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Rigg für ein Segelbrett
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Rigg für ein Segelbrett Die Erfindung bezieht sich auf ein Rigg für
ein Segelbrett, das tblicherweise auch als Windsurfer bezeichnet wird.
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Beim Segeln auf einem Segelbrett, welches einen kardanisch mit dem
Segelbrett verbundenen Mast und einen allseits gegenüber diesem bewegbaren Gabelbaum
aufweist, wobei das Segel sowohl am Mast als such am Ende des Gabelbaumes befestigt
ist, ergeben sich beim Start häufig Schwierigkeiten, die darauf zurückzuführen sind,
daß das flach auf dem Wasser schwimmende Segel angehoben werden muß. Dieses Aufholen
des Segels bereitet deswegen Schwierigkeiten, weil das an dem schwimmenden Mast
und dem schwimmenden Gabelbaum befestigte Segel mit seiner gesamten Fläche auf der
Wasseroberfläche aufliegt, leicht durchhangt und somit einen Wassersack bildet,
der ein hohes Gewicht aufweist. Es ist daher in den ersten Startphasen sehr viel
Kraft aufzuwenden, bis das Segel mit dem Mast eine solche Schräglage erreicht, daß
das Wasser gänzlich ablaufen kann. Der Mast und der Ciabellballrn bestehen üblicherweise
aus Aluminium- oder Sunststoffrohren, die aliseits verschlossen sind, wodurch sie
auf der Wasseroberfläche schwimmen. Diese Teile werden auch aus Holz hergestellt,
so daß sie ebenfalls schwimmfähig sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, das Aufholen des Segels in der Startphase
wesentlich zu erleichtern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Segel oder
einem mit dem Segel verbundenen Teil, z.B. Gabelbaum, in dem dem Mast zugewandten
Bereich Auftriebshilfen und in einem vom Mast abgewandten Bereich des Segels oder
einem mit dem Segel verbundenen Teil Absinkhilfen vorgesehen sind.
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Das Grundsätzliche bei der vorliegenden Erfindung besteht darin, solche
Maßnagmen zu ergreifen, daß das auf das Wasser abgeworfene Segel in eine im wesentlichen
lotrechte Stellung in das Wasser absinkt Ein schwimmfähiger Mast kann hierbei als
alleinige oder zusätzliche Auftriebshilfe dienen. Das Segel hängt also im wesentlichen
lotrecht im Wasser.
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Ein in dieser Weise im Wasser hängendes Segel läßt sich nun spielend
leicht aus dem Wasser ziehen, weil es mit seiner Schmalseite dieses schneidet und
keine Widerstandsfläche bietet. Außerdem kann sich auch kein Wassersack bilden,
wie dies bei einem flach auf dem Wasser schwimmenden Segel der Fall ist. Die Erfindung
ermöglicht aber nicht nur ein leichtes Aufholen des Segels aus dem Wasser, was das
Erlernen dieser Sportart wesentlich erleichtert, sondern es werden auch wesentliche
Vorteile während der Startphase bei starkem Wind erzielt.
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Dies ist darin begründet, weil das Segel üblicherweise aus der flachen
Schwimmlage in eine Schräglage gezogen werden muß, in der es meistens voll vom Wind
erfaßt wird. Dieser drückt dann mit einer solchen Kraft auf das Segel, daß das Segelbrett
vorzeitig Fahrt aufnimmt und mit großer Geschwindigkeit über das Wasser gleitet.
Viele Segler besitzen dann nicht mehr die Kraft, das Segel ganz aufzurichten. In
dieser Situation ist ein kraftvoller Ruck notwendig, bei dem es aber besonders in
welligem Wasser sehr oft zu einem nach rückwärts gerichteten Sturz kommt. Die Folge
ist, daß ein neues kraftraubendes Startmanöver angefangen werden muß. Durch die
Ausgestaltung des Riggs nach der vorliegenden Erfindung steht das Segel während
des ganzen Aufholvorganges parallel richtig im Wind, d.h. es fiert. Erst nachdem
man das Segel dichtholt,'nimmt das Brett Fahrt auf. Es ist also möglich, das Segel
vollständig aufzurichten, ohne daß ein großer Kraftaufwand auch dann noch notwendig
wäre, wenn das Segel bereits aus dem Wasser herausgeholt ist.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können als Auftriebs
-hilfen im Wasser schlvimmfShige Körper, wie Schaumkunststoffe, Holz, Kork und dergleichen,
vorgesehen sein. Wenn die Auftriebshilfen nicht am Segel, sondern beispielsweise
am Gabelbaum angeordnet werden, so empfiehlt es sich im Falle eines hohl ausgebildeten
Gabelbaumes, diese Auftriebshilfen im Inneren der beiden leicht gebogenen Rohre
des Gabelbal2rrLes in der Nähe des dem Mast zugeordneten Endes anzuordnen.
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Nach einer anderen Ausgestaltung können als Auftriebshilfen Luftkammern
oder Gaskammern vorgesehen sein. Diese können im Gabelbaum, einem zusätzlichen Baum
des Segels oder am Segel selbst vorgesehen sein.
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Bei Anordnung bzw. Ausbildung der Absinkhilfen und Auftriebshilfen
an einem Gabelbaum empfiehlt es sich, als Absinkhilfen Bohrungen in dem hohl ausgebildeten
Gabelbaum für den Eintritt von Wasser vorzusehen, und es können außerdem Bohrungen
für den Lufteintritt und den Luftaustritt in der Nähe der Auftriebshilfen vorgesehen
sein. Diese zusätzlichen Bohrungen sollen das rasche Eindringen von Wasser in den
hohlen Gabelbaum und das Austreten desselben erleichtern. Es handelt sich bei diesen
zusätzlichen Bohrungen im Falle des Eindringens von Wasser um Bohrungen, aus denen
die durch das Wasser aus dem Gabelbaum verdrängte Luft ausströmen kann. Beim Herausholen
des Segels dienen diese Bohrungen dazu, Luft in den Gabelbaum wieder einströmen
zu lassen, wenn das im Gabelbaum vorhandene Wasser aus diesem wieder he raus strömt.
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Es ist auch nach der Erfindung möglich, als Absinkhilfen Zusatze wichte
in dem dem Mast abgewandten Bereich des Segels oder einem mit dem Segel verbundenen
Teil, z.B. Gabelbaum, vorzusehen. Diese Aus ge staltungsmögllchkeit » die grundsätzlich
zusätzlich zu anderen
Absinkhilfen vorgesehen werden kann, wird
sich in der Praxis im wesentlichen dann anbieten, wenn das Einführen, von Wasser
in einen hohlen Gabelbaum als Absinkhilfe nicht in Betracht kommen kann oder wenn
sich herausstellen sollte, daß auch ein mit Wasser gefüllter Gabelbaum das Segel
nicht rasch genug in die lotrechte Stellung in das Wasser bringen kann. Zusatzgewichte
sind nämlich im Prinzip unerwünscht, da sie eine ständige Belastung darstellen.
Das Einführen von Wasser in einen hohlen Gabelbaum hat dagegen den Vorteil, daß
nach dem Aufholen des Segels dieses Wasser rasch wieder abläuft und während des
Segelns nicht mehr im Gabelbaum vorhanden ist, so daß keine Veränderung des Gabelbaums
oder sonstiger Teile vorliegt, in die man Wasser als Absinkhilfe-einströmen läßt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. In
dieser zeigen: Fig. 1 ein Segelbrett mit einem flach auf dem Wasser liegenden Segel
während der Anfangsphase beim Aufholen des Segels; Fig. 2 ein Segelbrett mit Rigg
in normaler Segelstellung; Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Gabelbaumes;
und Fig. 4 ein Segelbrett mit einem Gabelbaum nach der Erfindung während des Startvorganges.
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Auf einem Segelbrett 1 ist mittels eines Kardangelenks 2 ein schwimmfähiger
Mast 3 befestigt, an welchem ein Gabelbaum 4 befestigt ist Der Gabelbaum 4 besteht,
wie dies insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, aus zwei leicht gebogenen Rohren 4a
und 4b, die an ihren Enden durch Beschlagteile zu einem Oval verbunden sind. Ein
Segel 5 ist sowohl am Mast als auch an dem dem Mast 3 abgewandten Ende des Gabelbaumes
befestigt und durch den Gabelbaum hindurchgeführt, d.h. das Segel befindet sich
zwischen den beiden Rohren 4a und 4b des Gabelbaumes.
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3n Fig. 3 ist ein Gabelbaum dargestellt, der aus zwei Rohren 4a und
4b aufgebaut ist, die an ihren Enden durch Beschläge 6 und 7 miteinander verbunden
sind Das Ende mit dem Beschlag 6 ist dem Mast 3 zugeordnet, wenn der Gabelbaum 4
an Mast 3 befestigt ist. Im Bereich des dem Mast zugeordneten Endes ist jedes Rohr
4a und 4b mit einer AuftriebshiLfe 8 in Form einer Polyuretan-Schaurnftllung versehen.
Diese Füllung nimmt et':a ein Viertel bis ein Drittel der Länge eines jeden Rohres
ein.
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An dem dem Mast abgewandten Ende ist jedes Rohr offen und in dem hinteren
Bereich mit Bohrungen 9 versehen, durch die Wasser in die Rohre des Gabelbalmes
eindringen kann, wenn dieser auf dem Wasser aufliegt. Unmittelbar am Ende der Auftriebshilfen
8 sind Bohrungen 10 in den Rohren 4a und 4b vorgesehen, um die durch das eindringende
Wasser in den Rohren komprimierte Luft aus diesen ausströmen zu lassen. Aufgurund
dieser Ausgestaltung sinkt der Gabelbaum 4 nach dem Einströmen von Wasser ab und
wird durch den schwimmfähigen Mast und die Auftriebshilfen 8 in einer lotrechten
Stellung gehalten; wie dies aus Fig, 4 hervorgeht. Bei dem Absinken in diese Stellung
nimmt der Gabelbaum das Segel mit, so daß dieses ebenfalls senkrecht: W',ss-er hänt,
Mit Hilfe eines am vorderen Ende des Gabelbaumes befestigten Seile 11 läßt sich
das lotrecht im Wasser hängende Segel je cit aus dem Wasser herausholen, da es das
Wasser mit seiner Schmalseite durchschneidet und somit kaum einen Widerstand bietet,
während bei der in Fig. 1 dargestellten Lage des Segels der Aufholvorgang wesentlich
erschwert ist, weil sich in dem flach auf dem Wasser liegenden Segel 5 ein Wassersack
5a bildet, der ein großes Gewicht aufweist. Dieses Wasser muß durch Aufrichten des
Mastes zum Ablaufen gebracht werden, was jedoch einen arheblichen Kraftaufwand erfordert.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Gabelbaum kann dagegen das in den Rohren 4a
und 4b enthaltene Wasser einerseits durch die Bohrungen 9 und andererseits durch
die offenen Enden 12 schnell ablaufen, so daß für den Segelvorgang wieder der leichte
Gabelbaum zur VerfiRgung steht. Das Ablaufen des Wassers wird
dadurch
erleichtert, daß durch die Bohrungen 10 Luft in die Rohre 4a und 4b nachströmen
kann.
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Da das Segel beim Aufholen aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
senkrecht zur Wasseroberfläche austritt, ist es ohne weiteres möglich, dieses Segel
so aufzuholen, daß es auch bei starkem Wind in Windrichtung steht, so daß der Mast
vollständig aufgerichtet werden kann, ohne daß das Segel dem Wind eine Angriffsfläche
bieten könnte.
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Hierdurch wird die Startphase auch bei starkem Wind wesentlich erleichtert,
und zwar nicht nur dadurch» daß das Segel leicht aus dem Wasser herauszuholen ist,
sondern auch dadurch» daß es in dem herausgeholten Zustand in Windrichtung stehen
kann, bis der Segler das Segel beiholt, um entsprechend dem Beiholvorgang langsam
Fahrt aufzunehmen.