DE2913344A1 - Nagellack - Google Patents
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Description
Bei der Formulierung von Nagellacken ist bisher die Beimischung eines Toluolsulfonamid-Formaldehyd-Harzes als wesentlich
angesehen worden. Dieses Toluolsulfonamid-Formaldehyd-Harz
ist für die erforderliche Haftung des Nagellackgemisehes am Finger- oder Zehennagel wichtig. Dieses Harz besitzt die
erforderlichen Eigenschaften hinsichtlich des Glanzes, der Härte und der Widerstandsfähigkeit gegen Haushalt-Detergenzien,
was für Nagelbeschichtungen außerordentlich wichtig ist. Ein wesentlicher Nachteil dieses Harzes besteht darin,
daß nach kürzlich durchgeführten Untersuchungen das Formaldehyd
karzinogen ist. Es wurden jedoch bisher keine zufriedenstellenden Substitute für das Toluolsulfonamid-Formaldehyd
für Nagellackgemische gefunden, die die erforderliche Adhäsion, Glanz, Härte, Widerstandsfähigkeit gegen Detergenzien
und Farbbeständigkeit aufweisen.
Erfindungsgemäß wird nun ein Substitut für die Toluolsulfonamid-Formaldehyd-Harze
in Nagellackgemischen angegeben, dessen günstige Eigenschaften denen des Torbekannten Harzes
gleichen .' oder diese übertreffen. Das erfindungsgemäße Gemisch enthält
a) ein Harz aus der Gruppe des Sucrosebenzoats und des
Sucrosebenzoats mit Methylmethacrylat,
b) Sucroseacetatisobutyrat und
c) gegebenenfalls einen Weichmacher aus der Gruppe der organischen
Phthalate, organischen Adipate und der organischen Phosphate.
Ersetzt man das Toluolsulfonamid-Formaldehyd-Harz in bekannten
Nagellacken durch dieses Gemisch, so werden die Eigenschaften des bekannten Nagellackes mit dem ToluolsulfonamidlOrmaldehyd-Harz,
wie Glanz, Härte, Adhäsion,
Widerstandsfähigkeit gegen Detergentien sowie Farbbeständigkeit,
entweder erreicht^öäer sogar überschritten.
Erfxnduagsgemaß kann somit bei Nagellacken auf das Toluol-
§§§841/084?
Γ „ "I
sulfonamid-Formaldehyd-Harz verzichtet werden.
Typische Nagellacke enthalten ein fumbildendes Harz, eine
die Adhäsion verstärkende Substanz, ein Lösungsmittel, gegebenenfalls
eine Farbkomponente und gegebenenfalls mehrere andere Zusätze, mit deren Hilfe die verschiedenen Eigenschaften
des Nagellacks verändert oder eingestellt werden können. Derartige Eigenschaften beziehen sich beispielsweise auf die
Härte, den Glanz, die Haltbarkeit des Glanzes, die Abwägung zwischen Brüchigkeit und Weichheit, die Beständigkeit gegen
Detergenzien und Wasser, die Deckfähigkeit, den Geruch, "den pH-Wert, die Farbbeständigkeit, die Gleichmäßigkeit der
Fließfähigkeit, die Trocknungsdauer, die Klebrigkeit sowie das Zusammenwirken mit anderen Substanzen.
Ein typischer, von Eevlon vertriebener Nagellack enthält die
nachstehenden Substanzen: Butylacetat, Toluol, Nitrocellulose,
Äthylacetat, Isopropylalkohol, Toluolsulfonamid-Formaldehyd-Harz, Dibutylphthalat, Kampfer, Stearalkoniumhectorit, Quaternium-18-benzophenon-i,
Siliciumdioxid und Apfelsäure. Ferner können Mica, Titandioxid oder andere zugelassene Pigmente
enthalten sein.
Das erfindungsgemäße Gemisch enthält die nachstehenden Bestandteile:
a) Ein Harz aus der Gruppe des Sucrosebenzoats und des mit Methylmethacrylat vermischten Sucrosebenzoats,
b) Sucroseacetatisobutyrat und
c) gegebenenfalls einen Weichmacher aus der Gruppe der organischen
Phthalate, Adipate und Phosphate.
Vorzugsweise sind etwa 4-0 bis 90 Prozent Sucrosebenzoat, bis
zu etwa 20 Prozent Methylmethacrylat, 5 bis 3© Prozent Sucroseacetatisobutyrat
und 0 bis etwa 20 Prozent des Weichmachexs
enthalten.
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Die angegebenen Mengen sind Gewichtsprozent bezogen auf die
gesamten Feststoffe.
Eine bevorzugte Ausführungsform enthält etwa 60 bis 90 Prozent
Sucrosebenzoat und keinerlei Methylmethacrylat. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform betragt der Anteil
an Sucrosebenzoat etwa 50 bis 80 Prozent und der Anteil
an Methylmethacrylat 10 Prozent.
Erfindungsgemäß sind insbesondere die nachstehenden Weichmacher geeignet:
Diäthyladipat, Dibutyladipat, Eiisobutyladipat, Dihexyladipat,
Dicapryladipat, Di-(2-äthylhexyl)-adipat, Diisooctyladipat,
Dinonyladipat, Octyldecyladipat, Isooctylisodecyladipat, Didecyladipat, Diisodecyladipat, Isodecyloctyladipat,
Polypropylenglykoladipat, Dimethoxyäthyladipat, Diäthoxyäthyladipat,
Dibutoxyäthyladipat, Dibutoxyäthoxyäthyladipat,
Dimethylphthalat, Diäthylphthalat, Dipropylphthalat, Dibutylphthalat,
Diisobutylphthalat, Dihexylphthalat, Butyloctylphthalat,
Butylisodecylphthalat, Butylisohexylphthalat,
Aurylisohexylphthalat, Dioctylphthalat, Diisooctylphthalat,
Dicaprylphthalat, Di-(2-äthylhexyl)-phthalat, Dinonylphthalat,
Diäthyldecylphthalat, Isooctylxsodecylphthalat, Didecylphthalat, Ithylhexyldecylphthalat, Butyläthylhexylphthalat,
Dimethoxyäthylphthalat, 2-lthylhexyldiphenylphosphat, modifizierter
Triarylphosphatester, Triphenylphosphat und Isodecyldiphenylphosphat.
Zur Herstellung eines Nagellackgemisches können dem erfindungsgemäßen
Gemisch in vorteilhafter Weise andere Substanzen zugemischt vrerden, um verschiedene Eigenschaften zu erzielen
oder zu verstärken. Beispiele für derartige Substanzen sind filmbildende Harze, wie Celluloseharze, insbesondere
Nitrocellulose. Andere derartige Harze sind beispielsweise Cellulosepropionat-, Celluloseacetatbutyrat-, Ithylcellulose-
und Acrylharze, insbesondere die Acrylharze
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A-11, Β-66, Β-82 und NAD-10 von Kohm. & Haas. Wenn derartige
Harze verwendet werden, .so kann der Anteil des Weichmachers
vermindert oder vollständig eliminiert werden, da diese Harze zum Teil Weichmachereigenschaften aufweisen. Die Auswahl
der geweiligen Substanzen "bei einer speziellen !Formulierung
muß von einem Fachmann vorgenommen werden, und zwar in Abhängigkeit
von den angestrebten, speziellen Eigenschaften des Endprodukts. Andere derartige Substanzen sind Lösungsmittel
und Farbkomponenten, insbesondere solche Substanzen, die von der IDA (Food and Drug Administration) der USA für
Nagellacke offiziell genehmigt worden sind. Im Eahmen der
Erfindung können auch andere Substanzen verwendet xverden,
die üblicherweise in Hagellacken enthalten sind.
Geeignete derartige Substanzen sind beispielsnreise Butylacetat,
Toluol, Äthylacetat, Isopropylalkohol, Dibutylphthalat,
Kampfer, Stearalkoniumhectorit, Quaternium-18-benzophenon-1,"Siliciumdioxid
und Äpfelsäure. Derartige Mischungen können ferner Mica, Titandioxid oder andere genehmigte
Farbstoffe enthalten»
Erfindungsgemäß enthält ein kommerziell annehmbarer nagellack
etwa 5 bis 20 Prozent des vorstehend erläuterten Gemisches, enthaltend
a) ein Harz aus der Gruppe des Sucrosebenzoats und des mit
Methylmethaerylat vermischten Sucrosebenzoats,
b) Sucroseacetatisobutyrat und
c) gegebenenfalls einen Weichmacher aus der Gruppe der organischen
Phthalate, Adipate und Phosphate.
Die verbleibenden 80 bis 95 Prozent können sich auf geeignete
Mengen der vorstehend erwähnten Substanzen verteilen, die üblicherweise in Nagellacken enthalten sind. Die genaue
Menge ^jeder dieser Substanzen hängt von den vom Fachmann an
gestrebten, speziellen Eigenschaften ab.
-β2313344
Beispiele 1 bis 3 Die folgenden erfindungsgemäßen Gemische werden hergestellt:
_J2J Sucrosebenzoat
Sucroseacetatisobutyrat
ButyIb enzylphthaiat
Alkylphthalat
Sucroseacetatisobutyrat
ButyIb enzylphthaiat
Alkylphthalat
ter't. -Butylphenyldipheny lpho sphat Toluol
70% | 70% | 70% |
22,2% | 22,2% | 22,2% |
4,0% | — | - |
- | 4,0% | — |
- | — | 4,0% |
3,8% | 3,8% | 3,8% |
Beispiele 4 bis 7 Es wird ein Nagellack in der nachstehenden Weise
hergestellt:
35$ mit Isopropanol befeuchtete, lösliche Nitrocellulose mit etwa 6 mm Faserlänge (erhältlich
von Hercules, Inc., Wilmington, Del. USA)
8,4$ Äthylacetat 57,10 $
28,0$ Butylacetat
28,0$ Toluol ___
Butylbenzylphthalat 6,70%
Isopropanol (99%) 4,0 %
Ithylacetat 1,70%
Butylacetat 9,60%
Toluol 13,50%
X 7,4-0%
100,00%
wobei X
A) das Gemisch aus Beispiel 1,
B) das Gemisch aus Beispiel 2,
C) das Gemisch aus Beispiel 3 oder
D) Toluolsulfonamid-SOrmaldehyd-Hars (MS-8Q von Monsanto)
ist ο
Die Gemische A9 B, C und D werden dann in der nachstehenden
Weise untersucht:
Unter Verwendung eines bekannten Dünnfilmapplikafcors wird auf
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ein Glassubstrat von jedem Gemisch eine Schicht aufgebracht.
Wach 24- Stunden Trocknungsdauer werden die nachstehenden
Testergebnisse erhalten:
Glanz
Bei visueller Untersuchung zeigen alle Proben gleichen Glanz.
Ferner kann kein merklicher Glanzverlust nach 1 Woche festgestellt
werden.
Haftfähigkeit
Alle Proben zeigen etwa gleich gute Adhäsion und Härte bei Durchführung der Untersuchungen mit einem Hoffman-Kratzfestigkeits-Testgerät-(entwickelt
von E.E. Hoffman von der National Paint, Varnish and Lacquer Association zusammen mit DuPont).
Die Proben werden für 15 Minuten in V/asser eingetaucht und
mit einem Tuch abgerieben. Dies wird gegebenenfalls wiederholt. Die Probe D ist nach einer derartigen Behandlung fehlerhaft.
Die Proben A, B und C sind erst nach vier derartigen Behandlungen fehlerhaft und weisen somit gegenüber der Probe D
eine erhöhte Beständigkeit gegen Wasser.auf.
Das vorstehende Experiment zur Untersuchung der Beständigkeit gegen Wasser wird wiederholt, und zwar unter Verwendung einer
3prozentigen Ajax-Lösung. Mach einer 15minütigen Behandlung ist im Gegensatz zu den Proben A, B und C die Probe D fehlerhaft
.
Danach wird jedem Gemisch ein Pigment zugegeben, und die Untersuchungen
werden xiiederholt. Es werden ähnliche Ergebnisse erzielt.
Farbbeständigkeits-Test
3?läschchen der Mischungen A, B, C und D werden einer beschleu-
909841/0847
nigten Alterung unterworfen, indem die Fläschchen jeder Probe
in einen Ofen bei .600C gegeben und im Hinblick auf die Farbbeständigkeit
wiederholt untersucht werden. Nach 24- Stunden zeigen die Proben A, B und C keine wesentliche Veränderung
der Farbe gegenüber einer Vergleichsprobe, während die Probe D eine nicht akzeptable Farbminderung von farblos zu deutlichem
Gelb zeigt.·
909841/084?
Claims (10)
1. Gemisch bestehend aus
a) Sucrosebenzoat,
b) Sucroseacetatisobutyrat,
b) Sucroseacetatisobutyrat,
c) gegebenenfalls einem Weichmacher aus der Gruppe der organischen Phthalate, Adipate und Phosphate und
d) Nitrocellulose.
2. Gemisch nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein filmbildendes
Harz.
3· Gemisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
filmbildende Harz ein Celluloseharz ist. 30
4. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch Cellulosepropionat-, Celluloseacetatbutyrat-,
Ithy!cellulose- und/oder Acrylharze.
5. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, gekennzeichnet
durch eine Farbkomponente.
L 809841/084?
6. Gemisch nach Anspruch 5» gekennzeichnet durch ein organisches
Lösungsmittel.
7· Gemisch, gekennzeichnet durch
17 "bis 21 Prozent Nitrocellulose
5 Isis 7 Prozent Äthylacetat
20 bis 27 Prozent Butylacetat
25 bis 33 Prozent toluol
5 bis
7 Prozent Butylbenzylphthalat
3 bis 5 Prozent Isopropanol
0 bis 10 Prozent einer Farbkomponente
2 bis 18 Prozent Sucrosebenzoat
0 bis 4- Prozent eines Harzes aus der Gruppe der Cellu-
losepropionat-, Celluloseacetatbutyrat-, · Äthylcellulose- und/oder Acrylharze
1 bis 6 Prozent Sucroseacetatisobutyrat und
0 bis 4· Prozent eines Weichmachers aus der Gruppe der organischen
Phthalate, Adipate und Phosphate.
20
20
8. Gemisch nach einem der Ansprüche 4- bis 7>
dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylharz ein Homopolymerisat oder ein Copolymerisat von Alkylacrylat oder Methacrylat ist.
9· Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch 0 bis 4- Prozent eines Acrylharzes, 2 bis 18 Prozent
des Sucrosebenzoats, 1 bis 6 Prozent des Sucroseacetatisobutyrats
und O bis 4- Prozent des Weichmachers.
10. Gemisch, gekennzeichnet durch
a) 5 bis 20 Prozent eines Teilgemisches enthaltend
al) 4-0 bis 90 Prozent Sucrosebenzoat
a2) 0 bis 20 Prozent Acrylharz
a3) 5 bis 30 Prozent Sucrosebenzoatisobutyrat und
a4) 0 bis 20 Prozent eines Weichmachers aus der Gruppe
der organischen Phthalate, Adipate und Phosphate,
L 009841/0847 J
t>) 17 tis 21 Prozent Nltrocellulose und
c) mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der ]farbkomponenten,
organischen Lösungsmitteln, filmbildenden Harzen, organischen Phthalaten, Adipaten und
Phosphaten, Kampfer, Siliciumoxid^ Mica, Stearalkoniumhectorit und/oder Äpfelsäure als Eest.
S09841/084?
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