VSn, einem Wahlsatz WS, den Sammelschienen F und L, dem zentralen Steuerwerk ZST,
dem aktiven Steuerspeicher SP und dem Hintergrundspeicher HSP mit den Disketten
D1 und D2.
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Nachstehend wird ein Beispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens für
eine infrage kommende zentral gesteuerte rnmeldeanlage, insbesondere Fernsprechnebenstellen-Vermittlungsanlage
aufgezeigt. Zu dieser Vermittlungsanlage gehört das Koppelfeld KF, an das einerseits
die Teilnehmerstationen (T1 bis Tn) und andererseits Verbindungssätze (VS1 bis VSn)
und Wahlsätze (WS) angeschlossen sind. Die Verbindungssätze dienen zur Herstellung
von ankommenden, abgehenden und internen Verbindungen. Die Wahlsätze diezonen zur
Erfassung und vorübergehenden Aufnahme von durch die Teilnehmerstationen (T1 bis
Tn) abgegebenen Wahlinformationen. Die Verbindungssätze und die Wahlsätze stehen
über die Koppel- bzw. Sammelschiene F mit den Registern V1 bis Vm zur Speicherung
von Wahlinformationen in Verbindung. Uber die Sammelschiene L sind die Register
V1 bis Vm mit dem zentralen Steuerwerk ZST verbunden, welches die Vermittlungsvorgänge
abwickelt. Gesteuert wird dies dabei von dem zentral angeordneten aktiven Steuerspeicher
SP. Auch wirkt dabei die Einstelleinrichtung E mit, welche Durchschaltungen und
Auftrennungen von Verbindungswegen im Koppelfeld KF aufgrund von Befehlen ausführt,
die vom zentralen Steuerwerk ZST geliefert werden.
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An das zentrale Steuerwerk ZST ist außerdem ein Hintergrundspeicher
HSP angeschlossen. Dieser Hintergrundspeicher besteht nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren aus zwei Disketten und einem Laufwerk. Die erste Diskette D1 enthält die
Daten für die Arbeitsabläufe und die Festdaten, die im aktiven Steuerspeicher eingespeichert
sind. Durch eine eigene Stromversorgung dieser Hintergrundspeicher (RAM-Speicher)
von z.B. einem Stromausfall unabhängig.
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Werden die Informationen im aktiven Steuerspeicher SP durch einen
Stromausfall zerstört, dann können aus dem Hintergrundspeicher HSP und dort aus
der Diskette D1 (Systemdatei) alle zuvor im aktiven Speicher vorhandenen Informationen
einschließlich der Einschaltinformationen neu entnommen werden.
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Damit diese Informationen stets auf dem neuesten Stand sind, muß die
zentrale Steuerung ZST bei jeder vorgenommenen Änderung der Prozedur- und Festdaten
wie z.B. einer Berechtigungsänderung oder der Änderung einer individuellen Kurzrufnummer
Zugriff zu dem Hintergrundspeicher haben, um auch dort die Änderung einzuspeichern.
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Da vom Hintergrundspeicher HSP aus außerdem die betriebstechnischen
Verwaltungs- und Wartungsprozeduren vorgenommen werden müssen und sich die Kapazität
einer einzigen Diskette als zu gering erwiesen hat, eine größere Speicherart oder
zwei Disketten mit zwei Laufwerken sich aber als zu aufwendig erwiesen haben, wird
eine zweite DisketteD2 vorgesehen, die gegen die erste Piskette D1 austauschbar
ist. Die zweite Diskette D2 enthält nur die Informationen über die betriebstechnischen
Verwaltungs- und Wartungspro zeduren.
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Bei normalem Anlagenbetrieb wird der Hintergrundspeicher HSP durch
die ins Laufwerk eingegebene Diskette D1 dargestellt. Alle durch Teilnehmer oder
Vermittlungs- und Betriebapersonen vorgenommenen Datenänderungen werden so-
fort
in dem Hintergrundspeicher und damit auf die Diskette D1 übertragen bzw. auch dort
wird die entsprechende Änderung vorgenommen. Muß durch das Wartungspersonal eine
Anlagenwartung durchgeführt werden, dann wird die Diskette D1 entnommen und dafür
die Diskette D2 eingelegt und der Wartungsvcrgang gestartet. Das die Wartung durchführende
Personal speichert bei der Entnahme der Diskette DI z.B. durch Knopfdruck und dadurch
durch Auslösen eines bestimmten Signals in einen freien Speicherplatz des aktiven
Steuerspeichers SP ein Zustandsmerkmal ein. Wird über das zentrale Steuerwerk ZST
während der Anlagenwartung bei einer vorzunehmenden Änderung der Hintergrundspeicher
angefordert, dann bewirkt das eingespeicherte Zustandsmerkmal, daß das Nichterreichen
der Systemdatei nicht als Fehler registriert wird und daß die Änderung nur in dem
aktiven Steuerspeicher vorgenommen wird. Dieser Zustand bleibt solange bestehen,
bis die erste Diskette D1 nach Entnahme der Diskette D2 wieder eingelegt wird. Ein
weiteres manueX oder automatisch abgegebenes Zustandszeichen hebt in Verbindung
mit der sich dadurch ergebenden Löschung des ersten Zustandskennzeichens die Sperrung
der Systemdatei wieder auf und veranlaßt automatisch eine vollständige Neueinschreibung
der im aktiven Steuerspeicher vorhandenen Daten in den Hintergrundspeicher. Damit
ist letzterer wieder auf neuestem Stand.
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Eine weitere Möglichkeit, die Systemdatei auf den aktuellen Stand
zu bringen, besteht darin, daß nach dem die Sperrung bewirkenden, abgegebenen Zustandsmerkmal
im aktiven Steuerspeicher notiert wwrd, daß zumindest ewne Datenänderung vorgenommen
wurde, daß also die Diskette D1 nicht mehr auf dem neuesten Stand ist. Nur wenn
eine solche Vormerkung vorliegt, erhält nach Aufheben der Sperre die Systemdatei
einen Abzug des akuten Steuerspeichers.
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Eine weitere Möglichkeit, die Systemdatei (Diskette D1) auf den aktuellen
Stand zu bringen, besteht darin, daß nach Entnahme der Diskette D1 eine Sperrung
erst ausgelöst wird, wenn ein erster Versuch zur Belegung (zum Auffinden) der Systemdatei
erfolglos verläuft. Dieser Belegungsversuch kann auch ohne Änderungsvorgang durch
einen routinemäßigen Auftrag zum Belegen der Systemdatei erfolgen. Damit entfällt
die Notwendigkeit einer Sperrprozedur des Wartungspersonals beim Wechseln der Disketten.
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Wird bei einem nächsten automatischen Belegungsversuch der Systemdatei
diese wiederbelegbar vorgefunden, dann erfolgt eine Entsperrung der Systemdatei
und eine Ubertragung eines entsprechenden Speicherabzuges von dem aktiven Steuerspeicher
SP in den Hintergrundspeicher HSP.
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Aus dem Vorstehenden ist zu entnehmen, daß es nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren in einfacher Weise möglich ist, bei einer vorgenannten Fernsprechvermittlungsanlage
im Hintergrundspeicher HSP verwendete Disketten kurzzeitig auszutauschen, ohne daß
der Vermittlungsbetrieb der Anlage gestört wird.
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3 Patentansprüche 1 Figur
L e e r s e i t e